Achtstrahlige Korallen
(Octocorallia)
Bild oben:
Illustration aus dem Jahre 1893
Octokorallen des Great Barrier Reefs von William Saville-Kent (1845-1908). Digital verbessert aus einer Originalausgabe.
Abb. 1-5: Blaue Koralle (Heliopora coerulea)
Abb. 6-8: Orgelkoralle (Tubipora musica)
Abb. 9-10: Cornularia tubiporoides
Abb. 11-12: Spongodes
Abb. 13: Xenia elongata
Abb. 14: Xenia ochracea
Abb. 15: Xenia brunnea
Abb. 16: Xenia pulsitans
Abb. 17: Clavularia viridis
Abb. 18-20: Sarcophyton glaucum
Abb. 21: Cornularia pavo
Octocorallia
Stamm: Nesseltiere (Cnidaria)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)
Unterklasse: Octocorallia
Die Octocorallia sind eine Unterklasse der Blumentiere (Anthozoa). Im Deutschen werden die verschiedenen Gruppen je nach Wuchsform oder Festigkeit als Weich- (Alcyonacea), Leder- (Alcyoniidae), Röhren- (Stolonifera) oder Hornkorallen, Gorgonien (Gorgonacea), Seefächer oder Seefedern (Pennatuloidea) bezeichnet, Namen die heute zum größten Teil keine taxonomische Gültigkeit mehr haben. Mehr als 3.500 der über 10.000 Nesseltierarten gehören zu den Octocorallia. Am Bau der Korallenriffe sind die Octocorallia, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nicht beteiligt, da ihr Skelett nach dem Tod der Tiere rasch zerfällt.
Der Name Octocorallia ist ein Hinweis auf die achtstrahlige Symmetrie der Einzelpolypen, von der es keine Ausnahmen gibt. Im Deutschen werden sie auch Achtstrahlige Blumentiere, Achtstrahlige Korallen oder Oktokorallen genannt. Ein älterer, und damit nach den Regeln der zoologischen Nomenklatur eigentlich gültiger wissenschaftlicher Name ist Alcyonaria Dana, 1846. Da dieser Name aber auch für die eigentlichen Weichkorallen (Alcyonacea) benutzt wurde und es oft zu Verwechselungen kam, wird das eindeutige Synonym Octocorallia vorgezogen.
Verbreitung
Octocorallia leben in allen Weltmeeren von der Arktis bis zur Antarktis auch in großen Tiefen. Selbst auf dem Wrack der Titanic in 4000 Metern Tiefe wurde eine Gorgonie fotografiert. Die meisten leben auf Hartsubstraten wie Felsriffen oder als Sekundärbesiedler auf abgestorbenen Steinkorallen, die Seefedern eher auf Schlammböden. Oft bewachsen sie mehr als 50 % der zur Verfügung stehenden Substrate und verhindern die Ansiedlung und das Wachstum anderer sessiler Organismen. Verbreitungsschwerpunkt sind die tropischen Korallenriffe. In flachen Bereichen des Indopazifiks leben eher Weich- und Lederkorallen, in der Karibik sowie in Tiefseebiotopen dominieren gorgonienähnliche Korallen, die hier oft artenreicher als die Steinkorallen vertreten sind. In den Korallenriffen des tropischen Indopazifiks kommen insgesamt 90 Gattungen aus 12 Familien vor. Auch in der Nordsee lebt ein Vertreter der Gruppe, die Tote Meerhand (Alcyonium digitatum).
Auf dem Bild:
Azooxanthellate Weichkoralle am natürlichen Standort, in den tieferen Zonen des Korallenriffs.
Merkmale
Fast alle Octocorallia leben in Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Einzeltiere in Kolonien werden als Zooide bezeichnet. Lediglich die Gattung Talaroa hat nur einen einzigen Polypen. Die Kolonien können als nur wenige Millimeter hoher flächiger oder netzartiger Belag das Substrat überwachsen, aber auch pilz-, strauch-, baum- oder fächerförmig sein, Durchmesser bis zu einem Meter und Höhen von mehreren Metern erreichen sowie mehrere Kilogramm schwer werden. Die Polypen der Octocorallia sind sehr einheitlich gebaut, sie haben, soweit vorhanden, acht, meist gefiederte Tentakeln und auch der Gastralraum wird durch acht Längswände (Mesenterien) in acht Kammern unterteilt. Der Gastralraum reicht aufwärts in die hohlen Tentakel. Die Polypen sind im Schnitt kleiner als die der Hexacorallia. Wichtigster Polypentyp ist der „Autozooid“, ein mit gefiederten Tentakeln versehener Fresspolyp, der bei allen Gattungen vorhanden und bei vielen der einzige Polypentyp ist. Die Tentakelfieder können in seltenen Fällen, wie bei Pachyclavularia violacea, sekundär zurückgebildet sein, oder, wie bei Knopia octocontacanalis, zusammengewachsen sein, so dass die Tentakel ein paddelähnliches Aussehen haben. Ein weiterer Polypentyp ist der tentakellose „Siphozooid“, ein Schlauchpolyp, der kleiner als der Autozooid ist und bei großen Octocorallia, die durch den inneren Wasserdruck stabilisiert werden, das Ein- und Auspumpen des Wassers übernimmt. Bei einigen Gorgonien sind die Siphozooiden nur für das Einpumpen des Wassers zuständig. Das Auspumpen übernehmen sogenannte „Mesozooiden“. Bei den Seefedern sitzen Auto- und Siphozooiden an einem großen zentralen Primär- oder Axialpolypen, der „Oozooid“ genannt wird.
Auf dem Bild:
Weichkorallenpolypen (Marsa Shouna, Rotes Meer, Ägypten).
Zu erkennen sind die acht gefiederten Arme.
Stammesgeschichte und äußere Systematik
Die Octocorallia sind eine Unterklasse der Blumentiere und die Schwestergruppe der Hexacorallia, der sechsstrahligen Blumentiere, zu denen u. a. Seeanemonen und Steinkorallen gehören. Fossil sind sie nur durch wenige Sklerite aus dem Silur und dem Jura sowie Gorgonien-Achsenskelette aus der Kreide bekannt. Ein Einzelfund eines Skleriten aus dem Ordovizium könnte ebenfalls von einer Oktokoralle stammen. Achsenskelette der Seefedern kennt man seit der Trias. Die Seefedern werden manchmal mit den Petalo-Organismen aus der proterozoischen Ediacara-Fauna in Verbindung gebracht. Die riffbildenden Helioporacea, zu denen die rezente Blaue Koralle gehört, erschienen in der Oberkreide vor etwa 100 Millionen Jahren. Wegen der sehr lückenhaften fossilen Überlieferung ist die Stammesgeschichte der Octocorallia weitgehend unbekannt.
Innere Systematik
Traditionell wurden die Octocorallia in die drei Ordnungen Weichkorallen (Alcyonacea), Helioporacea und Seefedern (Pennatulacea) unterteilt. Zur Einteilung wurden sowohl Merkmale der Kolonieform als auch der Skelettstruktur benutzt. Die drei alten Ordnungen und die meisten Familien waren jedoch poly- oder paraphyletisch und repräsentierten eher einen Grad der Koloniearchitektur als monophyletische Gruppen.
In einer 2022 veröffentlichen Revision der Systematik der Octocorallia werden die Achtstrahligen Blumentiere in zwei Ordnungen und fast 80 Familien eingeteilt.
Ordnung Malacalcyonacea:
- Familie Acanthoaxiidae
- Familie Acrophytidae
- Familie Acrossotidae
- Familie Alcyoniidae
- Familie Anthogorgiidae
- Familie Aquaumbridae
- Familie Arulidae
- Familie Astrogorgiidae
- Familie Capnellidae
- Familie Carijoidae
- Familie Cerveridae
- Familie Cladiellidae
- Familie Clavulariidae
- Familie Coelogorgiidae
- Familie Corymbophytidae
- Familie Discophytidae
- Familie Eunicellidae
- Familie Euplexauridae
- Familie Gorgoniidae
- Familie Incrustatidae
- Familie Isididae
- Familie Keroeididae
- Familie Lemnaliidae
- Familie Leptophytidae
- Familie Malacacanthidae
- Familie Melithaeidae
- Familie Nephtheidae
- Familie Nephthyigorgiidae
- Familie Nidaliidae
- Familie Paralcyoniidae
- Familie Paramuriceidae
- Familie Plexaurellidae
- Familie Plexauridae
- Familie Pseudonephtheidae
- Familie Pterogorgiidae
- Familie Rosgorgiidae
- Familie Sarcophytidae
- Familie Scleracidae
- Familie Sinulariidae
- Familie Siphonogorgiidae
- Familie Skamnariidae
- Familie Subergorgiidae
- Familie Taiaroidae
- Familie Tubiporidae
- Familie Victorgorgiidae
- Familie Xeniidae
Ordnung Scleralcyonacea:
- Familie Briareidae
- Familie Chelidonisididae
- Familie Chrysogorgiidae
- Familie Coralliidae
- Familie Cornulariidae
- Familie Dendrobrachiidae
- Familie Ellisellidae
- Familie Erythropodiidae
- Familie Helioporidae
- Familie Ideogorgiidae
- Familie Ifalukellidae
- Familie Isidoidae
- Familie Keratoisididae
- Familie Mopseidae
- Familie Parasphaerascleridae
- Familie Parisididae
- Familie Pleurogorgiidae
- Familie Primnoidae
- Familie Sarcodictyonidae
- Familie Spongiodermidae
- Überfamilie Seefedern (Pennatuloidea)
- 15 weitere Familien
Fast 50 Gattungen der Achtstrahligen Korallen konnten mit modernen, molekularbiologischen Methoden bisher keiner Familie zugeordnet werden. Sie werden bis auf weiteres incertae sedis geführt. Dabei handelt es sich um:[1]
Ordnung Malacalcyonacea
Die Malacalcyonacea sind eine von zwei Ordnungen der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia). Wie alle Oktokorallen bilden die Arten der Ordnung Malacalcyonacea Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen, die jeweils acht, in den meisten Fällen gefiederte Tentakel besitzen. Die Ordnung wurde erst Ende 2022 eingeführt und umfasst weitgehend die Holaxonia-Alcyoniina-Klade, die in vorherigen phylogenetischen Arbeiten als monophyletische Klade der Oktokorallen erkannt wurde. Die Ordnung setzt sich also vor allem aus Familien und Gattungen zusammen, die vorher den Holaxonia und den Weichkorallen (Alcyonacea) zugeordnet wurden, umfasst aber auch einige Familien und Gattungen der Röhrenkorallen (Stolonifera) und der Kalkachsenkorallen (Scleraxonia).
Die Verwandtschaftsbeziehungen innerhalb der Oktokorallen wurden durch DNA-Vergleiche bestimmt und die Morphologie spielte dabei eine untergeordnete Rolle, entsprechend gibt es innerhalb der Malacalcyonacea eine große Variabilität hinsichtlich der Wuchsformen. Die überwiegende Mehrheit der Familien der Malacalcyonacea haben entweder eine Skelettachse mit einem hohen Proteinanteil oder eine Skelettachse fehlt völlig. Die Bezeichnung Malacalcyonacea setzt sich zusammen aus „malacos“ (griechisch für weich) und Alcyonacea, der heute invaliden wissenschaftlichen Bezeichnung für die Weichkorallen, und verweist auf die Flexibilität der Tierkolonien.
Acanthoaxiidae
Die Acanthoaxiidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in flachen bis mäßig tiefen Bereichen des tropischen Indopazifiks, des Roten Meers und des östlichen Atlantiks vorkommt.
Bilder oben:
Altumia delicata
A, B: Kolonien wachsen über Zweigen schwarzer Korallen
C: Kolonien wachsen auf PVC-Gitter (Pfeilspitzen)
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Acanthoaxiidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien wachsen ohne Skelettachse als häutiger Überzug des Untergrundes (Gattung Altumia) oder mit Skelettachse baumartig und spärlich verzweigt (Gattung Acanthoaxis). Im letzteren Fall ist die Skelettachse proteinhaltig mit einem schmalen, hohlen, weichen, kreuzgekammerten Mittelkern und markanten Stacheln auf der Oberfläche. Trotz ihrer unterschiedlichen Wuchsform werden die zwei Gattungen in eine Familie vereint. Charakteristisches Merkmal der Familie Acanthoaxiidae ist das völlige Fehlen von Skleriten in allen Abschnitten der Kolonie. Die Arten der Acanthoaxiidae leben nicht mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und sind daher vollständig auf planktonische Nahrung angewiesen.
Zur Familie Acanthoaxiidae gehören zwei Gattungen mit je einer Art:
- Acanthoaxis
- Altumia
Acrophytidae
Die Acrophytidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die an der Südspitze Afrikas im kühlen Agulhasbecken endemisch vorkommt.
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Acrophytidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien sind aufrecht stehend, unverzweigt und finger- oder keulenförmig und können äußerlich in einen polypenlosen Stiel und ein mit Polypen besetztes Polyparium unterteilt werden. Die gleichmäßig über die Oberfläche des Polypariums verteilten Polypen sind monomorph. Sie besitzen keine oder nur wenige Sklerite. Die Sklerite an der Oberfläche der Kolonie bestehen überwiegend aus großen Spindeln und Keulen. Sie sind im Stiel in Längsrichtung angeordnet. Um die Basis des Polypen sind sie oft in einer palisadenartigen Formation angeordnet. Im Innern der Kolonie fehlen die Sklerite oftmals, wenn vorhanden haben sie die gleiche Form wie an der Oberfläche. Die Kolonien sind oft auffällig gefärbt; ihre Sklerite sind dagegen farblos. Die Arten der Familie Acrophytidae leben nicht mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und sind dadurch ausschließlich auf planktonische Nahrung angewiesen.
Zur Familie Acrophytidae gehören drei Gattungen:
- Acrophytum
- Lampophyton
- Pieterfaurea
Acrossotidae
Die Acrossotidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in flachen Meeresregionen des tropischen Indopazifiks vorkommt.
Auf dem Bild:
Phenganax stokvisi
Merkmale:
Die Arten der Familie Acrossotidae bilden Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien besitzen kein Achsenskelett, sondern sind an ihrer Basis durch band- oder röhrenartige Ausläufer (Stolonen) miteinander verbunden. Diese können zu breiten, das Substrat bedeckenden Membranen verschmelzen. Stolonen und Polypenkelche sind von einer dünnen Kutikula bedeckt. Die Polypen sind monomorph und können sich in die Polypenkelche, aber nicht in die Stolonen zurückziehen. Die Tentakel sind gefiedert. Die einzelnen Fieder können unterschiedlich geformt sein und es sind blattartig breite Fieder möglich, sie können jedoch auch zu kurzen, konischen Erhebungen am Tentakelrand reduziert sein. Sklerite sind in allen Regionen der Kolonie nicht vorhanden. Alle Arten der Familie Acrossotidae leben in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen).
Zur Familie Acrossotidae gehören drei Gattungen:
- Acrossota
- Hadaka
- Phenganax
Alcyoniidae
Die Alcyoniidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in tieferen Regionen der gemäßigt temperierten und kalten Meere der nördlichen und südlichen Erdhalbkugel vorkommt. In die Familie Alcyoniidae wurden ursprünglich auch einige Lederkorallengattungen aus den Korallenriffen des tropischen Indopazifiks gestellt. Diese leben jedoch stets in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen), während die Gattunge der Alcyoniidae ohne Zooxanthellen leben. Die tropischen Lederkorallen wurden deshalb in eine eigenständige Familie, die Sarcophytidae gestellt. Die Schwestergruppe der Alcyoniidae ist die Familie Carijoidae.
