Weich- und Lederkorallen

Auf dem Bild:
Pilz-Lederkoralle aus der Gattung Sarcophyton

Die Weichkorallen, die zu den Achtstrahligen Blumentieren gehören, sind mit den riffbildenden Steinkorallen (Scleractinia) nur entfernt verwandt. Es sind Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. 

Die Systematik der Weichkorallen ist sehr unklar. Das Fehlen von Fossilien und die Variabilität der Wuchsformen macht es bisher unmöglich ihre tatsächliche Evolution zu durchschauen.
Die Weichkorallen (Alcyonacea) waren eine Ordnung der Octocorallia innerhalb der Blumentiere (Anthozoa). Neueren Forschungen zufolge sind sie lediglich ein informelle Gruppe und haben keine taxonomische Bedeutung mehr.

Octocorallia

Stamm: Nesseltiere (Cnidaria)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)
Unterklasse: Octocorallia

Die Octocorallia sind eine Unterklasse der Blumentiere (Anthozoa). Im Deutschen werden die verschiedenen Gruppen je nach Wuchsform oder Festigkeit als Weich- (Alcyonacea), Leder- (Alcyoniidae), Röhren- (Stolonifera) oder Hornkorallen, Gorgonien (Gorgonacea), Seefächer oder Seefedern (Pennatuloidea) bezeichnet, Namen die heute zum größten Teil keine taxonomische Gültigkeit mehr haben. Mehr als 3.500 der über 10.000 Nesseltierarten gehören zu den Octocorallia. Am Bau der Korallenriffe sind die Octocorallia, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nicht beteiligt, da ihr Skelett nach dem Tod der Tiere rasch zerfällt.

Der Name Octocorallia ist ein Hinweis auf die achtstrahlige Symmetrie der Einzelpolypen, von der es keine Ausnahmen gibt. Im Deutschen werden sie auch Achtstrahlige Blumentiere, Achtstrahlige Korallen oder Oktokorallen genannt. Ein älterer, und damit nach den Regeln der zoologischen Nomenklatur eigentlich gültiger wissenschaftlicher Name ist Alcyonaria Dana, 1846. Da dieser Name aber auch für die eigentlichen Weichkorallen (Alcyonacea) benutzt wurde und es oft zu Verwechselungen kam, wird das eindeutige Synonym Octocorallia vorgezogen.

Bild oben:
Illustration aus dem Jahre 1893
Octokorallen des Great Barrier Reefs von William Saville-Kent (1845-1908). Digital verbessert aus einer Originalausgabe. 


Abb. 1-5: Blaue Koralle (Heliopora coerulea)
Abb. 6-8: Orgelkoralle (Tubipora musica)
Abb. 9-10: Cornularia tubiporoides
Abb. 11-12: Spongodes
Abb. 13: Xenia elongata
Abb. 14: Xenia ochracea
Abb. 15: Xenia brunnea
Abb. 16: Xenia pulsitans
Abb. 17: Clavularia viridis
Abb. 18-20: Sarcophyton glaucum
Abb. 21: Cornularia pavo

Weichkorallen

Sie wachsen verzweigt, baumförmig, lappig, krustig oder fingerförmig. Der Einzelpolyp hat wie alle Tiere aus der Unterklasse (Octocorallia) acht gefiederte Fangarme, auch der Magenraum wird durch 8 Längswände (Mesenterien) in 8 Kammern geteilt. Bei vielen Arten verfügen die Kolonien auch noch über zurückgebildete Schlauchpolypen (Siphonozoide) deren Aufgabe es ist Wasser in den Körper der Kolonie zu pumpen oder abzulassen. Die Weichkorallen können sich dadurch strecken und stabilisieren.
Im Gegensatz zu den Steinkorallen (Scleractinia) aus der Unterklasse Hexacorallia besitzen Weichkorallen kein festes Kalkskelett, sondern haben meistens als Festigungselemente kleine Kalknadeln (Sklerite) im Körper.
Die im sonnigen Flachwasser lebenden Arten leben in einer Symbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen).
Weichkorallen sind überwiegend von brauner, gelber oder grünlicher Farbe. Die in tieferen Regionen oder im Schatten unter felsigen Überhängen lebenden, azooxantellaten Arten sind auch oft leuchtend rot, orange oder violett gefärbt.

Auf dem Bild:
Azooxanthellate Weichkoralle am natürlichen Standort, in den tieferen Zonen des Korallenriffs.


Verbreitung

Octocorallia leben in allen Weltmeeren von der Arktis bis zur Antarktis auch in großen Tiefen. Selbst auf dem Wrack der Titanic in 4000 Metern Tiefe wurde eine Gorgonie fotografiert. Die meisten leben auf Hartsubstraten wie Felsriffen oder als Sekundärbesiedler auf abgestorbenen Steinkorallen, die Seefedern eher auf Schlammböden. Oft bewachsen sie mehr als 50 % der zur Verfügung stehenden Substrate und verhindern die Ansiedlung und das Wachstum anderer sessiler Organismen. Verbreitungsschwerpunkt sind die tropischen Korallenriffe. In flachen Bereichen des Indopazifiks leben eher Weich- und Lederkorallen, in der Karibik sowie in Tiefseebiotopen dominieren gorgonienähnliche Korallen, die hier oft artenreicher als die Steinkorallen vertreten sind. In den Korallenriffen des tropischen Indopazifiks kommen insgesamt 90 Gattungen aus 12 Familien vor. Auch in der Nordsee lebt ein Vertreter der Gruppe, die Tote Meerhand (Alcyonium digitatum).

Aquarien-Haltung

Viele Weichkorallenarten können in Meerwasseraquarien gehalten werden. Viele Arten sind gerade für Anfänger besonders geeignet.

Auf dem Bild:
Weichkorallen-Becken im London Zoo

Auf dem Bild:
Weichkorallenpolypen (Marsa Shouna, Rotes Meer, Ägypten)

Ordnung Malacalcyonacea

Die Malacalcyonacea sind eine von zwei Ordnungen der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia). Wie alle Oktokorallen bilden die Arten der Ordnung Malacalcyonacea Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen, die jeweils acht, in den meisten Fällen gefiederte Tentakel besitzen. Die Ordnung wurde erst Ende 2022 eingeführt und umfasst weitgehend die Holaxonia-Alcyoniina-Klade, die in vorherigen phylogenetischen Arbeiten als monophyletische Klade der Oktokorallen erkannt wurde. Die Ordnung setzt sich also vor allem aus Familien und Gattungen zusammen, die vorher den Holaxonia und den Weichkorallen (Alcyonacea) zugeordnet wurden, umfasst aber auch einige Familien und Gattungen der Röhrenkorallen (Stolonifera) und der Kalkachsenkorallen (Scleraxonia).

Die Verwandtschaftsbeziehungen innerhalb der Oktokorallen wurden durch DNA-Vergleiche bestimmt und die Morphologie spielte dabei eine untergeordnete Rolle, entsprechend gibt es innerhalb der Malacalcyonacea eine große Variabilität hinsichtlich der Wuchsformen. Die überwiegende Mehrheit der Familien der Malacalcyonacea haben entweder eine Skelettachse mit einem hohen Proteinanteil oder eine Skelettachse fehlt völlig. Die Bezeichnung Malacalcyonacea setzt sich zusammen aus „malacos“ (griechisch für weich) und Alcyonacea, der heute invaliden wissenschaftlichen Bezeichnung für die Weichkorallen, und verweist auf die Flexibilität der Tierkolonien.

Acanthoaxiidae

Die Acanthoaxiidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in flachen bis mäßig tiefen Bereichen des tropischen Indopazifiks, des Roten Meers und des östlichen Atlantiks vorkommt.

Bilder oben:
Altumia delicata
A, B: Kolonien wachsen über Zweigen schwarzer Korallen 
C:  Kolonien wachsen auf PVC-Gitter (Pfeilspitzen)


Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Acanthoaxiidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien wachsen ohne Skelettachse als häutiger Überzug des Untergrundes (Gattung Altumia) oder mit Skelettachse baumartig und spärlich verzweigt (Gattung Acanthoaxis). Im letzteren Fall ist die Skelettachse proteinhaltig mit einem schmalen, hohlen, weichen, kreuzgekammerten Mittelkern und markanten Stacheln auf der Oberfläche. Trotz ihrer unterschiedlichen Wuchsform werden die zwei Gattungen in eine Familie vereint. Charakteristisches Merkmal der Familie Acanthoaxiidae ist das völlige Fehlen von Skleriten in allen Abschnitten der Kolonie. Die Arten der Acanthoaxiidae leben nicht mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und sind daher vollständig auf planktonische Nahrung angewiesen.

Zur Familie Acanthoaxiidae gehören zwei Gattungen mit je einer Art:

  • Acanthoaxis
  • Altumia

Acrophytidae

Die Acrophytidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die an der Südspitze Afrikas im kühlen Agulhasbecken endemisch vorkommt.

Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Acrophytidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien sind aufrecht stehend, unverzweigt und finger- oder keulenförmig und können äußerlich in einen polypenlosen Stiel und ein mit Polypen besetztes Polyparium unterteilt werden. Die gleichmäßig über die Oberfläche des Polypariums verteilten Polypen sind monomorph. Sie besitzen keine oder nur wenige Sklerite. Die Sklerite an der Oberfläche der Kolonie bestehen überwiegend aus großen Spindeln und Keulen. Sie sind im Stiel in Längsrichtung angeordnet. Um die Basis des Polypen sind sie oft in einer palisadenartigen Formation angeordnet. Im Innern der Kolonie fehlen die Sklerite oftmals, wenn vorhanden haben sie die gleiche Form wie an der Oberfläche. Die Kolonien sind oft auffällig gefärbt; ihre Sklerite sind dagegen farblos. Die Arten der Familie Acrophytidae leben nicht mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und sind dadurch ausschließlich auf planktonische Nahrung angewiesen.

Zur Familie Acrophytidae gehören drei Gattungen:

  • Acrophytum
  • Lampophyton
  • Pieterfaurea

Acrossotidae

Die Acrossotidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in flachen Meeresregionen des tropischen Indopazifiks vorkommt.

Auf dem Bild:
Phenganax stokvisi

Merkmale:
Die Arten der Familie Acrossotidae bilden Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien besitzen kein Achsenskelett, sondern sind an ihrer Basis durch band- oder röhrenartige Ausläufer (Stolonen) miteinander verbunden. Diese können zu breiten, das Substrat bedeckenden Membranen verschmelzen. Stolonen und Polypenkelche sind von einer dünnen Kutikula bedeckt. Die Polypen sind monomorph und können sich in die Polypenkelche, aber nicht in die Stolonen zurückziehen. Die Tentakel sind gefiedert. Die einzelnen Fieder können unterschiedlich geformt sein und es sind blattartig breite Fieder möglich, sie können jedoch auch zu kurzen, konischen Erhebungen am Tentakelrand reduziert sein. Sklerite sind in allen Regionen der Kolonie nicht vorhanden. Alle Arten der Familie Acrossotidae leben in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen).

