Aquarien-Technik & Zubehör

Ein einfacher Glaskasten reicht als Behausung für aquatische Lebewesen in den seltensten Fällen aus. Um die Umweltbedingungen am Herkunftsort der Organismen zumindest so gut nachzubilden, dass sie gut gedeihen und sich eventuell sogar fortpflanzen, wird in der Aquaristik heute in großem Umfang Aquarientechnik eingesetzt. 

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Mit den Jahren sammelt sich so Einiges an Aquaristik-Equipment, wie Werkzeuge, Kescher, Greifzangen und Vieles mehr an. 

Aquarien-Technik im Überblick


Filter

Zur Aufrechterhaltung geeigneter Lebensbedingungen wird meist ein Filter verwendet.
In seltenen Fällen, ein „eingefahrenes“ und mit ausreichend Pflanzen bestücktes Aquarium mit wenig Fischbesatz vorausgesetzt, ist ein Filter nicht unbedingt nötig.
Sehr große Aquarien über 1000 Liter Volumen werden dagegen häufig mit separaten Filterbecken betrieben, da bei solch großen Becken selbst sehr große Filter an ihre Grenzen stoßen. Ein Filterbecken, welches meist über eine Bohrung und ein Abflussrohr mit dem Hauptbecken verbunden wird, bietet eine weitaus größere Fläche für das Unterbringen der verschiedensten Filtermaterialien. Für kleinere Becken, bis 150 Liter Fassungsvermögen reichen in der Regel Innenfilter aus, für größere Becken empfiehlt sich der Einsatz eines oder mehrerer Außenfilter. An unserem 2000 Liter-Amazonas-Becken hängen beispielsweise 5 Außenfilter gleichzeitig, da für ein Technik- bzw. Filterbecken der benötigte Platz fehlte.

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Aufbau eines klassischen Außenfilters. Das Wasser durchquert dabei verschiedene Filtersubstrate von grob nach fein. Im Inneren eines Filters findet sowohl eine mechanische, als auch eine biologische Filterung statt.

Filter haben im Aquarium die Funktion, Schwebeteilchen, Futter- und Pflanzenreste sowie gelöste Verbindungen aus dem Wasser zu entfernen oder in ungiftige Stoffe umzubauen. Der Filter in Süßwasseraquarien kann dabei als Innen- oder Außenfilter ausgeführt sein.

Außenfilter

Außenfilter, auch Topffilter genannt, werden wie der Name schon sagt außerhalb des Aquariums, beispielsweise im Unterschrank aufgestellt und sind über Schläuche mit dem Aquarium verbunden.

Bestückt werden Außenfilter meist mit verschiedenen Filtermaterialien: Torfkügelchen, um den pH-Wert des Wassers zu senken, Tonröhren oder sogenannte „Biobälle“ zur biologischen Filterung, außerdem grobe und feine Filtermatten oder auch Filterwatte.

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Verschmutzter Außenfilter, vor der Reinigung. Zum Reinigen benötigt man nur handwarmes Wasser und eine Bürste. Um die Bakterien im Filter nicht abzutöten darf keinesfalls Reinigungsmittel oder Seife verwendet werden. Auch zu heißes Wasser würde die Bakterien im Filter schädigen bzw. töten.

Außenfilter werden heute meist als sogenannte Topffilter betrieben; daneben existieren auch Sandfilter oder Rieselfilter, die aber viel Raum beanspruchen.
Eine weitere Form des Außenfilters, vorallem für kleinere Becken, ist der Anhängefilter. Er wird am Beckenrand montiert. Aufgebaut ist dieser Filtertyp, wie ein Innenfilter, mit dem einzigen Unterschied, dass er nicht innerhalb, sondern außerhalb des Beckens hängt.