Merkmale:
Die Arten der Familie Alcyoniidae bilden Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien sind häutig, gelappt oder fingerförmig, baumartig mit einem einzigen Stiel oder dornenartig ohne Hauptstiel. Sie besitzen kein Achsenskelett. Das Coenenchym kann in eine äußere Schicht (Kortex) und eine innere Schicht (Medulla) unterteilt sein. Ist sie vorhanden, besteht die Medulla aus dicht gepackten, aber nicht verschmolzenen Skleriten, die durch einen Ring aus Kanälen vom Kortex getrennt sind. Die achtstrahligen, Polypen sind monomorph und können in der Regel vollständig in das Coenenchym zurückgezogen werden. In seltenen Fällen können sie sich nicht einziehen. Die Polypen sind meist gleichmäßig über die gesamte Kolonie verteilt, manchmal stehen sie an den Zweigspitzen dichter oder sind in Bündeln angeordnet. Die Sklerite der Polypen sind stäbchen-, keulen- oder spindelförmig. Im Coenenchym sind die Sklerite in den meisten Fällen in zwei Schichten angeordnet, die äußere Schicht besteht aus strahlen-, keulen-, spindel- oder stabförmigen Sklerite, die innere Schicht besteht aus längeren spindel- oder stabförmigen Skleriten, die dicht gepackt sein können, um das Innere zu schützen. Alle Arten der Familie Alcyoniidae sind ohne Zooxanthellen, sind also auf planktonische Nahrung angewiesen.
Zur Familie Alcyoniidae gehören acht Gattungen:
- Alcyonium
- Anthothela
- Bellonella
- Eleutherobia
- Gersemia
- Hedera
- Kotatea
- Lateothela
Einzelne Gattungen und Arten der Familie Alcyoniidae werden auf den Seite: Azooxanthellate Korallen sowie Blumentiere der Nordsee genauer vorgestellt!
Alcyonium digitatum
(Kosterhavet National Park, Schweden)
Alcyonium acaule
Alcyonium glomeratum
Photo: Matthieu Sontag, Licence CC-BY-SA
Eleutherobia variabile
Gersemia rubiformis
(Neufundland, Kanada)
Kotatea raekura
Minabea aldersladei
Anthogorgiidae
Die Anthogorgiidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in flachen bis mäßig tiefen Regionen des tropischen Indopazifiks und in seinen Nebenmeeren vorkommt.
Merkmale:
Die Arten der Familie Anthogorgiidae bilden Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien sind aufrecht stehende, stark verzweigte flache Fächer. Sie werden von einem proteinhaltigen, hohlgekammerten Achsenskelett gestützt. Das Coenenchym ist relativ dick. Die gleichmäßig über die Astoberflächen verteilten Polypen sind monomorph, können sich nicht in das Coenenchym zurückziehen. Sie sind hoch und zylindrisch oder kurz und kuppelförmig. Sie können durch zahlreiche Skleriten gepanzert sein. Die Sklerite im Coenenchym und in den Polypen haben die Form stumpfer Spindeln und sind mit großen Tuberkeln besetzt, in den Tentakeln sind die Sklerite kleine, gebogene Stäbchen. Die Sklerite können bunt gefärbt sein. Alle Arten der Familie Anthogorgiidae leben ohne Zooxanthellen, sind also auf planktonische Nahrung angewiesen. Die Arten der Familie Anthogorgiidae haben große Ähnlichkeit mit denen der Familie Astrogorgiidae. Diese können sich jedoch in das Coenenchym zurückziehen.
Zur Familie Anthogorgia gehören 2 Gattungen, die sich sehr ähnlich sind:
- Anthogorgia
- Muricella
Anthogorgia sp.
(Pulau Aur, West Malaysia)
Anthogorgia sp
(Pulau Aur, West Malaysia)
Hippocampus bargibanti
armt eine Muricella-Koralle nach, um sich zu tarnen
Hippocampus denise
an einer Muricella-Koralle
Aquaumbridae
Die Aquaumbridae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in tieferen Bereichen des tropischen Pazifiks und des westlichen Atlantiks vorkommt.
Auf dem Bild:
Aquaumbra klapferi
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Aquaumbridae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien sind baumartig mit Zweigen oder fingerartigen Lappen, die von einem deutlich ausgeprägten Stiel ausgehen. Sie besitzen keine Skelettachse, sondern sind weich, schlaff, durchsichtig und geleeartig, ähnlich wie Quallen. Die Polypen sind gleichmäßig über die Oberflächen von Lappen und kleineren Ästen verteilt, fehlen aber am Stiel. Sie sind monomorph, können sich nicht zurückziehen, aber zusammenziehen. In den Polypen haben die Sklerite die Form von Stäbchen, Nadeln und gebogene Spindeln. Sie sind oft kragenförmig oder als Spitzen angeordnet. Auf der Oberfläche der Zweige und Lappen fehlen die Sklerite, im Innern des Coenenchyms sind sie nur spärlich vorhanden. Die Sklerite sind farblos. Die Arten der Aquaumbridae leben nicht mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und sind daher vollständig auf planktonische Nahrung angewiesen.
Zur Familie Acrophytidae gehören zwei Gattungen mit je einer Art:
- Aquaumbra
- Elbeenus
Arulidae
Die Arulidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in den flachen Korallenriffen des tropischen Indopazifiks vorkommt.
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Arulidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien besitzen keine Skelettachse, sondern die Polypen sind nur basal durch dünne röhrenförmige oder bandartige Ausläufer (Stolonen) miteinander verbunden. Die monomorphen Polypen können sich zylindrische bis keulig geformte Kelche zurückziehen. Ihre Tentakel sind rund um die Mundscheibe miteinander zu einer runden, breiten Oralmembran verwachsen, was als diagnostisches Merkmal der Familie gilt. Ein weiteres charakteristisches Merkmal sind die Sklerite in den Stolonen, die teilweise die Form kleiner Tischchen haben. Andere haben die Form von Stäbchen oder sind sechsstrahlig. Auch die Sklerite in den Polypen sind stäbchenförmig. Die Arten der Arulidae leben in einer Endosymbiose mit Zooxanthellen und beziehen dadurch Zucker, Stärke und anderen organische Produkte.
Zur Familie Arulidae gehören vier Gattungen:
- Arula
- Bunga
- Hanah
- Laeta
Laeta waheedae
Bunga payun
Astrogorgiidae
Die Astrogorgiidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in flachen bis mäßig tiefen Regionen des tropischen Indopazifiks und in seinen Nebenmeeren vorkommt.
Merkmale:
Die Arten der Familie Astrogorgiidae bilden Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien sind aufrecht stehende, stark verzweigte, flache Fächer. Sie werden von einem proteinhaltigen, hohlgekammerten Achsenskelett gestützt. Die gleichmäßig über die Astoberflächen oder zweiseitig entlang gegenüberliegender Astränder verteilten Polypen sind monomorph und können sich in niedrige oder hohe Kelche zurückziehen. Die Sklerite in den Polypen haben die Form von Spindeln und Stäbchen und sind in acht Längsgruppen angeordnet. In den Tentakeln haben die Sklerite die Form kurzer Stäbchen und körniger Schuppen. Im äußeren Coenenchym sind nur Sklerite in Spindelform vorhanden, im inneren Coenenchym sind es kurze Spindeln oder Stäbchen. Die Arten der Familie Astrogorgiidae haben große Ähnlichkeit mit denen der Familie Anthogorgiidae. Diese können sich jedoch nicht in das Coenenchym zurückziehen. Alle Arten der Familie Astrogorgiidae leben ohne Zooxanthellen, sind also auf planktonische Nahrung angewiesen.
Zur Familie Astrogorgiidae gehören 3 Gattungen:
- Acanthomuricea
- Anthoplexaura
- Astrogorgia
Astrogorgia sp.
(Malediven)
Astrogorgia splendens
A: Kolonie
B: Zweige im Detail
C: Sklerite
Capnellidae
Die Capnellidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die weltweit in flachen und tieferen Meeresregionen vorkommt. Die Familie wurde erst 2022 neu eingeführt. Alle Gattungen der Capnellidae gehörten vorher zur Familie Nephtheidae. Sie unterscheiden sich von dieser Familie vor allem durch die Form der Sklerite.
Auf dem Bild:
Capnella sp. im Scarborough Sea Life Center, England.
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Capnellidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien sind aufrecht stehend und buschig mit einem deutlich ausgebildeten „Stamm“. Eine feste Skelettachse fehlt. Die monomorphen Polypen sitzen auf den Zweigen, niemals auf größeren Ästen oder am Stamm. Sie können sich nicht zurückziehen aber zusammenziehen bzw. nach innen biegen. Die Sklerite der Polypen haben die Form von Spindeln und Stäbchen und sind mit komplexen Tuberkeln besetzt. Es kommen auch einseitig bestachelte Spindeln („Raupen“) und mit Dornen besetzte oder blattförmige Keulen vor. Auf der Außenhaut und im Innern des Stamms sind die Sklerite unregelmäßig, strahlenförmig oder sphäroidförmig. Abgesehen von der in den Tropen verbreiteten Gattung Capnella, die in einer Endosymbiose mit Zooxanthellen lebt, leben die Arten der Capnellidae nicht mit Zooxanthellen in Symbiose und sind dadurch auf planktonische Nahrung angewiesen.
Zur Familie Capnellidae gehören fünf Gattungen:
- Capnella
- Drifa
- Duva
- Eunephthya
- Pseudodrifa
Die in nördlichen Meeren vorkommenden Gattungen Drifa, Duva und Pseudodrifa scheinen eine paraphyletische Verwandtschaftsbeziehung untereinander zu haben und sollten möglicherweise einer einzigen Gattung zugeordnet werden.
Die Gattung Capnella wird auf der Seite: Weich- & Lederkorallen genauer vorgestellt.
Die Gattung Eunephthya wird auf der Seite: Azooxanthellate Korallen genauer vorgestellt.
Laichende Keniabäumchen (Capnella sp.)
Capnella imbricata
in unserer Korallenzucht-Anlage
Eunephthya thyrsoidea
(Kapregion, Südafrika)
Eunephthya sp.
(Josh's Reef, Südafrika)
Carijoidae
Die Carijoidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die weltweit in flachen und mäßig tiefen Meeresregionen vorkommt.
Bilder oben:
Cryptophyton jedsmithi
A: Ein nass konservierter Holotyp
B–C: Lebender Holotyp, Details von Polypen; Fotos mit freundlicher Genehmigung von Jeff Goddard;
D–E: Lichtmikroskopische Aufnahmen von Coenenchym-Skleriten;
Merkmale:
Die Arten der Familie Carijoidae bilden Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien besitzen kein Achsenskelett, sondern sind an ihrer Basis durch bandartige Ausläufer (Stolonen) oder Membranen miteinander verbunden. Die gleichmäßig über die Stolonen verteilten Polypen sind monomorph und können sich zurückziehen. Axial stehende Polypen bilden hin und wieder Tochterpolypen an ihren Seiten, wodurch buschige Kolonien entstehen. Die Polypen besitzen keine oder nur wenige Sklerite. Wenn vorhanden, sind es glatte Stäbchen die in einer kragenförmigen Form angeordnet sein können. In den Stolonen und Polypenkelchen sind stäbchen- oder spindelförmige oder unregelmäßig ovale Sklerite vorhanden. Sie sind oft verzweigt und zu Klumpen verwachsen. Alle Arten der Familie Carijoidae leben ohne Zooxanthellen, sind also auf planktonische Nahrung angewiesen.
Zur Familie Carijoidae gehören zwei Gattungen:
- Carijoa
- Cryptophyton
Carijoa riisei
Carijoa riisei
Ophiothela mirabilis
in einer Carijoa riisei
Cladiellidae
Die Cladiellidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in flachen Bereichen des tropischen Indopazifik vorkommt.
Auf dem Bild:
Cladiella sp. in unserer Korallenzucht-Anlage
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Cladiellidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien sind gelappt bis fingerförmig, aber nicht stark verzweigt. Eine Skelettachse fehlt. Die Polypen sind monomorph und gleichmäßig über die Oberfläche verteilt. Sie können sich stark zusammen ziehen aber nur bei einem Teil der Arten zurückziehen. Die Sklerite der Polypen haben die Form kleiner Scheiben, flacher Stäbe oder die Form einer Acht. Die Sklerite des Coenenchyms und seiner Oberflächehaben ebenfalls die Form einer Acht, sind doppelköpfig, haben die Form abgestumpfter Spindeln mit konischen Stacheln oder sind stabförmig mit einer körnigen Oberfläche. Bei manchen Arten fehlen die Sklerite vollständig. Die meisten Arten der Familie leben mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und beziehen einen Teil ihrer Nährstoffe über ihre Symbiosepartner, einige wenige Arten besitzen keine Zooxanthellen und sind ausschließlich auf planktonische Nahrung angewiesen.
Zur Familie Cladiellidae gehören drei Gattungen:
- Aldersladum
- Cladiella
- Klyxum
Alle drei Gattungen dieser Familie gehörten früher zu den Alcyoniidae.
DNA-Analysen deuten jedoch darauf hin, dass es sich bei den Cladiellidae um eine Schwestergruppe einer Weichkorallengruppe handelt, zu der auch die Xeniidae gehören.
Die Gattungen Cladiella und Klyxum werden auf der Seite: Weich- & Lederkorallen genauer vorgestellt.
Clavulariidae
Die Clavulariidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in den Korallenriffen des tropischen Indopazifiks und in seinen Nebenmeeren vorkommt.
Auf dem Bild:
Clavularia viridis
Merkmale:
Die Arten der Familie Clavulariidae bilden Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien besitzen kein Achsenskelett, sondern sind an ihrer Basis durch bandartige Ausläufer (Stolonen) oder Membranen miteinander verbunden. Die Polypen sind monomorph und können sich in keulenförmige Kelche zurückziehen, die sehr hoch sein können. Die Tentakel sind gefiedert, wobei die Fiedern frei oder miteinander verwachsen sein können, so dass die Tentakel ein Blatt- oder paddelartiges Äußeres aufweisen. In den Tentakeln haben die Skleriten die Form winziger Stäbchen, Plättchen oder Schuppen. In den Kelchen und Stolonen sind die Sklerite glatt oder höckerig und in den Stolonen oft zu Klumpen verwachsen. Sie können in den Kelchen und Stolonen auch fehlen. Alle Arten der Familie Clavulariidae leben in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen).
Zur Familie Clavulariidae gehören drei Gattungen:
- Clavularia
- Hanabira
- Knopia
Die Familie Clavulariidae umfasste ursprünglich viel mehr Gattungen der sogenannten Röhrenkorallen, war in dieser Zusammensetzung allerdings nicht monophyletisch. Um wieder die in modernen Systematiken geforderten Monophylie zu erreichen wurden die Clavulariidae auf drei Gattungen beschränkt. Andere Röhrenkorallengattungen wurden den neu eingeführten Familien Carijoidae, Cerveridae, Incrustatidae und Sarcodictyonidae zugeordnet und einige Gattungen wurden auch in die Familien Acanthoaxiidae, Acrossotidae, Tubiporidae und Victorgorgiidae gestellt, die teilweise aus Oktokorallengattungen bestehen, die nicht die äußere Gestalt der Röhrenkorallen aufweisen. Die Familie Clavulariidae ist die basale Schwestergruppe einer Klade, die alle anderen Familien der Ordnung Malacalcyonacea in der Gruppe der Octocorallia umfasst.
Die Gattungen Clavularia und Knopia werden auf der Seite: Weich- & Lederkorallen genauer vorgestellt.
Eunicellidae
Die Eunicellidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in flachen bis mäßig tiefen Bereichen des östlichen Atlantiks und des Mittelmeers vorkommt.
Bilder oben:
Complexum pusillum, Banc du Conflit, Tiefe 10 m.
A: Gesamtansicht eines kleinen Kolonienflecks auf felsigem Boden
B: Vergrößerte Ansicht einiger Kolonien
C: kleines Stück Fels, besiedelt von C. pusillum, Schwämmen (grüner Pfeil) und kleinen Steinkorallen (Polycyathus cf. senegalensis – roter Pfeil).
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Eunicellidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien sind aufrecht und mäßig stark zu zwei Seiten (planar) verzweigt. Als Ausnahme unter den gorgonienartigen Oktokorallen besitzen die zwei Gattungen der Eunicellidae in der Regel kein festes Achsenskelett. Wenn es ausnahmsweise vorhanden ist, besteht es aus einer proteinhaltigen Achse mit einem hohlen, kreuzgekammerten Mittelkern. Es gibt keine Form von Mineralisierung. Die Polypen sind monomorph und können sich in das Coenenchym oder in auffällige Polypenkelche, die gleichmäßig über die Zweige verteilt sind, zurückziehen. Die in den Polypen spärlich vorhandenen Sklerite haben die Form höckriger Stäbchen oder Spindeln. Sie sind oft in spitzen Winkeln angeordnet. Im Coenenchym sind die Sklerite Spindeln, Ovale, Doppelköpfe oder Stäbchen. Die Spindeln sind mit markanten Gürteln aus Tuberkeln versehen. Die Arten der Familie Eunicellidae leben in der Regel nicht mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und sind dann ausschließlich auf planktonische Nahrung angewiesen. Eine Symbiose mit Zooxanthelle kommt in Ausnahmefällen vor.
