Mittelmeer, Nordsee & Atlantik

Die Aquaristik der subtropischen und gemäßigten Meere ist eines der interessantesten Themen innerhalb der Meerwasser-Aquaristik. Viele der Tiere die in solchen Aquarien gehalten werden, müssen vom Aquarianer selbst gesammelt und gefangen werden. Daher liegt es nahe, sich zunächst in seinen nächstgelegenen Meeren umzusehen und sich beim Wunsch nach einem Kaltwasser-Meeresaquarium, beispielsweise ein Nordsee- oder Mittelmeerbecken einzurichten. Zwar gibt es auch in anderen gemäßigten Regionen der Welt eine interessante Unterwasserwelt, doch ist der Import solcher Lebewesen nur selten möglich. In unserem Fall liegt das Hauptaugenmerk auf den Meeren Europas, wie dem Mittelmeer, der Nordsee, der Ostsee, dem Schwarzen Meer und natürlich unserem "Haus-Ozean" dem Atlantik. 

Auf dem Bild:
Crozon-Halbinsel der in Bretagne (Französische Atlantikküste)



Wer sich für Tiere aus gemäßigten Meeren interessiert, muss sich auch über deren Herkunft und speziellen Lebensbedingungen informieren. Bei der Haltung von Lebewesen aus europäischen Gewässern sind spezielle Kenntnisse erforderlich. Beispielsweise herrschen in den verschiedenen europäischen Meeren auch unterschiedlichste Bedingungen, was Wassertemperaturen, jahreszeitliche Schwankungen und auch den Salzgehalt des Wassers angeht.
Auf dieser Seite gibt es daher Wissenswertes zu unseren Europäischen Meeren für den interessierten "Aquarianer der gemäßigten Gewässer".

Das Mittelmeer

Fläche: 2.510.000 km²
Volumen:  4,3 Millionen km³
Mittlere Tiefe: 1430 m
Maximale Tiefe: 5109 m

Ozean: Atlantischer Ozean 

Zuflüsse:
Atlantik, Schwarzes Meer, Nil, Ebro, Tiber, Rhone, Cheliff, Po, u. v. a.
Wichtige Inseln:
Sizilien, Sardinien, Zypern, Korsika, Kreta, Euböa, Mallorca, Lesbos, Rhodos, Korfu, Djerba, Malta, zuzüglich mindestens 4300 kleinerer und Kleinstinseln

Das Mittelmeer, auf lateinisch Mare Mediterraneum, deshalb deutsch auch Mittelländisches Meer, präzisierend Europäisches Mittelmeer, im Römischen Reich Mare Nostrum) ist ein Mittelmeer zwischen Europa, Afrika und Asien, ein Nebenmeer des Atlantischen Ozeans und, da es mit der Straße von Gibraltar nur eine sehr schmale Verbindung zum Atlantik besitzt, auch ein Binnenmeer. Im Arabischen und im Türkischen wird es auch als „Weißes Meer“ bezeichnet.

Die Fläche des Mittelmeers beträgt etwa 2,5 Millionen km² und sein Volumen 4,3 Millionen km³. Im Calypsotief (westlich des Peloponnes) erreicht es eine maximale Tiefe von 5109 Metern. Die durchschnittliche Wassertiefe liegt bei rund 1430 Metern.

Grenzen des Mittelmeers

Das Europäische Mittelmeer liegt als am stärksten von Festländern umgebenes bzw. vom Ozean getrenntes Mittelmeer zwischen den drei Kontinenten Afrika, Europa und Asien. Es wird zu den Nebenmeeren des Atlantischen Ozeans gezählt.
Im Westen ist es durch die Straße von Gibraltar mit dem Atlantischen Ozean verbunden, im Nordosten über die Dardanellen, das Marmarameer und den Bosporus mit dem Schwarzen Meer und im Südosten über den Sueskanal (seit 1869) mit dem Roten Meer, einem Nebenmeer des Indischen Ozeans.

Gliederung

Das Mittelmeer ist vor allem im Osten und Norden durch eigene Nebenmeere und Buchten stark untergliedert.
In der Tiefe gliedert sich das Meer in zwei charakteristische Becken, ein westliches und ein östliches, die durch die seismisch hochaktive Schwelle Tunesien–Italien getrennt sind. Hier zeichnet sich mit dem Tyrrhenischen Becken noch ein drittes, eigenständiges Becken ab.
Im Sinne der natürlichen Struktur wird das Mittelmeer in einen westlichen und einen östlichen Teil unterschieden:

Westliches Mittelmeer:

  • Alborán-Meer
  • Straße von Gibraltar
  • Balearen-Meer (im engeren
  • Sinne auch Iberisches Meer)
  • Golf von Valencia
  • Golfe du Lion
  • Ligurisches Meer
  • Golf von Genua
  • Tyrrhenisches Meer
  • Golf von Gaeta
  • Golf von Neapel
  • Golf von Salerno
  • Straße von Sizilien
  • Golf von Tunis
  • Östliches Mittelmeer
  • Adriatisches Meer (Adria)
  • Golf von Venedig
  • Golf von Triest
  • Kvarner-Bucht
  • Golf von Manfredonia
  • Drin-Golf
  • Straße von Otranto
  • Ionisches Meer
  • Golf von Tarent
  • Golf von Korinth
  • Golf von Patras
  • Straße von Messina
  • Libysches Meer
  • Golf von Gabès (Kleine Syrte)
  • Golf von Sidra (Große Syrte)