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Anhängefilter, am Beckenrand montiert

Innenfilter

Innenfilter sind die am häufigsten verwendete Filterform, ihr Einsatz ist jedoch meist auf kleinere Aquarien beschränkt. Eine der einfachsten Filterformen ist dabei der Hamburger Mattenfilter

Eine spezielle Art eines Innenfilters ist der Bodenfilter. Dabei wird der Kies vom Bodengrund als Filter verwendet. Solche Filtersysteme sind in Deutschland unüblich und vor allem in Großbritannien und Nordamerika anzutreffen. 

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Der Lufthebefilter ist auch eine Form von Innenfilter. Ähnlich dem Hamburger Mattenfilter wird auch dieser Filtertyp mit Luft betrieben, es wird also eine Membran-Luftpumpe für den Betrieb benötigt.

Nitrifikation & Aktivkohle-Filterung

Der Abbau von Schadstoffen erfolgt durch Mikroorganismen nach dem Prinzip der Nitrifikation. Die Mikroorganismen sind in einem neuen Filter allerdings noch nicht in ausreichender Anzahl am Filtersubstrat vorhanden. Neu eingerichtete Aquarien werden daher über mehrere Wochen ohne Fischbesatz betrieben, damit sich diese Mikroorganismen etablieren können. Dieser Prozess kann durch den Einsatz sog. Filterstarterbakterien beschleunigt werden. Aktivkohlefilter hingegen entziehen dem Wasser auf physikalische Weise (Adsorption) Schadstoffe; ihre Aufnahmekapazität ist begrenzt, weswegen die Aktivkohle regelmäßig erneuert werden muss.

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Filteranlage eines großen Schauaquariums einer zoologischen Einrichtung


In Meerwasseraquarien wird die Filterung über Eiweißabschäumer erzielt. Dies ist möglich, weil Meerwasser eine andere Oberflächenspannung hat als Süßwasser. Gelöste organische Verbindungen, hauptsächlich Eiweiße, aber auch Fette und Öle, sammeln sich an der Grenzfläche zwischen Luft und Wasser an. Durch die Erzeugung von feinen Blasen entsteht ein mehr oder weniger feiner Schaum, der zusammen mit den Verschmutzungen aus dem Aquarium entfernt werden kann. Dieser Vorgang lässt sich auch an der Küste beobachten, wenn die Meeresbrandung Schaum produziert, der sich in Form von Flocken am Strand sammelt.

Beleuchtung

Zur Beleuchtung wurden früher meist T8, später T5-Leuchtstoffröhren eingesetzt. Lange waren auch QuecksilberdampflampenHQL-Lampen“ und HalogenmetalldampflampenHQI-Brenner“ genannt, gerade bei größeren Becken, ab einer Höhe von 50 cm weit verbreitet. Für beide Systeme werden entsprechende Vorschaltgeräte benötigt und die Leuchtmittel haben eine sehr begrenzte Lebensdauer. Sowohl HQL-Birnen als auch T5-Röhren müssen spätestens nach einem Jahr ausgetauscht werden, da der Lichtverlust ansonsten zu groß wird, bzw. sich die Lichtfarben in ungünstige Bereiche verschieben.
Erfreulicherweise gehören die oben genannten Beleuchtungssysteme bereits größtenteils der Vergangenheit an.
Heute geht eigentlich nichts mehr über eine Beleuchtung mit  lichtemittierenden Diode, sprich LED. Da moderne LED-Leuchten eine höhere Lichtausbeute bei geringerem Stromverbrauch liefern haben sie sich mittlerweile auf dem Markt durchgesetzt und die anderen Beleuchtungssysteme verdrängt. 

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LED-Hängelampe über einem üppig bepflanzten Aquarium. Die Lichtausbeute, im Vergleich zum Stromverbrauch ist bei LED-Leuchten im Vergleich zu früheren Beleuchtungsarten, wie T5 oder HQL, um ein vielfaches höher.