Auf dem Bild:
Eunicella cavolinii
Zur Familie Eunicellidae gehören zwei Gattungen:
- Complexum
- Eunicella
Einige Vertreter der Eunicellidae werden auf den Seiten: Gorgonien, Hornkorallen & Seefächer und Blumentiere des Mittelmeeres genauer vorgestellt!
Euplexauridae
Die Euplexauridae sind eine Familie aus der Unterklasse der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia).
Euplexaura ist die einzige Gattung. Eplexaura-Arten kommen in flachen Regionen des tropischen Indopazifiks und seinen Nebenmeeren vorkommt.
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Gattung Euplexaura Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien sind aufrechte verzweigte Büsche oder flach verzweigte offene Fächer, manchmal auch unverzweigt und peitschenartig. Die Äste verzweigter Kolonien wachsen nicht wieder zusammen. Die Kolonien besitzen eine proteinhaltige hohle Skelettachse mit einem breitem, kreuzgekammertem Mittelkern. Das Coenenchym ist dick. Die gleichmäßig über die Astoberflächen verteilten Polypen sind monomorph und können sich in das Coenenchym, in seltenen Fällen auch in hervorstehende Kelche zurückziehen. Die Sklerite der Polypen sind groß und spindelförmig oder sie fehlen. Die Sklerite der Polypenkelche und der äußeren Coenenchymschicht sind oval oder sphäroid, gelegentlich sind es auch dicke Spindeln, die mit dicht angeordneten, komplexen Tuberkeln besetzt sind. Im innere Coenenchym sind stäbchenförmige oder kleine spindelförmige Sklerite mit einfachen Tuberkeln vorhanden. Die Arten der Gattung leben nicht mit Zooxanthellen in Symbiose und sind dadurch auf planktonische Nahrung angewiesen.
Arten:
Zur Gattung Euplexaura gehören über 50 Arten.
→ Liste der Euplexaura-Arten auf Wikipedia
Euplexaura erecta
Euplexaura erecta
Euplexaura erecta
Gorgoniida
Die Gorgoniidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in tieferen Meeresregionen im Atlantik und im Pazifik vorkommt.
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Gorgoniidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien sind aufrecht stehend und planar (zweiseitig) oder buschig verzweigt, netzartig miteinander verflochten oder gefiedert oder mit abgeflachten, blattartigen Wedeln ausgestattet. Im Innern der Kolonie befindet sich eine zentrale, proteinhaltige Skelettachse, die auch feste Bereiche aus nicht-skleritischem Carbonat-Hydroxylapatit (CHAp) enthalten kann. Die Skelettachse ist im Innern hohl, mit einem schmalen, quergekammerten Mittelkern. Die Polypen sind monomorph und können in das Coenenchym oder niedrige Polypenkelche zurückgezogen werden. Sie sind über die gesamte Kolonieoberfläche oder nur biseriell auf zwei Astseiten angeordnet. Die Sklerite der Polypen haben die Form abgeflachter Stäbchen mit glatten, gezackten, eingekerbten oder gelappten Rändern. Die Sklerite des Coenenchyms sind strahlenförmig oder kleine (<0,3 mm) Spindeln mit komplexen Tuberkeln und oft in regelmäßigen Reihen angeordnet. Die Sklerite der Gorgoniidae sind bei vielen Arten auffällig gefärbt. Viele Arten der Familie leben mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und beziehen von diesen einen Teil ihrer Nährstoffe, bei anderen ist das nicht der Fall und sie sind ausschließlich auf planktonische Nahrung angewiesen.
Zur Familie Gorgoniidae gehören 13 Gattungen:
- Adelogorgia
- Antillogorgia
- Callistephanus
- Chromoplexaura
- Eugorgia
- Gorgonia
- Leptogorgia
- Olindagorgia
- Pacifigorgia
- Phycogorgia
- Phyllogorgia
- Psammogorgia
- Pseudopterogorgia
Einzelne Arten werden auf der Seite: Gorgonien, Hornkorallen & Seefächer genauer vorgestellt!
Adelogorgia adusta
Antillogorgia bipinnata
Eugorgia mutabilis
Chromoplexaura marki
Violetter Seefächer
(Gorgonia ventalina)
Leptogorgia chilensis
Olindagorgia gracilis
Pacifigorgia darwinii
Phycogorgia fucata
Phyllogorgia dilatata
Psammogorgia arbuscula
Pseudopterogorgia fredericki
Isididae
Die Isididae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in flachen Bereichen des tropischen Indopazifiks vorkommt.
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Isididae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien sind aufrecht und verzweigt, flach oder buschig mit kurzen, hin und wieder auch langen Ästen, die auch peitschenartig ausgebildet sein können oder zu flachen blattartigen Gebilden verwachsen sind. Die Isididae besitzen ein Achsenskelett, in dem sich feste, kalkhaltige Internodien und proteinhaltige Knoten, denen Sklerite fehlen, immer wieder abwechseln. Die dicht über die Astoberflächen verteilten Polypen sind monomorph und können sich in das dicke Coenenchym zurückziehen. Die Polypen sind ohne Sklerite oder sie sind nur spärlich vorhanden. Wenn vorhanden sind es kleine, abgeflachte Stäbchen, die in Längsrichtung an der Basis der Tentakel angeordnet sind. Die Sklerite der Coenenchym-Außenfläche sind keulenartig und bestehen aus mehreren warzenartigen Gebilden. Im Innern des Coenenchyms sind die Sklerite spindelförmig und mit großen, gürtelförmig angeordneten, ovalen Tuberkeln besetzt. Außerdem gibt es ovale, strahlenförmige und stäbchenartige Sklerite. Die Arten der Familie Isididae leben mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und beziehen von diesen einen Teil der benötigten Nährstoffe.
Zur Familie Isididae gehören drei Gattungen:
- Hicksonella
- Isis
- Rumphella
Einzelne Arten werden auf der Seite: Gorgonien, Hornkorallen & Seefächer genauer vorgestellt!
Hicksonella expansa
(Lizard Island, Australia)
Isis hippuris
Rumphella torta
Lemnaliidae
Die Lemnaliidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in flachen Bereichen des tropischen Indopazifiks vorkommt.
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Lemnaliidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien sind fingerförmig oder baumartig mit einem deutlich ausgeprägten Stiel. Eine zentrale, feste Skelettachse fehlt. Die monomorphen Polypen sind mit Ausnahme des Stiels oder der Basis der Kolonie gleichmäßig auf der Kolonieoberfläche oder vor allem in den äußeren Bereichen von Ästen und Zweigen verteilt. Bei einigen Arten können sich die Polypen in die Kolonie zurückziehen, bei anderen geht dies nicht, in allen Fällen können sich die Polypen jedoch stark zusammenziehen. Die Sklerite der Polypen haben die Form langer Spindeln oder Stäbchen, in den Tentakeln haben sie die Form gelappter Schuppen. Auf der Oberfläche des Stiels und der Äste sind die Sklerite stäbchen- und spindelförmig, halbmondförmig und strahlenförmig. Die Arten der Familie Lemnaliidae leben mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und beziehen von diesen einen Teil ihrer Nährstoffe.
Zur Familie Lemnaliidae gehören drei Gattungen:
- Lemnalia
- Paralemnalia
- Rhytisma
Die Gattungen der Familie Lemnaliidae werden auf der Seite: Weich- & Lederkorallen genauer vorgestellt.
Malacacanthidae
Malacacanthus capensis ist eine Art der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die an der Südspitze Afrikas im kühlen Agulhasbecken endemisch vorkommt. Die Gattung ist monotypisch und M. capensis die einzige Art der Gattung.
Systematik:
Die Korallenart wurde 1900 durch den britischen Zoologen Sydney J. Hickson unter der Bezeichnung Heteroxenia capensis erstmals wissenschaftlich beschrieben. 1910 beschrieb der schottische Zoologe James Stuart Thomson die Koralle ein zweites Mal und gab ihr den Namen Malacacanthus rufus. Dies wurde als Synonymbeschreibung erkannt aber man stellte auch fest, dass die Koralle nicht zur Gattung Heteroxenia gehören kann. Deshalb ist Malacacanthus capensis die heute gültige Bezeichnung der Art. Sie ist die einzige Art der 2022 eingeführten Familie Malacacanthidae und Malacacanthus ist die namensgebende Gattung für die im gleichen Jahr aufgestellte Ordnung Malacalcyonacea. Eine morphologisch ähnliche Art ist Ceratocaulon wandeli von der Küste Islands, da aber keine molekularbiologischen Daten zu dieser Art vorliegen, ist es noch nicht möglich C. wandeli ebenfalls in die Familie Malacacanthidae einzuordnen.
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bildet Malacacanthus capensis Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien bestehen aus einem zylindrischen Stiel ohne Achsenskelett, auf dem sich ein pilzförmiges Polyparium befindet. Auf dem Polyparium sitzen die Einzelpolypen. Es kann vollständig in den Stiel zurückgezogen werden. Der Stiel ist von einer rauen, hornartigen Kutikula bedeckt. Die Polypen sind dimorph, können zurückgezogen werden und sind gleichmäßig über die Oberfläche des Polypariums verteilt. Am Stiel sind keine Polypen vorhanden. Der gesamten Kolonie fehlen die Sklerite. Malacacanthus capensis lebt nicht mit Zooxanthellen in Symbiose und ist deshalb auf planktonische Nahrung angewiesen.
Diese Weichkorallen werden bis zu 15 cm hoch und bestehen aus einer orangefarbenen Säule mit einer Kugel an der Spitze. Sie sind etwas pilzförmig und bilden beim Fressen leuchtend orangefarbene Polypen, die von der Kugel auf gestreiften, durchsichtigen Stielen ausgehen.
Malacacanthus capensis ist von der Kaphalbinsel bis zum südlichen KwaZulu-Natal vor der südafrikanischen Küste bekannt und lebt in Tiefen von 13 bis 93 Metern.
Bei Bedrohung kann sich der gesamte Ball in die obere Körpersäule zurückziehen. Zwischen den fressenden Polypen befinden sich winzige punktförmige Organe, sogenannte Siphonozooide, die dazu dienen, die Kolonie nach ihrer Kontraktion wieder aufzublasen.
Melithaeidae
Die Melithaeidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die im Indopazifik in flachen und mäßig tiefen Meeresregionen vorkommt. Eine Art lebt im tropischen Westatlantik.
Auf dem Bild:
Melithaea ochracea
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Melithaeidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die aufrecht stehende Kolonien sind stark verzweigt, planar (zweiseitig) oder buschig und mehr oder weniger wirr. Die Zweige können eine blattförmige Form annehmen oder hohl sein. Die zentrale Skelettachse besteht aus zusammengewachsenen Skleriten, die in eine proteinhaltige oder kalzitische Matrix eingebettet sind. In der Skelettachse können sich starre Abschnitt (Internodien) aus mit Calcit verbundenen Skleriten und proteinhaltige, Sklerite enthaltende, flexible Knoten immer wieder abwechseln. Die Polypen sind monomorph. Sie sind flächendeckend, nur an den Zweigenden oder biserial an gegenüberliegende Seiten der Zweige angeordnet. Sie können sich in das Coenenchym oder in Polypenkelche zurückziehen. In der zentralen Skelettachse haben die Sklerite die Form von Nadeln, Spindeln oder von gewundenen, verzweigten oder zigarrenförmigen Stäbchen mit oder ohne Tuberkeln. In den Polypen sind die Sklerite gebogene Spindeln, gelegentlich keulenförmig und kragenartig angeordnet. Die Sklerite in den Tentakeln sind abgeflachte, gebogene Spindeln oder halbmondförmige Schuppen. Die Sklerite der Polypenkelche und der Außenhaut des Coenenchyms sind mit Höckern versehene Spindeln oder Ovale, Keulen, Sphäroide oder Scheiben. Die Sklerite sind in der Regel auffällig gefärbt. Die meisten Arten der Familie leben nicht mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und sind ausschließlich auf planktonische Nahrung angewiesen; einige wenige beziehen einen Teil ihrer Nährstoffe über die symbiontischen Zooxanthellen.
Zur Familie Melithaeidae gehören fünf Gattungen:
- Alertigorgia
- Asperaxis
- Iciligorgia
- Melithaea
- Solenocaulon
Einzelne Arten der Gattung Melithaeidae werden auf der Seite: Gorgonien, Hornkorallen & Seefächer genauer vorgestellt!
Alertigorgia orientalis
Iciligorgia schrammi
Melithaea ochracea
Solenocaulon tortuosum
Nephtheidae
Die Nephtheidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in den Korallenriffen des tropischen Indopazifiks und seiner Nebenmeere vorkommt. Die Schwestergruppe der Nephtheidae ist eine aus den Familien Capnellidae und Paralcyoniidae bestehende Klade.
Auf dem Bild:
Dendronephthya-Kolonie. Unterwasserfoto vom Mergui Archipel, Myanmar
Merkmale:
Die Arten der Familie Nephtheidae bilden Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien besitzen kein Achsenskelett sind baumförmig, oft stark verzweigt oder schirmförmig mit einem deutlich ausgebildeten Stamm. Die achtstrahligen Polypen befinden sich vor allem an den Enden der Verzweigungen, seltener an dicken Ästen oder am Stamm. Sie sind monomorph und können nicht zurückgezogen werden. Ihre Skleriten sind spindel- oder stabfömig und oft auffällig gefärbt. Im Inneren der Kolonie gibt es nur wenige Sklerite, an der Außenhaut sind sie unregelmäßig und oft strahlenartig verteilt. Viele Arten der Familie Nephtheidae leben in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen), andere sind ohne Zooxanthellen, sind also auf plankonische Nahrung angewiesen.
Zur Familie Nephtheidae gehören neun Gattungen:
- Chromonephthea
- Coronephthya
- Dendronephthya
- Litophyton
- Neospongodes
- Pacifiphyton
- Scleronephthya
- Stereonephthya
- Umbellulifera
Einzelne Gattungen und Arten der Familie Nephtheidae werden auf den Seiten: Azooxanthellate Korallen und Weich- & Lederkorallen genauer vorgestellt!
Chromonephthea sp.
Dendronephthya hemprichi
Dendronephthya hemprichi
in unserem Aquarium
Litophyton arboreum
Neospongodes atlantica
Scleronephthya sp.
Nephthyigorgiidae
Die Familie Nephthyigorgiidae besteht aus einer einzigen Gattung mit vier Arten.
Nephthyigorgia ist eine Gattung aus der Unterklasse der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in flachen und mäßig tiefen Regionen des tropischen Indopazifiks und seinen Nebenmeeren vorkommt.
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Gattung Nephthyigorgia Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien sind gelappt oder fingerförmig und besitzen oft einen kurzen Stiel. Eine Skelettachse fehlt. Die gleichmäßig über die Oberflächen der Lappen verteilten Polypen sind monomorph und können sich in große Polypenkelche zurückziehen. Sie fehlen am Stiel. Die Sklerite der Polypen haben die Form gebogener Spindeln und sind kragenförmig und als Spitzen angeordnet. Die Sklerite der Polypenkelche und der äußeren Coenenchymschicht sind groß, spindelförmig und mit komplexen Tuberkeln besetzt. In den Polypenkelchen sind sie in Längsrichtung angeordnet und auf der Oberfläche der Kolonie bilden sie eine dichte Schicht. Das Innere der Kolonie ist nur spärlich mit Skleriten ausgestattet. Oft sind die Sklerite farbig. Die Arten der Gattung Nephthyigorgia leben nicht mit Zooxanthellen in Symbiose und sind dadurch auf planktonische Nahrung angewiesen.
Zur Gattung Nephthyigorgia gehören vier Arten:
- Nephthyigorgia annectens
- Nephthyigorgia aurantiaca
- Nephthyigorgia crassa
- Nephthyigorgia kükenthali
Nidaliidae
Die Nidaliidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in flachen bis tiefen Bereichen des tropischen Indopazifiks und des Atlantiks vorkommt.
