Algen, Tange & Pflanzen der gemäßigten Meere

Makro-Algen im Mittelmeer- & Nordseebecken

Wir halten regelmäßig verschiedene Tangarten aus der Nordsee. Meist handelt es sich um Blasentang und Knorpeltang. Bei manchen Tangarten ist eine eindeutige Bestimmung sehr schwierig. Folgende Arten können darunter sein:

Knotentang (Ascophyllum nodosum)

Blasentang (Fucus ceranoides)

Sägetang (Fucus serratus)

Spiraltang (Fucus spiralis)

Blasentang (Fucus vesiculosus)

Sargassum muticum, eine eingeschleppte Art.

Seetange sind ein ausgezeichnetes Futter für viele Pflanzenfresser, wie Schnecken, Krebse, Doktor- oder Kaninchenfische. Wir wissen von jemandem, der einen Zanclus, der vorher jegliches Futter verweigerte, mit Hilfe von Knotentang zum Fressen bewegen konnte.

Der Knotentang (Ascophyllum nodosum) ist eine im
Nordatlantik verbreitete Art der Braunalgen. Er ist im Nordatlantik von subtropischen bis in arktische Zonen weit verbreitet, außerdem wächst er an der Küste von Brasilien. Obwohl er gelegentlich auch in der Bucht von San Francisco
aufgetaucht ist, scheint er im Pazifik nicht dauerhaft vorzukommen. In Europa reicht sein Verbreitungsgebiet von den Kanarischen Inseln bis nach Spitzbergen und umfasst auch Nordsee und Ostsee. Er kommt in der Gezeitenzone vor, wo er an geschützten Stellen Felsen oder Mauern besiedelt. Meist ist er in der vertikalen Zone unterhalb von Spiraltang und oberhalb von Blasentang zu finden. In der Bretagne sind die Bestände des Knotentangs in den letzten 20 Jahren extrem zurückgegangen und stellenweise ganz verschwunden.
Auch in Nordirland wird ein Rückgang beobachtet. Die Tange werden durch Massenvorkommen von Napfschnecken abgefressen. Als Ursache dafür werden Populationsschwankungen oder Klimaveränderungen diskutiert. Er wird zur Gewinnung von Alginsäure wirtschaftlich genutzt. Durch sein Größenwachstum und seine
Langlebigkeit von mehreren Jahrzehnten kann er andere Algen verdrängen. Hinzu kommt, dass die Alge auch mit unterschiedlichen Salzkonzentrationen bestens zurechtkommt. Die Art hat lange Wedel mit großen eiförmigen und luftgefüllten Blasen. Die Wedel erreichen hierbei eine Länge zwischen 0,5 und 2 Metern. Farbe: olivbraun, braun bis dunkelbraun.

Pinselbüschelalge
Vertebrata lanosa 

Die Vertebrata ist eine Art der Rotalgen, die als Epiphyt auf dem Knotentang wächst. Sie ist im Nordatlantik weit verbreitet und kommt auch bei Helgoland vor. Der Algenextrakt wird für Gesundheits- und Schönheitsprodukte verwendet. Die Pinselbüschelalge ist an den Küsten des Nord- und Nordost-Atlantik von Island bis Spanien sowie in der Nordsee weit verbreitet. Auch an der Atlantikküste von Nordamerika kommt sie vor. In der Nordsee wurde sie unter anderem bei Helgoland nachgewiesen. Die Pinselbüschelalge gedeiht nur als Epiphyt auf größeren Algen, vor allem auf dem Knotentang (Ascophyllum nodosum), selten auch auf Blasentang (Fucus vesiculosus). Sie wächst nie direkt auf Fels; scheinbar auf Stein siedelnde Exemplare entspringen bei genauer Betrachtung stets den Resten alter Tangstiele. Aufgrund ihres Geschmacks wird sie auch als Trüffelalge gehandelt und findet kulinarische Verwendung. Die Algen werden entweder bei Ebbe direkt von Hand geerntet oder fallen als Nebenprodukt bei der Ernte von Knotentang an.

Japanischer Knötchentang, Wurmblättrige Wattalge 
Gracilaria vermiculophylla

Der japanische Knötchentang bildet stabile Schnüre mit
unregelmäßigen Seitenfäden. Die schwimmende Alge bietet vielen Organismen ein neues Zuhause und gute Aufwuchsmöglichkeiten. Auf Gracilaria vermiculophylla wurden bis zu 92 Arten unterschiedlichster Meeresbewohner gefunden. Die Farbe ist meist rötlich-schwarz, kann aber auch in Abhängigkeit von der Lichtsituation und dem Alter zu bräunlich oder gelblich-rot variieren. Die Alge driftet überwiegend lose im Meer und wird im Watt angespült. Dort kann sie sich beim Versanden im Boden verankern und weiterwachsen. Gracilaria vermiculophylla stammt ursprünglich aus Japan und ist in den letzten Jahren über Frankreich nach Deutschland, von der Nordsee bis sogar in die Ostsee als invasive Art vorgedrungen.

Grüner Meersalat
Ulva lactuca 

Ulva lactuca ist eine Grünalge aus der Familie Ulvaceae und
wird umgangssprachlich als Grüner Meersalat bezeichnet. Der Grüne Meersalat wächst sehr flächig. Er wächst auf größeren Steinen, Muscheln, auf großen Brauntangen oder treibt auch frei um Wasser. Im Unterschied zum Darmtang ist Ulva lactuta niemals hohl oder röhrenförmig, sondernd stets flach. Der Grüne Meersalat wird häufig von vielen verschiedenen Organismen besiedelt. Wächst auch aus lebenden Steinen, hält aber oft nicht lange. Der Meersalat braucht eine hohe
Beleuchtungsstärke um gut zu wachsen. Falls er zu schnell wächst, kann er gut im Zaum gehalten werden. Beliebtes Futter bei manchen Fischen (Doktoren, Fuchsgesichter etc.) und Schnecken. Ulva ist im übrigen sehr vitaminreich und wird in fernen Ländern in Form von Suppen oder Salaten zubereitet.

Unser Meersalat stammt aus der Nordsee und wird dort nachhaltig und umweltschonend gesammelt. Er wächst auch unter tropischen Temperaturen, braucht aber eine starke Beleuchtung mit wenig Blauanteil, am besten Vollspektrum.

Mittelmeer-Kriechsprossalge,
Blatt-Caulerpa

Caulerpa prolifera

Caulerpa sind Grünalgen aus der Familie der Caulerpaceae.
Sie sind ungewöhnlich, weil sie nur aus einer Zelle mit vielen Kernen bestehen und damit zu den größten Einzelzellen der Welt gehören. Eine Art im Mittelmeer kann einen mehr als 3 Meter langen Stolon mit bis zu 200 Wedeln haben. Caulerpa-Algen können von Zeit zu Zeit invasiv werden. Beispielsweise breitet sich im Mittelmeer immer stärker die Kriechsprossalge Caulerpa taxifolia aus und verdrängt heimische Seegräser.

In Bezug auf die Kriechgewohnheit seiner Stiele bedeutet der
Name "stehendes Kriechen", vom altgriechischen Kaul ("Stiel")
und Herpes ("Kriechen"). Caulerpa prolifera sind schnellwüchsig, aber leicht im Zaum zu halten, da nicht so verzweigt wachsend, wie z.B. Caulerpa brachypus. Je mehr Licht sie hat, desto besser wächst sie. Gut geeignet für Algenrefugium oder Mittelmeerbecken.

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