Zeitschaltuhr oder App

Die Aquarienbeleuchtung sollte unbedingt zeitgesteuert werden. Bei einfachen Lampen wird dies über eine mechanische oder digitale Zeitschaltuhr geregelt.
Moderne Lampen verfügen häufig über Steuergeräte oder Apps, mit welchen sich sowohl die Beleuchtungsdauer, als auch die Lichtintensität und selbst die Lichtfarben regeln lassen. Auch eine Sonnenaufgangssimulation bieten viele Lampensteuerungen. Die Beleuchtungszeit sollte bei tropischen Becken 10 bis 12 Stunden pro Tag betragen. Bei suptropischen oder Kaltwasser-Aquarien kann die Beleuchtungsdauer im Jahresverlauf variieren, je nach Jahreszeit zwischen 6 und 14 Stunden.

Heizung

Bei der Heizung ist heute eine Stabheizung mit Thermostatregelung am gebräuchlichsten. Eine Bodenheizung, bei der entweder eine Heizmatte auf die Bodenscheibe gelegt oder ein Heizkabel im Bodengrund untergebracht wird, ist bei der Aufstellung in beheizten Räumen nicht nötig. Ein Vorteil der Bodenheizung soll eine Zirkulation des Wassers durch den Bodengrund sein. Ein Nachteil ist, neben dem höheren Anschaffungspreis, dass (anders als bei der Stabheizung) ein einfacher Austausch bei einem Defekt nicht möglich ist. Früher wurden Heizmatten auch häufig unterhalb des Aquariums zwischen Bodenscheibe und Schrankplatte verlegt. Diese Art der Bodenheizung hat den Vorteil, dass keinerlei stromführende Teile innerhalb des Aquariums liegen und den Nachteil, dass ein starker Wärmeverlust auftritt, da die Wärme der Heizmatte erst durch die isolierende Bodenscheibe gelangen muss. Die Gefahr eines elektrischen Schlages wird jedoch auch bei den internen Heizmatten bzw. -kabel gebannt, indem die gängigen Heizkabelsysteme mit ungefährlicher Niederspannung arbeiten.

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Termostatgesteuerte Stabheizer, auch Regelheizer genannt, sind die wohl gebräuchlichste Form der Aquarienbeheizung.


Auch einige Außenfilter-Typen haben eine integrierte Heizung, so dass erwärmtes Wasser in das Becken fließt; eine bessere Temperierung bis in die letzten Winkel des Aquariums ist die Folge. Auch hier gilt als Nachteil, dass bei einem solchen Kombigerät das gesamte Gerät ausgetauscht werden muss, wenn entweder die Heizung oder der Filter defekt ist.
Zur Haltung von Tieren aus kühlen Gewässern gibt es kompakte Kühlgeräte, die in den Außenfilter-Kreislauf eingebunden werden können.

Weitere Ausrüstungsgegenstände

Termometer

Erhältlich sind u.a. Thermofolien, die von außen an die Aquarienscheibe geklebt werden und die Temperatur in wechselnden Farben anzeigen. Präziser sind in der Regel Glasthermometer, welche per Saugnapf innerhalb des Beckens an der Scheibe befestigt werden oder digitale Thermometer. Letztere gibt es in verschiedensten Ausführungen, zur Montage innerhalb oder außerhalb des Aquariums. Von außen, an der Glasscheibe befestigte Digital-Thermometer sind nach unserer Erfahrung ungenauer, als solche, die innerhalb des Beckens befestigt werden oder einen Temperaturfühler, der sich unter Wasser befindet, besitzen.

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Digitales Thermometer. Ein Thermometer ist notwendig, um die Wassertemperatur zu überprüfen.

Kescher

Mit einem Kescher oder einer Fischfangglocke werden Fische oder auch frei schwimmende Pflanzenbestandteile aus dem Wasser herausgefischt. Eine Fischfangglocke ist dabei besonders geeignet, wenn es sich um empfindliche Fische handelt oder man Jungfischschwärme fangen möchte.