Auf dem Bild:
Nidalia simpsoni
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Nidaliidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien sind unverzweigt oder gelegentlich gegabelt, mit einem ausgeprägten Stiel und einem halbkugelförmigem bis kugelförmigem oder handförmigem polypenbesetzten Abschnitt (Polyparium). Der Stiel ist starr und zylindrisch, hat aber keine feste Skelettachse. Die Steifheit resultiert aus dichten Schichten längs angeordneter Sklerite, die die zentralen Kanäle umgeben. Die über die Oberfläche des Polypariums verteilten Polypen sind monomorph oder dimorph und können in große Polypenkelche eingezogen werden. Die Sklerite der Polypen haben die Form gebogener Spindeln und sind kragenförmig oder Spitzen bildend angeordnet. In den Tentakeln sind die Sklerite stäbchen-, schuppen- und sternförmige, im Polypenkörper und am Gastralraum sind auch Sklerite in Form von kurzen Stäbchen, schmalen Spindeln, Ovalen oder achtförmigen Schuppen vorhanden. Im Stiel haben die Sklerite die Form großer, höckeriger, Spindeln bis Ovale. In den Innenwänden der Kanäle sind die Sklerite kürzere und dünnere Spindeln. Die Arten der Nidaliidae leben nicht mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und sind daher vollständig auf planktonische Nahrung angewiesen.
Zur Familie Nidaliidae gehören vier Gattungen:
- Agaricoides
- Nidalia
- Nidaliopsis
- Orlikia
Paralcyoniidae
Die Paralcyoniidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die weltweit in flachen und mäßig tiefen Meeresregionen vorkommt.
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Paralcyoniidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien besitzen einen zylindrischen polypenlosen Stiel und darauf ein fingerförmiges oder verzweigtes Polyparium (polypentragender Abschnitt), das vollständig eingezogen werden kann. Eine zentrale Skelettachse fehlt. Die Polypen sind monomorph. Ihre Sklerite hben die Form von Blutplättchen, Stäbchen oder Spindeln und sind manchmal gebündelt angeordnet. Die Sklerite des Stiels besitzen in der Regel die Form langer Spindeln. Die Arten der Familie leben nicht mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und sind ausschließlich auf planktonische Nahrung angewiesen.
Zur Familie Paralcyoniidae gehören sechs Gattungen:
- Ceeceenus
- Dimorphophyton
- Maasella
- Nanalcyon
- Paralcyonium
- Studeriotes
Einzelne Gattungen und Arten der Familie Paralcyoniidae werden auf der Seite: Azooxanthellate Korallen sowie Blumentiere des Mittelmeeres genauer vorgestellt!
Ceeceenus sp.
Maasella edwardsi
Paralcyonium spinulosum
Studeriotes longiramosa
Paramuriceidae
Die Paramuriceidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in allen Weltmeeren vorkommt, in den meisten Fällen in tieferen Meeresregionen.
Auf dem Bild:
Paramuricea clavata
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Paramuriceidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien sind aufrecht stehend, buschig oder planar (zweiseitig), mehr oder wenig stark verzweigt, oft auch netzartig zusammengewachsen, in selteneren Fällen auch peitschenartig und nur wenig verzweigt. Die meisten Arten besitzen eine proteinhaltige Skelettachse. Diese ist hohl, mit einer breitem, quergekammerten Achse in der Mitte. Das Coenenchym ist normalerweise sehr dünn. Die monomorphen Polypen vieler Arten können sich in vorstehende Kelche zurückziehen, bei anderen Arten ist dies nicht möglich. Die Körperwand der Polypen ist durch eingelagerte Sklerite schwer gepanzert. Die relativ großen, spindelförmigen, gebogenen und stacheligen Sklerite sind oft zu kragenartig geformten Gebilden angeordnet. Im Coenenchym sind zwei Schichten vorhanden, eine äußere in der die Sklerite die Form dorniger Spindeln oder Sterne haben und eine innere Schicht mit einfachen oder verzweigten Spindeln. Die Arten der Paramuriceidae leben nicht in einer Endosymbiose mit Zooxanthellen und sind dadurch auf planktonische Nahrung angewiesen.
Zur Familie Paramuriceidae gehören 26 Gattungen:
- Acanthacis
- Acanthogorgia
- Anthomuricea
- Astromuricea
- Bebryce
- Calicogorgia
- Dentomuricea
- Discogorgia
- Echinogorgia
- Echinomuricea
- Guaiagorgia
- Heterogorgia
- Lapidogorgia
- Lepidomuricea
- Lytreia
- Menacella
- Menella
- Muriceides
- Paracis
- Paramuricea
- Paraplexaura
- Placogorgia
- Spinimuricea
- Thrombophyton
- Trimuricea
- Villogorgia
Einzelne Arten der Familie Paralcyoniidae werden auf den Seiten: Azooxanthellate Korallen, Blumentiere des Mittelmeeres sowie Hornkorallen, Gorgonien & Seefächer genauer vorgestellt!
Acanthogorgia gracillima
Bebryce sulfurea
Echinogorgia sp.
Farbwechselnde Gorgonie
(Paramuricea clavata)
Placogorgia sp.
Villogorgia citrina
Plexaurellidae
Plexaurellidae ist eine monotypische Familie von Achtstrahligen Korallen (Octocorallia) mit der einzigen Gattung
Plexaurella. Vertreter der Gattung Plexaurella leben in flachen Regionen des tropischen Westatlantiks vorkommt.
Auf dem Bild:
Plexaurella nutans
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Gattung Plexaurella Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien stehen aufrecht, sind nur spärlich leicht buschig oder planar (zweiseitig) verzweigt und sind nur wenig flexibel. Sie werden im Innern von einem proteinhaltigen Achsenskelett mit einer gekammerten Zentralachse gestützt. Im Achsenskelett wechseln sich dicht verkalkte und weniger verkalkte Abschnitte immer wieder ab. Die Haftscheibe besteht vor allem aus Aragonit. Die gleichmäßig über die Oberfläche verteilten Polypen sind monomorph und können sich in große Polypenkelche zurückziehen. Bei einigen Arten fehlen die Polypenkelche jedoch. Den Polypen besitzen stäbchenförmige Sklerite, die kragenförmig oder spitz angeordnet sind, oder sie fehlen. Das Coenenchym ist dick und porös. Es besteht aus drei Schichten. Die äußere Schicht ist normalerweise dünn und gefüllt mit sechsstrahligen Skleriten oder Skleriten in Form kleiner Schmetterlinge mit sehr kurzen Flügeln. Die mittlere Schicht ist dick und mit größeren Skleriten in Schmetterlingsform, in Form von Spindeln und/oder dreistrahligen, vierstrahligen oder sechsstrahligen Skleriten versehen. Die Sklerite der innersten Schicht ähneln denen der mittleren Schicht, sind aber kleiner und weniger ornamentiert. Die Arten der Gattung Plexaurella leben mit Zooxanthellen in Symbiose und beziehen durch diese einen Teil ihrer Nährstoffe.
Zur Gattung Plexaurella gehören acht Arten:
- Plexaurella dichotoma
- Plexaurella grandiflora
- Plexaurella grisea
- Plexaurella nutans
- Plexaurella obesa
- Plexaurella rastrera
- Plexaurella regia
- Plexaurella teres
Einzelne Arten der Gattung Plexaurella werden auf der Seite: Hornkorallen, Gorgonien & Seefächer genauer vorgestellt!
Plexauridae
Die Plexauridae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in flachen bis mäßig tiefen Regionen des tropischen westlichen Atlantiks und des östlichen Pazifiks vorkommt. Die Schwestergruppe der Plexauridae ist die Familie Pterogorgiidae.
Auf dem Bild:
Plexaura homomalla
Merkmale:
Die Arten der Familie Plexauridae bilden Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien sind mehr oder weniger stark verzweigt, und mehr oder weniger buschig. Die Äste sind meist relativ dick. Sie werden von einem proteinhaltigen, hohlgekammertem Achsenskelett gestützt. Die Halftscheibe, mit der sie am Untergrund verankert sind, ist oft stark mit Aragonit verkalkt. Das Coenenchym ist normalerweise relativ dick. Kreisförmig um die Achse angeordnete Längskanäle trennen das Coenenchym in eine innere (axiale Hülle) und eine äußere Schicht. Die Sklerite der äußeren Coenenchymschicht sind spindel-, keulen-, blatt- oder windenförmig, die der inneren Schicht sind spindel- oder windenförmig. Die Sklerit sind oft violett gefärbt und in der Regel weniger als 0,3 mm lang. Die gleichmäßig über die Astoberflächen verteilten Polypen sind monomorph. In den Polypen fehlen oft Sklerite. Wenn vorhanden sind sie gebogene oder gerade Stäbchen oder Spindeln. Viele Arten der Familie Plexauridae leben in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen), andere sind ohne Zooxanthellen, sind also auf planktonische Nahrung angewiesen.
Zur Familie Plexauridae gehören fünf Gattungen:
- Eunicea
- Muricea
- Plexaura
- Pseudoplexaura
- Swiftia
Einzelne Gattungen und Arten aus der Familie Plexauridae werden auf der Seite: Hornkorallen, Gorgonien & Seefächer genauer vorgestellt!
Pterogorgiidae
Die Pterogorgiidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die vor allem in flachen bis tiefen Bereichen des tropischen Atlantiks vorkommt. Eine Art lebt auch in flachen Bereichen des tropischen Indopazifiks.
Auf dem Bild:
Pterogorgia anceps
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Pterogorgiidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien wachsen aufrecht, sind spärlich bis stark verzweigt, planar (zweiseitig) oder buschig. Der Querschnitt der Äste kann abgeflacht, oval oder dreieckig sein. Die Oktokorallen verfügen über eine proteinhaltige Skelettachse mit einem hohlen, breiten, kreuzgekammerten Mittelkern. Die Polypen sind leichmäßig über die Oberfläche der Äste verteilt oder sie sind biserial in vertiefte Rillen entlang der Astränder angeordnet. Sie sind monomorph und können sich in das Coenenchym oder in niedrige Polypenkelche zurückziehen. Die kleinen Sklerite der Polypen haben die Form abgeflachter Stäbchen oder schlanker Spindeln. Sie stehen meist isoliert und sind nur selten kragenförmig oder zu Spitzen angeordnet. Die Sklerite des Coenenchyms haben die Form asymmetrischer, stacheliger oder gebogener Spindeln. Windenförmige Sklerite, sowie Sklerite in Form asymmetrischer Keulen, doppelköpfige oder plattenförmige Sklerite können ebenfalls vorhanden sein. Viele Arten der Pterogorgiidae leben mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und beziehen von diesen einen Teil der benötigten Nährstoffe. Bei anderen ist dies nicht der Fall und sie sind vollständig auf planktonische Nahrung angewiesen.
Zur Familie Pterogorgiidae gehören sieben Gattungen:
- Dacrygorgia
- Filigorgia
- Muriceopsis
- Pinnigorgia
- Pterogorgia
- Stenogorgia
- Tobagogorgia
Einzelne Gattungen und Arten der Familie Plexauridae werden auf der Seite: Hornkorallen, Gorgonien & Seefächer genauer vorgestellt!
Sarcophytidae
Die Sarcophytidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in den Korallenriffen des tropischen Indopazifiks und seiner Nebenmeere vorkommt. Die Gattungen dieser Familie wurden ursprünglich mit den Kaltwasserlederkorallen in eine gemeinsame Familie Alcyoniidae gestellt. Diese leben jedoch ohne Zooxanthellen, während die Gattungen der Sarcophytidae stets in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen) leben. Die Schwestergruppe der Sarcophytidae sind die Sinulariidae,mit der einzigen Art Sinularia brassica.
Auf dem Bild:
Lobophytum crassum (Réunion, Indischer Ozean)
Merkmale:
Die Arten der Familie Sarcophytidae bilden Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien besitzen einen dicken Stiel ohne Achsenskelett und einen gelappten oder plattenförmigen nur wenig verzweigten oberen, mit achtstrahligen Polypen besetzten Abschnitt. Die Polypen sind monomorph (Sclerophytum) oder dimorph (Anastromvos, Lobophytum, Lohowia, Sarcophyton) und können sich vollständig in das dicke Coenenchym zurückziehen. Die stets ungefärbten Skleriten sind stab-, spindel-, keulenförmig oder schuppig. An der Kolonieoberfläche sind sie spindel- oder keulenförmig.
Zur Familie Sarcophytidae gehören fünf Gattungen:
- Anastromvos
- Lobophytum
- Lohowia
- Sarcophyton
- Sclerophytum
Lobophytum
Lobophytum ist eine Weichkorallengattung aus der Familie der Sarcophytidae.
Lobophytum-Arten haben einen kurzen Stamm, auf dem sich ein mit lamellen- oder fingerförmigen Auswüchsen versehener Schirm befindet. Oben auf dem Schirm sitzen die Polypen, von denen es zwei Formen gibt. Die Fresspolypen (Autozoiden) haben acht gefiederte Fangarme und können sich vollständig in den Schirm zurückziehen. Dazwischen sitzen winzige zurückgebildete Schlauchpolypen (Siphonozoide), deren Aufgabe es ist, Wasser in den Körper der Kolonie zu pumpen oder abzulassen. Man sieht von ihnen äußerlich nur kleine Erhebungen bzw. Poren auf dem Schirm der Koralle. Lobophytum ähnelt der Lederkorallen-Gattung Sarcophyton, die aber immer nur am Rand des Schirms Auswüchse und Lappen hat.
Wie bei allen Lederkorallen wird auch der Körper von Lobophytum durch kleine Kalknadeln (Sklerite) gestützt. Der Körper der Tiere ist meist cremefarben, gelblich oder hell bräunlich. Wenige Arten schimmern grünlich. Die Polypen haben meist die gleiche Farbe. Bei einigen Arten sind die Autozoiden weiß. Lobophytum leben in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen).
Die Gattung Lobophytum wird auf der Seite: Weich- & Lederkorallen genauer vorgestellt.
Pilzlederkorallen
Sarcophyton
Sarcophyton ist eine Korallengattung aus der Familie Sarcophytidae, die in den Korallenriffen des Indopazifik vorkommt. Es gibt ca. 50 Arten, deren Unterscheidung selbst für Experten sehr schwierig ist.
Sarcophyton-Arten werden häufig in Meerwasseraquarien gehalten und erreichen oftmals Größen von 50 Zentimetern und mehr.
Auf dem Bild:
Sarcophyton ehrenbergi (Morotai, Indonesien)
Sarcophyton-Arten haben alle eine mehr oder weniger ausgeprägte Pilzgestalt. Bei einigen Arten ist der Rand gewellt. Oben auf dem Schirm sitzen die Polypen, von denen es zwei Formen gibt. Die Autozoiden können mehr als einen Zentimeter groß sein. Sie haben acht gefiederte Fangarme und können sich vollständig in den Schirm zurückziehen. Dazwischen sitzen winzige zurückgebildete Schlauchpolypen (Siphonozoide), deren Aufgabe es ist, Wasser in den Körper der Kolonie zu pumpen oder abzulassen. Man sieht von ihnen äußerlich nur kleine Erhebungen bzw. Poren auf dem Schim der Koralle. Sarcophyton ähnelt der Lederkorallen-Gattung Lobophytum, die aber ihre lappenförmigen Auswüchse auch in der Mitte des Schirms trägt, nicht nur am Rand.
Wie bei allen Lederkorallen wird auch der Körper von Sarcophyton durch kleine Kalknadeln (Sklerite) gestützt. Der Körper der Tiere ist gelb, weißlich, braun oder grün. Die Polypen haben die gleiche Farbe. Bei einigen Arten sind die Autozoiden weiß. Sarcophyton leben in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen).
Die Gattung Sarcophyton wird auf der Seite: Weich- & Lederkorallen genauer vorgestellt.
Sclerophytum
Sclerophytum ist eine Korallengattung aus der Familie Sarcophytidae
Früher standen alle Arten der Gattung Sclerophytum in der Gattung Sinularia. Diese Gattung umfasste bis zum Jahre 2022 um die 166 beschriebene Arten. Alle Sinularia-Arten bis auf Sinularia brassica wurden 2022 in die Gattung Sclerophytum verschoben.