Zur Familie Acrossotidae gehören drei Gattungen:

  • Acrossota
  • Hadaka
  • Phenganax

Alcyoniidae

Die Alcyoniidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in tieferen Regionen der gemäßigt temperierten und kalten Meere der nördlichen und südlichen Erdhalbkugel vorkommt. In die Familie Alcyoniidae wurden ursprünglich auch einige Lederkorallengattungen aus den Korallenriffen des tropischen Indopazifiks gestellt. Diese leben jedoch stets in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen), während die Gattunge der Alcyoniidae ohne Zooxanthellen leben. Die tropischen Lederkorallen wurden deshalb in eine eigenständige Familie, die Sarcophytidae gestellt. Die Schwestergruppe der Alcyoniidae ist die Familie Carijoidae.

Merkmale:
Die Arten der Familie Alcyoniidae bilden Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien sind häutig, gelappt oder fingerförmig, baumartig mit einem einzigen Stiel oder dornenartig ohne Hauptstiel. Sie besitzen kein Achsenskelett. Das Coenenchym kann in eine äußere Schicht (Kortex) und eine innere Schicht (Medulla) unterteilt sein. Ist sie vorhanden, besteht die Medulla aus dicht gepackten, aber nicht verschmolzenen Skleriten, die durch einen Ring aus Kanälen vom Kortex getrennt sind. Die achtstrahligen, Polypen sind monomorph und können in der Regel vollständig in das Coenenchym zurückgezogen werden. In seltenen Fällen können sie sich nicht einziehen. Die Polypen sind meist gleichmäßig über die gesamte Kolonie verteilt, manchmal stehen sie an den Zweigspitzen dichter oder sind in Bündeln angeordnet. Die Sklerite der Polypen sind stäbchen-, keulen- oder spindelförmig. Im Coenenchym sind die Sklerite in den meisten Fällen in zwei Schichten angeordnet, die äußere Schicht besteht aus strahlen-, keulen-, spindel- oder stabförmigen Sklerite, die innere Schicht besteht aus längeren spindel- oder stabförmigen Skleriten, die dicht gepackt sein können, um das Innere zu schützen. Alle Arten der Familie Alcyoniidae sind ohne Zooxanthellen, sind also auf planktonische Nahrung angewiesen.

Zur Familie Alcyoniidae gehören acht Gattungen:

  • Alcyonium
  • Anthothela
  • Bellonella
  • Eleutherobia
  • Gersemia
  • Hedera
  • Kotatea
  • Lateothela


Einzelne Gattungen und Arten der Familie Alcyoniidae werden auf den Seite: Azooxanthellate Korallen sowie Blumentiere der Nordsee genauer vorgestellt!

Alcyonium digitatum

(Kosterhavet National Park, Schweden)

Alcyonium acaule

Alcyonium glomeratum

Photo: Matthieu Sontag, Licence CC-BY-SA

Eleutherobia variabile 

Gersemia rubiformis
(Neufundland, Kanada)

Kotatea raekura

Minabea aldersladei

Aquaumbridae 

Die Aquaumbridae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in tieferen Bereichen des tropischen Pazifiks und des westlichen Atlantiks vorkommt.

Auf dem Bild:
Aquaumbra klapferi

Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Aquaumbridae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien sind baumartig mit Zweigen oder fingerartigen Lappen, die von einem deutlich ausgeprägten Stiel ausgehen. Sie besitzen keine Skelettachse, sondern sind weich, schlaff, durchsichtig und geleeartig, ähnlich wie Quallen. Die Polypen sind gleichmäßig über die Oberflächen von Lappen und kleineren Ästen verteilt, fehlen aber am Stiel. Sie sind monomorph, können sich nicht zurückziehen, aber zusammenziehen. In den Polypen haben die Sklerite die Form von Stäbchen, Nadeln und gebogene Spindeln. Sie sind oft kragenförmig oder als Spitzen angeordnet. Auf der Oberfläche der Zweige und Lappen fehlen die Sklerite, im Innern des Coenenchyms sind sie nur spärlich vorhanden. Die Sklerite sind farblos. Die Arten der Aquaumbridae leben nicht mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und sind daher vollständig auf planktonische Nahrung angewiesen.

Zur Familie Acrophytidae gehören zwei Gattungen mit je einer Art:

  • Aquaumbra
  • Elbeenus

Arulidae

Die Arulidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in den flachen Korallenriffen des tropischen Indopazifiks vorkommt.

Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Arulidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien besitzen keine Skelettachse, sondern die Polypen sind nur basal durch dünne röhrenförmige oder bandartige Ausläufer (Stolonen) miteinander verbunden. Die monomorphen Polypen können sich zylindrische bis keulig geformte Kelche zurückziehen. Ihre Tentakel sind rund um die Mundscheibe miteinander zu einer runden, breiten Oralmembran verwachsen, was als diagnostisches Merkmal der Familie gilt. Ein weiteres charakteristisches Merkmal sind die Sklerite in den Stolonen, die teilweise die Form kleiner Tischchen haben. Andere haben die Form von Stäbchen oder sind sechsstrahlig. Auch die Sklerite in den Polypen sind stäbchenförmig. Die Arten der Arulidae leben in einer Endosymbiose mit Zooxanthellen und beziehen dadurch Zucker, Stärke und anderen organische Produkte.

Zur Familie Arulidae gehören vier Gattungen:

  • Arula
  • Bunga
  • Hanah
  • Laeta 

Laeta waheedae

Bunga payun

Capnellidae

Die Capnellidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die weltweit in flachen und tieferen Meeresregionen vorkommt. Die Familie wurde erst 2022 neu eingeführt. Alle Gattungen der Capnellidae gehörten vorher zur Familie Nephtheidae. Sie unterscheiden sich von dieser Familie vor allem durch die Form der Sklerite.

Auf dem Bild:
Capnella sp. im Scarborough Sea Life Center, England.

Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Capnellidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien sind aufrecht stehend und buschig mit einem deutlich ausgebildeten „Stamm“. Eine feste Skelettachse fehlt. Die monomorphen Polypen sitzen auf den Zweigen, niemals auf größeren Ästen oder am Stamm. Sie können sich nicht zurückziehen aber zusammenziehen bzw. nach innen biegen. Die Sklerite der Polypen haben die Form von Spindeln und Stäbchen und sind mit komplexen Tuberkeln besetzt. Es kommen auch einseitig bestachelte Spindeln („Raupen“) und mit Dornen besetzte oder blattförmige Keulen vor. Auf der Außenhaut und im Innern des Stamms sind die Sklerite unregelmäßig, strahlenförmig oder sphäroidförmig. Abgesehen von der in den Tropen verbreiteten Gattung Capnella, die in einer Endosymbiose mit Zooxanthellen lebt, leben die Arten der Capnellidae nicht mit Zooxanthellen in Symbiose und sind dadurch auf planktonische Nahrung angewiesen.

Zur Familie Capnellidae gehören fünf Gattungen:

  • Capnella
  • Drifa
  • Duva 
  • Eunephthya
  • Pseudodrifa


Die in nördlichen Meeren vorkommenden Gattungen Drifa, Duva und Pseudodrifa scheinen eine paraphyletische Verwandtschaftsbeziehung untereinander zu haben und sollten möglicherweise einer einzigen Gattung zugeordnet werden.

Keniabäumchen
Capnella

Die Keniabäumchen (Capnella) sind Weichkorallen aus den Korallenriffen des Indopazifik.
Wie alle Korallen sind es Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Sie wachsen baumartig verzweigt. Der Einzelpolyp hat wie alle aus der Unterklasse Octocorallia acht gefiederte Fangarme, auch der Gastralraum wird durch acht Längswände (Mesenterien) in acht Kammern geteilt. Die Polypen sitzen an den Enden der „Äste“ und können nicht in den Stamm (Coenenchym) zurückgezogen werden. Kenia-Bäumchen sind von hellbrauner bis grüner Farbe. Sie besitzen wie alle Weichkorallen kein festes Kalkskelett, sondern haben als Festigungselemente kleine, stachelige Kalknadeln (Sklerite) dicht verteilt im ganzen Körper. Ziehen sich Kenia-Bäumchen zusammen, so fühlen sie sich sehr rau an, da die Skleriten durch die Haut drücken. Sie leben in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen), die die Koralle mit Nährstoffen versorgen.

Vermehrung:
Keniabäumchen haben eine ungeschlechtliche Vermehrungsform, bei der ein Ast als Tochterkolonie abgeschnürt wird, sich mit Wasser vollpumpt und sich durch das Wasser treiben lässt, bis ein geeigneter Hartgrund für die Ansiedlung gefunden wurde. Daneben vermehren sie sich durch Abgabe von Spermien und Eizellen in das freie Wasser auch geschlechtlich.

Aquarienhaltung:
Keniabäumchen können in Meerwasseraquarien gehalten werden und sind für Anfänger leichter zu halten als Steinkorallen. Sie vermehren sich rasch und können große Bestände bilden. Man kann sie auch künstlich vermehren, indem man einen Ast mit der Schere abschneidet und ihn an einem Stein befestigt. Er wird schnell anwachsen. Da sie hauptsächlich von der ostafrikanischen Küste exportiert werden erhielten sie ihren deutschen Namen.

Laichende Keniabäumchen (Capnella sp.)

Capnella sp. in unserer Korallenzucht-Anlage

Capnella sp. in unserer Korallenzucht-Anlage

Capnella imbricata
in unserer Korallenzucht-Anlage

Capnella imbricata
in unserer Korallenzucht-Anlage

Cladiellidae

Die Cladiellidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in flachen Bereichen des tropischen Indopazifik vorkommt.

Auf dem Bild:
Cladiella sp. in unserer Korallenzucht-Anlage

Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Cladiellidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien sind gelappt bis fingerförmig, aber nicht stark verzweigt. Eine Skelettachse fehlt. Die Polypen sind monomorph und gleichmäßig über die Oberfläche verteilt. Sie können sich stark zusammen ziehen aber nur bei einem Teil der Arten zurückziehen. Die Sklerite der Polypen haben die Form kleiner Scheiben, flacher Stäbe oder die Form einer Acht. Die Sklerite des Coenenchyms und seiner Oberflächehaben ebenfalls die Form einer Acht, sind doppelköpfig, haben die Form abgestumpfter Spindeln mit konischen Stacheln oder sind stabförmig mit einer körnigen Oberfläche. Bei manchen Arten fehlen die Sklerite vollständig. Die meisten Arten der Familie leben mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und beziehen einen Teil ihrer Nährstoffe über ihre Symbiosepartner, einige wenige Arten besitzen keine Zooxanthellen und sind ausschließlich auf planktonische Nahrung angewiesen.

Zur Familie Cladiellidae gehören drei Gattungen:

  • Aldersladum
  • Cladiella
  • Klyxum


Alle drei Gattungen dieser Familie gehörten früher zu den Alcyoniidae.
DNA-Analysen deuten jedoch darauf hin, dass es sich bei den Cladiellidae um eine Schwestergruppe einer Weichkorallengruppe handelt, zu der auch die Xeniidae gehören.