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Kescher in allen Größen. Kescher gehören für jeden Aquarianer zur Grundausrüstung.

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Zwei verschiedene Fischfangglocken. Die kleinere besteht aus Glas und ist vor allem zum Fangen von Jungfische und Zwerggarnelen geeignet. Die große Fangglocke dagegen besteht aus Kunststoff und ist zum Fangen größerer Fische geeignet. Das Fangen und Umsetzen mit einer Fischfangglocke ist eine besonders schonende und weniger stressige Fangmethode, da die Tiere die ganze Zeit im Wasser bleiben.

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Teesiebe lassen sich wunderbar zum Herausfangen von Jungfischen, Garnelen Pflanzenteilen, wie Blätter und überschüssigen Schwimmpflanzen zweckentfremden. 

Eimer, Schlauch & Mulmglocke

Schlauch und Eimer sind nötig, um einen Wasserwechsel vornehmen zu können. Ein Mulmsauger ist behilflich, um Mulm, Futter- und Kotreste aus dem Aquarium zu entfernen

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Ein Mulmsauger, bestehend aus einem regulierbaren Schlauch und verschiedenen Ausätzen (Mulmglocken)

Wasserwechsel

In der Regel wird für den Wasserwechsel ein Mulmsauger oder ein Schlauch in Verbindung mit einem Eimer oder einer Gießkanne verwendet. Das so abgesaugte Aquarienwasser wird dann in der Toilette entsorgt und das Aquarium mit frischem Wasser aufgefüllt.
Es gibt auch Aquarianer, die den Wasserwechsel automatisiert haben. Dabei wird das Aquarium an Zu- und Abwasser angeschlossen und zeit- oder manuell gesteuert ein voll automatischer Teilwasserwechsel durchgeführt, in dem einfach über einen festgelegten  Zeitraum Frischwasser ins Aquarium läuft.

Wir haben in unserer Aquarienanlage zwar keinen voll automatischen Wasserwechsel installiert, dafür haben wir uns aber die Arbeitsschritte soweit vereinfacht, dass kein Eimerschleppen mehr nötig ist. Einfach Schlauch vom Waschbecken rein und zweiten Schlauch als Abfluss ins Waschbecken. Wir benutzen dafür eine Schlauchbox mit automatischer Schlauchaufrollung. Dies erleichtert die Arbeit ungemein. Für den Ablass-Schlauch nutzen wir einen handelsüblichen 16/22 Schlauch mit jeweils einem Filter-Ansaugrohr an jeder Seite. Diese Ansaugrohre verhindern, dass der Schlauch aus dem Aquarium oder vom Waschbecken rutscht. Außerdem befindet sich am Schlauch ein Regulierhahn, mit dem sich die Durchflussmenge steuern lässt.

Scheibenreiniger

Klare Scheiben gehören zu einem gepflegten Aquarium. Eine getrübte Sicht auf die Unterwasserlandschaft und die Bewohner durch Algenbeläge senkt die Freude beim Betrachter. Wichtig ist, dass Scheibenreiniger das Glas, insbesondere bei Weißglas- und Acrylglas-Aquarien, nicht zerkratzen. Für letztere gibt es spezielle Scheibenreiniger, da Acrylglas sehr kratzempfindlich ist. Ebenso sollten sie Verschmutzungen rückstandslos entfernen, und schließlich muss das Arbeiten mit dem Scheibenreiniger komfortabel sein.

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Scheibenmagnetreiniger. Diese Reiniger gibt es in verschiedenen Ausführungen, die für verschiedene Glasstärken ausgelegt sind. Außerdem gibt es Varianten, die zusätzlich über Klingen verfügen und solche, die aufschwimmen, falls der Magnet beim Reinigen loslassen sollte. Das ist praktisch, da der im Becken befindliche Magnet dann an der Wasseroberfläche genommen werden kann und man ihn nicht vom Grund des Beckens fischen muss. Wichtig ist, bei Magnetreinigern darauf zu achten, dass sich keine Steine zwischen Magnet und Scheibe befinden. Man riskiert sonst Kratzer im Glas.