Wie fast alle Oktokorallen bilden Korallen der Gattung Sclerophytum Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Alle Sclerophytum-Arten leben in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen) und beziehen von diesen verschiedene Nährstoffe.
Die Gattung Sclerophytum wird auf der Seite: Weich- & Lederkorallen genauer vorgestellt.
Sclerophytum flexibilis
Sclerophytum levi
(Eilat, Rotes Meer, Israel)
Sclerophytum gravis
Sclerophytum
schlagmani
(Réunion, Indischer Ozean)
Sinulariidae
Sinularia ist eine Weichkorallengattung aus der Familie der Alcyoniidae. Sie sind allgemein als Lederkorallen bekannt und umfassten bis zum Jahre 2022 um die 166 beschriebene Arten in der Gattung.
Wie fast alle Oktokorallen bilden Sinularien Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Sinularia-Arten leben in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen) und beziehen von diesen verschiedene Nährstoffe.
Alle Sinularia-Arten bis auf Sinularia brassica wurden 2022 in die Gattung Sclerophytum verschoben. Anastromvos, Lobophytum, Lohowia, Sarcophyton und Sclerophytum wurden in die Familie Sarcophytidae gestellt.
Sinularia brassica
Sinularia brassica bildet einen kurzen, becher- oder trichterförmig Stiel mit Auswüchsen, die die Form von Lappen, Falten oder flachen Blättern haben. Eine zentrale Skelettachse ist nicht vorhanden. Die Polypen sind monomorph, können sich zurückziehen und sind gleichmäßig über die Kolonieoberfläche verteilt. Nur am Stiel sind keine vorhanden. Die Sklerite in den Polypen haben die Form kleiner Stäbchen und Keulen, in den Tentakeln sind sie schuppenförmig. Im Innern der Kolonie haben die Sklerite die Form großer, mit komplexen Tuberkeln besetzter Spindeln, an der Kolonieoberfläche sind es Keulen mit sehr breiten Köpfen, die typischerweise 2 bis 3 gezahnte Vorsprünge aufweisen.
Systematik:
Art und Gattung wurden 1898 durch den deutschen Zoologen Walther May erstmals wissenschaftlich beschrieben. In den folgenden fast 120 Jahren wurden weit über 100 neu beschriebene Lederkorallen der Gattung Sinularia zugeordnet. Die Gattung erwies sich jedoch in einer 2022 veröffentlichten Studie zur Systematik der Oktokorallen als nicht monophyletisch, da Sinularia brassica, die Typusart, eine isolierte systematische Stellung hat, während die übrigen Sinularia-Arten näher mit den Gattungen Anastromvos, Lobophytum, Lohowia und Sarcophyton verwandt sind als mit Sinularia brassica. Für diese Arten wurde deshalb die Gattung Sclerophytum revalidiert, eine Gattung, die 1903 durch E. M. Pratt eingeführt wurde und ursprünglich 13 Arten enthielt. Diese wurde 1906 durch Wilhelm Kükenthal mit Sinularia synonymisiert. Alle Sinularia-Arten bis auf Sinularia brassica wurden 2022 in die Gattung Sclerophytum verschoben. Sinularia ist die einzige Gattung der monotypischen Familie Sinulariidae. 1903 beschrieb Pratt eine ähnliche Korallenart als Sinularia dura. Diese gilt zur Zeit als Synonym von Sinularia brassica, könnte sich jedoch nach einer 2014 veröffentlichten molekularbiologischen Studie als valide Art erweisen. Sinularia wäre dann nicht mehr monotypisch.
Siphonogorgiidae
Die Siphonogorgiidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in flachen Bereichen bis mäßig tiefen Bereichen des Indopazifiks und des westlichen Atlantiks vorkommt. Eine Art findet man auch im Mittelmeer.
Auf dem Bild:
Siphonogorgia godeffroyi
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Siphonogorgiidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien sind aufrecht oder herabhängend und planar (nur zu zwei Seiten) oder buschig stark verzweigt. Eine feste Skelettachse fehlt, die Äste sind aber unflexibel, aufgrund von dichten Schichten längs angeordneter Sklerite, die die zentralen Kanäle umgeben. Die gleichmäßig über die Oberfläche verteilten oder weitgehend auf die Enden der Äste beschränkten Polypen sind monomorph und können in Polypenkelche zurückgezogen werden. Die Polypenkelche sind bei der Gattung Chironephthya groß und scheidenartig, bei Siphonogorgia sind sie klein und unauffällig. Die Sklerite der Polypen haben die Form höckriger Spindeln und sind kragenförmig oder zu Spitzen angeordnet. In den Tentakeln haben die Sklerite die Form abgeflachter Stäbchen und gebogener Schuppen, in der Körperwand und im Gastralraum der Polypen sind es kleine Stäbchen. Die Sklerite der Polypenkelche sind kleinere Spindeln und Stäbchen. Auf den Oberflächen der Äste sind die Sklerite spindelförmig und mit komplexen, in Längsrichtung angeordneten Tuberkeln besetzt. Im Innern finden sich dünnere und kürzere spindel- und stäbchenförmige Sklerite. In der Regel sind die Sklerite auffällig gefärbt. Die Arten der Familie Siphonogorgiidae leben nicht mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und sind ausschließlich auf planktonische Nahrung angewiesen.
Zur Familie Siphonogorgiidae gehören zwei Gattungen:
- Chironephthya
- Siphonogorgia
Die zwei Gattungen dieser Familie, gehörten früher zu den Nidaliidae, einer anderen Familie mit dichten Schichten längs angeordneter Sklerite. Möglicherweise sind Nidaliidae und Siphonogorgiidae Schwesterfamilien. DNA-Analysen deuten jedoch darauf hin, dass die Trennung beider Taxa schon vor sehr langer Zeit stattfand.
Die beiden Gattungen der Siphonogorgiidae werden auf der Seite: Azooxanthellate Korallen genauer vorgestellt.
Skamnariidae
Die Familie ist monotypisch. Die einzige Gattung ist Skamnarium mit der einzigen Art Skamnarium complanatum (früher: Alcyonium complanatum), die ausschließlich an den Küsten der Inseln Rottnest Island und Parakeet Island in der Nähe von Perth vor der Küste des australischen Bundesstaates Western Australia vorkommt. Sie lebt dort in Tiefen von 3 bis 13 Metern.
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bildet Skamnarium complanatum Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien haben einen sockelartigen Stiel auf dessen flacher Oberseite die Polypen sitzen. Eine zentrale Skelettachse fehlt. Die Polypen sind monomorph, dicht über dem Oberseite verteilt, und können sich zurückziehen. Sind die Polypen zurückgezogen, wölbt sich die Kolonieoberfläche schüsselförmig auf. Die Polypen besitzen keine Sklerite. Die Sklerite auf der Oberfläche und im Innern des Coenenchyms haben die Form relativ großer (4 mm) Stäbchen, die im Coenenchym in Längsrichtung angeordnet sind. Sie sind farblos und an einem oder beiden Enden unregelmäßig abgerundet oder gelegentlich verzweigt und dicht mit komplexen, gezackten Tuberkeln bedeckt. Der Stiel hat einen grünlichen oder bräunlichen Farbton, die mit Polypen besetzte Oberfläche ist blaugrau gefärbt. Skamnarium complanatum lebt mit Zooxanthellen in Endosymbiose und bezieht von diesen einen Teil der benötigten Nährstoffe.
Systematik:
Die Lederkorallenart wurde 1977 durch Jakob Verseveldt als Alcyonium complanatum erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die Gattung Skamnarium mit Skamnarium complanatum als einziger Art wurde im Jahr 2000 durch den britischen Weichkorallentaxonomen Philip Alderslade eingeführt. Da sich Skamnarium complanatum morphologisch deutlich von den Gattungen der Familie Alcyoniidae unterscheidet, wurde 2022 eine eigenständige, monotypische Familie für die Art eingeführt, die Skamnariidae.
Subergorgiidae
Die Subergorgiidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in flachen bis mäßig tiefen Bereichen des tropischen Indopazifiks vorkommt.
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Subergorgiidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien sind aufrecht und planar (nur zu zwei Seiten) verzweigt, wobei die Zweige oft netzartig verwachsen sind. Die Skelettachse besteht aus ineinandergreifenden, teilweise verschmolzenen Skleriten, eingebettet in eine proteinhaltige Matrix. Die Skelettachse (Medulla) ist durch einen Ring von Kanälen vom äußeren Coenenchym getrennt. Die Sklerite der Skelettachse sind lang, glatt, verzweigen und gewunden. Die Polypen sind monomorph, können sich zurückziehen und sind rund um die Zweige oder nur an zwei gegenüberliegenden Seiten der Zweige angeordnet. Die Sklerite der Polypen haben die Form abgeflachter, gebogener Spindeln und sind kragenförmig oder als Spitzen angeordnet. Auf der Außenhaut haben die Sklerite die Form höckrige Spindeln oder Ovale, kleiner Doppelköpfe und Doppelräder. Die Arten der Familie Subergorgiidae leben nicht mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und sind ausschließlich auf planktonische Nahrung angewiesen.
Zur Familie Subergorgiidae gehören zwei Gattungen:
- Annella
- Subergorgia
Einzelne Arten der Familie Subergorgiidae werden auf den Seiten: Azooxanthellate Korallen und Hornkorallen, Gorgonien & Seefächer genauer vorgestellt!
Tubiporidae
Die Tubiporidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in flachen bis mäßig tiefen Regionen des tropischen Indopazifiks und in seinen Nebenmeeren vorkommt.
Auf dem Bild:
Stragulum bicolor
Merkmale:
Die Arten der Familie Tubiporidae bilden Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien besitzen kein Achsenskelett, sondern bilden aus verschmolzenen Skleriten feste Röhren, in denen die Polypen stecken. Diese sind durch ein Netzwerk von Ausläufern (Stolonen) oder Membranen miteinander verbunden. Durch die Ansammlung vieler Röhren können auch vertikal verlaufende Gebilde oder buschige Kolonien entstehen, die dann durch erhöhte Stolonen miteinander verbunden werden. Die gleichmäßig verteilten Polypen sind monomorph und können sich in die Röhren zurückziehen. Die Sklerite der Polypen und ihrer Tentakeln haben in den meisten Fällen die Form stachliger Spindeln oder Stäbchen. Sie können auch fehlen. Viele Arten der Familie Tubiporidae leben in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen), andere sind ohne Zooxanthellen, sind also auf planktonische Nahrung angewiesen.
Zur Familie Tubiporidae gehören zehn Gattungen:
- Bathytelesto
- Cyathopodium
- Paratelesto
- Rhodelinda
- Rhodolitica
- Scyphopodium
- Stereotelesto
- Stragulum
- Telesto
- Tubipora
Einige azooxanthellate Gattungen und Arten der Familie Tubiporidae werden auf der Seite: Azooxanthellate Korallen genauer vorgestellt.
Orgelkoralle
Tubipora musica
Die Orgelkoralle (Tubipora musica) kommt im Roten Meer und im tropischen Indopazifik meist im extrem hellen Milieu auf den Riffdächern vor.
Tubipora musica ist die einzige Art ihrer Gattung, gehört zu den Octocorallia und ist eine von nur drei riffbildenden Korallen aus dieser Unterklasse. Die beiden anderen sind die Blaue Koralle (Heliopora coerulea) und Sclerophytum leptoclados. Die Orgelkoralle lebt in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen), die die Koralle mit Nährstoffen versorgen.
Merkmale:
Die Orgelkoralle bildet massive, polsterförmige Kolonien, die einen Durchmesser von zehn Zentimetern bis einen Meter erreichen können und aus bis zwei Millimeter im Durchmesser messenden, parallelen, senkrechten Kalkröhren bestehen, die etagenförmig durch waagerechte Platten miteinander verbunden sind. Das Skelett erinnert an Orgelpfeifen. Es ist durch eingelagerte Farbstoffe leuchtend rot gefärbt. Je nach Standort der Kolonie und abhängig von der Stärke der Wasserbewegung variieren Röhrenabstand und Durchmesser. In der Brandung des Riffrandes wachsen die Röhren am dichtesten. Die verschiedenen Wuchsformen wurden früher als unterschiedliche Arten beschrieben, werden heute aber alle in der Art Tubipora musica vereint.
In jeder Röhre steckt ein Polyp, der wie alle achtstrahligen Blumentiere acht Tentakel hat. Die Tentakel sind gefiedert, die Fiedern aber kaum zu erkennen, da sie miteinander verwachsen sind. Die Polypen sind meist grau, hellbraun oder grünlich gefärbt. Oft sind die Mundscheibe grün und die Tentakel grau. Bei geöffneten Polypen ist das Skelett nicht zu sehen.
Nutzung:
Da die Koralle gesammelt wird, um die getrockneten Skelette als Souvenirs an Touristen zu verkaufen oder sie in der Schmuckindustrie zu verarbeiten, ist sie selten geworden.
Tubipora musica
Skelett von Tubipora musica
Tubipora musica
Tubipora musica
Victorgorgiidae
Die Victorgorgiidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in tieferen Meeresregionen im Atlantik und im Pazifik vorkommt.
Bild oben:
Tiefwasser-Gorgonie (Victorgorgia alba)
V. alba kommt aus dem West-Pazifik, Sie bewohnt lichtlose Bereiche und Tiefseegräben in 1394 bis 1829 Metern Wassertiefe und erreicht Größen von 33 cm.
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Victorgorgiidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien sind aufrecht stehend und mehr oder weniger verzweigt (Gattung Victorgorgia) oder ihre Polypen sind nur basal durch Stolonen oder Membranen miteinander verbunden (Gattung Trachythela). Eine zentrale Skelettachse fehlt. Das Coenenchym kann in eine äußere Schicht und eine innere Medulla unterteilt sein, wobei dazwischen eine ausgedehnte Grenzschicht vorhanden ist. Die zentrale Medulla ist von Kanälen durchzogen. Die Polypen sind monomorph und können sich in ihre Kelche zurückziehen. Sie sind über die gesamte Oberfläche der Kolonie verteilt, stehen an den Zweigenden aber dichter. Die Sklerite der Victorgorgiidae haben die Form von höckrigen Stäbchen, Spindeln und Keulen.
Von den Korallen der sehr ähnlichen Familie Alcyoniidae unterscheidet sich die Familie Victorgorgiidae vor allem hinsichtlich der Färbung. Während die Alcyoniidae vor allem rötlich oder gelblich sind, sind die Victorgorgiidae überwiegend purpur- oder magentafarben. Die Sklerite der Victorgorgiidae sind jedoch farblos. Die Arten der Familie leben nicht mit Zooxanthellen in Symbiose und sind dadurch auf planktonische Nahrung angewiesen.
Zur Familie Victorgorgiidae gehören zwei Gattungen:
- Trachythela
- Victorgorgia
Xeniidae
Die Xeniidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in den Korallenriffen des tropischen Indopazifiks und in seinen Nebenmeeren vorkommt.
Bilder oben:
A: Anthelia cf. glauca
B: Anthelia rosea
C: Anthelia cf. tosana
D: Heteroxenia cf. elisabethae
E: Heteroxenia medioensis
F: Heteroxenia minuta
G: Sympodium sp. 1
H: Sympodium sp. 2
I: Yamazatum sp.
J: Xenia sp. 1
K: Xenia sp. 2
L: Xenia novaecaledoniae
M: Xenia kuekenthali
N: Xenia plicata
Merkmale:
Die Arten der Familie Xeniidae bilden Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien bilden keine festen Strukturen, sind sehr weich und oft schleimig. Sie besitzen keine Skelettachse und wachsen aufrecht mit zylindrischem Stiel, sind dabei manchmal ein wenig verzweigt, oder ausläuferförmig, häutig oder gelappt. Die achtstrahligen Polypen wachsen gleichmäßig verteilt, sind gebündelt oder befinden sich nur auf dem kuppelförmigen Ende eines Stiels. Sie können in der Regel nicht oder nur sehr wenig zurückgezogen werden. Die Sklerite sind winzige (<0,03 mm) Scheiben oder abgeflachte Stäbchen, sternförmig oder (selten) spindelförmig. Ihre Anzahl ist stark variabel, manchmal fehlen sie auch. Alle Arten der Familie Xeniidae leben in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen).
