Weitere Ingwerartige:
Zingiberales

 

Zu den Ingwerartigen (Zingiberales) gehören acht Familien.
Neben Bananengewächsen, Strelitziengewächsen, Pfeilwurzgewächsen und  Blumenrohrgewächsen 
sind dies folgende Familien:

Helikoniengewächse (Heliconiaceae): Sie enthält nur eine Gattung mit 100 bis 225 Arten:

  • Helikonien (Heliconia)

Ingwergewächse (Zingiberaceae): Sie wird in vier Unterfamilien gegliedert und enthält 52 bis 53 Gattungen mit 1075 bis 1300 Arten.

Costaceae: Sie enthält sieben Gattungen und etwa 110 bis 120 Arten mit pantropischer Verbreitung

Lowiaceae: Sie enthält nur eine Gattung mit etwa 15 Arten, mit einer Verbreitung vom südlichen China bis Borneo:

Familie Helikoniengewächse
Heliconiaceae 

Helikonien (Heliconia), auch Hummerscheren oder Falsche Paradiesvogelblumen genannt, sind die einzige Gattung in der Familie der Helikoniengewächse (Heliconiaceae) in der Ordnung der Ingwerartigen (Zingiberales). Zur Gattung gehören 100 bis 225 Arten, darunter sind einige Zierpflanzen. Der Name leitet sich vom griechischen Berg Helikon ab, dem Sitz der Musen, wohl weil die Blütenstände so dekorativ sind  

Seit dem 18. Jahrhundert sind manche Arten und Sorten beliebte exotische Zierpflanzen. Auch als lange haltbare Schnittblumen sind manche Sorten begehrt. Es gibt eine ganze Reihe von Sorten.

Als Nahrung dienen sie kaum, selten werden knospige Blütenstände bei Nahrungsknappheit gegart gegessen. Manchmal dienen die großen Blätter (ähnlich wie Bananenblätter) als Umhüllung beim Garen von Speisen.  

Die Entwicklung der Helikoniaceae innerhalb der Zingiberales erfolgte relativ spät, vor etwa 32 Millionen Jahren. Die gemeinsamen Vorfahren der Helikoniaceae, Strelitziaceae, Lowiaceae datiert man auf etwa 109 Millionen Jahre vor heute. Da diese Gruppe in der Neotropis entstand, können die ozeanischen Heliconia-Arten nur durch Fernausbreitung jüngerer Zeit dort hingelangt sein.

Die meisten Arten kommen in der Neotropis vor. Einige Arten sind in Ozeanien, auf Inseln des tropischen Pazifischen Ozeans, Melanesien von Samoa bis Sulawesi heimisch. 

Familie Ingwergewächse
Zingiberaceae 

Die Ingwergewächse (Zingiberaceae) sind eine Familie der in Ordnung der Ingwerartigen (Zingiberales) innerhalb der Einkeimblättrigen Pflanzen (Monokotyledonen). Diese Familie enthält je nach Quelle 52 oder 53 Gattungen und ist mit 1200 bzw. über 1300 Arten die artenreichste Familie der Zingiberales. Einige Arten werden als Gewürz- und Heilpflanzen vom Menschen genutzt, zum Beispiel Ingwer, Curcuma und Zitwerwurzel. Viele Arten sind tropische Zierpflanzen. 

Ingwer
Zingiber officinale 

Der Ingwer (Zingiber officinale), auch Ingber, Imber, Immerwurzel und Ingwerwurzel genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Ingwer (Zingiber) innerhalb der Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae). Der unterirdische Hauptspross des Ingwers, das Ingwer-Rhizom wird als Küchengewürz oder Arzneidroge verwendet. Der Geruch des Ingwers ist aromatisch, der Geschmack brennend scharf und würzig. Wesentliche Bestandteile sind dabei ein ätherisches Öl, Harzsäuren und neutrales Harz sowie Gingerol, eine scharf aromatische Substanz. Das Gingerol verleiht dem Ingwer die Schärfe.

Weiter enthält Ingwer Zingiberen, Zingiberol, Shogaol und Diarylheptanoide. Außerdem enthält das Ingwer-Rhizom auch die verdauungsfördernden, magenstärkenden, appetit- und kreislaufanregenden Stoffe Borneol, Cineol, die Scharfstoffe Shogaol und Zingeron, sowie Vitamin C, Magnesium, Eisen, Calcium, Kalium, Natrium und Phosphor. Ingwer wächst in den Tropen und Subtropen. Er wird traditionell in Ländern wie Indien, Nigeria, China, Nepal, Indonesien, Thailand, Kamerun, Bangladesh, Japan sowie in Südamerika angebaut. Die Heimat der Ingwerpflanze ist nicht sicher bekannt. Möglicherweise hat sie ihren Ursprung in Sri Lanka oder auf den pazifischen Inseln. Im 9. Jahrhundert wurde die Pflanze im deutschen Sprachraum bekannt. 

Das Bild zeigt: Tapeinochilos ananassae aus der Familie Costaceae am Naturstandort.


Familie Costaceae 

Die Costaceae sind eine Familie aus der Ordnung der Ingwerartigen (Zingiberales). Die acht Gattungen mit 110 bis 120 Arten, die man seit 2010 unterscheidet, sind in den Tropen fast weltweit verbreitet. Im Gegensatz zu den Zingiberaceae duften bei den Costaceae die Pflanzen nicht aromatisch. Es werden kaum Arten der Costaceae vom Menschen genutzt. Ab und zu sind einzelne Arten als Zierpflanzen in tropischen Parks und Gärten zu sehen. Fast jeder Botanische Garten stellt einige Arten aus. Als Zimmerpflanzen wird man kaum Exemplare finden. Aus den Rhizomen von Hellenia speciosa (Syn.: Cheilocostus speciosus, Costus speciosus) wird Stärke gewonnen. 
Die Verbreitung ist pantropisch, mit Schwerpunkten in der Neotropis und den Pazifischen Inseln. 

Familie Lowiaceae 

Orchidantha ist die einzige Gattung der Familie der Lowiaceae, die zu den Einkeimblättrigen Pflanzen (Monokotyledonen) gehört. Der Gattungsname Orchidantha bedeutet „Orchideen-Blüte“, weil ein Blütenhüllblatt in ein Labellum umgewandelt ist, wie bei den Blüten der Orchideen. Zur Gattung Orchidantha gehören etwa 12 bis 23 Arten. Über eine Nutzung der Arten ist nichts bekannt; einige botanische Gärten zeigen eine oder wenige Arten.