Besondere Klingenreiniger gibt es in kurzen und langen Varianten, um bei großen, wie auch kleinen Becken optimal an alle Stellen der Aquarienscheiben gelangen zu können. Durch Klingenreiniger können die Verunreinigungen auch von schwer zugänglichen Bereichen der Scheibe entfernt werden.

Auch spezielle Reinigungsschwämme für Aquarien können Beläge an den Scheiben rückstandslos entfernen. Hier muss aber unbedingt darauf geachtet werden, dass keine Sandkörnchen zwischen Schwamm und Scheibe gelangen, da diese unweigerlich das Glas zerkratzen würden.

Pinzetten & Greifer

Zur Pflege der Aquarienpflanzen können eine langstielige Pflanzpinzette, eine Schere oder ein scharfes Messer sowie die Hände benutzt werden. Zum Einsetzen von Pflanzen empfiehlt es sich eine Pinzette zu verwenden. Bei höheren Becken, bei denen man den Boden mit den Händen nicht erreichen kann, braucht man für die meisten Arbeiten eine ausreichend lange Zangen und Greifer. Mit starken Greifern, wie unten am Bild (die beiden oberen) lassen sich sogar größere Steine und Wurzeln bewegen. Mit langen Pflanzzangen (die beiden unteren) lassen sich auch in hohen Becken Pflanzen einsetzen oder abknipsen, um beispielsweise Stecklinge zu erhalten, welche dann wieder neu gesetzt werden können. Für solche Pflanzzangen gibt es teilweise auch wechselbare Einsätze, wie beispielsweise eine Schere, anstatt eines Greifers.

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Verschiedene Zangen und Greifer (von oben nach unten)
Oben: Große Greifer für schwerere Gegenstände;
Mitte: Pflanzpinzetten in verschiedenen Ausführungen;
Unten: Pflanzengreifer

Ablaichkasten

Um lebendgebärende Fische im Aquarium nach dem Absetzten der Jungfische daran zu hindern, ihren Nachwuchs zu fressen, wird häufig ein Ablaichkasten verwendet.

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Ablaichkästen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Sie sind besonders für die gezielte Zucht von lebendgebärenden Zahnkarpfen, wie Guppy, Molly und Co. zu empfehlen.


Futterautomat

Kein Muss aber durchaus sinnvoll bei längerer Abwesenheit ist ein Futterautomat, der über einen längeren Zeitraum regelmäßig Futter in das Aquarium abgibt. Mit ihm wird die Versorgung der Fische während eines Urlaubs sichergestellt.

Wasserwerte messen

Für die Bestimmung der Wasserwerte werden zum Teil elektronische Geräte angeboten. Es gibt aber auch einfach anzuwendende Tauch- und Tropftests. Bei Tauchtests werden Teststicks kurz ins Aquariumwasser getaucht. Anhand einer Farbskala kann dann der zu bestimmende Wert gemessen werden. Im Handel erhältlich sind dabei Tauchtests, die gleichzeitig Nitrit, Nitrat, Gesamthärte, Karbonathärte und pH-Wert bestimmen. Wegen ihrer Ungenauigkeit werden sie von Aquarianern gelegentlich kritisiert. Auch Tropftests messen die im Wasser enthaltenen Stoffe mit einer Farbskala, sind aber in der Regel genauer, als Tauchtests. Bei Tropftests wird eine bestimmte Anzahl einer Testlösung auf meist fünf oder zehn Milliliter Aquariumwasser gegeben. 

Das im Wasser gelöste Kohlenstoffdioxid lässt sich am einfachsten mit einem CO2-Dauertest schätzen.

