Unsere Zierenten im Portrait
Im Laufe der Zeit haben wir schon viele Enten gehalten und gezüchtet. Auf dieser Seite stellen wir alle Entenarten vor, die wir aktuell halten bzw. früher einmal gehalten haben. Unsere Zierenten leben an unserem Forellenteich, sowie ab 2023 auch in unserer neuen Großvoliere.
Mandarinente
Aix galericulata
Die Mandarinente ist eine ursprünglich in Ostasien beheimatete Vogelart aus der Familie der Entenvögel (Anatidae). Sie gehört wie die Brautente zur Gattung Aix. In Europa gibt es vereinzelt verwilderte Populationen, die aus Gefangenschaftsflüchtlingen entstanden sind.
Als Ziergeflügel ist diese Entenart seit Jahrhunderten sehr beliebt. In ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet dagegen sind die Bestände der Mandarinente rückläufig und gelten teils als gefährdet. Aufgrund der weiten Verbreitung als Ziergeflügel wird der Bestand jedoch insgesamt als ungefährdet eingestuft.
Auf dem Bild:
Mandarinentenpärchen in unserem Forellenteich
Aussehen
Die Mandarinente gehört zur heute nicht mehr gebräuchlichen Tribus „Glanzenten“, deren Name vom metallischen Glanz ihres Gefieders stammt. Sie zählt zu den mittelgroßen Enten und erreicht eine Körperlänge zwischen 41 und 51 Zentimetern. Die Männchen wiegen zwischen 571 und 693 Gramm. Die Weibchen sind mit einem Gewicht zwischen 428 und 608 Gramm etwas leichter. Im Flug ist bei beiden Geschlechtern der dunkelgrüne Spiegel sichtbar. Der kleine und spitze Schwanz ist jedoch das auffallendste Merkmal, an dem fliegende Mandarinenten erkannt werden können.
Männchen
Den prächtigen, bunten Erpel erkennt man leicht an seinem grün-metallischen Schopf, dem kastanienbraunen „Backenbart“, dem großen weißen Überaugenstreifen und den auffallend großen orangefarbenen Flügelfedern, die „segelartig“ aufgestellt sind. Der Kopf wirkt verhältnismäßig groß. Die Männchen weisen keine Farbvariabilitäten auf, jedoch sind die Kopfschmuck- und Segelfedern unterschiedlich ausgebildet. Im Ruhekleid weisen die Erpel der Mandarinente viele Gemeinsamkeiten mit dem Federkleid der Weibchen auf. Bei ihnen sind jedoch Brust und Flanken klarer gelbbraun gezeichnet. Der Rücken ist etwas dunkler und der Schnabel ist matt karminrot. Mandarinenten beginnen ab Mitte Mai mit dem Gefiederwechsel ins Ruhekleid. Es erfolgt zunächst die Kleingefiedermauser. Dann werden die Steuerfedern durchgemausert und im Juli erfolgt der Abwurf der Schwingenfedern. Die Enten sind dann für etwa einen Monat flugunfähig. Der Wechsel ins Prachtkleid beginnt Ende August.
Weibchen
Das graubraune Weibchen ist vergleichsweise unscheinbar, hat einen weißen Augenring mit einem verlängerten Lidstrich, ein weißes Kinn und eine gefleckte Unterseite. Die Weibchen sind leicht mit den Weibchen der Brautente zu verwechseln. Die Weibchen der Mandarinente sind insgesamt kleiner und sind verglichen mit Brautentenweibchen an der Flanke gröber gefleckt und haben einen schmaleren weißen Augenring. Der Kopf ist grau und nicht grünlich. Die Armschwingen haben außerdem einen grünlichen Spiegel und weiße Spitzen. Auch beim Weibchen sind die Flankenfedern auffallend groß und rundlich. Beim Weibchen beginnt die Mauser nach dem Brutende. Die Mauser verläuft daher einen Monat nach der des Erpels.
Auf dem Bild:
Mandarinenten-Paar im Schlicht- bzw. Ruhekleid.
Männchen vorne, Weibchen hinten.
Stimme
Mandarinenten sind vergleichsweise wenig ruffreudige Enten. Vom Männchen ist gelegentlich ein kurzes und ansteigendes, häufig mehrfach hintereinander gerufenes pfruib zu hören. Auffliegende Männchen geben ein schrill pfeifendes üib von sich. Die Weibchen rufen dagegen tief glucksend und scharf käk oder kett.
Verbreitung und Bestand
Die ursprüngliche Heimat der Mandarinenten sind Nordostchina und das Amurgebiet, wo es noch etwa 1.000 Paare gibt, sowie Japan mit etwa 5.000 Paaren. Dort sind sie jedoch stark bedroht. Der Bestandsrückgang ist vorwiegend auf eine Zerstörung ihrer Lebensräume zurückzuführen.
