Rovinj, Kroatien 2023
8. - 16. Mai 2023
10. Mai 2023
Kreuzfahrtschiff vor Rovinj
Kap Kamenjak
Das Kap Kamenjak ist die südliche Spitze der Halbinsel Istrien. Es steht als geschützte Naturlandschaft unter gesetzlichem Schutz und ist als Javna ustanova (Öffentliche Einrichtung) eingestuft.
Auf dem Kap, noch vor der Zufahrt zum ehemaligen Naturpark, ist das Fischerdorf Premantura zu finden.
Flora und Fauna:
Auf Kap Kamenjak hat sich eine einzigartige Flora und Fauna erhalten. Im Speziellen beherbergt die Halbinsel über 550 verschiedene Pflanzenarten, wobei fünf davon auf Kap Kamenjak ihren einzigen Lebensraum in Kroatien haben. Eine besondere botanische Attraktion stellen auch die zahlreichen Orchideen-Arten dar. Mehr als 23 verschiedene geschützte Arten können auf Kamenjak vorgefunden werden. Das Kap steht auch menschlicher Nutzung zur Verfügung: Viehhaltung, Olivenanbau und Strandbetrieb. Bezüglich des Schutzstatus kann es mit dem im deutschen Sprachraum bekannten Landschaftsschutzgebiet verglichen werden.
Durch die Abwanderung vieler Bauern kam es zur Verbuschung von ungenutzten Flächen. Damit drohte die Verdrängung von seltenen Orchideenarten. Um Weideflächen zu erhalten, wird die Weidewirtschaft mittlerweile von der Regionalverwaltung Kamenjak gefördert. Die Viehweiden bieten eine hohe Artenvielfalt. In der Nähe der Bucht Polje kann man einen traditionellen Bauernhof besichtigen, wo noch autochthone istrische Rinder in Weidewirtschaft gehalten werden.
Zufahrt:
Einige Zufahrten, auch zu Buchten innerhalb des Kaps, sind seit einigen Jahren für Autos gesperrt. Ein Teil dieses Sperrgebiets wurde im Sommer 2004 von einem Buschbrand heimgesucht und teilweise zerstört. Die nicht gesperrten Zufahrten sind gegen eine Gebühr befahrbar.
Freizeitaktivitäten:
Sportlern stehen viele Möglichkeiten zu Verfügung: So kann nahezu die gesamte Halbinsel auf einem Pfad entlang der Küste umwandert werden. Auch für Radfahrer oder Jogger eignet sich das leicht hügelige Gelände ideal. Die vielen Buchten sind beliebte Badegebiete und von den teils steilen Felsufern ist Klippenspringen möglich. Die Sprunghöhe von den Klippen beträgt 3 bis 13 Meter.
Auf dem Bild oben:
Der Leuchtturm Porer aus dem 19. Jahrhundert, eines der beliebtesten Fotomotive am Kap Kamenjak.
10. Mai 2023
Kap Kamenjak
10. Mai 2023
Aquarium Pula
Das Aquarium Pula befindet sich auf der Halbinsel Verudela, die südlich der historischen Altstadt liegt in der ehemaligen Festung Verudela. Im Jahre 2002 bezog das Aquarium die Räumlichkeiten der ehemaligen Verteidigungseinrichtung aus der österreichisch-ungarischen Zeit.
Auf dem Bild:
Eingang zum Aquarium Pula in der Festung Fort Verudela.
Das Team rund um die Leiterin Dr. sc. Milena Micic präsentiert in verschiedenen Themenwelten die Tier- und Pflanzenwelt der kroatischen Adria, des Mittelmeerraums, Fische aus tropischen Regionen und aus den Flüssen und Seen Kroatiens. In den Aquarien kann man vom Seepferdchen bis hin zu Katzenhaien und Rochen zahlreiche Arten entdecken.
Im Aquarium Pula gibt es über 200 Tierarten zu bestaunen. Neben den einheimischen und tropischen Meeresbewohnern, sind dies vorallem Kaimane, Schildkröten, Leguane und andere Reptilien.
Ein weiteres Projekt in den Räumen der Festungsanlage Verudela ist das Genesungszentrum für Meeresschildkröten, in dem seit 2006 kranke und verletzte Meeresschildkröten gepflegt werden. Bis zum Jahre 2020 konnten bereits über 160 Unechte Karettschildkröten (Caretta caretta) rehabilitiert und zurück ins Meer gebracht werden.