ICP-Analyse

Wer seine Wasserwerte noch genauer bestimmen möchte kann eine ICP-Analyse einschicken.
Dazu wird Aquarienwasser in kleine, verschließbare Gefäße abgefüllt und in einem Umschlag an ein Labor versendet. ICP-Analysen sind besonders genau und ermitteln auch Elemente, für die es keine Testmöglichkeit zu Hause gibt. Besonders in der Meerwasser-Aquaristik hat sich das regelmäßige Durchführen von ICP-Analysen bewährt, da es hier einfach zu viele Werte gibt die in herkömmlichen Tests nicht gemessen werden können oder wo Tropfentests zu ungenau sind. Auch im Süßwasserbereich kann es aber nicht schaden, hin und wieder eine ICP durchzuführen und damit z.B. seine eigenen Tests zu überprüfen.

Wasseraufbereitung

Hobbyaquarianer entscheiden sich häufig für einen Besatz mit Lebewesen, die mit den Wasserbedingungen zurechtkommen, die das jeweilige Leitungswasser bietet. Sofern die Wasserwerte des Aquariums auch beim Leitungswasser vorliegen, kann dann ein Aquarium nach einem Teilwasserwechsel direkt mit entsprechend temperiertem Leitungswasser aufgefüllt werden. Viele Aquarianer behandeln das Wasser jedoch mit einem Wasseraufbereiter, um die darin befindlichen Schwermetalle zu binden und eventuell vorhandenes Chlor zu neutralisieren. Nur bei sehr stark mit Schwermetallen oder Herbiziden belastetem Wasser ist eine Filterung mit einem Aktivkohle-Filter notwendig. Die beim biologischen Stickstoffkreislauf entstehenden Nitrate können bei Bedarf mit einem Nitratfilter entzogen werden.
Generell lässt sich Leitungswasser so verändern, dass jeder gewünschte Wasserwert erreicht werden kann. So kann sehr hartes Leitungswasser durch eine Umkehrosmose oder durch einen Mischbettfilter auf den gewünschten niedrigeren Härtegrad gebracht werden. Brackwasser- oder Salzwasserbedingungen werden durch das Hinzufügen von speziellen Meersalzmischungen erzielt.

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Umkehrosmose-Anlage mit nachgeschaltetem Harzfilter.
Solche Anlagen werden einfach an das Leitungswassernetz angeschlossen und erzeugen Reinstwasser. Silikate, Mineralien und andere Stoffe werden dem Wasser entzogen. Das so entstandene Osmosewasser kann dann mit Leitungswasser verschnitten oder mit speziellen Salzmischungen aufgesalzen werden, bis die Werte erreicht sind, welche die jeweiligen Aquarienbewohner benötigen.

Atemia-Zucht

Die Anzucht von Artemia salina ist im Prinzip nicht schwierig. Benötigt werden dafür ein nicht zu großes, möglichst dicht schließendes Aufzuchtgefäß (Inkubator), Dauereier und natürlich Meersalz, da das Wasser einen Salzgehalt von etwa 3 bis 4 % aufweisen sollte. Pro Liter Wasser werden 32 bis 35 g Salz hinzugegeben (hier bitte die Herstellerangaben beachten). Die richtige Salzkonzentration ist unbedingt einzuhalten, denn bei zu geringem Salzgehalt ist die Schlupfrate schlecht. Zuviel Salz hingegen führt zu verzögertem Schlupf und zu einer übermäßigen Rotfärbung der Tiere. Normales Speisesalz mit Jod oder Rieselhilfen, ist nicht geeignet. Teilweise gibt es schon fertig abgepackte Mischungen aus Salz und Eiern zu kaufen, welche bereits das richtige Verhältnis aufweisen. Hier ist die Handhabung besonders einfach. Es werden nur wenige Gramm an Eiern benötigt, daher sollte man hier unbedingt die Empfehlung des Herstellers beachten.