Inzwischen findet man Mandarinenten fast überall auf der Welt in Parks und Zierteichen, zum Teil auch als Gefangenschaftsflüchtling oder Neozoon. Die meisten mitteleuropäischen Populationen bestehen aus freifliegenden Nichtbrütern und erlöschen meist nach kurzer Zeit. Dies ist auch bei mindestens einem Einbürgerungsversuch in Deutschland der Fall gewesen. Der Ornithologe Oskar Heinroth siedelte in Berlin nach 1900 Mandarinenten an, die sich bis mindestens 1920 vermehrten. Einen zweiten Ansiedelungserfolg gab es nach 1975 in Brandenburg. Dort vermehrten sie sich bis mindestens 1990. Allerdings waren diese Mandarinenten einem hohen Feinddruck durch Marder ausgesetzt, so dass diese Einbürgerung letztlich erfolglos verlief. Ausgehend von freifliegenden Individuen auf den Gewässern des Berliner Zoos hat sich in der Region um Berlin jedoch mittlerweile eine Population gebildet, die fast 500 Weibchen umfasst. Zweiter Ausgangsort einer Ansiedelung war nach 1990 der Tierpark in Cottbus. In der Schweiz gab es eine erste erfolgreiche Fortpflanzung wildlebender Mandarinenten 1958, und seit 1980 ist sie alljährlicher Brutvogel, wobei sich seit den 1990er Jahren eine leichte Zunahme und Ausbreitung feststellen lässt. Wildlebende Populationen in Österreich gibt es beispielsweise in Wiener Parkanlagen oder im Vorarlberger Rheindelta.
Der europäische wildlebende Bestand scheint mit geschätzten 7.000 Brutpaaren mittlerweile den asiatischen zu übertreffen.
Insgesamt gibt es laut IUCN etwa 65.000 Mandarinenten. Der Gesamtbestand gilt als ungefährdet.
Lebensweise
Der favorisierte Lebensraum der Mandarinente sind waldumstandene Binnengewässer. Sie bevorzugt oligotrophe Seen und Teiche und siedelt außerdem an den Mittel- und Unterläufen zahlreicher Flüsse der Laubwaldtaiga. Die Mandarinente brütet in Baumhöhlen, die bis zu neun Metern über dem Erdboden liegen. In ihrer natürlichen Umgebung ist sie sehr scheu und hält sich vorwiegend in der dichten Ufervegetation von Flüssen und Seen versteckt. Dabei fliegt sie sehr geschickt durch die Zweige hindurch und klettert mit ihren spitzen Krallen im Geäst der Bäume.
Mandarinenten sind sehr kälteunempfindlich. Da sie überdies eine sehr große Ortstreue besitzen, können sie in Mitteleuropa freilebend gehalten werden. Sie suchen ihre Nahrung überwiegend auf dem Land, wobei sie auch große Samen wie Eicheln und Bucheckern als ganze verschlucken.
Fortpflanzung
Mandarinenten werden bereits im ersten Lebensjahr geschlechtsreif, allerdings haben einjährige Mandarinentenweibchen eine geringere Reproduktionsrate als ältere Weibchen. Die Art führt eine monogame Saisonehe, jedoch sind Wiederverpaarungen nicht selten.
Die Paarbildung unter den Mandarinenten beginnt bereits mit Einbruch des Winters. Viele Paare bleiben mehrere Jahre hinweg miteinander zusammen. Das Weibchen legt in einer Baumhöhle sechs bis zehn weiße Eier, die fünf Zentimeter groß sind, und brütet diese allein in etwa 28 bis 31 Tagen aus. Dank ihrer spitzen Krällchen und langen Schwanzfedern zum Abstützen können sich bereits die Küken genauso sicher in den Zweigen bewegen wie ihre Eltern sowie zum Ausgang der Bruthöhle gelangen, um von dort in die Tiefe zu springen. Die Jungen sind außerdem in der Lage, sich sehr früh selbständig zu ernähren. Sie werden jedoch gewöhnlich in den ersten Nächten von dem weiblichen Elternvogel gehudert. Junge Mandarinenten sind mit etwa 40 bis 45 Tagen flugfähig. Sie verlassen dann das elterliche Brutrevier und bilden Schwärme, die sich an geeigneten Gewässern niederlassen.
Die Balz der Mandarinenten
Jedes Jahr, im Winter zeigen sich unsere Mandarinenten von ihrer schönsten Seite. Ein farbenprächtiges Gefieder mit extravaganten Schmuckfedern ziert das Prachtkleid der Erpel. Kaum zu glauben, den Sommer über, wenn die Tiere in das Schlicht- oder Ruhekleid gewechselt haben, sehen sich Ente und Erpel zum Verwechseln ähnlich. Jetzt in der Paarungszeit balzen unsere Mandarin-Männer um die Wette und versuchen ihre Weibchen mit besonders tollem Federschmuck und aufgestellten Hauben zu beeindrucken. Begleitet wird das wilde Treiben im Wasser von den typischen, dumpfen Grunzlauten der Mandarin-Erpel.
Mandarinente und Mensch
In China gilt die Mandarinente als Symbol für eheliche Treue, wegen ihrer ausgeprägt monogamen Lebensweise, da die Enten ihren Partner erst nach einem Jahr wechseln. In der Qing-Dynastie war sie überdies Abzeichen der Zivilbeamten des 7. Ranges. Bejagt wurde diese Entenart verhältnismäßig selten. Ihr Fleisch gilt als wenig wohlschmeckend.
In Europa wurde die Mandarinente wegen ihrer auffallenden Färbung bereits 1745 eingeführt. Die Erstzucht gelang 1834.
Das britische Pachtgebiet Weihaiwei führte 1898 bis 1930 ein Mandarinentenpärchen als Flaggenabzeichen.
Auf dem Bild:
Mandarin-Erpel mit Braut-Erpel (rechts)
Hybridisierung in Gefangenschaft
Der Mandarinente wurde lange nachgesagt, dass sie wegen einer abweichenden Chromosomenzahl nicht in der Lage sei, mit anderen Entenarten überlebensfähigen Nachwuchs zu zeugen. Tatsächlich kommt es in Gefangenschaftshaltung immer wieder zu Kreuzungen. Von den Arten, mit denen Kreuzungen beschrieben worden sind, kommt nur eine im natürlichen Verbreitungsgebiet der Mandarinente vor.