Zur Familie Xeniidae gehören 21 Gattungen:
- Anthelia
- Asterospicularia
- Bayerxenia
- Caementabunda
- Conglomeratusclera
- Ezziona
- Fasciclia
- Funginus
- Heteroxenia
- Ingotia
- Latissimia
- Orangaslia
- Ovabunda
- Protodendron
- Quattuoria
- Sansibia
- Sarcothelia
- Unomia
- Xenia
- Yamazatum
Einige Gattungen und Arten aus der Familie Xeniidae werden auf der Seite: Weich- & Lederkorallen genauer vorgestellt.
Anthelia glauca
Asterospicularia randalli
Caementabunda simplex
Conglomeratusclera coerulea
Heteroxenia fuscescens
Latissimia opalia
Protodendron repens
Sansibia flava
Sarcothelia edmondsoni
Unomia stolonifera
Xenia umbellata
(Rotes Meer, Ägypten)
Foto: Diego Delso, delso.photo, License CC-BY-SA
Ordnung Scleralcyonacea
Die Scleralcyonacea sind eine von zwei Ordnungen der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia). Wie alle Oktokorallen bilden die Arten der Ordnung Scleralcyonacea Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen, die jeweils acht, in den meisten Fällen gefiederte Tentakel besitzen. Die Ordnung wurde erst Ende 2022 eingeführt und umfasst weitgehend die Calcaxonia-Pennatulacea-Klade, die in vorherigen phylogenetischen Arbeiten als monophyletische Klade der Oktokorallen erkannt wurde. Die Verwandtschaftsbeziehungen innerhalb der Oktokorallen wurden durch DNA-Vergleiche bestimmt und die Morphologie spielte dabei eine untergeordnete Rolle, entsprechend gibt es innerhalb der Scleralcyonacea eine große Variabilität hinsichtlich der Wuchsformen.
Die Ordnung setzt sich aus den meisten Familien und Gattungen zusammen, die vorher den Calcaxonia zugeordnet wurden.
Außerdem umfasst die Ordnung die Seefedern (Pennatuloidea) und die Helioporidae, die ähnlich der Steinkorallen (Scleractinia) ein massives Skelett aus Aragonitkristallen bilden, sowie eine morphologisch heterogene Ansammlung früher den Alcyoniina, Röhrenkorallen (Stolonifera), Kalkachsenkorallen (Scleraxonia) und Holaxonia zugeordneter Familien und Gattungen. Die überwiegende Mehrheit der Familien der Scleralcyonacea haben entweder eine Skelettachse aus massivem Calciumcarbonat oder sie besteht aus kalzitisch zusammengewachsenen Skleriten. Die Bezeichnung Scleralcyonacea setzt sich zusammen aus „scler “ (griechisch für hart) und alcyonacea, der heute invaliden wissenschaftlichen Bezeichnung für die Klade, die alle Oktokorallen mit Ausnahme der Seefedern und der Helioporidae umfasste.
Briareidae
Briareum ist eine Gattung der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia). Sie gehört in die monogenerische Familie Briareidae.
Auf dem Bild:
Briareum violaceum
Briareum-Arten können sowohl im Aquarium, als auch in der Natur, große Bestände bilden und ganze Riffbereiche überwachsen.
Briareum hat, wie alle ihre Verwandten aus der Unterklasse Octocorallia, Polypen mit acht gefiederten Tentakeln. Auch der Gastralraum wird durch acht Längswände (Mesenterien) in acht Kammern geteilt. Die Kolonien der einzigen atlantische Art Briareum asbestinum wachsen krustig oder fingerförmig, die der indopazifischen Arten krustig, fingerförmig oder bildet ungeordnete Ansammlungen zylindrischer Zweige, die hohl sein können. Eine Skelettachse fehlt. Das Coenenchym ist in eine äußere Kortikalis und eine innere (basales) Medulla unterteilt. Die Medulla ist von gastrovaskulären Kanälen durchdrungen, es fehlt jedoch eine deutliche Zone von Kanälen, die sie von der Kortikalis trennen. Die monomorphen Polypen sind von brauner Farbe und können vollständig in die magentafarbene Rinde der Koralle (Coenenchym) zurückgezogen werden. Ihnen fehlen die Sklerite. Ihre gastrovaskuläre Hohlräume reichen nicht bis in die Medulla. Die Mehrzahl ihrer Sklerite sind spindelförmig, teilweise sind diese verzweigt. Auf den Skleriten sind niedrige oder hohe, stachlige Tuberkel in relativ deutlichen Gürteln vorhanden. Die basalste Schicht enthält im Allgemeinen mehrfach verzweigte, netzartige und verwachsene Formen mit sehr hohen, komplexen Tuberkeln. Die Sklerite der Medulla (Mark) sind magentafarben, die des Cortex (Rinde) sind magentafarben oder farblos. Nur bei Briareum violaceum sind die Sklerite beider Lagen des Coenenchym magentafarben.
Lebensraum und Lebensweise:
Briareum-Arten sind durchweg zooxanthellat , ihr Lebensraum, ist damit auf flache sonnendurchflutete Gewässerzonen (Euphotische Zone) beschränkt. Briareum ist schnellwüchsig und kann durch ungeschlechtliche Vermehrung große Flächen überziehen. Daneben vermehren sie sich durch Abgabe von Spermien und Eizellen in das freie Wasser auch geschlechtlich. Die Eizellen haben ca. einen Millimeter Durchmesser und sind rot.
Arten:
Nach Samimi-Namin und van Ofwegen umfasst die Gattung vier Arten aus dem Indopazifik und eine Art aus dem Atlantik:
- Briareum asbestinum (Atlantik)
- Briareum cylindrum (zentrale und östliche Indopazifik Region)
- Briareum hamrum (westlicher Indischer Ozean)
- Briareum stechei (zentrale und östliche Indopazifik Region)
- Briareum violaceum ( zentrale und östliche Indopazifik Region)
Das World Register of Marine Species nennt daneben noch eine weitere Art:
- Briareum palmachristi
Briareum asbestinum
Briareum hamrum
Briareum stechei
Briareum violaceum
Chrysogorgiidae
Die Chrysogorgiidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in allen Weltmeeren vor allem in größeren Tiefen vorkommt.
Auf dem Bild:
Iridogorgia magnispiralis
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Chrysogorgiidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien stehen aufrecht, sind auf unterschiedliche Weise verzweigt oder unverzweigt und durch eine stark verkalkte scheibenförmige, krustige oder wurzelartige Verbindung fest mit dem Untergrund verbunden. Sie besitzen eine Skelettachse aus festem (nicht skleritischem) konzentrisch geschichtetem Calciumcarbonat. Im Querschnitt ist die Skelettachse elliptisch oder kreisförmig; ihre Schichten sind normalerweise glatt (nicht wellig). Die Skelettachse ist spröde und zeigt einen mit metallischem Glanz. Sie ist nicht durchscheinend. Die Polypen sind monomorph und können sich nicht in die Polypenkelche zurückziehen aber zusammenziehen. Auf jedem Ast der Kolonie sind sie normalerweise nur in einer Reihe angeordnet. Die Sklerite sind oft länglich (oft mit einer taillenartigen Einschnürung) oder haben die Form von unregelmäßigen Schuppen, Platten, Spindeln und Stäbe. Oft sind sie abgeflacht. Bei Betrachtung in polarisiertem Licht zeigen die Schuppen ein kreisförmiges Muster. Alle Arten der Chrysogorgiidae leben nicht mit Zooxanthellen in Endosymbiose und sind ausschließlich auf planktonische Nahrung angewiesen.
Zur Familie Chrysogorgiidae gehören sieben Gattungen:
- Chrysogorgia
- Iridogorgia
- Metallogorgia
- Pseudochrysogorgia
- Radicipes
- Ramuligorgia
- Rhodaniridogorgia
Einzelne Arten der Familie Chrysogorgiidae werden auf den Seiten: Azooxanthellate Korallen sowie Hornkorallen, Gorgonien & Seefächer 2 genauer vorgestellt!
Coralliidae
Die Coralliidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in allen Weltmeeren vor allem in größeren Tiefen vorkommt. Die Familie enthält Arten, die sich äußerlich recht stark unterscheiden. So kommen typische Weich- bzw. Lederkorallen ebenso vor, wie hornkorallenartige Wuchsformen. Aufgrund dieser Unterschiede werden die Vertreter dieser Familie auch auf verschiedenen Seiten vorgestellt. Am ausführlichsten wird die Familie Coralliidae auf der Seite: Azooxanthellate Korallen behandelt!
Auf dem Bild:
Paraminabea rubeusa
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Coralliidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien sind meistens halbkugelförmig bis fingerförmig, bestehen aus einem „Kopf“ mit einem auffälligen Stiel oder sind, in seltenen Fällen, spärlich bis stark verzweigt oder gelappt, meist nur zweiseitig (planar). Ein zentrales, aus verschmolzenen oder unverschmolzenen Skleriten bestehendes Achsenskelett besteht nicht. Die Polypen sind dimorph und können sich in das Coenenchym oder den Cortex der Achse zurückziehen. Neben den Fresspolypen (Autozooide) gibt es auch tentakellose Schlauchpolypen (Siphonozooide), die für die Fortpflanzung zuständig sind. In den Polypen haben die Sklerite die Form kleiner Spindeln, Ovalen, Keulen oder Strahlen oder sie fehlen völlig. Die Sklerite des Coenenchyms sind strahlenförmig und Sphäroide ohne komplexe Tuberkel auf der Oberfläche. Bei einigen Arten finden sich auch stumpfe Stäbe und Spindeln. Die Sklerite sind oft auffällig gefärbt, bei den meisten Arten sind sie rot. Die meisten Arten der Coralliidae leben nicht mit Zooxanthellen in Symbiose und sind deshalb auf planktonische Nahrung angewiesen, einige wenige Arten leben in einer Endosymbiose mit Zooxanthellen und beziehen dadurch Zucker, Stärke und anderen organische Produkte.
Zur Familie Coralliidae gehören 14 Gattungen:
- Anthomastus
- Bathyalcyon
- Carotalcyon
- Corallium
- Hemicorallium
- Heteropolypus
- Minabea
- Notodysiferus
- Paragorgia
- Paraminabea
- Pleurocorallium
- Pseudoanthomastus
- Sibogagorgia
- Sphaerasclera
Einzelne Gattungen und Arten der Familie Coralliidae werden auf den Seiten: Weich- & Lederkorallen, Blumentiere des Mittelmeeres sowie Hornkorallen, Gorgonien & Seefächer 2 genauer vorgestellt. Am ausführlichsten wird die Familie auf der Seite: Azooxanthellate Korallen behandelt!
Corallium rubrum
Heteropolypus ritteri
Paragorgia stephencairnsi
Paraminabea aldersladei
Sibogagorgia cauliflora
Cornulariidae
Die Cornulariidae sind eine monogenerische Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), mit der einzigen Gattung Cornularia, deren Vertreter in flachen Bereichen des südöstlichen Atlantiks und im Mittelmeer vorkommen.
Auf dem Bild:
Cornularia cornucopiae
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Gattung Cornularia Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Polypen wachsen flächenförmig den Untergrund bedeckend. Sie sind basal durch röhrenförmige Stolonen verbunden. Die Polypen sind monomorph und können sich vollständig in röhrenförmige Kelche zurückziehen. Stolonen und Kelche sind von einer dicken Chitinhülle (Kutikula) bedeckt. Sklerite sind weder in den Polypen noch in den Stolonen vorhanden. Die Arten der Gattung Cornularia leben nicht mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und sind deshalb vollständig auf planktonische Nahrung angewiesen.
Zur Gattung Cornularia gehören zwei Arten:
- Cornularia cornucopiae
- Cornularia pabloi
Cornularia cornucopiae wird auf den Seiten: Azooxanthellate Korallen, Weich- & Lederkorallen, sowie Blumentiere des Mittelmeeres genauer vorgestellt!
Ellisellidae
Die Ellisellidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in allen Weltmeeren von flachen Küstenbereichen bis in größere Tiefen vorkommt.
Auf dem Bild:
Ellisella ceratophyta
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Ellisellidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien wachsen aufrecht unverzweigt oder mehr oder weniger verzweigt oder netzförmig mit miteinander verwachsenen Zeigen. Die Skelettachse besteht aus festem nicht durch zusammengewachsene Sklerite gebildetem Calciumcarbonat. Die Polypen sind monomorph, können sich nicht zurückziehen aber sehr stark zusammenziehen. Die Sklerite sind in allen Teilen der Kolonie ähnlich. Sie haben die Form kleiner Doppelköpfe, manchmal als asymmetrischer Keulen, symmetrischer Strahlen, Stäbchen oder Spindeln mit einer Einschnürung in der Mitte. Sie sind normalerweise auffällig gefärbt. Die meisten Gattungen der Ellisellidae lebten nicht mit Zooxanthellen in Symbiose und ernähren sich ausschließlich durch den Fang von Plankton. Eine wenige Arten besitzen Zooxanthellen und beziehen von diesen einen Teil der benötigten Nährstoffe.
Zur Familie Ellisellidae gehören zehn Gattungen:
- Ctenocella
- Dichotella
- Ellisella
- Heliania
- Junceella
- Nicella
- Phenilia
- Riisea
- Verrucella
- Viminella
Zur Familie Ellisellidae gehören zehn Gattungen:
- Ctenocella
- Dichotella
- Ellisella
- Heliania
- Junceella
- Nicella
- Phenilia
- Riisea
- Verrucella
- Viminella
Einzelne Arten und Gattungen der Familie Ellisellidae werden auf der Seite: Hornkorallen, Gorgonien & Seefächer 2 genauer vorgestellt!
Ctenocella pectinata
Dichotella gemmacea
Ellisella elongata
Heliania spinescens
Junceella fragilis
Verrucella pallida
Erythropodiidae
Die Familie Erythropodiidae enthält Erythropodium nur eine einzige Gattung, deren Vertreter in flachen Bereichen des tropischen westlichen Atlantiks und des westlichen Pazifiks vorkommen.
Auf dem Bild:
Erythropodium caribaeorum, die krustenförmige Gorgonie, bei Aquarianern besser bekannt als "Affenhaar".
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Gattung Erythropodium Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Polypen wachsen flächenförmig den Untergrund mit einer dünnen Kruste bedeckend. Eine Skelettachse fehlt. Das Coenenchym wird in eine äußere Kortikalis und eine innere Medulla unterteilt ist. Die Medulla ist durch ein Netz großer Kanäle von der Kortikalis getrennt. Die Polypen sind monomorph und können sich zurückziehen. Sie sind auf die Kortikalis beschränkt und ihre gastrovaskulären Hohlräume reichen nicht bis in die Medulla. In der gesamten Kolonie haben die Sklerite die Form sechsstrahliger Gebilde und sind in der Medulla oft zu Klumpen verschmolzen. In der Medulla sind die Sklerite magentafarben. Die Arten der Gattung Erythropodium leben mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und beziehen von diesen einen Teil ihrer Nährstoffe.
Von den sehr ähnlichen Gattungen Briareum und Callipodium unterscheidet sich Erythropodium durch die Kanäle, die die Kortikalis von der Medulla trennen. Außerdem besitzt Erythropodium keine Sklerite in Form verzweigten Spindeln mit Gürteln aus hohen Tuberkeln, die für die beiden anderen Gattungen charakteristisch sind.
Zur Gattung Erythropodium gehören vier Arten:
- Erythropodium caribaeorum
- Erythropodium hicksoni
- Erythropodium salomonense
- Erythropodium taoyuanensis
Die Gattung Erythropodium wird auf der Seite: Hornkorallen, Gorgonien & Seefächer 2 genauer vorgestellt!
Helioporidae
Die Helioporidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in den flachen Korallenriffen des tropischen Indopazifiks und in tieferen Regionen des westlichen Atlantiks vorkommt.