Cladiella

Wie alle Korallen sind es Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Sie wachsen verzweigt, lappig oder fingerförmig. Der Einzelpolyp hat wie alle Tiere aus der Unterklasse Octocorallia acht gefiederte Fangarme, auch der Gastralraum wird durch acht Längswände (Mesenterien) in acht Kammern geteilt. Die Polypen sind von brauner Farbe und können vollständig in den weißlichen Stamm (Coenenchym) zurückgezogen werden. Die gesamte Kolonie wechselt dadurch ihre Farbe von braun nach weiß. Dies gilt für die Gattung als Erkennungsmerkmal. Cladiella besitzt wie alle Lederkorallen kein festes Kalkskelett, sondern hat als Festigungselemente kleine (weniger als 0,2 mm), hantelförmige Kalknadeln (Sklerite) im Körper. Die Oberfläche der Kolonie ist extrem schleimig. Sie lebt in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen), die die Koralle mit Nährstoffen versorgen.
Cladiella kann in Meerwasseraquarien gehalten werden und ist auch für Anfänger geeignet. Oft erreichen sie auch in Aquarien enorme Größen.

Cladiella sp.

Cladiella colti
im Tropicarium-Oceanarium Budapest

Cladiella brachyclados

Klyxum

Klyxum ist eine Korallengattung in der Familie der Cladiellidae. Sie werden allgemein als Blumenkohlkorallen bezeichnet. Diese gebräuchlichen Namen können sich auch auf die verwandte Gattung Cladiella beziehen.
Klyxum-Arten sind im gesamten tropischen Indopazifik verbreitet.

Derzeit gibt es sechzehn Arten, die dieser Gattung zugeordnet werden:

  • Klyxum abrolhosum
  • Klyxum adii
  • Klyxum brochi 
  • Klyxum confertum
  • Klyxum echinatum
  • Klyxum equisetiform
  • Klyxum flaccidum
  • Klyxum legitimum
  • Klyxum molle
  • Klyxum okinawanum
  • Klyxum rotundum
  • Klyxum simplex
  • Klyxum tuberculosa
  • Klyxum utinomii
  • Klyxum viscidum
  • Klyxum whitei

Clavulariidae

Die Clavulariidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in den Korallenriffen des tropischen Indopazifiks und in seinen Nebenmeeren vorkommt.

Auf dem Bild:
Clavularia viridis

Merkmale:
Die Arten der Familie Clavulariidae bilden Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien besitzen kein Achsenskelett, sondern sind an ihrer Basis durch bandartige Ausläufer (Stolonen) oder Membranen miteinander verbunden. Die Polypen sind monomorph und können sich in keulenförmige Kelche zurückziehen, die sehr hoch sein können. Die Tentakel sind gefiedert, wobei die Fiedern frei oder miteinander verwachsen sein können, so dass die Tentakel ein Blatt- oder paddelartiges Äußeres aufweisen. In den Tentakeln haben die Skleriten die Form winziger Stäbchen, Plättchen oder Schuppen. In den Kelchen und Stolonen sind die Sklerite glatt oder höckerig und in den Stolonen oft zu Klumpen verwachsen. Sie können in den Kelchen und Stolonen auch fehlen. Alle Arten der Familie Clavulariidae leben in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen).

Zur Familie Clavulariidae gehören drei Gattungen:

  • Clavularia
  • Hanabira
  • Knopia


Die Familie Clavulariidae umfasste ursprünglich viel mehr Gattungen der sogenannten Röhrenkorallen, war in dieser Zusammensetzung allerdings nicht monophyletisch. Um wieder die in modernen Systematiken geforderten Monophylie zu erreichen wurden die Clavulariidae auf drei Gattungen beschränkt. Andere Röhrenkorallengattungen wurden den neu eingeführten Familien Carijoidae, Cerveridae, Incrustatidae und Sarcodictyonidae zugeordnet und einige Gattungen wurden auch in die Familien Acanthoaxiidae, Acrossotidae, Tubiporidae und Victorgorgiidae gestellt, die teilweise aus Oktokorallengattungen bestehen, die nicht die äußere Gestalt der Röhrenkorallen aufweisen. Die Familie Clavulariidae ist die basale Schwestergruppe einer Klade, die alle anderen Familien der Ordnung Malacalcyonacea in der Gruppe der Octocorallia umfasst.

Clavularia

Clavularia ist eine nur wenig bekannte indopazifische Korallengattung aus der Unterklasse der Octocorallia. Man findet die Koralle im flachen Wasser bei Indonesien, den Philippinen, Melanesien und Nordaustralien.
Insgesamt wurden mehr als 40 Clavularia-Arten beschrieben.

Merkmale:
Clavularia wächst als Stolonengeflecht direkt auf dem Substrat. Aus diesem Geflecht ragen röhrenförmige, zylindrische Calyces aufrecht hervor. Die darin sitzenden Polypen können sich vollständig in die Calyces zurückziehen. Wie alle Octocorallia hat Clavularia acht Tentakel. Die Befiederung der Tentakel ist besonderes deutlich ausgeprägt. Clavularia-Arten sind oft sehr bunt. Sie leben mit Zooxanthellen, einzelligen Algen in Symbiose und beziehen den Hauptteil der benötigten Nährstoffe von den Zooxanthellen.

Clavularia sp.
(Pulau Bohayan, Sabah, Malaysia)

Clavularia sp.

(Manado, Sulawesi, Indonesien)

Clavularia crassa

Clavularia novaezealandiae

Clavularia novaezealandiae

Clavularia sp. "tricolor"
in unserer Korallenzucht-Anlage

Clavularia sp.
in unserer Korallenzucht-Anlage

Knopia

Knopia ist eine Gattung der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia) aus der Familie Clavulariidae. Die bisher einzige Art der Gattung, Knopia octocontacanalis, lebt in den Korallenriffen des Indopazifik, doch die Erstbeschreibung einer weiteren Art ist in Arbeit. Der Holotypus von K. octocontacanalis stammt aus einem Riff vor Sabah, Malaysia. Weitere Exemplare wurden in Riffen in Indonesien gesammelt.

Merkmale:
Röhrenkorallen der Familie Clavulariidae entwickeln Polypen, die aus einem röhrenartigen Stolonengeflecht wachsen. Darin befinden sich die Solenia, ein netzartiges Gewebegeflecht, über das die Einzelpolypen miteinander kommunizieren.

Die wissenschaftlich neu beschriebene Koralle Knopia octocontacanalis gehört zur Familie Clavulariidae, unterscheidet sich aber in einem wesentlichen Merkmal von fast allen anderen Korallen der Unterklasse Octocorallia. Octocorallia sind achtstrahlig, besitzen also acht Körpersegmente, von denen jedes einen endständigen Tentakel bildet. Jeder Octocorallia-Tentakel besitzt beiderseits kurze Fortsätze (Fiedern), die ihn federähnlich aussehen lassen. Die Funktion dieser Fortsätze ist artabhängig (z. B. Oberflächenvergrößerung bei einigen zooxanthellaten Arten, Nahrungsfang bei einigen azooxanthellaten Arten), aber diese seitlichen Fortsätze sind in der Regel solitär und nicht miteinander verwachsen. Nur in ganz wenigen Ausnahmen bilden Octocorallia-Arten miteinander verwachsene Fiedern an den Tentakeln. Eine dieser Ausnahmen findet sich in der Gattung Tubipora (Orgelkorallen), und eine weitere in der unlängst wissenschaftlich beschriebenen Knopia octocontacanalis, deren Fiedern beiderseits derart miteinander verwachsen sind, dass die Tentakel wie ein kleines Paddel wirken.

Aquaristik:
Knopia ist im Meerwasseraquarium gut haltbar und wird auch gelegentlich über den Aquaristikfachhandel angeboten. Benannt wurde sie nach dem deutschen Fachjournalisten Daniel Knop.

Knopia octocontacanalis

Knopia octocontacanalis

(Port Douglas, Australia)

Knopia octocontacanalis 

Lemnaliidae 

Die Lemnaliidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in flachen Bereichen des tropischen Indopazifiks vorkommt.

Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Lemnaliidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien sind fingerförmig oder baumartig mit einem deutlich ausgeprägten Stiel. Eine zentrale, feste Skelettachse fehlt. Die monomorphen Polypen sind mit Ausnahme des Stiels oder der Basis der Kolonie gleichmäßig auf der Kolonieoberfläche oder vor allem in den äußeren Bereichen von Ästen und Zweigen verteilt. Bei einigen Arten können sich die Polypen in die Kolonie zurückziehen, bei anderen geht dies nicht, in allen Fällen können sich die Polypen jedoch stark zusammenziehen. Die Sklerite der Polypen haben die Form langer Spindeln oder Stäbchen, in den Tentakeln haben sie die Form gelappter Schuppen. Auf der Oberfläche des Stiels und der Äste sind die Sklerite stäbchen- und spindelförmig, halbmondförmig und strahlenförmig. Die Arten der Familie Lemnaliidae leben mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und beziehen von diesen einen Teil ihrer Nährstoffe.

Zur Familie Lemnaliidae gehören drei Gattungen:

  • Lemnalia
  • Paralemnalia
  • Rhytisma

Lemnalia

Lemnalia ist eine Korallengattung aus der Familie der Lemnaliidae. Die Gattung enthält über 30 Arten.

Lemnalia sp.

Lemnalia sp.
(Koh Phangan, Thailand)

Lemnalia sp.
(Koh Phangan, Thailand)

Paralemnalia

Paralemnalia ist eine Korallengattung aus der Familie der Lemnaliidae.

Die Arten dieser Gattung kommen vor Afrika, Indonesien und Australien vor.

Arten:

  • Paralemnalia clavata
  • Paralemnalia digitiformis
  • Paralemnalia eburnea
  • Paralemnalia flabella
  • Paralemnalia pichoni
  • Paralemnalia thyrsoides 

Paralemnalia sp.

Paralemnalia clavata

Paralemnalia clavata

Rhytisma

Rhytisma fulvum

Rhytisma fulvum

Rhytisma fulvum

Malacacanthidae

Malacacanthus capensis ist eine Art der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die an der Südspitze Afrikas im kühlen Agulhasbecken endemisch vorkommt. Die Gattung ist monotypisch und M. capensis die einzige Art der Gattung.