Mit folgenden Arten sind Kreuzungen bekannt, bei denen überlebensfähige Küken schlüpften:
- Brautente (Aix sponsa): Die Brautente gehört wie die Mandarinente zur Gattung Aix und ist mit ihr entsprechend eng verwandt. Sie kommt natürlich nur in Nordamerika vor. Nachwuchs aus Kreuzungen mit der Brautente wurden bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts beschrieben.
- Laysanente (Anas laysanensis)
- Stockente (Anas platyrhynchos)
- Schnatterente (Anas strepera)
- Rotkopfente (Aythya americana)
- Eisente (Clangula hyemalis)
Auffallend ist, dass Kreuzungen der Mandarinente lediglich mit sechs anderen Arten bekannt sind. Für die nah verwandte Brautente sind dagegen Kreuzungen mit 39 anderen Entenarten bekannt.
Bilder unserer Mandarinenten:
Stockente
Anas platyrhynchos
Die Stockente ist die größte und am häufigsten vorkommende Schwimmente Europas und die Stammform der Hausente. Ausgewachsene Männchen im Balzkleid sind mit ihrem grünmetallischen Kopf, dem gelben Schnabel und dem weißen Halsring unverwechselbar, die Weibchen sind unscheinbarer hellbraun mit orangefarbenem Schnabel.
Stockenten kommen im größten Teil Eurasiens, im äußersten Norden Afrikas sowie weiten Teilen Nordamerikas vor und sind in Neuseeland und Australien als Brutvogel eingeführt worden. Ihre Häufigkeit ist darauf zurückzuführen, dass sie sowohl bei der Wahl ihrer Brutplätze als auch ihrer Aufenthaltsorte wenig anspruchsvoll sind, sofern irgendeine Art von Gewässer vorhanden ist.
Auf dem Bild:
Stockenten-Paar an unserem Teich.
Die heutige Bezeichnung Stockente hat sich erst im 20. Jahrhundert als die übliche deutsche Bezeichnung durchgesetzt, in älterer Literatur wird sie auch noch als Märzente bezeichnet.
Über lange Zeit war der Name Wildente gebräuchlicher, was aus ornithologischer Sicht eine unbefriedigende Bezeichnung ist, da dieser Name artübergreifend auch für alle übrigen wilden Enten gilt. In der Jägersprache findet sich diese Bezeichnung noch immer, und auch in der Gastronomie wird bei einem Wildentengericht in der Regel eine Stockente zubereitet.
Die wissenschaftliche Artbezeichnung platyrhynchos bedeutet Breitschnabel.
Erscheinungsbild ausgewachsener Stockenten
Stockenten werden bis zu 58 Zentimeter lang, ihre Flügelspannweite beträgt bis zu 95 Zentimeter. Das Männchen trägt im Zeitraum zwischen Juli und August sein Schlichtkleid und sieht dabei dem Weibchen zum Verwechseln ähnlich. Lediglich anhand der Schnabelfärbung lässt sich in dieser Zeit das Geschlecht bestimmen, denn der Schnabel des Männchens ist weiterhin deutlich gelb, teils mit einem Stich ins Grüne, wogegen der Schnabel des Weibchens in der Grundfarbe orangefarben und teils vollständig, teils nur in der Mitte dunkelgrau bis braun überlaufen ist. Das Weibchen hat eine braun-grau gesprenkelte Färbung, wodurch die Tiere an Land gut getarnt sind. Das einzig Auffällige ist der blaue Flügelspiegel, der dem des Männchens entspricht. Im Flug wird bei beiden Geschlechtern die weiße Umrandung des blauen Flügelspiegels sichtbar.
Stockenten haben etwa 10.000 Daunen und Deckfedern, die sie vor Nässe und Kälte schützen. Sie fetten dieses Federkleid immer ein, so dass kein Wasser durch das Gefieder dringt. Die Bürzeldrüse an der Schwanzwurzel liefert das Fett. Die Ente nimmt das Fett mit dem Schnabel auf und streicht es damit ins Gefieder. Auf dem Wasser wird die Ente von einem Luftpolster getragen. Die Luft hält sich zwischen dem Daunengefieder, und die Deckfedern schließen die Daunen ab. Zusammen mit dem Fettpolster unter der Haut verhindert die eingeschlossene Luftschicht, dass Körperwärme verloren geht und die Ente auskühlt.
Lautäußerungen
Die Stockente ist eine sehr ruffreudige Ente. Männchen und Weibchen haben dabei unterschiedliche Rufe. Für die Erpel ist ein gedämpftes „räb“ charakteristisch, das sie gelegentlich auch gereiht als „rääb-räb-räb-räb“ mit abfallender Tonhöhe und Lautstärke hören lassen. Bei den Weibchen gibt es ähnliche Rufreihen, die jedoch eher nach „wak wak wak“ oder auch „wäk wäk wäk“ klingen. Zum Lautrepertoire der Stockente zählen auch einige Instrumentallaute. Dazu zählt das matte Klingeln „wich wich wich …“, das für den Flug charakteristisch ist und mit den Flügeln erzeugt wird.
Eine Reihe von Rufen sind mit der Balz verbunden. Dazu zählt der charakteristische Grunzpfiff der Männchen, der lautmalerisch mit „gerijib“ oder „fihb“ umschrieben wird. Er erklingt besonders häufig, wenn die Erpel während der Balz die Schnäbel eintauchen und anschließend Kopf und Körper hochreißen.