Das fachkundige Personal des Aquariums bietet interessierten Besuchern auch das Bildungsprogramm "Die Blaue Schule" an. Im Rahmen des Programms wird den Teilnehmern in Theorie und Praxis die Flora und Fauna der kroatischen Adria erklärt.
Das Aquarium ist in einer militärischen Verteidigungsanlage (Fort Verudela) untergebracht, welche 1886 von der österreichisch-ungarischen Monarchie errichtet wurde.
1918 erhielt Italien die Festung, 1943 eroberten sie die Deutschen, zwei Jahre später fiel sie an Jugoslawien. Ab den 1950er Jahren wurde die Festung demilitarisiert und zu einem Hotelbetrieb, in den 80er Jahren, jedoch verlassen und seit 2002 zum Aquarium umgebaut.
Dr. Milena Mičić, seit 1999 Leiterin des Aquariums, erhielt den Preis "Entrepreneur of the Year" für die Umwandlung von einer militärischen Festung in ein öffentliches Aquarium. Im Jahr 2020 besuchten 150.000 Menschen das Aquarium in Pula. 2022 erhielt die Einrichtung den "Friend of the Sea Award".
Adresse:
Verudela 33, 52100 Pula (Kroatien)
Hier geht es zur kompletten Bildergalerie: Aquarium Pula 2023
Pula
Pula (deutsch und italienisch Pola; slowenisch Pulj) ist mit 56.540 Einwohnern (Stand: 2015) die größte Stadt der kroatischen Gespanschaft Istrien und auch der gesamten Istrischen Halbinsel. Die Stadt liegt nahe der Südspitze Istriens.
Die erste dauerhafte Besiedlung erfolgte durch den illyrischen Stamm der Histri. Sie begann etwa im 10. Jahrhundert v. Chr. Im Gegensatz zu Dalmatien siedelten die Griechen nicht auf der Halbinsel Istrien.
Von Römern im Jahr 177 v. Chr. erobert, wurde der Ort (altgriechisch Πόλαι Pólai) genannt, eine römische Kolonie unter dem Namen Colonia Pietas Iulia Pola. Unter Kaiser Augustus wurde das Amphitheater erbaut, das heute eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt ist. Neben dem Amphitheater gibt es aus der augusteischen Zeit den Tempel der Roma und des Augustus, die in Teilen erhaltene Stadtmauer mit Toren und die Überreste von zwei Theatern.
Im 4. Jahrhundert n. Chr. wurde dort zum Schutz der adriatischen Küstengewässer ein Flottenstützpunkt der venezianischen Flotte (classis Venetum) eingerichtet.
Beim Zerfall des Weströmischen Reiches im 5. Jahrhundert gelangte Pula unter die Herrschaft der Ostgoten. Kaiser Justinian konnte Pula im 6. Jahrhundert für das Oströmische Reich (Byzanz) erobern; die Stadt wurde zum Flottenstützpunkt der Byzantiner ausgebaut.
In der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts drangen die Slawen nach Istrien vor. Die istrischen Küstenstädte, darunter auch Pula, konnten sie aber nicht einnehmen. Dort setzte sich die städtische Kultur der alteingesessenen Romanen bruchlos fort.
Während das istrische Hinterland seit dem Ende des 8. Jahrhunderts Teil des Frankenreichs und später des Heiligen Römischen Reichs war, blieb Pula nominell Teil des byzantinischen Reiches, war aber faktisch unabhängig.
Venezianische Herrschaft:
Mit dem Niedergang der byzantinischen Macht musste sich Pula neue Verbündete suchen. An die Stelle des byzantinischen Kaisers trat seit dem Ende des 11. Jahrhunderts die Republik Venedig. 1150 schloss Pola mit der Lagunenstadt einen Vertrag, durch den sich die Stadt der Herrschaft der Venezianer unterwarf. Seitdem zahlte man Tribut, beteiligte sich am Bau und an der Ausstattung von Galeeren für die venezianische Flotte und entsandte Truppen, wenn die Markusrepublik Krieg führte.