Auf dem Bild:
Kolonie der Blauen Koralle (Heliopora coerulea)
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Helioporidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Im Unterschied zu allen anderen Oktokorallen produzieren die Helioporidae aber, wie die nicht nah verwandten Steinkorallen, ein massives Skelett, das bei ihnen aus sechseckigen Aragonitkristallen besteht. Auch die Polypenkörperwände bestehen aus kristallinem Aragonit und nicht aus verschmolzenen Skleriten. Kolonien sind massive Gebilde, oft mit gelappten oder fingerförmigen Auswüchsen, oder sie sind wachsen flächig auf dem Untergrund und die Polypen sind basal durch verkalkte Stolonen verbunden. Die monomorphen Polypen sind gleichmäßig über die Oberfläche der Kolonie verteilt. Sie können sich in die Kolonie zurückziehen. Größere Polypen bilden hin und wieder kleinere Sekundärpolypen an ihrer Basis. Die Polypen von Heliopora und Nanipora sind ohne Skleriten, die von Epiphaxum besitzen Sklerite sowohl im Körper als auch in den Tentakeln. Heliopora und Nanipora leben in einer Endosymbiose mit Zooxanthellen und beziehen dadurch Zucker, Stärke und anderen organische Produkte, Epiphaxum hat keine Zooxanthellen, lebt in tieferen Regionen und ist deshalb auf planktonische Nahrung angewiesen.
Zur Familie Helioporidae gehören drei Gattungen:
- Epiphaxum
- Heliopora
- Nanipora
Systematik:
Die Familie Helioporidae wurde 1876 durch den britischen Biologen Henry Nottidge Moseley aufgestellt. Sie gehörte bis 2022 in eine monotypische Ordnung Helioporacea. Diese Sonderstellung verlor sie 2022 mit der Einführung der Ordnung Scleralcyonacea, da die Helioporidae nur eine von vielen Kladen innerhalb der Scleralcyonacea sind. Die Schwesterfamilie der Helioporidae ist die Familie Dendrobrachiidae mit der einzigen Gattung Dendrobrachia. Die 1977 durch Frederick Bayer und K. M. Muzik für Lithotelesto (heute Epiphaxum) eingeführte Familie Lithotelestidae wurde 2022 mit der Familie Helioporidae synonymisiert.
Blaue Koralle
Heliopora coerulea
Die Blaue Koralle (Heliopora coerulea) lebt in Korallenriffen des Indopazifik, sieht aus wie eine Steinkoralle, ist jedoch die letzte Überlebende einer Gruppe der Octocorallia, die zuerst nur fossil bekannt war. Sehr ähnliche Formen mit einem Alter von 100 Millionen Jahren sind seit der Kreide von den Küsten der Tethys aus Europa, Afrika und Indien bekannt. Sie ist eine von zwei Arten der Octocorallia, die ein massives Skelett aus Calciumcarbonat bildet. Die Blaue Koralle kommt im Indopazifik, nur in Regionen vor, die ständig eine Temperatur von 22 °C oder mehr haben.
Merkmale:
Die Kolonien können mächtige Blöcke mit plattenartigen Verzweigungen, einer Höhe von einem halben Meter und einem Durchmesser von sieben Metern bilden. Erreichen die Blöcke die Wasseroberfläche, so stirbt das trocken fallende Gewebe ab und es bilden sich Mikroatolle.
Außen sind die Kolonien von brauner Farbe, das Skelett ist aufgrund von verschiedenen Eisensalzen blau gefärbt. Die Polypen der Blauen Koralle sind klein, nur einen Millimeter groß und haben wie alle Octocorallia acht gefiederte Tentakel. Das Skelett wird nicht, wie bei anderen Octocorallia durch Sklerite gebildet, die dann miteinander verbunden werden, sondern durch Fasern aus Aragonit, die zu dünnen Plättchen verschmelzen. Die Polypen sitzen in Nischen im Skelett, sind durch Stolonen miteinander verbunden und kapseln die Nischen mit dem weiteren Skelettwachstum durch Querwände nach unten ab. Neben den Polypennischen gibt es noch kleinere, porenartige Nischen, in die das Stolonengewebe wurzelartig nach unten hineinwächst. Das lebende Gewebe bildet nur eine sehr dünne Schicht auf dem Aragonitskelett.
Die Blaue Koralle lebt in einer Symbiose mit Zooxanthellen, kleinen, einzelligen Algen aus der Gruppe der Dinoflagellaten, die die Koralle mit Nährstoffen versorgen.
Systematik:
Die Blaue Koralle wurde 1766 durch den deutschen Naturforscher Peter Simon Pallas erstbeschrieben. Er gab ihr die Bezeichnung Millepora coerulea und ordnete sie damit den Feuerkorallen zu. Später wurde ihre Einzigartigkeit erkannt und sie wurde in die bis 2018 monotypische Gattung Heliopora, in die monotypische Familie Helioporidae und in die monotypische Ordnung Helioporacea gestellt. Diese Sonderstellung verlor sie 2022 mit der Einführung der Ordnung Scleralcyonacea, da die Helioporidae nur eine von vielen Kladen innerhalb der Scleralcyonacea sind.
Heliopora coerulea
(Koh Phangan, Thailand)
Heliopora coerulea
(Koh Phangan, Thailand)
Heliopora coerulea
in einem privaten Aquarium
Heliopora coerulea
trocken gefallen bei Ebbe
Heliopora coerulea
Heliopora coerulea
(Lizard Island, Australien)
Heliopora coerulea
(Malediven)
Heliopora coerulea
mit expandierten Polypen
Heliopora coerulea
An dem abgebrochenen Stück erkennt man, woher die Blaue Koralle ihren Namen hat.
Heliopora hiberniana
Heliopora hiberniana ist eine Korallenart, die bisher nur von einigen Korallenriffen an der Küste von Inseln bekannt ist, die der Küste des nordwestlichen Australiens vorgelagert sind. Sie wurde erst Anfang 2019 beschrieben und ist neben der lange bekannten Blauen Koralle (Heliopora coerulea) die zweite rezente Art der Gattung Heliopora und der Familie Helioporidae, einer riffbildenden Gruppe aus der Unterklasse der Oktokorallen.
Merkmale:
Heliopora hiberniana bildet stark verzweigte Kolonien, die einen maximalen Durchmesser von 40 cm erreichen können. Wie bei der Blauen Koralle besteht das Skelett aus kristallinem Aragonit. Die Hauptäste sind wie kurze, maximal 30 cm lange Baseballschläger geformt. Die kleinen Verzweigungen mit einem Durchmesser von weniger als 15 mm sind an der Basis rund und haben in den meisten Fällen abgerundete, etwas abgeflachte Spitzen. Auf einer Oberfläche von 5 mm² zählt man 9 bis 17 Autoporen (Korallenkelche der Helioporidae), die einen Durchmesser von 0,58 bis 0,69 mm haben. Die Autoporen werden von 12 bis 15 Pseudosepten unterteilt.
Von der Blauen Koralle unterscheidet sich Heliopora hiberniana durch ihre schlankere Wuchsform. Außen sind die Kolonien von brauner Farbe. Im Unterschied zur Blauen Koralle, die ein aufgrund von verschiedenen Eisensalzen blau gefärbtes Skelett hat, ist das Skelett von Heliopora hiberniana weiß oder weißlich-blau. Von der ausgestorbenen Art Heliopora fijiensis unterscheidet sich H. hiberniana durch die feineren Verzweigungen und kleinere Autoporen mit weniger Pseudosepten.
Lebensweise:
Heliopora hiberniana kommt unter anderem im Ashmore-Riff und im Hibernia-Riff vor und wächst dort eng zusammen mit Grünalgen der Gattung Halimeda in Tiefen von einem bis zwölf Metern. Im Ashmore-Riff lebt sie sympatrisch mit der Blauen Koralle. Zwischen den Ästen lebt Alpheus obesomanus, eine Art der Knallkrebse. Kommensale Würmer fehlen. Gegenüber der Korallenbleiche scheint Heliopora hiberniana recht widerstandsfähig zu sein.
Heliopora hiberniana
Heliopora hiberniana
Heliopora hiberniana
Heliopora hiberniana
Heliopora hiberniana
Nanipora
Nanipora ist eine monotypische Gattung in der Familie der Helioporidae. Die Gattung besteht aus der einzigen Art Nanipora kamurai.
Die Art wurde erstmals in einem öffentlichen Badebereich in Okinawa entdeckt. Die Art gilt als „lebendes Fossil“, da die genetisch eng mit ihr verwandten Tiere ausgestorben sind. Man findet sie in Korallenriffen in Japan und Thailand sowie auf Meeresböden im nördlichen Südchinesischen Meer.
Nanipora kamurai verfügt möglicherweise über die einzigartige Fähigkeit, unter extremen Umweltbedingungen, die durch die Versauerung der Ozeane verursacht werden, zu überleben.
A: Kolonie von Nanipora kamurai mit expandierten Polypen
(Okinawa, Japan, 16. Juli 2012)
B: Mittlerer Teil der Kolonie.
(Maßstabsleiste: ca. 5 mm)
Nanipora kamurai
Nanipora kamurai
Ifalukellidae
Die Ifalukellidae (Synonym: Huziogorgiidae) sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in allen Weltmeeren sowohl in flachen Bereichen als auch in und größeren Tiefen vorkommt.
Auf dem Bild:
Trichogorgia capensis
(Dalgleish Bank, Knysna, Südafrika)
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Ifalukellidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien stehen aufrecht und sind mehr oder weniger unregelmäßig seitlich planar (zweiseitig) oder buschig verzweigt und durch eine verkalkte Haftscheibe fest mit dem Untergrund verbunden. Sie besitzen eine Skelettachse, die entweder proteinhaltig und nicht verkalkt ist, oder sie ist fest und besteht aus nicht skleritischem, konzentrisch geschichtetes Calciumcarbonat. Ihre Schichten sind nahezu glatt und nicht in einem radialen Muster ausgerichtet. Die Polypen sind monomorph und können sich zurückziehen. Sklerite fehlen in der gesamten Kolonie oder sie sind winzig kleine (<0,1 mm) ovale oder längliche Körnchen, meist mit mittlerer Einschnürung. Viele Arten der Ifalukellidae leben nicht mit Zooxanthellen in Endosymbiose und sind ausschließlich auf planktonische Nahrung angewiesen, andere dagegen leben mit Zooxanthellen in Symbiose und beziehen von diesen einen Teil der Nährstoffe.
Zur Familie Ifalukellidae gehören vier Gattungen:
- Ifalukella
- Huziogorgia
- Plumigorgia
- Trichogorgia
Einige Bilder zu Arten aus den Gattungen der Familie Ifalukellidae sind auf der Seite: Hornkorallen, Gorgonien & Seefächer 2 zu finden.
Keratoisididae
Die Keratoisididae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die weltweit in tiefen Bereichen der Meere vorkommt.
Auf dem Bild:
Isidella tentaculum
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Keratoisididae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien sind aufrecht stehend, unverzweigt oder mehr oder weniger buschig verzweigt. An hartem Substrat bilden sie eine Haftscheibe mit einem hohen Calciumcarbonat-Anteil aus, in weichem Sediment verankern sie sich mit einem wurzelähnlichen Haftorgan. Sie besitzen eine gegliederte Skelettachse in der sich normalerweise hohle oder massive Internodien aus nicht-skleritischem Calciumcarbonat und proteinhaltige, keine Sklerite enthaltende Knoten immer wieder abwechseln. Die jüngeren Teilen der Kolonie können flexibel sein. Die Kolonien können sich sowohl an den Internodien als auch an den Knoten verzweigen. Die monomorphen Polypen können sich nicht zurückziehen aber zusammenziehen. Die Sklerite der Polypen haben die Form von Nadeln, Spindeln, Stäbchen oder Schuppen und sind längs oder schräg entlang des Polypenkörpers angeordnet. Bei vielen Arten ragen eine oder mehrere nadelförmige Sklerite zwischen den Tentakeln hervor. Im Coenenchym sind die Sklerite ähnlich geformt aber kleiner. Normalerweise sind im Mund und im oberen Gastralbereich ebenfalls Sklerite vorhanden, darunter höckerige oder stachelige Stäbchen und Doppelsterne. Die Arten der Familie Keratoisididae leben nicht mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und sind deshalb vollständig auf planktonische Nahrung angewiesen.
Zur Familie Keratoisididae gehören neun Gattungen:
- Acanella
- Bathygorgia
- Cladarisis
- Eknomisis
- Isidella
- Jasonisis
- Keratoisis
- Lepidisis
- Orstomisis
Einige Bilder zu Arten aus den Gattungen der Familie Keratoisididae sind auf den Seiten: Hornkorallen, Gorgonien & Seefächer 2 und Azooxanthellate Korallen zu finden.
Mopseidae
Die Mopseidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in relativ flachen Regionen der Weltmeere der südlichen Erdhalbkugel vorkommt.
Auf dem Bild:
Sphaerokodisis australis
(Bare Island, Sydney, Australien)
Merkmale:
Die Arten der Familie Mopseidae bilden Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien verfügen über ein Achsenskelett, das abwechselnd aus festen Abschnitten (Internodien) aus nicht-skleritischem Calciumcarbonat und flexiblen, proteinhaltigen Knoten besteht. Sie sind aufrecht und buschig oder flächig. Die Verzweigungen entspringen vor allem an den Internodien, seltener an den Knoten. Die monomorphen Polypen können sich nicht in das Coenenchym zurückziehen, können sich aber zusammenziehen. Die Sklerite der Polypen haben die Form glatter, höckriger oder dorniger Schuppen oder Platten. Meist sind sie breit, seltener schmal. Es gibt jedoch auch Sklerite in Form von schmalen, flachen Spindeln. Die Sklerite der Coenenchymoberfläche sind einseitig stachelige Spindeln oder sie sind geformt wie unregelmäßige Blutplättchen. Alle Arten der Familie Mopseidae leben ohne Zooxanthellen und sind daher auf planktonische Nahrung angewiesen.
Gattungen:
Zur Familie Mopseidae gehören 30 Gattungen, von denen die meisten nur wenig erforscht sind.
→ Liste der Arten auf Wikipedia
Alle Gattungen der Mopseidae gehörten bis 2021 in die Familie Isididae und bildeten dort die Unterfamilien Mopseinae und Circinisidinae. Da sie molekularbiologischen Daten zufolge aber nicht die Schwestergruppe der Unterfamilie Isidinae sind, wurden die Mopseinae 2021 in den Familienrang erhoben und die Gattungen der Circinisidinae ebenfalls dieser Familie zugeordnet.
Parasphaerascleridae
Die Familie Parasphaerascleridae umfasst nur eine Gattung, Parasphaerasclera, deren Vertreter in flachen Bereichen des tropischen Indopazifiks und an der Küste des südlichen Afrikas vorkommen.
Auf dem Bild:
Parasphaerasclera aurea
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Gattung Parasphaerasclera Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien fingerförmig oder gelappt. Ein Stiel ist mehr oder weniger deutlich ausgebildet. Eine feste Skelettachse fehlt. Die monomorphen, mit Ausnahme des Stiels über die gesamte Kolonieoberfläche verteilten Polypen können sich vollständig in das Coenenchym zurückziehen. Die Sklerite im Innern und an der Oberfläche der Kolonie haben die Form von strahlenförmigen und höckerigen Sphäroiden, gelegentlich sind sie als Stäbchen und Kreuze ausgebildet. Die Sklerite sind auffällig gefärbt. Die Polypen sind ohne Sklerite. Die Arten der Gattung Parasphaerasclera leben nicht mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und sind deshalb vollständig auf planktonische Nahrung angewiesen.
Zur Gattung Parasphaerasclera gehören neun Arten:
- Parasphaerasclera albiflora
- Parasphaerasclera aurea
- Parasphaerasclera grayi
- Parasphaerasclera kimberleyensis
- Parasphaerasclera morifera
- Parasphaerasclera nezdoliyi
- Parasphaerasclera rotifera
- Parasphaerasclera valdiviae
- Parasphaerasclera zanahoria
Parisididae
Die Familie Parisididae umfasst nur eine Gattung, Parisis, deren Vertreter in flachen bis mäßig tiefen Bereichen des tropischen Indopazifiks vorkommen.