Während der Balz kommt es außerdem zu einem ritualisierten Scheinputzen der Männchen, bei dem sie mit dem Schnabel von hinten her die Kiele der Handschwingen berühren. Das erzeugt ein ratterndes „rrp“-Geräusch.
Verbreitung
Die Stockente kommt auf der ganzen Nordhalbkugel vor, von Europa über Asien bis nach Nordamerika. In Nordamerika fehlt sie lediglich im äußersten Norden in den Gebieten der Tundra von Kanada bis nach Maine und ostwärts bis nach Nova Scotia. Ihren nordamerikanischen Verbreitungsschwerpunkt hat sie in der sogenannten Prairie Pothole Region von North und South Dakota, Manitoba und Saskatchewan. In Europa fehlt sie nur in höheren Gebirgslagen. In den Alpen ist sie in offeneren Tälern bis in Höhenlagen von 1000 Metern noch häufig, die höchstgelegenen Brutplätze wurden in Lagen von etwa 2000 Metern registriert. In Asien meidet die Stockente die kälteste Tundra und kommt bis in den Osten des Himalayas vor. Als Brutvogel ist sie damit auf die Holarktis begrenzt. Lediglich zur Überwinterung erreicht sie auch die orientalische Region. So überwintert sie beispielsweise in den Ebenen Nordindiens und im Süden Chinas.
In Australien und Neuseeland ist die Stockente eingeführt worden. Sie kommt dort überall vor, wo das Klima dem des Verbreitungsgebiets auf der Nordhalbkugel entspricht. Die Einführung der Stockente in Neuseeland wird heute als problematisch eingeordnet. Unter anderem bastardiert die Stockente mit der einheimischen Augenbrauenente. Erste Hybride zwischen Stockenten und Augenbrauenenten wurden bereits 1917 gemeldet, inzwischen geht man davon aus, dass in allen Augenbrauenentenpopulationen Stockenten eingekreuzt sind. Am Gefieder sind Hybride bereits in der dritten Generation nicht mehr erkennbar.
Bevorzugte Habitate
Die Stockente ist sehr anpassungsfähig und kommt fast überall vor, wo es Gewässer gibt. Stockenten schwimmen auf Seen, in Teichen, Binnengewässern, Bergseen und halten sich auch in kleinen Wald- und Wiesengräben auf.
Kulturfolger in Städten
Stockenten sind aufgrund ihrer anspruchslosen Wahl bezüglich ihres Nistplatzes und ihrer omnivoren Lebensweise prädestiniert für eine Verstädterung. Im städtischen Raum wählen Stockenten Neststandorte, die aus menschlicher Sicht häufig ausgefallen wirken. Dazu zählen Nester auf Balkonen, auf Flachdächern von Hochhäusern sowie in Schuppen oder Ställen.
Mancherorts konkurrieren Stockenten mit den vor einiger Zeit eingeschleppten Nilgänsen, denen sie bei der Verteidigung von Brutplätzen in der Regel unterlegen sind.
Natürliche Feinde
Die natürlichen Feinde der Stockente sind Füchse, Waschbären und Greifvögel; Wanderratten und Marder haben es vor allem auf die Entengelege abgesehen. Da die Weibchen während der Brutzeit häufiger den Beutegreifern zum Opfer fallen, finden sich in vielen Beständen mehr Erpel als Enten. In der Wildnis können Enten 10 bis 15 Jahre alt werden. Unter menschlicher Pflege werden sie aber auch 40 Jahre alt.
Ernährung
Die Stockente ist in Bezug auf die bevorzugte Nahrung anspruchslos, sie ist eine ausgesprochen omnivore Art, die alles frisst, was sie hinreichend verdauen und ohne großen Aufwand erlangen kann. Neue Nahrungsquellen werden von dieser Art schnell erkannt und unverzüglich genutzt.
Die Nahrung der Stockente besteht überwiegend aus pflanzlichen Stoffen. Sie nutzt Samen, Früchte, Wasser-, Ufer- und Landpflanzen. Zum Nahrungsspektrum gehören aber auch Weichtiere, Larven, kleine Krebse, Kaulquappen, Laich, kleine Fische, Frösche, Würmer und Schnecken.
Die Nahrungszusammensetzung unterliegt jahreszeitlichen Schwankungen.
Gründeln
Bei der Nahrungssuche unter der Wasseroberfläche tauchen die Stockenten mit dem Kopf ab, schlagen mit den Flügeln auf die Wasseroberfläche und kippen dann vornüber. Diese für Stockenten charakteristische Haltung mit senkrecht aus dem Wasser ragendem Bürzel wird als Gründeln bezeichnet. Dabei suchen sie den unter ihnen liegenden Gewässerboden nach Fressbarem bis zu einer Tiefe von etwa einem halben Meter ab. Mit ihrem Schnabel beißen sie Pflanzenteile ab und drücken das Wasser, das sie auch aufgenommen haben, durch die Hornleisten des Schnabels nach draußen. Diese Teile des Schnabels wirken wie ein Sieb, in welchem die Nahrung hängen bleibt.
Fortpflanzung
Die Standvögel unter den Stockenten verpaaren sich in der Regel bereits im Herbst, während die Paarbildung der Zugvögel überwiegend erst im Frühjahr stattfindet. Unter den Zugvögeln sind es meist die älteren Weibchen, die zuerst ihr Brutareal aufsuchen. Bei den meisten Populationen besteht außerdem ein Überhang an Männchen. Dies führt dazu, dass Stockenten während der Paarungszeit sehr unruhig sind und durch die häufigen Reihflüge auffallen.