Systematik:
Die Korallenart wurde 1900 durch den britischen Zoologen Sydney J. Hickson unter der Bezeichnung Heteroxenia capensis erstmals wissenschaftlich beschrieben. 1910 beschrieb der schottische Zoologe James Stuart Thomson die Koralle ein zweites Mal und gab ihr den Namen Malacacanthus rufus. Dies wurde als Synonymbeschreibung erkannt aber man stellte auch fest, dass die Koralle nicht zur Gattung Heteroxenia gehören kann. Deshalb ist Malacacanthus capensis die heute gültige Bezeichnung der Art. Sie ist die einzige Art der 2022 eingeführten Familie Malacacanthidae und Malacacanthus ist die namensgebende Gattung für die im gleichen Jahr aufgestellte Ordnung Malacalcyonacea. Eine morphologisch ähnliche Art ist Ceratocaulon wandeli von der Küste Islands, da aber keine molekularbiologischen Daten zu dieser Art vorliegen, ist es noch nicht möglich C. wandeli ebenfalls in die Familie Malacacanthidae einzuordnen.

Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bildet Malacacanthus capensis Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien bestehen aus einem zylindrischen Stiel ohne Achsenskelett, auf dem sich ein pilzförmiges Polyparium befindet. Auf dem Polyparium sitzen die Einzelpolypen. Es kann vollständig in den Stiel zurückgezogen werden. Der Stiel ist von einer rauen, hornartigen Kutikula bedeckt. Die Polypen sind dimorph, können zurückgezogen werden und sind gleichmäßig über die Oberfläche des Polypariums verteilt. Am Stiel sind keine Polypen vorhanden. Der gesamten Kolonie fehlen die Sklerite. Malacacanthus capensis lebt nicht mit Zooxanthellen in Symbiose und ist deshalb auf planktonische Nahrung angewiesen.

Diese Weichkorallen werden bis zu 15 cm hoch und bestehen aus einer orangefarbenen Säule mit einer Kugel an der Spitze. Sie sind etwas pilzförmig und bilden beim Fressen leuchtend orangefarbene Polypen, die von der Kugel auf gestreiften, durchsichtigen Stielen ausgehen.
Malacacanthus capensis ist von der Kaphalbinsel bis zum südlichen KwaZulu-Natal vor der südafrikanischen Küste bekannt und lebt in Tiefen von 13 bis 93 Metern.
Bei Bedrohung kann sich der gesamte Ball in die obere Körpersäule zurückziehen. Zwischen den fressenden Polypen befinden sich winzige punktförmige Organe, sogenannte Siphonozooide, die dazu dienen, die Kolonie nach ihrer Kontraktion wieder aufzublasen.

Nephtheidae

Die Nephtheidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in den Korallenriffen des tropischen Indopazifiks und seiner Nebenmeere vorkommt. Die Schwestergruppe der Nephtheidae ist eine aus den Familien Capnellidae und Paralcyoniidae bestehende Klade.

Auf dem Bild:
Dendronephthya-Kolonie. Unterwasserfoto vom Mergui Archipel, Myanmar

Merkmale:
Die Arten der Familie Nephtheidae bilden Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien besitzen kein Achsenskelett sind baumförmig, oft stark verzweigt oder schirmförmig mit einem deutlich ausgebildeten Stamm. Die achtstrahligen Polypen befinden sich vor allem an den Enden der Verzweigungen, seltener an dicken Ästen oder am Stamm. Sie sind monomorph und können nicht zurückgezogen werden. Ihre Skleriten sind spindel- oder stabfömig und oft auffällig gefärbt. Im Inneren der Kolonie gibt es nur wenige Sklerite, an der Außenhaut sind sie unregelmäßig und oft strahlenartig verteilt. Viele Arten der Familie Nephtheidae leben in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen), andere sind ohne Zooxanthellen, sind also auf plankonische Nahrung angewiesen.

Zur Familie Nephtheidae gehören neun Gattungen:

  • Chromonephthea
  • Coronephthya
  • Dendronephthya
  • Litophyton
  • Neospongodes
  • Pacifiphyton
  • Scleronephthya
  • Stereonephthya
  • Umbellulifera


Einzelne Gattungen und Arten der Familie Nephtheidae werden auf der Seite: Azooxanthellate Korallen genauer vorgestellt!

Chromonephthea sp.

Dendronephthya hemprichi

Dendronephthya hemprichi
in unserem Aquarium

Scleronephthya sp.

Litophyton

Litophyton ist eine Weichkorallengattung aus der Familie der Nephtheidae.

Litophyton sp.

Litophyton sp.


Litophyton sp. 

Litophyton arboreum

Litophyton arboreum, auch Brokkolikoralle genannt, ist eine häufig vorkommende Weichkoralle (Oktokoralle), die vom Roten Meer bis zum Westpazifik vorkommt. Kolonien werden bis zu 80 cm groß, meist an seewärts gelegenen Riffhängen oder auf hartem Boden. Die Farbe von L. arboreum variiert von blassem olivgrün bis gelb oder grau. Die Art wurde ursprünglich 1775 von Peter Forsskål, einem schwedischen Naturforscher, klassifiziert. Ab 2016 wurde die gesamte Gattung Litophyton im Gegensatz zu ihrer ursprünglichen morphologischen Klassifizierung anhand phylogenetischer Daten neu klassifiziert.

Ökologie:
L. arboreum kommt häufig im Roten Meer vor. Eine Studie aus dem Jahr 1997 zeigte, dass Oktokorallen wie L. arboreum weniger als 20 % der Weichkorallenbedeckung auf beiden Riffebenen und den oberen Vorriffen im Golf von Eilat vor der Ostküste der Sinai-Halbinsel ausmachen. Typischerweise wird die Weichkorallenbedeckung in den Riffen des Golfs von Eilat von Teppichen einiger weniger Arten dominiert. Eine mögliche Erklärung für diese umfassende, monospezifische Abdeckung sind Perioden schnellen Wachstums. L. arboreum gehört normalerweise nicht zu diesen dominanten Oktokorallen, kann aber bis zu 36 % der lebenden Weichkorallenbedeckung ausmachen, wie im Naturschutzgebiet Golf von Eilat zu sehen ist. An anderen Standorten im Roten Meer macht L. arboreum nur 3 % der vorhandenen Weichkorallen aus.
 

Wie auch bei anderen Korallenarten beobachtet werden kann, ist der Siedlungsraum am Riff einer der wichtigsten limitierenden Faktoren für neue Kolonien von L. arboreum. Ebenso schränken physikalische Faktoren – wie Wellenwirkung, Temperaturschwankungen, Salzgehalt und Licht – und biologische Faktoren – wie Konkurrenz, Druck durch Fressfeinde und Krankheit – den Erfolg und die Verbreitung von L. arboreum ein. Insbesondere Raubtiere und Konkurrenz um Platz können die kontinuierliche Entwicklung der Gemeinschaft einiger Arten von Weichkorallen im Roten Meer stören, was zu lückenhaften, diskontinuierlichen Gemeinschaften führt, die über das Riff verteilt sind. Die Koexistenz von Steinkorallen, Weichkorallen und Algen im Golf von Eilat lässt jedoch darauf schließen, dass keine einzelne Komponente eine deutliche Konkurrenzdominanz am Riff ausübt; Stattdessen führt die räumliche Variation dazu, dass verschiedene Arten aufgrund ihrer einzigartigen ökologischen Nischen an verschiedenen Standorten eine konkurrierende Dominanz aufweisen.
An anderen Standorten im Roten Meer, beispielsweise im Golf von Aqaba vor der jordanischen Küste, kommt L. arboreum in gut entwickelten Riffen vor. Wie andere Küstenriffe sind auch die Aqaba-Riffe von flachen Buchten mit Seegraswiesen gesäumt, die in den Riffmündungen liegen.

Symbiose und Fortpflanzung:
Die Fortpflanzungsmechanismen von L. arboreum wurden umfassend untersucht und bieten einen einzigartigen Einblick in die Fortpflanzung von Anthozoen – insbesondere im Hinblick auf die Aufnahme von Symbiodinium. L. arboreum hat wie andere Korallen eine Beziehung zu endosymbiotischen Dinoflagellaten. Die oft als Zooxanthellen bezeichnete Gattung Symbiodinium ist Gegenstand umfangreicher Forschung und ihre Beziehung zu Korallen bleibt weitgehend rätselhaft.
In einer Studie aus dem Jahr 1992 fanden Forscher heraus, dass bei Laichereignissen von L. arboreum zur Befruchtung freigesetzte Gameten bereits mit Symbiodinium assoziiert waren.

L. arboreumi ist ein gonochorischer Planulae-Brüter, was bedeutet, dass einzelne Korallenkolonien unterschiedliche Geschlechter haben und die Fortpflanzung von Laichereignissen abhängt, bei denen Gameten zur Befruchtung in das umgebende Wasser ausgesendet werden, wodurch genetisch unterschiedliche Individuen entstehen, die sich zu neuen Kolonien entwickeln. 

Litophyton arboreum

Litophyton arboreum

Litophyton arboreum

Litophyton arboreum

Neospongodes

Neospongodes  ist eine Weichkorallengattung aus der Familie der Nephtheidae.

Neospongodes atlantica

Neospongodes sp.

Sarcophytidae

Die Sarcophytidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in den Korallenriffen des tropischen Indopazifiks und seiner Nebenmeere vorkommt. Die Gattungen dieser Familie wurden ursprünglich mit den Kaltwasserlederkorallen in eine gemeinsame Familie Alcyoniidae gestellt. Diese leben jedoch ohne Zooxanthellen, während die Gattungen der Sarcophytidae stets in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen) leben. Die Schwestergruppe der Sarcophytidae sind die Sinulariidae,mit der einzigen Art Sinularia brassica.

Merkmale:
Die Arten der Familie Sarcophytidae bilden Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien besitzen einen dicken Stiel ohne Achsenskelett und einen gelappten oder plattenförmigen nur wenig verzweigten oberen, mit achtstrahligen Polypen besetzten Abschnitt. Die Polypen sind monomorph (Sclerophytum) oder dimorph (Anastromvos, Lobophytum, Lohowia, Sarcophyton) und können sich vollständig in das dicke Coenenchym zurückziehen. Die stets ungefärbten Skleriten sind stab-, spindel-, keulenförmig oder schuppig. An der Kolonieoberfläche sind sie spindel- oder keulenförmig.

Zur Familie Sarcophytidae gehören fünf Gattungen:

  • Anastromvos
  • Lobophytum
  • Lohowia
  • Sarcophyton
  • Sclerophytum

Lobophytum

Lobophytum ist eine Weichkorallengattung aus der Familie der Alcyoniidae.

Lobophytum-Arten haben einen kurzen Stamm, auf dem sich ein mit lamellen- oder fingerförmigen Auswüchsen versehener Schirm befindet. Oben auf dem Schirm sitzen die Polypen, von denen es zwei Formen gibt. Die Fresspolypen (Autozoiden) haben acht gefiederte Fangarme und können sich vollständig in den Schirm zurückziehen. Dazwischen sitzen winzige zurückgebildete Schlauchpolypen (Siphonozoide), deren Aufgabe es ist, Wasser in den Körper der Kolonie zu pumpen oder abzulassen. Man sieht von ihnen äußerlich nur kleine Erhebungen bzw. Poren auf dem Schirm der Koralle. Lobophytum ähnelt der Lederkorallen-Gattung Sarcophyton, die aber immer nur am Rand des Schirms Auswüchse und Lappen hat.