Auf dem Bild:
Parisis fruticosa
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Gattung Parisis Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien wachsen aufrecht und sind mehr oder weniger planar (zweiseitig) oder buschig verzweigt. Sie besitzen eine gegliederte Skelettachse, in der sich feste, kalkhaltige, aus verschmolzenen Skleriten gebildete Internodien und proteinhaltige, mit Skleriten versetzte Knoten immer wieder abwechseln. Die Kolonien verästeln nur an den Internodien. Internodien und Knoten sind längs gerillt. Die gleichmäßig über die Oberflächen aller Zweige verteilten Polypen sind monomorph und können nicht zurückgezogen werden. Sie können sich jedoch stark zusammenziehen und haben dann die Erscheinung konischer Buckel auf den Zweigen der Kolonie. Die Sklerite in den Polypen, auf der Oberfläche der Kolonie und in den Internodien sind unregelmäßig oder haben die Form von Plättchen, die mit Tuberkeln versehen sind. In den Knoten haben sie die Form gelappter Stäbchen. Die Arten der Gattung Parisis leben nicht mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und sind ausschließlich auf planktonische Nahrung angewiesen.
Zur Gattung Parisis gehören fünf Arten:
- Parisis australis
- Parisis fruticosa
- Parisis laxa
- Parisis minor
- Parisis poindimia
Pleurogorgiidae
Die Pleurogorgiidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die im Pazifik und im Indischen Ozean vor allem in mäßig tiefen Bereichen und in größeren Tiefen vorkommt.
Auf dem Bild:
Pleurogorgia militaris
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Pleurogorgiidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien stehen aufrecht, sind unverzweigt oder verzweigt, und mit dem Untergrund durch eine kräftige, verkalkte Haftscheibe verbunden. Sie besitzen eine spröde Skelettachse, die aus festem, nicht skleritischem Calciumcarbonat besteht, das in konzentrischen Schichten angeordnet ist. Die Schichten sind normalerweise glatt und nicht wellig. Im Querschnitt ist die Skelettachse elliptisch oder kreisförmig. Sie hat einen metallischer Glanz, ist aber nicht durchscheinend. Die auf den Ästen in einer Reihe angeordneten Polypen sind monomorph, können sich nicht zurückziehen aber zusammenziehen. Die Sklerite in der Körperwand der Polypen und im Coenenchym sind in zwei Schichten angeordnet. In der unteren Schicht haben sie die Form länglicher und höckerigen Schuppen, abgeflachter Spindeln und Platten, in der oberen Schicht sind es Platten und blattartige Sphäroide. In den Tentakeln sind die Sklerite glatte und höckerige Schuppen, Platten und blattartige Sphäroide. Alle Arten der Pleurogorgiidae leben nicht mit Zooxanthellen in Endosymbiose und sind ausschließlich auf planktonische Nahrung angewiesen.
Zur Familie Pleurogorgiidae gehören zwei Gattungen:
- Aurogorgia
- Pleurogorgia
Primnoidae
Die Primnoidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in allen Weltmeeren sowohl in flachen Bereichen als auch in und größeren Tiefen vorkommt.
Auf dem Bild:
Primnoa pacifica
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Primnoidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien stehen aufrecht, sind auf unterschiedliche Weise verzweigt oder unverzweigt und normalerweise durch eine scheibenförmige, kalkhaltige Verbindung fest mit dem Untergrund verbunden. Sie besitzen eine Skelettachse aus festem (nicht skleritischem) Calciumcarbonat. Nur die Gattung Mirostenella hat eine flexible Skelettachse. Der Querschnitt der Skelettachse zeigt wellenförmige, konzentrische Schichten aus verkalktem Material, die in das hornartige Gorgonin eingebettet sind und aus einem longitudinalen (nicht radialen) Verkalkungsmuster resultieren. Die äußere Oberfläche der Skelettachse ist in der Regel in Längsrichtung gerillt. Die durch schuppenartig angeordneten Kalkschuppen stark gepanzerten Polypen sind monomorph und können sich nicht in die Polypenkelche zurückziehen. Jeder Polypenkelch hat acht dreieckige Deckelschuppen, die einen verschließbaren Deckel bilden, eine variable Anzahl (in der Regel acht) Randschuppen und eine variable Anzahl (oft acht) von Reihen längs verlaufender Körperwandschuppen. Im Coenenchym sind die Sklerite überwiegend schuppenförmig, einige Gattungen haben eine innere Schicht aus sphäroidförmigen mit Tuberkeln besetzten Skleriten, die die Wände der Längskanäle bilden. Alle Arten der Primnoidae leben nicht mit Zooxanthellen in Endosymbiose und sind ausschließlich auf planktonische Nahrung angewiesen.
Gattungen:
Mit fast 50 Gattungen sind die Primnoidae die gattungsreichste Familie der Oktokorallen
→ Link zur Auflistung aller Gattungen der Primnoidae auf Wikipedia
Einige Bilder einzelner Arten der Familie Primnoidae sind auf der Seite: Hornkorallen, Gorgonien & Seefächer 2 zu finden!
Sarcodictyonidae
Die Sarcodictyonidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in den kalten Bereichen aller Weltmeere sowie in größeren Tiefen vorkommt.
Auf dem Bild:
Sarcodictyon catenatum
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Sarcodictyonidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien besitzen keine Skelettachse. Die Polypen sind nur basal durch bandartige Stolonen miteinander verbunden sind, die jedoch zu größeren Auswüchsen verschmelzen können. Die gleichmäßig über die Oberfläche der Kolonie verteilten Polypen sind monomorph und können sich in kurze oder sehr hohe Polypenkelche (Anthocodien) zurückziehen. Größere Polypen können sekundäre Tochterpolypen hervorbringen die seitlich hervorwachsen. Stolone und Polypenkelche sind von einer dünnen Kutikula bedeckt. Die Sklerite der Polypen haben die Form kleiner, stumpfer Stäbchen mit tuberkulösen Verzierungen. Sie sind oft nur spärlich vorhanden, wenn zahlreicher sind sie in Längsreihen angeordnet. In den Ploypenkelchen und Stolonen haben die Sklerite die Form von sternförmigen Platten, Kreuzen, oder es sind sechsstrahlige oder unregelmäßig geformte, verzweigte Formen mit zahlreichen Tuberkeln. Alle Arten der Sarcodictyonidae leben nicht mit Zooxanthellen in Endosymbiose und sind ausschließlich auf planktonische Nahrung angewiesen.
Zur Familie Sarcodictyonidae gehören zwei Gattungen:
- Sarcodictyon
- Telestula
Die Art Sarcodictyon catenatum wird auf der Seite: Weich- & Lederkorallen sowie Blumentiere des Mittelmeeres genauer vorgestellt!
Spongiodermidae
Die Spongiodermidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in flachen und mäßig tiefen Bereichen des westlichen Atlantiks, des östlichen Pazifiks und an der Küste des südlichen Afrikas vorkommt.
Auf dem Bild:
Diodogorgia nodulifera
Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Spongiodermidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Tiere leben den Untergrund krustenartig überwachsend oder als aufrechte, unverzweigte oder spärlich verzweigte Kolonie oder planar mit dichotomer Verzweigung. Eine Skelettachse kann fehlen oder sie ist vorhanden und besteht dann aus dicht gepackten Skleriten, eingebettet in proteinhaltiges Gorgonin. In der Skelettachse ist die zentrale Medulla von einem Ring längs verlaufender Kanäle umgeben. Ein sekundäres Ringkanalsystem kann das Innere von äußeren Kortex trennen. Die gleichmäßig über die Oberfläche der Kolonie verteilten Polypen sind monomorph und können sich in Polypenkelche zurückziehen, die bündig mit der Oberfläche abschließen. Die Sklerite der zentralen Medulla haben die Form kräftiger Stäbchen und sind oft gegabelt, verzweigt und/oder stachelig. Sie sind in der Achse in Längsrichtung angeordnet. Die Sklerite der Kolonieoberfläche umfassen immer strahlenförmige und es können auch Spindeln, Ovale und Doppelköpfe dabei sein. Alle Arten der Spongiodermidae leben nicht mit Zooxanthellen in Endosymbiose und sind ausschließlich auf planktonische Nahrung angewiesen.
Zur Familie Spongiodermidae gehören sechs Gattungen:
- Callipodium
- Diodogorgia
- Homophyton
- Sclerophyton
- Titanideum
- Tripalea
Einzelne Arten der Familie Spongiodermidae werden auf den Seiten: Azooxanthellate Korallen sowie Hornkorallen, Gorgonien & Seefächer 2 genauer vorgestellt!
Seefedern
Pennatuloidea
Stamm: Nesseltiere (Cnidaria)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)
Unterklasse: Octocorallia
Ordnung: Scleralcyonacea
Überfamilie: Seefedern
Die Seefedern (Pennatuloidea) sind eine Überfamilie der Achtstrahligen Blumentiere (Octocorallia),[1] welche die Sand- und Schlickböden aller Weltmeeren besiedeln. Sie leben meist in größeren Tiefen, nur in den Tropen auch im Flachwasser. Derzeit sind etwa 440 Arten beschrieben, von denen aber nur knapp die Hälfte gültig ist.
Auf dem Bild:
Pennatula phosphorea
Merkmale:
Die streng symmetrisch angeordnete Polypenkolonie ist sehr zäh und kräftig gebaut. Sie erinnert in ihrer Form an eine Feder. Von einem zentralen Stamm, der auf einem leicht anschwellbaren Grabfuss steht, zweigen im oberen Teil in einer Ebene zahlreiche Seitenäste ab, auf denen die einzelnen Polypen stehen. Die Festigkeit der Kolonie beruht auf der Einlagerung von Hornsubstanz (Pennatulin) und Kalknadeln, die platten- (am Fuß) oder nadelförmige Gestalt (am Stamm) haben. Die Polypen sind durch ihre geringe Größe (etwa 1 mm) und fehlende Färbung sehr unscheinbar. Die Farbe des Korallenskeletts ist meist leuchtend violettrot, innen jedoch viel heller. Eine Kolonie erreicht eine Höhe von 40 cm.
Seefedern gehören zu den Achtstrahligen Blumentieren (Octocorallia). Ihre Polypen haben immer acht gefiederte Tentakel. Sie unterscheiden sich von allen anderen Blumentieren dadurch, dass sie einen Primär- oder Axialpolypen besitzen, der aus zwei Teilen besteht: einem Fuß, der im Sand- oder Schlammboden eingegraben ist, und einem ins freie Wasser ragenden Teil, von dem die anderen Polypen abzweigen. Bei Irritationen können sie sich vollständig in ihren Fuß zurückziehen. Die Tiere sind bilateral symmetrisch und meist federförmig. Sie sind Filtrierer und ernähren sich von kleinstem Plankton. Einige Arten können biologisch erzeugtes Licht ausstrahlen (Biolumineszenz).
Die Gruppe der Seefedern stellt innerhalb der Blumentiere eine außerordentlich hoch entwickelte Organisationsstufe dar. Die Polypen sind untereinander durch ein sehr einfaches Nervensystem verbunden und reagieren bei äußeren Einflüssen deshalb auch wie ein einziges Tier. Ähnlich wie die Tote Meerhand wechseln Phasen der Polypenkontraktion mit denen der Expansion. Im Dunkeln leuchten die Kolonien häufig und locken so Planktonorganismen an, die sie mit ihren kleinen Tentakelköpfen wegfangen und verschlingen. Die Kolonien sind getrenntgeschlechtlich und die Geschlechtsprodukte werden ins freie Wasser abgegeben, wo dann die Befruchtung stattfindet. Aus dem befruchteten Ei bildet sich eine Planulalarve, die zum Bodenleben übergeht und zu einem Primärpolypen auswächst. Aus diesem einzelnen Tier entsteht durch Knospung eine ganze Kolonie. Bisher ist nur bei der Art Pennatula prolifera eine ungeschlechtliche Vermehrung bekannt. Bei dieser Art schnürt sich der obere Teil des Stockes ab und bildet eine neue Kolonie.
Verbreitung und Lebensraum:
Das Vorkommen ist kosmopolitisch, an den europäischen Küsten im Atlantik, Ärmelkanal, Nord- und westliche Ostsee, Mittelmeer.
Lebensraum der Seefedern sind Ton-, Sand- und Weichböden in 20 bis 2000 Meter Tiefe.
Fossilbericht:
Seefedern werden immer wieder mit Vertretern der Ediacara-Fauna, wie beispielsweise Charnia, in Verbindung gebracht. Allerdings lehnen Jonathan B. Antcliffe und Martin D. Brasier diese Verbindung kategorisch ab. Auch der Nachweis aus dem kambrischen Burgess-Schiefer ist zweifelhaft. Sichere Nachweise stammen erst aus der Unterkreide und dem Paläogen. Die kalzifizierte Achse ist im Querschnitt sehr ähnlich aufgebaut wie die Belemniten aus Jura und Kreide. Verwechslungen mit fossilen Seefedern waren ein Grund für den angeblichen Nachweis von Belemniten im „Tertiär“ (Paläogen und Neogen). Umgekehrt hat sich ein vermeintlicher Rest einer Seefeder aus der Obertrias als der Rest eines belemnoiden Cephalopoden entpuppt.
Auf dem Bild:
Ptilosarcus gurneyi
Systematik:
Traditionell sah man die Seefedern als eine der drei Ordnungen der Octocorallia an. Eine neuere phylogenetische Untersuchung verwirft jedoch diese ranghohe Stellung und ordnet die Seefedern nur noch als Überfamilie in die Ordnung Scleralcyonacea ein, die neben den Malacalcyonacea eine von zwei großen Kladen der Octocorallia darstellt. Schwestergruppe der Seefedern ist die Familie Ellisellidae.
→ Auflistung der Gattungen und Arten der Seefedern auf Wikipedia
Acanthoptilum gracile
Acanthoptilum gracile
Actinoptilum molle
Anthoptilum grandiflorum
Balticina willemoesi
Balticina willemoesi
Balticina willemoesi
Cavernularia pusilla
Pennatula phosphorea
Pennatula phosphorea
Pennatula phosphorea
Pennatula sp.
Pennatulacea sp.
(Lizard Island, Australien)
Pteroeides argenteum
Pteroeides griseum
Pteroeides griseum
Pteroeides griseum (voll expandiert)
Pteroeides sp.
(Lizard Island, Australien)
Ptilosarcus gurneyi
Ptilosarcus gurneyi
Ptilosarcus gurneyi
Ptilosarcus gurneyi
Ptilosarcus gurneyi
Ptilosarcus gurneyi
Ptilosarcus gurneyi
(am Strand angespühlt)
Ptilosarcus undulatus
Renilla koellikeri
Renilla reniformis
Sarcoptilus grandis
Sarcoptilus grandis
Sarcoptilus grandis
Sarcoptilus grandis
Sarcoptilus shaneparkeri
Sarcoptilus shaneparkeri
Sclerobelemnon burgeri
Scytaliopsis djiboutiensis
Scytalium tentaculatum
Stylatula elongata
Stylatula elongata
Stylatula elongata
Stylatula elongata
Umbellula sp.
Umbellula sp.
Tauchrobotter sammelt Umbellula sp. für Forschungszwecke
Umbellula sp. für Forschungszwecke gesammelt
Veretillum cynomorium
Veretillum cynomorium
Veretillum cynomorium
Veretillum cynomorium
Veretillum sp.
Virgularia mirabilis
Virgularia mirabilis
Virgularia schultzei
Virgularia sp.
Virgularia sp.
Fast 50 Gattungen der Achtstrahligen Korallen konnten mit modernen, molekularbiologischen Methoden bisher keiner Familie zugeordnet werden. Sie werden bis auf weiteres Incertae Sedis geführt. Dabei handelt es sich um:
- Acanthomuricea
- Alaskagorgia
- Aspera
- Bayergorgia
- Briareopsis
- Calcigorgia
- Caliacis
- Canarya
- Ceratocaulon
- Chalcogorgia
- Chondronephthya
- Cryogorgia
- Cyclomuricea
- Daniela
- Denhartogia
- Distichogorgia
- Elasmogorgia
- Elenanthus
- Flagelligorgia
- Helicogorgia
- Hypnogorgia
- Ignis
- Inflatocalyx
- Lanthanocephalus
- Lignopsis
- Mesogligorgia
- Moolabalia
- Pseudocladochonus
- Pseudogorgia
- Pseudosuberia
- Pseudothelogorgia
- Pseudothesea
- Rolandia
- Scleranthelia
- Sphaeralcyon
- Speirogorgia
- Stephanogorgia
- Stereacanthia
- Stereogorgia
- Stereosoma
- Tesseranthelia
- Thelogorgia
- Thesea
- Trichogorgia
- Tubigorgia
- Verseveldtia
- Williamsium
- Xenogorgia
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