Eine Besonderheit bei den Stockentenerpeln ist, dass sie in ihrer Kloake einen ausstülpbaren, spiralig gewundenen Penis besitzen. Er tritt bei etlichen Entenarten auf und stellt im stammesgeschichtlichen Sinn eine Analogie zum Penis der Säugetiere dar.
Stockenten im Ruhekleid.
Hier am Hintersee bei Ramsau (Berchtesgadener Land)
Im Ruhekleid ähneln die Erpel den Enten sehr.
Stockenten im Hürdenteich (Oberndorf bei Salzburg)
Stockenten in der Adria (Insel Rab, Kroatien)
Stockenten in der Adria. Stockenten halten sich auch im Meer auf.
Brautente
Aix sponsa
Das natürliche Verbreitungsgebiet der Brautente ist Nordamerika. Sie lebt an Waldseen und ist an ein Leben in Waldgebieten angepasst. Bäume dienen ihr als Brut- und Rastplatz. Sie brütet bevorzugt in verlassenen Nisthöhlen von Spechten. Die Küken springen wenige Stunden nach dem Schlupf mehrere Meter auf den Erdboden hinab, um dem weiblichen Elternvogel zum nächsten Gewässer zu folgen. Brautenten sind sehr manövrierfähige Flieger, die auch dichte Baumbestände geschickt durchfliegen. Sie zählen heute zu den häufigsten Enten Nordamerikas. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren ihre Bestände stark zurückgegangen, so dass man befürchtete, diese Art würde aussterben. Zahlreiche Schutzmaßnahmen haben dazu beigetragen, dass sich der Bestand dieser Art wieder stark erholt hat. Die Männchen tragen ein kontrastreiches Prachtkleid, die Art wird daher häufig als Ziergeflügel gehalten. Verwilderte Brautenten leben als sogenannte Gefangenschaftsflüchtlinge in kleinen Populationen auch freilebend in Europa.
Auf dem Bild:
Brautenten-Paar in unserem Teich.
Systematik
Die Brautente wird gemeinsam mit der ostasiatischen Mandarinente der Gattung Aix zugeordnet. Die beiden Arten sind die einzigen rezenten Vertreter dieser Gattung. Die heute übliche Einordnung der Brautente in die Gattung Aix wurde 1828 erstmals von Friedrich Boie vorgeschlagen und 1858 von Spencer Fullerton Baird wieder aufgegriffen. Über lange Zeit stellte man die Gattung mit acht weiteren zur Tribus Cairinini. Heute wird sie den Schwimmenten zugeordnet. Allerdings wird die Feingliederung der Anatinae von Taxonomen unterschiedlich beurteilt und die Gattungs- und Artzugehörigkeit ist wegen neuer morphologischer Erkenntnisse teilweise stark im Umbruch. Hier wird dem Standardwerk Ducks, Geese and Swans gefolgt, das 2005 von der auf Entenvögel spezialisierten Ornithologin Janet Kear posthum herausgegeben wurde.
Obwohl Brautente und Mandarinente zwei eng miteinander verwandte Arten sind, kommt es bei ihnen zu keinen Hybriden. Ursache dafür ist vermutlich, dass die Mandarinente einen abweichenden Karyotyp besitzt. Sie ist auch mit den meisten anderen Entenarten nicht fortpflanzungsfähig.
Erscheinungsbild
Die Brautente ist eine mittelgroße Entenart und erreicht eine Körperlänge von 47 bis 54 Zentimetern. Die Flügellänge beträgt zwischen 21 und 24 Zentimeter. Die etwas größeren Männchen wiegen durchschnittlich 680, die Weibchen 640 Gramm. Die Brautente ist damit etwas kleiner als eine Stockente. Die Größengleichheit der Brautente mit dem nordamerikanischen Kappensäger ist nicht zufällig. Beide nutzen zum Brüten Baumhöhlen des Helmspechts. Auch das Verbreitungsgebiet ist weitgehend identisch.
Zu den auffälligen Besonderheiten im Körperbau gehört, dass das Auge der Brautente mit durchschnittlich 12,3 Millimeter den größten Durchmesser von allen Wasservogelarten aufweist. Auch der Schwanz ist ungewöhnlich lang und wird innerhalb der Schwimmenten nur von der Spießente übertroffen.
Verwechslungsmöglichkeiten mit anderen Entenarten
Die Weibchen der Brautente sind in ihrem Gefieder den Weibchen der Mandarinente sehr ähnlich. Diese sind allerdings an den Flanken grober rundgefleckt und haben im Vergleich zu weiblichen Brautenten einen schmaleren Augenring. Brautentenweibchen sind etwas größer als die der Mandarinente und haben insgesamt eine etwas dunklere Gefiederfärbung. Mandarinentenweibchen fehlt der purpurgrüne Glanz auf dem Rückengefieder. Außerdem ist ihr Schwanzteil kürzer.
Die Küken der Brautente ähneln in ihrer Farbaufteilung denen der Mandarinente. Sie sind jedoch deutlich größer. Die Gefiederfärbung ist außerdem etwas matter und blasser als die der Mandarinentenküken.