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Artemien-Aufzucht-Set (1. Bild) und einfache Membranpumpe (2. Bild) zur Belüftung und Umwälzung des Wassers. Die Artemien-Aufzuchtbehälter lassen sich in Reihe schalten. Mit einer einzigen Membranpumpe können auf diese Weise mehrere Behälter betrieben werden.


Wichtig ist eine ordentliche Belüftung des Aufzuchtgefäßes, um für einen guten Sauerstoffgehalt und eine passende Wasserbewegung zu sorgen. Hierbei ist eine handelsübliche Membranluftpumpe samt Luftschlauch und optional einem Ausströmer die gängige Wahl. Idealerweise sollte die Luftzufuhr durch ein entsprechendes Ventil in der Stärke regelbar sein. Die Belüftung sollte nicht zu stark eingestellt werden, aber die Eier dennoch ausreichend bewegen. Eine zu starke Wasserbewegung lässt zu viel Wasser verdunsten, sorgt für unschöne Spritzer und wirbelt vor allem bereits geschlüpfte Krebschen zu stark durcheinander. Sie müssen dann zu viel Energie aufbringen, um sich gegen die Strömung zu behaupten, und in der Folge verringert sich ihr Nährstoffgehalt als Lebendfutter. Eine zu schwache Belüftung dagegen bringt nicht genügend Sauerstoff ins Wasser, und ein Großteil der Eier wird nicht bewegt, sinkt zu Boden und stirbt ab. Ideal ist eine leichte Umwälzung, so dass alle Eier in Bewegung bleiben.
Der Schlupferfolg ist außerdem abhängig von der Temperatur, welche idealerweise 20 bis 25° C im Wasser aufweisen sollte. Dies kann durch einen entsprechenden Aquarium-Heizstab erreicht werden oder aber man stellt das Aufzuchtgefäß an einen wärmeren Ort (zum Beispiel in die Nähe eines Heizkörpers). Bei 25°C ist die Schlupfrate am besten, allerdings arbeitet dann auch der Stoffwechsel der Tiere schneller. Sie sollten daher sehr zügig verfüttert werden. Auch in völliger Dunkelheit schlüpfen die Nauplien nicht, das Aufzuchtset sollte also, falls ein zu dunkler Standort gewählt wurde, beleuchtet werden. Dabei kann fast jede Lichtquelle benutzt werden, beispielsweise eine einfache Schreibtischlampe oder ähnliches.

CO2-Düngung

Sehr viele Aquarienpflanzen benötigen für ein gutes Gedeihen einen höheren Kohlendioxidgehalt im Wasser. Diese Pflanzen sind auf eine Kohlenstoffdioxid-Düngung angewiesen, die einen CO2-Gehalt von mindestens 20 mg/l erreichen sollte. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Möglichkeiten diese Düngung zu erzielen. Dies reicht von einer auf der alkoholischen Gärung (Hefegärung) basierenden Gärungsanlage über im Aquarienwasser Kohlendioxid freisetzende Chemikalien bis zum (ggf. computergesteuerten) Druckgasflaschensystem.

Eine CO2-Anlage mit Druckgasflasche ist der effektivste Weg, um den CO2-Wert im Wasser zu steigern.
In schwach und normal beleuchteten Aquarien reichen 10 bis 20 mg/Liter CO2 aus. In sehr stark beleuchteten Aquarien mit entsprechend starkem Pflanzenwuchs kann evtl. ein Wert bis 30 mg/Liter sinnvoll sein.