Die Grafen von Görz übten im 13. Jahrhundert erheblichen Einfluss aus und ernannten den Vicarius in Istrien. Der Familie der Sergi gelang es, neben den Görzern die Unterstützung des Patriarchen von Aquileia zu gewinnen und so ab etwa 1294 eine fast selbstständige Herrschaft zu errichten, die sich bis 1319 hielt. 1331 bot der Rat der Stadt die Unterwerfung unter Venedig an, 1335 zerstörten die Einwohner, um eine Rückkehr der Sergi zu verhindern, das Kastell und den Turm über der Stadt. Später wurde ein venezianischer Adliger an die Spitze der Stadtverwaltung gestellt. Bis zum Ende der Republik Venedig im Jahr 1797 blieb Pula Teil dieses Staatswesens, danach wurde es Teil des habsburgischen Herrschaftsbereichs, seit 1804 Kaisertum Österreich genannt.
Österreichische Herrschaft:
Nach der Revolution von 1848 war Venedig für die österreichische Marine nicht länger als Hauptkriegshafen tragbar; die Besatzungen der Schiffe im Arsenal hatten sich fast durchgehend dem gegen Österreich gerichteten Aufstand angeschlossen. Zur Auswahl stand der Ausbau von Triest, das bereits einen leistungsfähigen Handelshafen besaß, oder des kleinen Fischerstädtchens Pola, das damals nur ca. 900 Einwohner hatte, dafür aber einen fast perfekten Naturhafen. Marinekommandant Hans Birch Dahlerup favorisierte aufgrund der vorhandenen Infrastruktur vorerst Triest, ließ sich aber bald von den Vorteilen eines völligen Neuanfanges in Pola überzeugen, das auch wesentlich besser zu verteidigen war.
Kaiser Franz Joseph I. kannte die Bucht Pola von einem Besuch 1845 (noch als Erzherzog) und besuchte es erneut 1850; er dürfte persönlich eine wichtige Rolle bei der Entscheidung zugunsten von Pola gespielt haben. 1851 trat der Gemeinderat von Pola vier große Grundstücke zur Errichtung eines neuen Seearsenals kostenfrei an das Militär ab. 1852 lagen erstmals umfassende Pläne für den Ausbau zum österreichischen Hauptkriegshafen vor.
Am 9. Dezember 1856 legte Kaiser Franz Joseph I. offiziell den Grundstein zum Bau des Seearsenals; er befand sich dabei in Begleitung seiner Gemahlin Elisabeth und seines Bruders, des Marinekommandanten Erzherzog Ferdinand Max, der hier vom Kaiser zum Vizeadmiral befördert wurde. Der Bau des Seearsenals war zu diesem Zeitpunkt bereits deutlich fortgeschritten. Deren Nachfolgeunternehmen, die Uljanik-Werft, beruft sich noch heute auf das offizielle Gründungsdatum vom 9. Dezember 1856.
In den Folgejahren erlebte Pula einen Boom, der praktisch ausschließlich auf den Ausbau zum österreichischen Hauptkriegshafen zurückzuführen war: die Bevölkerung der Stadt wuchs von 900 im Jahr 1848 auf 6551 im Jahr 1857, auf 25.179 im Jahr 1881 und schließlich 58.560 bei der letzten Volkszählung unter österreichischer Herrschaft im Jahr 1910. Sämtliche Großbauten (Werft, Marinekaserne, Maschinenschule, Marinespital, Marinegarnisonskirche, Marinekasino, Hydrographisches Amt mit Sternwarte, Infanteriekaserne, Bahnhof, sozialer Wohnbau, zivile Schulen, Hotels etc.) standen in direkter Verbindung mit dem Ausbau zum k. u. k. Hauptkriegshafen und prägen auch heute noch das gesamte Stadtbild. In der Astronomie ist Pula durch Johann Palisa bekannt, der an der dortigen Marine-Sternwarte von 1874 bis 1880 die ersten 29 seiner 123 Asteroiden entdeckte.
In Meyers Konversations-Lexikon waren der Stadt 1896 eineinhalb Druckseiten gewidmet: Pola wurde als Festung ersten Ranges bezeichnet; auf den Hügeln über der Stadt befanden sich 28 Forts, teilweise mit Panzertürmen. Zwischen der Insel Brioni / Brijuni und dem Festland befand sich der Außenhafen; der eigentliche Hafen war 8,6 km² groß, teils Handels-, teils Kriegshafen. Die Marinesektion des k. u. k. Kriegsministeriums betrieb in Pola von Trocken- und Schwimmdocks über die Marineakademie, das Hydrographische Amt, ein Artillerielaboratorium und ein Pulvermagazin bis zum Arsenal (mit 2000 Arbeitern) sämtliche für den Seekrieg wichtigen Einrichtungen. Mit den U-Booten der Monarchie waren im Ersten Weltkrieg auch die U-Boote der U-Flottille Mittelmeer der deutschen Kaiserlichen Marine hier stationiert. Noch heute erinnern der „K. u. k. Marinefriedhof“ an der Ulica Stoja (Via Stoia) und die Anlagen in der Bucht daneben an diese Zeit.