Stimme
Brautenten sind überwiegend schweigsame Entenvögel. Vom Männchen ist gelegentlich ein dünnes, ansteigendes dschii-ii zu hören. Während der Balz gibt das Männchen auch ein glucksendes pfits von sich. Das Weibchen hat ein sehr variables Stimmrepertoire. Es ruft unter anderem ein blechern klingendes, hochgezogenes writ, das es rhythmisch wiederholt. Zu den Lauten des Weibchens gehört auch ein langgezogenes, quiekendes uh-iik. Das Weibchen ruft die Küken mit gluckenden kuh kuh kuh-Lauten. Die Küken erlernen diesen Ruf bereits vor dem Schlupf und in der ersten Stunde ihres Lebens. Sie werden vom Weibchen mit diesen Glucklauten aus ihrer Nisthöhle gelockt und zum Sprung auf den Boden aufgefordert. Die Küken geben ständig hohe, mehrsilbige Rufe von sich. Küken, die sich bedroht fühlen, rufen ein schnelles ti-ti-ti-ti. Ab etwa dem dritten Lebensmonat beherrschen sie das Rufrepertoire der adulten Brautenten.
Zu den Instrumentallauten der Brautente zählt ein pfeifendes Fluggeräusch.
Verbreitung
Der Schwerpunkt des Verbreitungsgebiets der Brautente ist auf die Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada begrenzt. Eine sehr kleine Population brütet außerdem auf Kuba. Im Winterhalbjahr werden Brautenten gelegentlich in Mexiko beobachtet. Sie sind dort jedoch keine Brutvögel. Die nördliche Verbreitungsgrenze sind der Osten der Großen Seen, Manitoba, New Brunswick und der Süden von Québec.
Brautenten sind Teilzieher, die überwiegend während der Nacht ziehen. Die nördlichen Populationen ziehen im Winterhalbjahr nach Süden und halten sich dann südlich des 35. nördlichen Breitengrads auf. Sie erreichen in dieser Zeit in geringer Zahl auch den äußersten Nordosten sowie die südwestlichen Küstengebiete Mexikos. Die in Kalifornien sowie die südlich einer Linie von North Carolina, Tennessee und Arkansas lebenden Brautenten sind überwiegend Standvögel.
Die optisch attraktive Brautente wurde bereits im 17. Jahrhundert nach Europa importiert. Sie gehörte beispielsweise zu dem am königlichen Hof zu Versailles gepflegten Ziergeflügel. Von entflohenen und anschließend verwilderten Brautenten wurde bereits im 19. Jahrhundert berichtet. Brautenten werden gerne als Ziergeflügel gehalten, weil sie winterhart sind und sich in Gefangenschaft leicht fortpflanzen. Den Enten werden in der Regel nicht die Flügel gestutzt, so dass verwilderte Paare gelegentlich in der freien Landschaft brüten und sich kurzfristig auch fortpflanzen. Nach 1900 gab es im Berliner Großraum eine Zeit lang gezielte Ansiedlungsversuche durch den Ornithologen Oskar Heinroth. 1909 bestand diese frei lebende Population aus etwa 120 Alttieren, die bis 1930 allerdings wieder erlosch. Solche Einbürgerungsversuche von nicht zur heimischen Fauna gehörenden Tieren werden heute kritisch gesehen, und in Mitteleuropa haben sich bis heute keine selbst erhaltenden Brautenten-Populationen gebildet. Fachleute halten es jedoch für möglich, dass sich die Brautente in naher Zukunft etablieren könnte.
Bestand
Die Brautente ist heute in Nordamerika die häufigste Entenart, die in Baum- und Nisthöhlen brütet. Für das Jahr 2002 wurde die Population auf 2,8 Millionen Individuen im Osten, auf 665.100 im zentralen und 66.000 im Westen Nordamerikas geschätzt. Der Bestand nimmt vor allem im Osten
Nordamerikas zu.
Lebensraum
Der Brutlebensraum der Brautente sind bewaldete Sümpfe, seichte Seen oder Teiche sowie langsam fließende Gewässer, von denen viele infolge der Aktivitäten von Bibern entstanden. Optimale Brutbedingungen findet die Brautente an Gewässern mit einer durchschnittlichen Tiefe zwischen 8 und 48 Zentimetern und einer Wasserfläche, die weitgehend windgeschützt ist. Die Wasserzone und das Ufer sollten mit Laubbäumen oder Mischwald und Sträuchern dicht bestanden sein, wie dies beispielsweise in Sumpfzypressenwäldern häufig der Fall ist. Die Wasserfläche ist vom Laubdach beschattet. Dort wo wassertolerante Bäume fehlen, können auch Rohrkolben, Teichbinsen und Igelkolben Brautenten genügend Schutz bieten. Der Lebensraum muss neben großen Mengen an kohlenhydrathaltiger Nahrung auch hinreichend Wirbellose aufweisen, da insbesondere die eierlegenden Weibchen auf einen hohen animalischen Nahrungsanteil angewiesen sind.
An den kalten Gewässern der borealen Nadelwaldregion kommen Brautenten nur selten vor. Auf Küstengewässern fehlen sie vollständig. Brautenten besiedeln auch Parkgelände, wenn diese hinreichend abgeschiedene Rückzugsstellen bieten. Einen großen Teil des Tages verbringen sie aufgebaumt. Im Winterhalbjahr finden sie sich auch an offeneren Gewässern ein und nutzen dann gelegentlich auch Brackgewässer.[21]
Brautenten halten sich meist nur paarweise oder in kleinen Gruppen auf. Lediglich im Winter sind Ansammlungen zu beobachten, die bis zu 1000 Individuen umfassen können.