Wie bei allen Lederkorallen wird auch der Körper von Lobophytum durch kleine Kalknadeln (Sklerite) gestützt. Der Körper der Tiere ist meist cremefarben, gelblich oder hell bräunlich. Wenige Arten schimmern grünlich. Die Polypen haben meist die gleiche Farbe. Bei einigen Arten sind die Autozoiden weiß. Lobophytum leben in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen).

Lobophytum-Arten werden häufig in Meerwasseraquarien gehalten. Oft erreichen sie hier Größen von 50 Zentimeter Durchmesser.

Im World Register of Marine Species sind derzeit 61 gültige Arten aufgelistet (Stand Oktober 2013).

Lobophytum sp.
(Lizard Island, Australien)

Lobophytum crassum
(Réunion, Indischer Ozean)

Lobophytum depressum
(Réunion, Indischer Ozean)

Lobophytum latilobatum
(Réunion, Indischer Ozean)

Lobophytum sp.
(Malediven)

Lobophytum pauciflorum
(Nationalpark Frankland Group, Australia)

Lobophytum sp.
(Koh Phangan, Thailand)

Lobophytum sp.
(Malediven)

Lobophytum sp.
(Koh Phangan, Thailand)

Pilzlederkorallen
Sarcophyton

Sarcophyton ist eine Lederkorallengattung aus der Familie Alcyoniidae, die in den Korallenriffen des Indopazifik vorkommt. Es gibt ca. 50 Arten, deren Unterscheidung selbst für Experten sehr schwierig ist.
Sarcophyton-Arten werden häufig in Meerwasseraquarien gehalten und erreichen oftmals Größen von 50 Zentimetern und mehr.

Auf dem Bild:
Sarcophyton ehrenbergi (Morotai, Indonesien)


Sarcophyton-Arten haben alle eine mehr oder weniger ausgeprägte Pilzgestalt. Bei einigen Arten ist der Rand gewellt. Oben auf dem Schirm sitzen die Polypen, von denen es zwei Formen gibt. Die Autozoiden können mehr als einen Zentimeter groß sein. Sie haben acht gefiederte Fangarme und können sich vollständig in den Schirm zurückziehen. Dazwischen sitzen winzige zurückgebildete Schlauchpolypen (Siphonozoide), deren Aufgabe es ist, Wasser in den Körper der Kolonie zu pumpen oder abzulassen. Man sieht von ihnen äußerlich nur kleine Erhebungen bzw. Poren auf dem Schim der Koralle. Sarcophyton ähnelt der Lederkorallen-Gattung Lobophytum, die aber ihre lappenförmigen Auswüchse auch in der Mitte des Schirms trägt, nicht nur am Rand

Wie bei allen Lederkorallen wird auch der Körper von Sarcophyton durch kleine Kalknadeln (Sklerite) gestützt. Der Körper der Tiere ist gelb, weißlich, braun oder grün. Die Polypen haben die gleiche Farbe. Bei einigen Arten sind die Autozoiden weiß. Sarcophyton leben in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen).

Sarcophyton glaucum 
(Rotes Meer, Ägypten)

Foto: Diego Delso, delso.photo, License CC-BY-SA

Sarcophyton glaucum 
(Rotes Meer, Ägypten)

 Foto: Diego Delso, delso.photo, License CC-BY-SA

Sarcophyton glaucum 
(Ras Muhammad Nationalpark, 

Rotes Meer, Ägypten)
Foto: Diego Delso, delso.photo, License CC-BY-SA

Sarcophyton glaucum
(Ras Katy, Sharm el-Sheij, Rotes Meer, Ägypten)
Foto: Diego Delso, delso.photo, License CC-BY-SA

Sarcophyton glaucum 
(Ras Muhammad Nationalpark, 

Rotes Meer, Ägypten)
Foto: Diego Delso, delso.photo, License CC-BY-SA 

Sarcophyton sp.
(Church Reef, Sibuan Island, Malaysia)

Sarcophyton sp.
(Bunaken Island, Sulawesi, Indonesien) 

Sarcophyton glaucum
(Shaab Angosh Reef, (Rotes Meer, Ägypten)

Pilzlederkoralle
(Sarcophyton sp.)

Sarcophyton sp.
(Koh Phangan, Thailand)

Sarcophyton roseum
( Réunion, Indischer Ozean)

Sarcophyton sp. 
mit expandierten Polypen 
(Koh Phangan, Tailandia)

Sarcophyton sp.
(Pulau Aur, West Malaysia)

Sarcophyton sp.
(Pulau Aur, West Malaysia)


Sarcophyton trocheliophorum
(Rotes Meer, Ägypten)

Sarcophyton trocheliophorum
(Paradise Reef, Rotes Meer, Ägypten)

Sarcophyton trocheliophorum, (Maripipi, Philippinen)

Sarcophyton trocheliophorum (Réunion, Indischer Ozean)

Gelbe Fiji-Lederkorallen (Sarcophyton elegans)

Sarcophyton trocheliophorum

 Long-Cirri-Fadenschnecke (Phyllodesmium longicirrum)

ernährt sich von Lederkorallen (Sarcophyton trocheliophorum)

Pilzlederkorallen vermehren sich u.a. durch das Ausbilden von Tochterkolonien. (Lizard-Island, Australien)

Clownfische nehmen bei einem Mangel an geeigneten Symbiosepartnern (Anemonen) auch Lederkorallen als zu Hause an.

Sclerophytum

Sclerophytum ist eine Korallengattung aus der Familie Sarcophytidae
Früher standen alle Arten der Gattung Sclerophytum in der Gattung Sinularia. Diese Gattung umfasste bis zum Jahre 2022 um die 166 beschriebene Arten. Alle Sinularia-Arten bis auf Sinularia brassica wurden 2022 in die Gattung Sclerophytum verschoben.
Wie fast alle Oktokorallen bilden Korallen der Gattung Sclerophytum Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Alle Sclerophytum-Arten leben in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen) und beziehen von diesen verschiedene Nährstoffe.

Sclerophytum levi
(Eilat, Rotes Meer, Israel)

Blaue Variante von
Sclerophytum levi
(Eilat, Rotes Meer, Israel)

Sclerophytum gravis

Sclerophytum 
schlagmani

(Réunion, Indischer Ozean)

Sclerophytum mesophoticum
(Eilat, Rotes Meer, Israel)

Sclerophytum abruptum
Konservierte Probe
(Muséum national d'histoire naturelle, Frankreich)

Sclerophytum 

 depressum

Konservierte Probe
(Muséum national d'histoire naturelle, Frankreich)

Sclerophytum granosum
Konservierte Probe
(Muséum national d'histoire naturelle, Frankreich)

Sclerophytum pavidum
Konservierte Probe
(Muséum national d'histoire naturelle, Frankreich)

Sclerophytum querciformis

Konservierte Probe
(Muséum national d'histoire naturelle, Frankreich)

Sclerophytum flexibilis

Sclerophytum flexibilis ist eine Weichkorallenart aus der Familie der Sarcophytidae. Sie ist allgemein als Spaghetti-Finger-Lederkoralle bekannt. Diese Art ist im gesamten westlichen Pazifik und im östlichen Indischen Ozean verbreitet. Man findet sie meist in großen Kolonien in Tiefen zwischen einem und 15 Metern. Bis zum Jahre 2022  wurde sie in die Gattung Sinularia gestellt.

Spaghetti-Fingerlederkoralle 
(Sclerophytum flexibilis)

Sclerophytum flexibilis
(Raja Ampat, Indonesien)

Sclerophytum flexibilis

at Sunshine City Aquarium 
(Ikebukuro, Tokyo)

Sclerophytum flexibilis

Sclerophytum polydactylum

Sclerophytum polydactylum, bekannt als Fingerlederkoralle, ist eine Weichkorallenart aus der Familie der Sarcophytidae. In allen Proben dieser Koralle wurden bioaktive Isolate namens Durumolide gefunden.

Bis zum Jahre 2022  wurde auch Sclerophytum polydactylum, als Sinularia polydactyla, wie über 160 andere Arten, in die Gattung Sinularia gestellt, welche heute nur noch aus einer einzigen Art besteht.

Sinulariidae

Sinularia ist eine Weichkorallengattung aus der Familie der Alcyoniidae. Sie sind allgemein als Lederkorallen bekannt und umfassten bis zum Jahre 2022 um die 166 beschriebene Arten in der Gattung.
Wie fast alle Oktokorallen bilden Sinularien Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Sinularia-Arten leben in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen) und beziehen von diesen verschiedene Nährstoffe.

Alle Sinularia-Arten bis auf Sinularia brassica wurden 2022 in die Gattung Sclerophytum verschoben. Anastromvos, Lobophytum, Lohowia, Sarcophyton und Sclerophytum wurden in die Familie Sarcophytidae gestellt.

Sinularia brassica

Sinularia brassica bildet einen kurzen, becher- oder trichterförmig Stiel mit Auswüchsen, die die Form von Lappen, Falten oder flachen Blättern haben. Eine zentrale Skelettachse ist nicht vorhanden. Die Polypen sind monomorph, können sich zurückziehen und sind gleichmäßig über die Kolonieoberfläche verteilt. Nur am Stiel sind keine vorhanden. Die Sklerite in den Polypen haben die Form kleiner Stäbchen und Keulen, in den Tentakeln sind sie schuppenförmig. Im Innern der Kolonie haben die Sklerite die Form großer, mit komplexen Tuberkeln besetzter Spindeln, an der Kolonieoberfläche sind es Keulen mit sehr breiten Köpfen, die typischerweise 2 bis 3 gezahnte Vorsprünge aufweisen.

Systematik:
Art und Gattung wurden 1898 durch den deutschen Zoologen Walther May erstmals wissenschaftlich beschrieben. In den folgenden fast 120 Jahren wurden weit über 100 neu beschriebene Lederkorallen der Gattung Sinularia zugeordnet. Die Gattung erwies sich jedoch in einer 2022 veröffentlichten Studie zur Systematik der Oktokorallen als nicht monophyletisch, da Sinularia brassica, die Typusart, eine isolierte systematische Stellung hat, während die übrigen Sinularia-Arten näher mit den Gattungen Anastromvos, Lobophytum, Lohowia und Sarcophyton verwandt sind als mit Sinularia brassica. Für diese Arten wurde deshalb die Gattung Sclerophytum revalidiert, eine Gattung, die 1903 durch E. M. Pratt eingeführt wurde und ursprünglich 13 Arten enthielt. Diese wurde 1906 durch Wilhelm Kükenthal mit Sinularia synonymisiert. Alle Sinularia-Arten bis auf Sinularia brassica wurden 2022 in die Gattung Sclerophytum verschoben. Sinularia ist die einzige Gattung der monotypischen Familie Sinulariidae. 1903 beschrieb Pratt eine ähnliche Korallenart als Sinularia dura. Diese gilt zur Zeit als Synonym von Sinularia brassica, könnte sich jedoch nach einer 2014 veröffentlichten molekularbiologischen Studie als valide Art erweisen. Sinularia wäre dann nicht mehr monotypisch.