Um 1912 wurde im k. u. k. Kriegshafen Pola eine erste große Funktelegrafenstation – Radiopola – mit großer Reichweite bis zum Atlantik und zum Roten Meer errichtet.
Seit dem Ersten Weltkrieg:
Als sich am Ende des Ersten Weltkrieges am 29. Oktober 1918 der neue südslawische Staat bildete und Österreich-Ungarn dadurch seinen Zugang zum Meer verlor, ordnete Kaiser Karl I. am 30. Oktober an, die k. u. k. Kriegsflotte den Südslawen zu übergeben. Am 31. Oktober 1918 nahm Konteradmiral Horthy in Pola befehlsgemäß die Übergabe vor: Die k. u. k. Kriegsflagge wurde eingeholt, die südslawische aufgezogen, südslawische Marineoffiziere übernahmen das Kommando.
Dennoch wurde das Schlachtschiff Viribus Unitis, das nun Jugoslavia hieß und nach wie vor der Stolz der Flotte war, am 1. November 1918 um 6 Uhr früh von zwei italienischen Kampfschwimmern versenkt, die mittels eines umgebauten Torpedos Sprengsätze am Rumpf verteilt und gezündet hatten.[8] Über 400 Seeleute starben, darunter auch der letzte Kommandant des Schiffes, Janko Vuković-Podkapelski; zu seinen und der anderen Gefallenen Ehre wurde in Pola eine Gedenktafel angebracht.
Nach dem Waffenstillstand vom 3. November 1918 wurde Pola bis zum 9. November von italienischen Truppen besetzt, die auch die Flotte übernahmen. Durch den Vertrag von Saint-Germain und weitere Friedensverträge 1919 kam die Stadt, ebenso wie ganz Istrien, zu Italien.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt im Mai 1945 von jugoslawischen Truppen eingenommen, die sie aber spätestens am 12. Juni 1945 wieder zu verlassen hatten. Darauf und dass die Stadt dann wie das Gebiet von und um Triest von den Kriegssiegern gemeinsam verwaltet würde, hatten sich die USA, Großbritannien und Jugoslawien am 9. Juni 1945 geeinigt. Pula bildete hier eine Exklave der (italienischen) Zone A in der (jugoslawischen) Zone B.
Die Stadt wurde 1947 aber nicht in das als eigener Staat konstituierte Freie Territorium Triest eingegliedert, sondern, wie im italienisch-jugoslawischen Teil des Pariser Friedensvertrags von 1947 bestimmt, der jugoslawischen Teilrepublik Kroatien zugeschlagen.
Ein Großteil der italienischen Bevölkerungsgruppe, etwa 30.000 von 34.000, wurde daraufhin vertrieben.
Dazu beigetragen hat das Massaker von Vergarola. Am 18. August 1946 explodierten in der Nähe des Strandes in der Bucht von Vergarola bei Pola während des Fests eines italienischen Sportclubs in einem Pinienwald gelagerte, bereits entschärfte Minen mit neun Tonnen Sprengstoff. Die Explosion wurde dem jugoslawischen Geheimdienst OZNA angelastet und forderte offiziell 65, wahrscheinlich aber deutlich mehr Todesopfer.
Wie ganz Kroatien war Pula bis 1991 Teil Jugoslawiens. Die Pula vorgelagerte Insel Brioni bzw. Brijuni erlangte internationale Bekanntheit, weil der jugoslawische Staatschef Marschall Tito dort seine Sommerresidenz einrichtete, wo er von Staatsmännern aus aller Welt besucht wurde. Zudem wurde auf den Inseln 1991 das Brioni-Abkommen geschlossen, das den 10-Tage-Krieg in Slowenien beendete.