Nahrung und Nahrungsweise
Brautenten sind grundsätzlich omnivore Vögel, deren Nahrungszusammensetzung wesentlich vom Angebot bestimmt ist. Sie fressen Teile von Wasserpflanzen, Samen, Früchte, Wirbellose und nutzen auch landwirtschaftliche Anbauflächen zur Nahrungssuche. Wirbellose spielen vor allem für eierlegende Weibchen und heranwachsende Jungenten eine sehr große Rolle.
Eine große Bedeutung in der Ernährung der Brautente haben Eicheln. Sie fressen außerdem die Samen von Echter Sumpfzypresse, Hickory, Buche, Peltandra, Stechpalme, Teichbinse, Seerose sowie Früchte wie Maulbeeren und Weinbeeren. Sowohl kultivierter Reis als auch Wasserreis spielen in einigen Regionen des Verbreitungsgebietes eine große Rolle.
Die Küken fressen bis zu ihrer sechsten Lebenswoche nahezu ausschließlich animalische Kost. Dazu zählen die Larven von Eintagsfliegen und Libellen und frisch geschlüpfte Zuckmücken. Die Nahrung wird meist von der Wasseroberfläche gepickt. Ausgewachsene Brautenten fressen außerdem Käfer, Spinnen, Ameisen, Grashüpfer, Grillen und Fliegen. Auch kleine Fische werden von ihnen gelegentlich erbeutet.
Brautenten haben keine Nahrungsreviere. Sie suchen während aller Tagesstunden nach Nahrung. Die Nahrungssuche ist jedoch am intensivsten in den frühen Morgen- und späten Nachmittagsstunden.
Bilder unserer Brautenten:
Versicolorente
Spatula versicolor
Die Versicolorente (Spatula versicolor, Syn.: Anas versicolor), die wegen ihrer Schnabelfärbung gelegentlich auch Silberente oder Buntschnabelente genannt wird, ist eine Art aus der Familie der Entenvögel. Es ist eine kleine Ente mit einem dunklen Oberkopf und einer bräunlich-beigen Gesichtsfärbung und bräunlich-beigem Vorderhals. Sie ist heimisch in der südlichen Hälfte Südamerikas und kommt auch auf den Falklandinseln vor.
Inhaltsverzeichnis
Erscheinungsbild
Anders als bei vielen Arten der Familie der Entenvögel ist der Geschlechtsdimorphismus bei der Versicolorente nur gering ausgeprägt. Männliche Versicolorenten sind mit durchschnittlich etwa 440 Gramm Gewicht etwas schwerer und größer als die Weibchen, die durchschnittlich etwa 370 Gramm wiegen. Die Körpergröße dieser Ente variiert zwischen 38 und 45 Zentimetern. Beide Geschlechter haben eine dunkel schokoladenbraune Kopfplatte, wobei beim Weibchen die farbliche Absetzung zum Unterkopf etwas weniger stark ausgeprägt ist.
An den Körperflanken haben die Enten eine breite schwarze und weiße Querbänderung. Die Körperoberseite ist golden ockerfarben gefiedert.
Die dunkle Kopfplatte zeigen bereits die Küken in ihrem Dunenkleid. Sie ist ebenso wie die Körperoberseite sowie ein kurzer Augenstreif schwarzbraun gefärbt. Die übrige Dunenkleidfärbung ist ein silbriges Weiß. Füße und Schnabel sind dunkelgrau. Jungvögel sind insgesamt etwas matter als die adulten Versicolorenten gefärbt. Ihr Oberkopf ist außerdem etwas bräunlicher.
Auf Grund der auffallenden und charakteristischen Kopffärbung kann die Versicolorente innerhalb ihres Verbreitungsgebietes mit keiner anderen Entenart verwechselt werden.
Lebensraum und Nahrung
Versicolorenten halten sich während ihrer Brutzeit überwiegend an flachen Teichen, Seen und in Sumpfwiesen der offenen Graslandschaften auf. Sie sind besonders häufig in den von intensiver Weidewirtschaft geprägten Regionen auf den Falklandinseln sowie in der Umgebung von Buenos Aires zu beobachten. Außerhalb der Brutzeit kann die Versicolorente auch in kleinen Schwärmen beobachtet werden. Sie ist häufig mit Enten aus der Gattung der Eigentlichen Enten (Anas) vergesellschaftet.
Die Nahrungsaufnahme der Versicolorenten erfolgt gründelnd und seihend. Sie leben überwiegend von Samen und Grünteilen von Wasser- und Sumpfpflanzen.
Fortpflanzung
In Südamerika fällt die Brutzeit in die Zeit zwischen Oktober und November. Die Nester werden im hohen Gras im Uferbereich gebaut. Das Weibchen bebrütet die sieben bis zehn Eier etwa 24 bis 26 Tage.
Unterarten
Innerhalb der Art der Versicolorente werden zwei Unterarten unterschieden:
- Spatula versicolor versicolor ist die Nominatform und kommt im Norden des Verbreitungsgebietes vor.
- Spatula versicolor fretensis ist im Süden Chiles, im Süden Argentiniens und auf den Falklandinseln verbreitet. Die Unterart ist etwas größer als die Nominatform und insgesamt etwas dunkler gefärbt.
Früher wurde auch die Punaente als Unterart der Versicolorente eingeordnet. Heute wird sie überwiegend als eigenständige Art angesehen.