Sinularia brassica

Sinularia brassica
in unserer Aquarienanlage

Sinularia brassica
in unserer Aquarienanlage

Sinularia dura / S. brassica, neongrün,
im Ozeanarium Kiew

Sinularia dura / S. brassica

Siphonogorgiidae

Die Siphonogorgiidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in flachen Bereichen bis mäßig tiefen Bereichen des Indopazifiks und des westlichen Atlantiks vorkommt. Eine Art findet man auch im Mittelmeer.

Auf dem Bild:
Siphonogorgia godeffroyi


Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Siphonogorgiidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien sind aufrecht oder herabhängend und planar (nur zu zwei Seiten) oder buschig stark verzweigt. Eine feste Skelettachse fehlt, die Äste sind aber unflexibel, aufgrund von dichten Schichten längs angeordneter Sklerite, die die zentralen Kanäle umgeben. Die gleichmäßig über die Oberfläche verteilten oder weitgehend auf die Enden der Äste beschränkten Polypen sind monomorph und können in Polypenkelche zurückgezogen werden. Die Polypenkelche sind bei der Gattung Chironephthya groß und scheidenartig, bei Siphonogorgia sind sie klein und unauffällig. Die Sklerite der Polypen haben die Form höckriger Spindeln und sind kragenförmig oder zu Spitzen angeordnet. In den Tentakeln haben die Sklerite die Form abgeflachter Stäbchen und gebogener Schuppen, in der Körperwand und im Gastralraum der Polypen sind es kleine Stäbchen. Die Sklerite der Polypenkelche sind kleinere Spindeln und Stäbchen. Auf den Oberflächen der Äste sind die Sklerite spindelförmig und mit komplexen, in Längsrichtung angeordneten Tuberkeln besetzt. Im Innern finden sich dünnere und kürzere spindel- und stäbchenförmige Sklerite. In der Regel sind die Sklerite auffällig gefärbt. Die Arten der Familie Siphonogorgiidae leben nicht mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und sind ausschließlich auf planktonische Nahrung angewiesen.

Zur Familie Siphonogorgiidae gehören zwei Gattungen:

  • Chironephthya
  • Siphonogorgia

Die zwei Gattungen dieser Familie, gehörten früher zu den Nidaliidae, einer anderen Familie mit dichten Schichten längs angeordneter Sklerite. Möglicherweise sind Nidaliidae und Siphonogorgiidae Schwesterfamilien. DNA-Analysen deuten jedoch darauf hin, dass die Trennung beider Taxa schon vor sehr langer Zeit stattfand.

Die beiden Gattungen der Siphonogorgiidae werden auf der Seite: Azooxanthellate Korallen genauer vorgestellt.

Skamnariidae

Die Familie ist monotypisch. Die einzige Gattung ist Skamnarium mit der einzigen Art Skamnarium complanatum (früher: Alcyonium complanatum), die ausschließlich an den Küsten der Inseln Rottnest Island und Parakeet Island in der Nähe von Perth vor der Küste des australischen Bundesstaates Western Australia vorkommt. Sie lebt dort in Tiefen von 3 bis 13 Metern.

Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bildet Skamnarium complanatum Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien haben einen sockelartigen Stiel auf dessen flacher Oberseite die Polypen sitzen. Eine zentrale Skelettachse fehlt. Die Polypen sind monomorph, dicht über dem Oberseite verteilt, und können sich zurückziehen. Sind die Polypen zurückgezogen, wölbt sich die Kolonieoberfläche schüsselförmig auf. Die Polypen besitzen keine Sklerite. Die Sklerite auf der Oberfläche und im Innern des Coenenchyms haben die Form relativ großer (4 mm) Stäbchen, die im Coenenchym in Längsrichtung angeordnet sind. Sie sind farblos und an einem oder beiden Enden unregelmäßig abgerundet oder gelegentlich verzweigt und dicht mit komplexen, gezackten Tuberkeln bedeckt. Der Stiel hat einen grünlichen oder bräunlichen Farbton, die mit Polypen besetzte Oberfläche ist blaugrau gefärbt. Skamnarium complanatum lebt mit Zooxanthellen in Endosymbiose und bezieht von diesen einen Teil der benötigten Nährstoffe.

Systematik:
Die Lederkorallenart wurde 1977 durch Jakob Verseveldt als Alcyonium complanatum erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die Gattung Skamnarium mit Skamnarium complanatum als einziger Art wurde im Jahr 2000 durch den britischen Weichkorallentaxonomen Philip Alderslade eingeführt. Da sich Skamnarium complanatum morphologisch deutlich von den Gattungen der Familie Alcyoniidae unterscheidet, wurde 2022 eine eigenständige, monotypische Familie für die Art eingeführt, die Skamnariidae.

Skamnarium complanatum

Skamnarium complanatum

Skamnarium complanatum

Skamnarium complanatum

Skamnarium complanatum

Tubiporidae

Die Tubiporidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in flachen bis mäßig tiefen Regionen des tropischen Indopazifiks und in seinen Nebenmeeren vorkommt.

Auf dem Bild:
Orgelkoralle (Tubipora musica),
Die Orgelkoralle wird auf der Seite: Achtstrahlige Korallen genauer vorgestellt.

Merkmale:
Die Arten der Familie Tubiporidae bilden Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien besitzen kein Achsenskelett, sondern bilden aus verschmolzenen Skleriten feste Röhren, in denen die Polypen stecken. Diese sind durch ein Netzwerk von Ausläufern (Stolonen) oder Membranen miteinander verbunden. Durch die Ansammlung vieler Röhren können auch vertikal verlaufende Gebilde oder buschige Kolonien entstehen, die dann durch erhöhte Stolonen miteinander verbunden werden. Die gleichmäßig verteilten Polypen sind monomorph und können sich in die Röhren zurückziehen. Die Sklerite der Polypen und ihrer Tentakeln haben in den meisten Fällen die Form stachliger Spindeln oder Stäbchen. Sie können auch fehlen. Viele Arten der Familie Tubiporidae leben in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen), andere sind ohne Zooxanthellen, sind also auf planktonische Nahrung angewiesen.

Zur Familie Tubiporidae gehören zehn Gattungen:

  • Bathytelesto
  • Cyathopodium
  • Paratelesto
  • Rhodelinda
  • Rhodolitica
  • Scyphopodium
  • Stereotelesto
  • Stragulum
  • Telesto
  • Tubipora 

Paratelesto sp.

Paratelesto sp.

Paratelesto sp.

Rhodolitica occulta

Stragulum bicolor

Stragulum bicolor mit geschlossenen Polypen

Stragulum bicolor

Stragulum bicolor

Xeniidae

Die Xeniidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in den Korallenriffen des tropischen Indopazifiks und in seinen Nebenmeeren vorkommt.

Bilder oben:
A: Anthelia cf. glauca
B: Anthelia rosea
C: Anthelia cf. tosana
D: Heteroxenia cf. elisabethae
E: Heteroxenia medioensis
F: Heteroxenia minuta
G: Sympodium sp. 1
H: Sympodium sp. 2
I: Yamazatum sp.
J: Xenia sp. 1
K: Xenia sp. 2
L: Xenia novaecaledoniae
M: Xenia kuekenthali
N: Xenia plicata

Merkmale:
Die Arten der Familie Xeniidae bilden Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien bilden keine festen Strukturen, sind sehr weich und oft schleimig. Sie besitzen keine Skelettachse und wachsen aufrecht mit zylindrischem Stiel, sind dabei manchmal ein wenig verzweigt, oder ausläuferförmig, häutig oder gelappt. Die achtstrahligen Polypen wachsen gleichmäßig verteilt, sind gebündelt oder befinden sich nur auf dem kuppelförmigen Ende eines Stiels. Sie können in der Regel nicht oder nur sehr wenig zurückgezogen werden. Die Sklerite sind winzige (<0,03 mm) Scheiben oder abgeflachte Stäbchen, sternförmig oder (selten) spindelförmig. Ihre Anzahl ist stark variabel, manchmal fehlen sie auch. Alle Arten der Familie Xeniidae leben in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen).

Zur Familie Xeniidae gehören 21 Gattungen:

  • Anthelia
  • Asterospicularia
  • Bayerxenia
  • Caementabunda
  • Conglomeratusclera
  • Ezziona
  • Fasciclia
  • Funginus
  • Heteroxenia
  • Ingotia
  • Latissimia
  • Orangaslia
  • Ovabunda
  • Protodendron
  • Quattuoria
  • Sansibia
  • Sarcothelia
  • Unomia
  • Xenia
  • Yamazatum

Anthelia

Anthelia ist eine Weichkorallengattung aus der Familie der Xeniidae.

Auf dem Bild:
Strauß-Weichkoralle (Anthelia sp.) bei Koh Phangan, Thailand

Das Weltregister der Meeresarten listet die folgenden Arten auf:

  • Anthelia elongata
  • Anthelia fallax
  • Anthelia fishelsoni
  • Anthelia glauca
  • Anthelia gracilis
  • Anthelia hicksoni
  • Anthelia japonica
  • Anthelia mahenensis
  • Anthelia rosea
  • Anthelia simplex
  • Anthelia strumosa
  • Anthelia ternatana
  • Anthelia tosana

Anthelia glauca

Anthelia glauca ist eine Weichkorallenart aus der Familie der Xeniidae. Es handelt sich um eine koloniale Art, die in seichten Gewässern der indopazifischen Region vorkommt.
Anthelia glauca hat große röhrenförmige Polypen, die aus einer kriechenden Matte wachsen und manchmal ausläuferartige Finger bilden. Die nicht zurückziehbaren Polypen können 11 bis 25 cm groß sein und einen Ring aus acht schlanken, büschelartigen Tentakeln haben. Die Farbe ist normalerweise weiß, hellgrau, hellbraun oder bläulich-weiß, und von oben betrachtet ähneln die Polypen ein wenig Schneeflocken.

Verbreitung und Lebensraum:
Anthelia glauca kommt an Riffen im Indopazifik vom Roten Meer bis Hawaii vor und wächst in Tiefen zwischen 8 und 22 Metern. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst die Ostküste Afrikas und in der Sodwana Bay wächst diese Koralle auf Riffen, die aus versteinerten Sanddünen bestehen, zusammen mit einigen Steinkorallen und einer vielfältigen Population anderer Weichkorallen. Sie ist wahrscheinlich die häufigste Art ihrer Gattung.