Bild oben:
Das römische Amphitheater Pula ist das sechstgrößte Amphitheater der Antike und eines der am besten erhaltenen. Zwar ging das Innere des Gebäudes im Laufe der Jahrhunderte durch Raubbau verloren, seine Fassade aus weißem Kalkstein hingegen ist noch weitgehend im Originalzustand. Sie besteht seit ihrem Endausbau (um 81 n. Chr.) aus zwei übereinander angeordneten Arkadenreihen mit 72 Bögen und einem bekrönenden Obergeschoss, das von 64 rechteckigen Fensternischen durchbrochen wird. Der Bau erreicht meerseitig eine Höhe von 32,45 Metern. Da sich seine Ostseite auf einen Hügel stützt, ist diese nach außen wesentlich niedriger. Hier konnten in der unteren Bogenreihe als Anpassung an das Gelände 32 Bögen teilweise oder ganz eingespart werden.
Die im Mittelalter demontierten Sitzreihen konnten bis zu 26.000 Zuschauer fassen. Geboten wurden dem antiken Publikum Gladiatorenkämpfe, Tierhetzen und wohl auch Naumachien, also Seeschlachten.
Im Hypogäum unterhalb der Arena, wo sich die Tierkäfige und die für die Vorführungen nötige Ausstattung und Maschinerie befanden, ist heute eine Dauerausstellung zur Geschichte des Öl- und Weinanbaus in römischer Zeit untergebracht. Auch die Stile und Verwendungen von Amphoren und die antiken Handelsbeziehungen Istriens werden dargestellt.
Pula ist eine Hafenstadt. Während der k. u. k. Zeit war Pula der bedeutendste Kriegshafen der Monarchie (→ Österreichische Marine). Nicht von ungefähr wurde im Jahr 1870 von der k. u. k. Marine das erste Schifffahrtsmuseum der Welt in Pula eingerichtet. Als Militärstützpunkt verlor der Hafen nach dem Zweiten Weltkrieg zunehmend an Bedeutung. Die vor der Hafeneinfahrt liegenden Brionischen Inseln bilden mit dem Festland den Kanal von Fasana und dienten lange als Außenhafen. Der eigentliche Hafen hat eine Ausdehnung von 5,5 km und erstreckt sich von Südosten nach Nordosten, hat eine Fläche von 8,5 km² und enthält vier kleine Inseln. Eine von ihnen, die Oliveninsel, beherbergt einen Teil der Werft (Trocken- und Schwimmdock) der örtlichen Uljanik-Werft. Der Hafen ist Ausgangspunkt für mehrere Fährverbindungen sowie den Schnellbootverkehr mit Venedig und anderen istriotischen Hafenstädten wie etwa Rijeka. Der neue Yachthafen im Stadtteil Veruda hat gegenüber dem alten Fischerei- und Industriehafen an Bedeutung gewonnen.
Rovinj
Rovinj (kroatisch) oder Rovigno (italienisch), (istriotisch Ruvèigno) ist eine zweisprachige Stadt in Kroatien an der Westküste der Halbinsel Istrien. Sie hat 14.294 Einwohner (Stand: 2011), davon gehören 11,25 % der italienischen Minderheit an.
Geografie:
Im Westen und Südwesten ist die Stadt vom Adriatischen Meer umgeben, im Norden vom Limski-Kanal. Ursprünglich war Rovinj eine eigene Insel, die erst 1763 mit dem Festland verbunden wurde. Im Osten liegt der Vorort Rovinjsko Selo und etwa 25 Kilometer weiter die Stadt Kanfanar. Im Südosten liegt der Vorort Kokuletovica und etwa neun Kilometer weiter die Gemeinde Bale.
Etwa einen Kilometer südlich der Altstadt von Rovinj befindet sich mit Zlatni rt (Goldenes Kap) eine weitere ins Meer ragende Halbinsel. Auf über 70 Hektar dehnt sich hier eine mehr als 100-jährige, heute unter Naturschutz stehende Parkanlage aus. Rovinj und dessen Buchten werden von 22 kleineren und größeren Inseln umgeben. Die größte dieser Inseln, die Sveta Katarina, liegt in Sichtweite der Halbinsel der Altstadt. Noch weiter südlich hinter Zlatni rt liegt Sveta Andrija. Ein Damm verbindet die Insel mit der kleineren Nachbarinsel Maskin.