Bilder unserer Versicolorenten:
Südamerikanische Löffelente
Spatula platalea
Die Fuchslöffelente (Spatula platalea, Syn.: Anas platalea) wird auch Argentinische Löffelente oder Südamerikanische Löffelente genannt.
Die Fuchslöffelente ist die kleinste der Löffelenten, zu denen unter anderen die europäische Löffelente, die Australische Löffelente und die Südafrikanische Löffelente zählen. Wie diese hat auch die Fuchslöffelente einen löffelartig verbreiterten Schnabel, der sich durch die Anordnung feiner Lamellen zu einem Seihapparat entwickelt hat. Die Fuchslöffelente gilt unter den Löffelenten als Bindeglied zur Zimtente, da sie mit dieser einige Gemeinsamkeiten teilt.
Erscheinungsbild
Fuchslöffelenten zeigen einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus. Die Weibchen sind generell von bräunlichgelber Grundfarbe und zeigen auf ihrem Gefieder eine schwarzbraune Zeichnung. Bei den männlichen Vögeln ist dagegen der Kopf und der Hals hellbräunlich bis grau mit einer schwarzen Strichelzeichnung gefärbt. Das Körpergefieder ist in einem rötlichen Braun gehalten, das gleichmäßig dunkelbraun gesprenkelt ist.
Verbreitungsgebiet
Die Fuchslöffelente ist auf dem südlichen südamerikanischen Kontinent zu finden; das Verbreitungsgebiet zieht sich von Buenos Aires im Norden bis nach Feuerland im Süden. Mit 8 bis 16 Brutpaaren ist die Fuchslöffelente auch auf den Falklandinseln vertreten und zählt damit zur Avifauna der Subantarktis. Am häufigsten ist sie in den Küstenregionen Argentiniens. Ihr Verbreitungsgebiet ist dabei nahezu identisch mit der Argentinischen Zimtente.
Lebensweise
Während der Brutzeit leben die Vögel paarweise an brackigen und süßen Flachgewässern der offenen Landschaft. Die Nester werden in Gewässernähe auf trockenem Grund gebaut. Die Vögel brüten in der Zeit von September bis November. Das Gelege umfasst sechs bis acht cremefarbene bis grünlich gefärbte Eier. Nach 25 Tagen schlüpfen die Küken, die ihre Geschlechtsreife gegen Ende des 1. Lebensjahres erreichen. Es liegen nicht sehr viele Freilandbeobachtungen über diese Art vor, es wird aber vermutet, dass der Erpel an der Kükenführung beteiligt ist.
Die Nahrung wird seihend aus dem Wasser aufgenommen und besteht aus Wasserpflanzenteilen sowie aus Kleinlebewesen und Algen. Der Anteil tierischer Proteine in der Nahrung überwiegt.
Haltung als Ziergeflügel
Südamerikanische Löffelenten wurden erstmals im Jahre 1932 nach Europa importiert und bereits 1934 erstmals nachgezüchtet. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs war es vor allem der britische Wildfowl Trust, der erfolgreich diese Entenart nachzüchtete. Seit den 1960er Jahren wird diese Art sowohl von Privatzüchtern als auch von Zoos vermehrt gehalten. Dabei kann es zur Hybridisierung mit anderen Löffelentenarten kommen, wenn diese in einem Gehege gehalten werden.
Rotschulterente
Callonetta leucophrys
Die Rotschulterenteist eine südamerikanische Vogelart aus der Familie der Entenvögel (Anatidae). Sie gehört zu der Gattung Callonetta der Schwimmenten (Anatini).
In Mitteleuropa wird sie gelegentlich beobachtet. Dabei handelt es sich jedoch immer um Gefangenschaftsflüchtlinge. 1998 gab es in Nordrhein-Westfalen ein brütendes Paar, das sechs Jungvögel aufzog, von denen aber keines flügge wurde. In der Region Genf wurde 1999 ein Paar mit einem Jungvogel beobachtet.
Erscheinungsbild
Die Männchen sind ohne individuelle Farbvariationen. Bei den Weibchen dagegen ist die helle Gesichtszeichnung leicht variabel.
Die Mauser der Rotschulterenten beginnt mit dem Abwurf der Schwingenfedern. Danach folgt der Wechsel des Kleingefieders und der Steuerfedern. Mauserbeginn ist am Ende der Fortpflanzungsperiode.
Die Küken haben eine dunkelgraue Kopfplatte. Ebenfalls dunkelgrau ist der hintere Halssaum, ein Augenstreif sowie die gesamte Oberseite. Das Gesicht und die Körperunterseite sind silberweiß. Jeweils zwei silberweiße Flecken finden sich auch auf dem Rücken. Der Schnabel und die Füße sind schwarz.
Lebensraum und Bestand
Die Rotschulterente lebt in Sümpfen und Seen der bewaldeten Savannenlandschaften Südamerikas. Sie bevorzugt die nahrungsreichen Überschwemmungsgebiete der Flüsse, meidet hingegen die Gewässer der Regenwälder als auch Flüsse mit Steilufern. Die IUCN beziffert den Gesamtbestand der Rotschulterente auf 10.000 bis 100.000 Tiere, wobei die Vorkommen auf relativ kleine Gebiete begrenzt sind, in denen dann aber Ansammlungen von 1000 Tieren keine Seltenheit darstellen. Die Art gilt als ungefährdet.
Systematik
Die Art ist monotypisch. Nach den mtDNA-Sequenzen soll sie zu dem Tribus Mergini gehören. Damit ist sie trotz ihrer völlig abweichenden Lebensweise ein Verwandter der Säger und Meeresenten.
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