Biologie:
Anthelia glauca ist eine zooxanthellate Weichkoralle; In ihrem Gewebe sind einzellige symbiotische Dinoflagellaten eingebettet, die sie mit Produkten der Photosynthese wie organischen Kohlenstoff- und Stickstoffverbindungen versorgen. Die Polypen ergänzen dies durch die Planktonpartikel, die von den weit ausgebreiteten Tentakeln gefangen werden. Tagsüber schwanken und ziehen sich die Polypen rhythmisch zusammen.
Kolonien von A. glauca sind entweder männlich oder weiblich. Das Laichen und die Übertragung der Eier erfolgt im Sommer bei Vollmond über einen Zeitraum von vier bis fünf Monaten. Die Larven brüten in einem einzigartigen Rachenbeutel, einer Erweiterung des Rachens, die auf beiden Seiten der sich entwickelnden Larven verengt ist. Es wurde festgestellt, dass die unreifen Planula-Larven ihre Zooxanthellen von Symbionten erhalten, die sich im Rachenbeutel befinden, indem sie während des Brutvorgangs durch ihre ektodermale Oberfläche eindringen.

Anthelia glauca

Anthelia glauca

Anthelia glauca

Asterospicularia

Asterospicularia ist eine Gattung von Oktokorallen aus der Familie der Xeniidae.

Asterospicularia randalli

Asterospicularia randalli

Asterospicularia randalli

Asterospicularia randalli

Caementabunda

Caementabunda ist eine Gattung von Oktokorallen aus der Familie der Xeniidae.

Caementabunda simplex

Caementabunda simplex

Caementabunda simplex

Caementabunda simplex

Caementabunda simplex

Caementabunda simplex

Conglomeratusclera

Conglomeratusclera ist eine Gattung von Oktokorallen aus der Familie der Xeniidae.

Conglomeratusclera coerulea

Conglomeratusclera coerulea

Conglomeratusclera coerulea

Conglomeratusclera coerulea

Conglomeratusclera coerulea

Conglomeratusclera coerulea

Heteroxenia

Heteroxenia ist eine Gattung von Oktokorallen aus den Korallenriffen des tropischen Indopazifik und des Roten Meeres.

Merkmale:
Es sind Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Heteroxenia-Arten haben einen weichen, unverzweigten, durch Sekrete sehr schleimigen, kurzen Stamm an dessen oberem Ende dimorphe Polypen sitzen. Ein Polypentyp ist der „Autozooid“, der acht gefiederte Tentakeln hat und bis zu 40 mal in der Minute charakteristische Pumpbewegungen ausführt, die nicht dem Planktonfang, sondern wahrscheinlich der Atmung dienen. Daneben gibt es tentakellose „Siphozooiden“, Schlauchpolypen, die kleiner als die Autozooiden sind und das Ein- und Auspumpen des Wassers übernehmen, damit die Kolonie durch den inneren Wasserdruck stabilisiert werden kann.
Die Sklerite von Heteroxenia haben die Form winziger Blättchen. Die Farbe ist braun bis beige.
Alle Heteroxenia-Arten leben in einer Symbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen) von denen sie den Hauptteil der benötigten Nährstoffe beziehen. Daneben nehmen sie auch über die Haut organische Substanzen aus dem umgebenden Wasser auf.
Heteroxenia-Arten sind seltener als die Arten der nah verwandte Gattung Xenia.

Das Weltregister der Meeresarten listet die folgenden Arten auf:

  • Heteroxenia bauiana
  • Heteroxenia elisabethae
  • Heteroxenia fuscescens
  • Heteroxenia ghardaquensis
  • Heteroxenia lighti
  • Heteroxenia medioensis
  • Heteroxenia membranacea
  • Heteroxenia mindorensis
  • Heteroxenia minuta Roxas
  • Heteroxenia palmae Roxas
  • Heteroxenia philippinensis
  • Heteroxenia pinnata
  • Heteroxenia rigida
  • Heteroxenia uniserta

Heteroxenia sp.

Heteroxenia sp.

Heteroxenia fuscescens

Heteroxenia fuscescens ist eine Weichkorallenart aus der Familie der Xeniidae. Die Art wurde erstmals 1834 von Christian Gottfried Ehrenberg als Xenia fuscescens beschrieben.
Die Polypen von Heteroxenia fuscescens wachsen zu großen, verklumpenden Kolonien mit einem Durchmesser von bis zu 60 Zentimetern heran. Seine Polypenstiele sind ungefähr 5 Zentimeter lang, wobei jeder Stiel in einem Ring aus großen gefiederten gefiederten Tentakeln endet, acht pro Polyp, wie es für Oktokoralen typisch ist. Polypen pulsieren etwa 40 Mal pro Minute rhythmisch und bewegen ihre Tentakel in einem „Pumpen“. " oder "pulsierende" Mode. Die Funktion dieses Pulsierens ist nicht vollständig geklärt. Einige Hypothesen umfassen die Erzeugung einer Strömung zur Unterstützung der Nahrungsaufnahme und Atmung sowie zur Unterstützung der Entsorgung von Abfall und Detritus. H. fuscescens enthält Zooxanthellen und bezieht den größten Teil seiner Energie aus diesen Symbionten.

Verbreitung:
Diese Korallen leben auf harten Böden von Lagunen und Buchten sowie an Hängen mit geringer Strömung und kommen vom Roten Meer bis zum Indischen Ozean vor.

Heteroxenien sind sehr eng mit anderen Xenia-Arten verwandt und erfordern ein fachmännisches Auge, um sie zu identifizieren. Bei Heteroxenien wachsen bei ausgewachsenen Exemplaren kleinere Tentakel zwischen den größeren Tentakeln.

Heteroxenia fuscescens

Heteroxenia fuscescens

Latissimia

Latissimia ist eine Gattung von Oktokorallen aus der Familie der Xeniidae.

Latissimia ningalooensis

Latissimia ningalooensis

Latissimia ningalooensis

Latissimia opalia

Latissimia opalia

Protodendron

Protodendron ist eine Gattung von Oktokorallen aus der Familie der Xeniidae.

Protodendron repens

Protodendron repens

Protodendron repens

Sansibia 

Sansibia ist eine Gattung von Oktokorallen aus der Familie der Xeniidae.

Sansibia flava

Sansibia flava

Sansibia flava

Sansibia flava

Sarcothelia

Sarcothelia ist eine Gattung von Oktokorallen aus der Familie der Xeniidae.

Sarcothelia edmondsoni

Sarcothelia edmondsoni

Sarcothelia edmondsoni

Sarcothelia edmondsoni

Sarcothelia edmondsoni

Sarcothelia edmondsoni
in unserer Korallenzucht-Anlage

Unomia

Unomia ist eine Gattung von Oktokorallen aus der Familie der Xeniidae.

Unomia complanatis

Unomia complanatis

Unomia complanatis

Unomia stolonifera

Unomia stolonifera

Unomia stolonifera

Unomia stolonifera

Xenia

Xenia ist eine Gattung von Oktokorallen aus den Korallenriffen des tropischen Indopazifik und des Roten Meeres.

Merkmale:
Es sind Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Xenia-Arten haben einen weichen, durch Sekrete sehr schleimigen, kurzen Stamm und nicht zurückziehbare, monomorphe Polypen. Einige Arten wachsen auch krustenförmig. Der Einzelpolyp hat wie bei allen Gattungen aus der Unterklasse Octocorallia, acht gefiederte Tentakel. Die Sklerite von Xenia haben die Form winziger Blättchen. Die Farbe reicht von Braun über Beige bis zu Weiß. Die Polypen vieler Arten führen charakteristische Pumpbewegungen aus, durch die die Nährstoffe aus dem Wasser besser an alle Polypen verteilt werden und der Sauerstoff aus dem Korallengewebe abtransportiert wird. Die pulsierenden Bewegungen bringen den Xenien einen Selektionsvorteil gegenüber anderen Korallenarten. Bei der Photosynthese der symbiotischen Algen entstehen auch Sauerstoff-Radikale, die dem Stoffwechsel der Korallen schaden. Im Zuge der Ozeanerwärmung führen die Radikale dazu, dass einige Korallen die symbiotischen Algen abstoßen und sterben. Durch die Bewegung der Xenia können die Radikale besser abtransportiert werden und stören somit nicht die Symbiose.

Alle Xenia-Arten leben in einer Symbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen), von denen sie den Hauptteil der benötigten Nährstoffe und Sauerstoff beziehen. Daneben nehmen sie auch über die Haut organische Substanzen aus dem umgebenden Wasser auf.

Xenia-Arten können sich sehr schnell vegetativ vermehren und im Flachwasser, nahe der Wasseroberfläche große monospezifische Bestände bilden.

Das World Register of Marine Species führt über 50 Arten in der Gattung Xenia auf.

Xenia sp.

Xenia sp.

Xenia kuekenthali

Xenia novaecaledoniae

Xenia plicata

Xenia umbellata
(Ras Muhammad Nationalpark, Ägypten)

Foto: Diego Delso, delso.photo, License CC-BY-SA

Xenia umbellata
(Ras Muhammad Nationalpark, Ägypten)

Foto: Diego Delso, delso.photo, License CC-BY-SA

Xenia umbellata
(Ras Muhammad Nationalpark, Ägypten)

Foto: Diego Delso, delso.photo, License CC-BY-SA

Xenia umbellata
(Rotes Meer, Ägypten)

Foto: Diego Delso, delso.photo, License CC-BY-SA

Xenia umbellata
(Rotes Meer, Ägypten)

Foto: Diego Delso, delso.photo, License CC-BY-SA

Ordnung Scleralcyonacea

Die Scleralcyonacea sind eine von zwei Ordnungen der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia). Wie alle Oktokorallen bilden die Arten der Ordnung Scleralcyonacea Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen, die jeweils acht, in den meisten Fällen gefiederte Tentakel besitzen. Die Ordnung wurde erst Ende 2022 eingeführt und umfasst weitgehend die Calcaxonia-Pennatulacea-Klade, die in vorherigen phylogenetischen Arbeiten als monophyletische Klade der Oktokorallen erkannt wurde. Die Verwandtschaftsbeziehungen innerhalb der Oktokorallen wurden durch DNA-Vergleiche bestimmt und die Morphologie spielte dabei eine untergeordnete Rolle, entsprechend gibt es innerhalb der Scleralcyonacea eine große Variabilität hinsichtlich der Wuchsformen. 
Die Ordnung setzt sich aus den meisten Familien und Gattungen zusammen, die vorher den Calcaxonia zugeordnet wurden.

Außerdem umfasst die Ordnung die Seefedern (Pennatuloidea) und die Helioporidae, die ähnlich der Steinkorallen (Scleractinia) ein massives Skelett aus Aragonitkristallen bilden, sowie eine morphologisch heterogene Ansammlung früher den Alcyoniina, Röhrenkorallen (Stolonifera), Kalkachsenkorallen (Scleraxonia) und Holaxonia zugeordneter Familien und Gattungen. Die überwiegende Mehrheit der Familien der Scleralcyonacea haben entweder eine Skelettachse aus massivem Calciumcarbonat oder sie besteht aus kalzitisch zusammengewachsenen Skleriten. Die Bezeichnung Scleralcyonacea setzt sich zusammen aus „scler “ (griechisch für hart) und alcyonacea, der heute invaliden wissenschaftlichen Bezeichnung für die Klade, die alle Oktokorallen mit Ausnahme der Seefedern und der Helioporidae umfasste.