Starke Oberflächenbewegung des Wassers und die Verwendung von Luft-Ausströmersteinen (Sprudelsteinen) treibt in starkem Maße das im Wasser gelöste Kohlenstoffdioxid aus. Im Glauben, mehr Sauerstoff für die Fische ins Wasser zu bringen, wird also durch Membranpumpen und plätschernde Filtereinläufe das Gegenteil erreicht: Das im Wasser gelöste Kohlenstoffdioxid wird verstärkt über die Wasseroberfläche an die Luft abgegeben und den Wasserpflanzen als Lebensgrundlage entzogen, die darauf mit vermindertem Wachstum reagieren, weniger Sauerstoff erzeugen und den Algen mehr Nährstoffe überlassen. Eine CO2-Düngung kann also durch verbessertes Pflanzenwachstum, den Sauerstoffgehalt im Wasser indirekt erhöhen.

CO2-Diffusor

Besonders effizient, um das CO2 in den Wasserkreislauf zu bringen sind sogenannte CO2-Diffusoren, welche das gasförmige Kohlenstoffdioxid in viele kleine Bläschen zerstäuben und dadurch die Lösung des Gases im Aquarienwasser erleichtern. Hierzu wird mit entsprechendem Druck das CO2 durch eine weiße Keramikmembran gepresst.

Energiebedarf und Energieeinsparung

Energie wird in erster Linie für das Beheizen, die Beleuchtung und die Wasseraufbereitung verbraucht.
In der folgenden Betrachtung soll ein Standardaquarium (200 Liter) von 100 × 40 × 50 cm (L × B × H) mit Abdeckung dienen. Ein solches Aquarium hat einen durchschnittlichen Jahresverbrauch von 400 kWh, was etwa ein Viertel eines Singlehaushalts (etwa 1800 kWh) ausmacht. Überschlägig kann man von etwa 2 kWh pro Jahr pro Liter ausgehen.

Energieverluste

Wärmeverlust
Mit 47 % ist die Heizung des Aquariums der energieaufwändigste Verbraucher. Dabei sind zwei wesentliche Faktoren ausschlaggebend:

  • Wärmeverlust durch Wärmeleitung des Glases:
    Wichtig bei dieser Betrachtung sind die Oberfläche, die zum Wärmeaustausch zur Verfügung steht, die Temperaturdifferenz des Wassers zur umgebenden Raumluft und der Wärmedurchgangskoeffizient oder U-Wert. Der Wärmedurchgang findet annäherungsweise am Deckel und den Seitenwänden statt, der Boden ist in der Regel schon etwas gedämmt und soll in der Betrachtung vernachlässigt werden. Eine Temperaturdifferenz von 5 K (25 °C Wassertemperatur und 20 °C Raumtemperatur) wird angenommen.

  • Wärmeverlust durch Verdunstung:
    Verdunstung, auch Evaporation genannt, entzieht dem Wasser permanent Energie, die wie bei dem oben genannten Wärmedurchgang durch Heizen nachgeführt werden muss. Nun kann durch Anbringen einer Aquarienabdeckung der Luft- und damit Feuchtigkeitsaustausch deutlich reduziert werden. Die mit Wasser gesättigte Luft unterhalb der Abdeckung kann keine weitere Feuchtigkeit aufnehmen und unterdrückt damit die Verdunstung. Allerdings wird und soll eine Abdeckung nicht luftdicht sein, weshalb nach wie vor Verdunstung stattfinden wird, aber in deutlich eingeschränktem Umfang.


  • Lichtausbeute:
    Anhängig vom verwendeten Leuchtmittel ist die Energieeffizienz entsprechend gut. Ausgehend von einer herkömmlichen T5-Beleuchtung macht das Licht einen Energieanteil von 38 % aus. Der Einsatz von LED-Leuchten würde den Energiebedarf bei gleicher Lichtleistung deutlich reduzieren.

Gesamtenergieverluste

In der Praxis kommt es sehr stark auf die Größe des Aquariums und die verwendete Technik an. Der Hauptanteil der Energieverluste entsteht durch die auszugleichenden Wärmeverluste und die Beleuchtung. Bei einem Aquarium mit 500 Litern Inhalt (brutto) werden Energieverbrauchswerte von ca. 2–3 kWh/Tag gemessen.