Geschichte:
Im 2. Jahrhundert gaben die Römer dem noch unbedeutenden Inselort den Namen Ruginium. Die Bezeichnung Rovigno stammt aus dem 7. Jahrhundert; erst nach der Gründung der Republik Jugoslawien im Jahr 1945 erhielt die Stadt ihren heutigen kroatischen Namen Rovinj. Nach dem Zerfall des Römischen Reichs fiel die Insel als Castrum Rubini zwischen 539 und 788 unter die Herrschaft Byzanz, kurz unterbrochen von der langobardischen Episode 753 bis 774. Ab 788 geriet die Stadt unter die Herrschaft der Franken. Im 9. Jahrhundert war die Stadt immer wieder den Angriffen von Seeräubern ausgeliefert, so dass die Verteidigungsmauern erhöht wurden. Dies konnte jedoch nicht verhindern, dass Rovinj 876 niedergebrannt wurde. Ab dem 10. bis ins 12. Jahrhundert war die Stadt selbstverwaltend im Besitz verschiedener Adelsfamilien. Ab 1283 zu Venedig gehörend, erlebte Rovinj eine längere Blütezeit, dies trotz der Überfälle der Genueser (1379) und der Uskoken (1559 und 1599) mit Plünderungen und Verwüstungen.
Nach dem Zerfall der Republik Venedig (1797) und der Gründung des Königreichs Italien im Jahr 1805 geriet der Ort, wie die gesamte Küste Istriens, unter den Machteinfluss Napoleons. Am Wiener Kongress wurde 1815 mit dem Zuschlag der Region Illyrien an die Habsburger auch Rovigno unter österreichische Herrschaft gestellt. Im Kaiserreich Österreich war die Stadt zunächst Teil des Königreichs Illyrien und ab 1849 des Kronlands Österreichisches Küstenland. Im Jahr 1900 hatte die Stadt Rovigno 10.302 Einwohner. Davon waren 9.716 Italiener, 201 Deutsche und 41 Serbokroaten. Nach dem Zusammenbruch Österreich-Ungarns im Ersten Weltkrieg fiel Rovigno mit Istrien an Italien. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die nun Rovinj genannte Stadt an Jugoslawien, und zwar zur Teilrepublik Kroatien, die seit 1991 unabhängig ist.
Die abwechslungsreiche Geschichte hat das Stadtbild Rovinjs stark geprägt. Die auf einem ins Meer ragenden Hügel erbaute Altstadt mit ihren verwinkelten Gässchen und ihrem romanisch-gotischen Stadtbild verfügt über zahlreiche Elemente aus Renaissance, Barock und neoklassizistischen Bauten.
Kirche der heiligen Euphemia:
Überthront wird die Altstadt von der dreischiffigen barocken Kirche der Heiligen Euphemia (Santa Eufemia). Sie wurde Anfang des 18. Jahrhunderts auf den Grundmauern einer älteren Kirche durch den venezianischen Baumeister Giovanni Dozzi errichtet. Euphemia war eine Märtyrerin zur Zeit des Kaisers Diokletians. Der Legende nach taten ihr die wilden Tiere, denen sie zum Fraß vorgeworfen worden war, nichts zuleide. Sie musste durch einen Dolchstoß getötet werden. Der Sarkophag mit ihren Gebeinen wurde in Byzanz aufbewahrt, verschwand jedoch in den Jahren des Bildersturms. Im Jahre 800 soll er auf wundersame Weise bei Rovinj ans Land geschwemmt worden sein. Seit dieser Zeit werden die Gebeine der Hl. Euphemia in der Kirche von Rovinj in einem Steinsarkophag aufbewahrt. Die Hl. Euphemia wurde zur Schutzpatronin der Stadt und ganz Istriens.
Wahrzeichen der Stadt ist der auf dem höchsten Punkt der ehemaligen Insel stehende knapp 60 Meter hohe Kirchturm aus dem 17. Jahrhundert, dessen Vorbild der Campanile in Venedig ist. Auf der Turmspitze thront die 1758 gegossene bronzene 4,70 Meter hohe Statue der Heiligen Euphemia, die drehbar ist und mit der rechten Hand die Windrichtung anzeigt.
Die Heilig-Kreuz-Kirche wurde 1592 mit einem kleinen Glockenturm und einer Loge im Felsgestein erbaut. Sie bietet eine gute Aussicht auf die Insel Sveta Katarina. Unterhalb der Kirche befindet sich eine 1720 errichtete Steinsäule, die auf die Stelle hinweist, an der nach Überlieferung am 13. Juli 800 der Sarkophag mit den Gebeinen der Hl. Euphemia angeschwemmt wurde. Direkt unterhalb der Euphemia-Kirche steht die kleine 1673 erbaute St.-Joseph-Kirche.