Coralliidae

Die Coralliidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in allen Weltmeeren vor allem in größeren Tiefen vorkommt. Die Familie enthält Arten, die sich äußerlich recht stark unterscheiden. So kommen typische Weich- bzw. Lederkorallen ebenso vor, wie hornkorallenartige Wuchsformen. Aufgrund dieser Unterschiede werden die Vertreter dieser Familie auch auf verschiedenen Seiten vorgestellt. Am ausführlichsten wird die Familie Coralliidae auf der Seite: Azooxanthellate Korallen behandelt!

Auf dem Bild:
Paraminabea rubeusa

Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Coralliidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien sind meistens halbkugelförmig bis fingerförmig, bestehen aus einem „Kopf“ mit einem auffälligen Stiel oder sind, in seltenen Fällen, spärlich bis stark verzweigt oder gelappt, meist nur zweiseitig (planar). Ein zentrales, aus verschmolzenen oder unverschmolzenen Skleriten bestehendes Achsenskelett besteht nicht. Die Polypen sind dimorph und können sich in das Coenenchym oder den Cortex der Achse zurückziehen. Neben den Fresspolypen (Autozooide) gibt es auch tentakellose Schlauchpolypen (Siphonozooide), die für die Fortpflanzung zuständig sind. In den Polypen haben die Sklerite die Form kleiner Spindeln, Ovalen, Keulen oder Strahlen oder sie fehlen völlig. Die Sklerite des Coenenchyms sind strahlenförmig und Sphäroide ohne komplexe Tuberkel auf der Oberfläche. Bei einigen Arten finden sich auch stumpfe Stäbe und Spindeln. Die Sklerite sind oft auffällig gefärbt, bei den meisten Arten sind sie rot. Die meisten Arten der Coralliidae leben nicht mit Zooxanthellen in Symbiose und sind deshalb auf planktonische Nahrung angewiesen, einige wenige Arten leben in einer Endosymbiose mit Zooxanthellen und beziehen dadurch Zucker, Stärke und anderen organische Produkte.

Zur Familie Coralliidae gehören 14 Gattungen:

  • Anthomastus
  • Bathyalcyon
  • Carotalcyon
  • Corallium
  • Hemicorallium
  • Heteropolypus
  • Minabea
  • Notodysiferus
  • Paragorgia
  • Paraminabea
  • Pleurocorallium
  • Pseudoanthomastus
  • Sibogagorgia
  • Sphaerasclera

 

Einzelne Gattungen und Arten der Familie Coralliidae werden auf den Seiten: Blumentiere des Mittelmeeres sowie Hornkorallen, Gorgonien & Seefächer genauer vorgestellt. Am ausführlichsten wird die Familie auf der Seite: Azooxanthellate Korallen behandelt!

Corallium rubrum

Heteropolypus ritteri

Paragorgia stephencairnsi

Sibogagorgia cauliflora

Paraminabea

Paraminabea ist eine seltene Gattung aus der Familie Coralliidae, die in tropischen Korallenriffen unter Überhängen und in Höhlen vorkommt. Die Gattung wurde 1999 von Williams & Alderslade aufgestellt, um einige tropische Arten aus der vor Japan und Neuseeland vorkommenden Lederkorallengattung Minabea auszugliedern. Seit 2022 gehört die Gattung nicht mehr zur Familie Alcyoniidae, sondern wurde in die Familie Coralliidae überführt.

Auf dem Bild:
Paraminabea aldersladei

Paraminabea-Arten ähneln einer kleinen zehn Zentimeter langen Möhre. Ihr Stamm ist rot oder orange und selten verzweigt. Aus diesem ragen in der Nacht wenige, weiße lange Fresspolypen („Autozooiden“), während die winzigen tentakellosen Schlauchpolypen („Siphozooiden“) immer versenkt bleiben. Die Gattung lebt nicht mit Zooxanthellen in Symbiose und ernährt sich von Plankton.

Paraminabea aldersladei

Paraminabea hongkongensis

Paraminabea hongkongensis

Paraminabea hongkongensis

Paraminabea hongkongensis

Paraminabea hongkongensis

Paraminabea hongkongensis

Paraminabea rubeusa

Paraminabea rubeusa

Paraminabea rubeusa

Paraminabea rubeusa

Paraminabea rubeusa

Cornulariidae

Die Cornulariidae sind eine monogenerische Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), mit der einzigen Gattung Cornularia, deren Vertreter in flachen Bereichen des südöstlichen Atlantiks und im Mittelmeer vorkommen.

Auf dem Bild:
Cornularia cornucopiae

Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Gattung Cornularia Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Polypen wachsen flächenförmig den Untergrund bedeckend. Sie sind basal durch röhrenförmige Stolonen verbunden. Die Polypen sind monomorph und können sich vollständig in röhrenförmige Kelche zurückziehen. Stolonen und Kelche sind von einer dicken Chitinhülle (Kutikula) bedeckt. Sklerite sind weder in den Polypen noch in den Stolonen vorhanden. Die Arten der Gattung Cornularia leben nicht mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und sind deshalb vollständig auf planktonische Nahrung angewiesen.

Zur Gattung Cornularia gehören zwei Arten:

  • Cornularia cornucopiae
  • Cornularia pabloi

Cornularia cornucopiae

Die Röhrenkoralle (Cornularia cornucopiae) ist eine Art der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia) aus der Familie Cornulariidae. Das Vorkommen erstreckt sich von der Adria  und der Ägäis bis zum Ost-Atlantik, von Portugal und Spanien bis nach Süd-Afrika. Die azooxanthellate Koralle bildet in Meerestiefen von 8 - 21 Metern rasenförmige Überzüge auf Felsen, Algen, Schwämmen, an Eingängen von Höhlen und Grotten oder auf Muschelschalen und ist auf eine regelmäßige Zufuhr von Plankton angewiesen.
Cornularia cornucopiae ist eine mediterane, koloniebildende Röhrenkoralle, deren Polypen eine Länge von etwa 10 mm erreichen und ein stolonenförmiges Wachstum hat.

Cornularia cornucopiae

Cornularia cornucopiae

Cornularia cornucopiae

Cornularia cornucopiae

Cornularia cornucopiae

Cornularia cornucopiae

Cornularia cornucopiae

Cornularia cornucopiae

Cornularia cornucopiae

Cornularia cornucopiae

Parasphaerascleridae

Die Familie Parasphaerascleridae umfasst nur eine Gattung, Parasphaerasclera, deren Vertreter in flachen Bereichen des tropischen Indopazifiks und an der Küste des südlichen Afrikas vorkommen.

Auf dem Bild:
Parasphaerasclera aurea

Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Gattung Parasphaerasclera Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien fingerförmig oder gelappt. Ein Stiel ist mehr oder weniger deutlich ausgebildet. Eine feste Skelettachse fehlt. Die monomorphen, mit Ausnahme des Stiels über die gesamte Kolonieoberfläche verteilten Polypen können sich vollständig in das Coenenchym zurückziehen. Die Sklerite im Innern und an der Oberfläche der Kolonie haben die Form von strahlenförmigen und höckerigen Sphäroiden, gelegentlich sind sie als Stäbchen und Kreuze ausgebildet. Die Sklerite sind auffällig gefärbt. Die Polypen sind ohne Sklerite. Die Arten der Gattung Parasphaerasclera leben nicht mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und sind deshalb vollständig auf planktonische Nahrung angewiesen.

Zur Gattung Parasphaerasclera gehören neun Arten:

  • Parasphaerasclera albiflora
  • Parasphaerasclera aurea
  • Parasphaerasclera grayi
  • Parasphaerasclera kimberleyensis
  • Parasphaerasclera morifera
  • Parasphaerasclera nezdoliyi
  • Parasphaerasclera rotifera
  • Parasphaerasclera valdiviae
  • Parasphaerasclera zanahori 

Parasphaerasclera valdiviae

Parasphaerasclera valdiviae

Sarcodictyonidae

Die Sarcodictyonidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in den kalten Bereichen aller Weltmeere sowie in größeren Tiefen vorkommt.

Auf dem Bild:
Sarcodictyon catenatum

Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Sarcodictyonidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien besitzen keine Skelettachse. Die Polypen sind nur basal durch bandartige Stolonen miteinander verbunden sind, die jedoch zu größeren Auswüchsen verschmelzen können. Die gleichmäßig über die Oberfläche der Kolonie verteilten Polypen sind monomorph und können sich in kurze oder sehr hohe Polypenkelche (Anthocodien) zurückziehen. Größere Polypen können sekundäre Tochterpolypen hervorbringen die seitlich hervorwachsen. Stolone und Polypenkelche sind von einer dünnen Kutikula bedeckt. Die Sklerite der Polypen haben die Form kleiner, stumpfer Stäbchen mit tuberkulösen Verzierungen. Sie sind oft nur spärlich vorhanden, wenn zahlreicher sind sie in Längsreihen angeordnet. In den Ploypenkelchen und Stolonen haben die Sklerite die Form von sternförmigen Platten, Kreuzen, oder es sind sechsstrahlige oder unregelmäßig geformte, verzweigte Formen mit zahlreichen Tuberkeln. Alle Arten der Sarcodictyonidae leben nicht mit Zooxanthellen in Endosymbiose und sind ausschließlich auf planktonische Nahrung angewiesen.

Zur Familie Sarcodictyonidae gehören zwei Gattungen:

  • Sarcodictyon
  • Telestula

Sarcodictyon catenatum

Diese kleine Oktokoralle bildet ein verkrustetes Netz aus 2 mm breiten, abgeflachten Ausläufern auf Felsen und Muscheln. Die Polypen werden, inklusiv der Tentakel bis zu 10 mm groß und sind halbdurchsichtig bis weiß. Die Ausläufer sind in der Regel rot, manchmal auch gelb oder farblos und enthalten Sklerite.
Am häufigsten ist diese Koralle in geschützten Lagen wie Meeresbuchten, in kleinen Höhlen und unter Überhängen zu finden. Die Röhrenkoralle verträgt auch einen etwas geringeren Salzgehalt und kann deshalb in der Nähe von Flussmündungen oder Süßwasserquellen gedeihen.
Ein spezieller Fressfeind von Sarcodictyon catenatum ist die Bäumchenschnecke (Duvaucelia lineata).
Das Vorkommen reicht im Mittelmeer von der Adria über das Alborán-Meer und die Straße von Gibraltar bis zu den Azoren im Ost-Atlantik, entlang der Biscaya, der französischen Atlantikküste bis zur Nordsee und zu den Britischen Inseln.
Sarcodictyon catenatum kommt in Meerestiefen von 0 - 342 Meter bei Temperaturen von 12,8°C - 23°C vor.

Sarcodictyon catenatum

Sarcodictyon catenatum

Sarcodictyon catenatum

Sarcodictyon catenatum

Sarcodictyon catenatum

Sarcodictyon catenatum

Sarcodictyon catenatum

Sarcodictyon catenatum

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