11. Mai 2023
Rovinj
11. Mai 2023
Aquarium Rovinj
Mit einer 120-jähriger langen Tradition ist das Rovinjer Aquarium ein Bestandteil des Meeresforschungs-Centers, welches im Jahr 1891 als Außenstation zum Sammeln von Organismen gegründet wurde, die für das Berliner Aquarium - die Zoologische Station des Berliner Aquariums vorgesehen waren.
Der Hauptgrund, weswegen gerade Rovinj auserwählt wurde, war die außergewöhnliche Sauberkeit des Meeres, die große Mannigfaltigkeit der Pflanzen- und Tierwelt, sowie die guten Bahnverbindungen mit Triest, Berlin und anderen wichtigen europäischen Städten. Die guten Bahnverbindungen ermöglichten auch den Transport der Organismen zum Berliner Aquarium in nur zwei Tagen. Schon schnell nach der Eröffnung des Rovinjer Aquariums begann es zahlreiche Besucher anzuziehen.
Meeresbiologisches Institut:
1891 wurde in Rovinj durch das Berliner Aquarium Unter den Linden eine kleine meeresbiologische Station gegründet, die zunächst dem Sammeln von Meerestieren diente, später aber von Bedeutung für die Erforschung der Adria und des Mittelmeers wurde. Nach dem Ersten Weltkrieg kam die Arbeit der Station zunächst zum Erliegen, bis sie dann unter anderem durch das Wirken der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften als „Deutsch-Italienisches Institut für Meeresbiologie zu Rovigno“ eine neue Blüte erfuhr. Von 1931 bis 1940 war der österreichische Zoologe und Meeresbiologe Adolf Steuer einer der Direktoren des Instituts.
Adresse:
Giordano Paliaga 5, 52210 Rovinj-Rovigno (Kroatien)
Hier geht es zur Bildergalerie: Aquarium Rovinj 2023
Piran
Piran (italienisch Pirano) ist eine Stadt im äußersten Südwesten Sloweniens an der Küste des Adriatischen Meeres. Mit ihrer Lage, ihrer Altstadt und venezianischen Architektur ist die Stadt an der Slowenischen Riviera eines der bekanntesten Touristenzentren des Landes.
Name der Stadt:
Der Stadtname stammt wohl vom griechischen Wort pyros für Feuer. Der Legende nach soll auf der Landzunge Punta, wo der Ort errichtet wurde, anstelle eines Leuchtturmes ein Feuer den Schiffen den Weg zur griechischen Kolonie Aegida (Koper) gewiesen haben. Piranum wird im 7. Jahrhundert erstmals schriftlich erwähnt.
Geschichte:
In den Jahren 177/178 v. Chr. wurde die istrische Halbinsel von den Römern erobert. In dieser Zeit begann die allmähliche Kolonisierung und Romanisierung des Gebietes. Dadurch kam es in der Gegend des heutigen Piran zu vereinzelten Streusiedlungen. Unter byzantinischer Herrschaft begann im 7. Jahrhundert mit einer befestigten Siedlung die urbane Entwicklung von Piran. 788 wurde Istrien durch die Franken besetzt und politisch in die Mark von Friaul eingegliedert. Nach der Aufteilung des fränkischen Kaiserreiches wurde die Grafschaft Istrien 843 ins Italienische Königreich eingegliedert und im Jahre 952 dem Heiligen Römischen Reich bzw. in diesem dem Herzogtum Bayern einverleibt.
In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts begann Venedig mit der Eroberung istrischer Städte und besetzte im Jahr 1283 auch Piran. 1692 wurde in Piran der Geiger und Komponist Giuseppe Tartini geboren. Ihm zu Ehren wurde 1894 der Tartiniplatz benannt.
1809 bis 1813 gehörte Piran kurz zur den Illyrische Provinzen Napoleons. Danach kam es wieder zur Habsburgermonarchie. Das kaiserliche Österreich hatte hier die Republik Venedig beerbt und brachte im 19. Jahrhundert Piran eine neue Zeit des Wohlstands. Dazu haben vor allem die Salinen beigetragen, da Österreich mit der Wiederbelebung der Salzproduktion die Salinen von Sečovlje auf eine Produktion von 40.000 Tonnen jährlich aufstockte.
Nach dem Ersten Weltkrieg fiel Istrien mit dem Vertrag von Rapallo 1920 an den Kriegssieger Italien, der Istrien seit November 1918 besetzt hatte. Es folgte eine strenge Italianisierungspolitik, und die slowenische Sprache wurde in der Öffentlichkeit verboten.
Das faschistische Italien war im Zweiten Weltkrieg zunächst mit dem Deutschen Reich verbündet. Im September 1943 hatte eine neue italienische Regierung jedoch den Waffenstillstand von Cassibile mit den Alliierten geschlossen. Daraufhin besetzten Wehrmachts- und SS-Einheiten das ganze Land, so auch Istrien. Nach dem Krieg war die Region um Triest wieder zwischen Italien und Jugoslawien umstritten. Das Gebiet wurde daher unter UN-Verwaltung in zwei Zonen aufgeteilt. Piran gehörte dabei der südlichen Zone B an, die den westlichen Teil von Istrien bis zur Mirna umfasste. Erst im Londoner Abkommen von 1954 wurde das Freie Territorium Triest aufgelöst und die Zone B offiziell Jugoslawien angegliedert.
Heute liegt Piran im Grenzgebiet zu Kroatien. Trotz des EU-Schiedspruches vom 29. Juni 2017 ist der genaue Verlauf der Grenze, vor allem in der Bucht von Piran, zwischen den beiden Staaten noch immer umstritten.
Bevölkerung:
Die Gemeinde hat etwa 17.000 Einwohner auf 45 km² Fläche. Die Stadt selbst hat 4.100 Einwohner.
78,6 % der Einwohner waren bei der Volkszählung 2002 slowenische Staatsbürger, 10,0 % Kroaten, 5,4 % Bosnier, 2,8 % Jugoslawen, 1,9 % EU-Bürger (damals EU-15), 0,8 % Mazedonier und 0,6 % andere.
Die Mehrheit der Bevölkerung (66,7 %) gab bei dieser Volkszählung Slowenisch als Muttersprache an. Wichtigste Minderheitensprachen sind Kroatisch (8,4 %) und Italienisch (7,0 %). Ferner sprachen nach eigenen Angaben 3,0 % Serbokroatisch, 2,1 % Serbisch, 2,0 % Bosnisch und 3,7 % sonstige Sprachen.[5]
Amtssprachen der Gemeinde Piran sind Slowenisch und Italienisch. Öffentliche Beschilderungen, Schulen, Kindergärten und die Universität Primorska sind grundsätzlich zweisprachig.
Geographie:
Die Gemeinde grenzt im Süden an Kroatien und im Osten an die Gemeinden Koper und Izola. Außerdem besitzt sie im Norden eine Seegrenze mit italienischen Hoheitsgewässern. Die höchste Erhebung ist der 289 m hohe Baretovec pri Padni. Die Stadt verfügt über den Regionalflughafen Portorož sowie über eine Marina.
Klima:
Das vorherrschende Mittelmeerklima zeichnet sich durch milde Durchschnittstemperaturen aus (Januar: 4,4 Grad, Juli 21,5 Grad). Drei typische Winde finden sich in diesem Teil der Adria: Aus dem Nordwesten der mäßige Mistral (Maestral), der stärkere, heiße Südwind Scirocco (Jugo) vom Südosten aus der Sahara sowie der stürmische, böige, kalte Fallwind Bora aus dem Nordosten mit Windgeschwindigkeiten bis zu 200 km/h, der im Winter bis zu zwei Wochen, im Sommer oft nur wenige Stunden bis zu einem Tag andauert.
16. Mai 2023
Piran
16. Mai 2023
Aquarium Piran
Das kleine Aquarium von Piran wurde im Jahre 1964 gegründet. Es ist in der alten Fischer- und Seefahrtschule des Stadt untergebracht. Seit der Gründung wurde der Bestand stetig ergänzt. Heute leben etwa 200 verschiedene Tiere in den Becken des Aquariums.
Verschiedenste Arten sind vertreten, von Lippfischen über Sägebarsche, bis hin zu Schwämmen und Blumentieren. Auch Dornhaie und Meeräschen sind in einem größeren Becken untergebracht.
2009 wurde der Stadtpalast komplett saniert und im Erdgeschoss das städtische Aquarium neu entworfen und erweitert.
Besonders interessant ist dabei die Einbindung archäologischer Funde (Mauern einer Kirchenapsis) in die Ausstellung.
Im Oktober 2009 wurde das Aquarienhaus fertiggestellt.
Adresse:
Kidricevo nabrezje 4, 6330 Piran (Slowenien)
Hier geht es zur kompletten Bildergalerie: Aquarium Piran 2023