 

Östliches Mittelmeer: 

  • Ägäisches Meer (Ägäis)
  • Ikarisches Meer
  • Thrakisches Meer
  • Thermaischer Golf
  • Golf von Malia
  • Saronischer Golf
  • Myrtoisches Meer
  • Kretisches Meer
  • Marmarameer
  • Levantisches Meer
  • Kilikisches Meer
  • Golf von İskenderun
  • Golf von Antalya


Extrempunkte

Der westlichste Punkt des Mittelmeeres befindet sich am Übergang des Alborán-Meeres in die Straße von Gibraltar, der östlichste Punkt liegt an der Küste des Golfs von İskenderun im Südosten der Türkei. Der nördlichste Punkt des Mittelmeeres liegt an der Küste des Golfs von Triest bei Monfalcone in Norditalien, während der südlichste Punkt an der Küste der Großen Syrte nahe dem libyschen Ort El Agheila liegt.

Mittelmeerstaaten

Folgende Länder haben Anteil an der Mittelmeerküste (Aufzählung im Uhrzeigersinn, beginnend im Westnordwesten): Spanien, Frankreich, Monaco, Italien, Malta, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Albanien, Griechenland, die Türkei, Zypern, Syrien, Libanon, Israel, Ägypten, Libyen, Tunesien, Algerien und Marokko.

Inseln und Küsten

Im Mittelmeer liegen zahlreiche Inselgruppen und einzelne größere und kleinere Inseln. Die flächengrößte Insel ist Sizilien, gefolgt von Sardinien. Beide Inseln sind zugleich auch eigenständige Regionen Italiens. Weitere große Mittelmeerinseln sind – in absteigender Reihenfolge – Zypern, Korsika und Kreta. Zypern und Malta mit seinen Nachbarinseln sind die einzigen Inselstaaten des Mittelmeeres. Sizilien ist mit mehr als fünf Millionen Einwohnern mit Abstand auch die bevölkerungsreichste Mittelmeerinsel.

Die bedeutendsten Inselgruppen im Europäischen Mittelmeer sind von Westen nach Osten:

  • die Balearen mit der Hauptinsel Mallorca, der Insel Menorca und den Pityusen, zu denen Ibiza und Formentera zählen
  • einige Inselgruppen Italiens, so der Toskanische Archipel und Kampanische Archipel, die Äolischen, Ägadischen und Pelagischen Inseln
  • Malta mit Gozo und einigen kleineren Inseln
  • die Inseln der Lagune von Venedig
  • die Kroatischen Inseln, die in Inselgruppen wie beispielsweise die Kornaten unterteilt sind
  • die Ionischen Inseln
  • die Ägäischen Inseln, welche selbst in weitere kleinere Inselgruppen unterteilt werden, zum Beispiel die Kykladen, Sporaden, die Saronischen und Nordägäischen Inseln
  • die Kerkenna-Inseln vor der Küste Tunesiens

Größere Halbinseln:

  • An der Westküste des Mittelmeers liegt die Iberische Halbinsel mit Spanien und Portugal, welche im Norden und im Westen vom Atlantik gesäumt wird und im Nordosten durch das Pyrenäengebirge mit Frankreich verbunden ist. 
  • Östlich folgt die stiefelförmige Apenninenhalbinsel mit dem Großteil Italiens. 
  • Die in ihrer Ausdehnung unterschiedlich definierte Balkanhalbinsel zwischen Adria, Ägäis und dem Schwarzen Meer umfasst den Großteil Südosteuropas. 
  • Auch Kleinasien wird bisweilen als Halbinsel zwischen Schwarzem und Mittelmeer gesehen.


Deutlich kleiner dimensioniert sind Halbinseln wie Kalabrien und der Salento in Süditalien, Istrien in Kroatien (die größte Halbinsel in der Adria), der Peloponnes, Attika und Chalkidiki in Griechenland oder die Halbinsel Gallipoli im europäischen Teil der Türkei. An der weit weniger gegliederten Südküste des Mittelmeers liegen die Halbinseln Kap Bon in Tunesien und die Kyrenaika in Libyen.

Auf dem Bild:
Blick auf die Inseln Rab und Krk in der Kvarner-Bucht (Kroatien)


Küstenabschnitte

Die Küsten liegen entlang der charakteristischen Großräume des Mittelmeerraums, was die Landmasse betrifft, nämlich Iberische Halbinsel, Französische Mittelmeerküste, Apenninhalbinsel, Balkanhalbinsel, Griechenland (als Halbinsel des Balkans), Kleinasien, Levante (Naher Osten), Maghreb (Nordafrika), wobei letzterer Raum die gesamte Südhälfte der Küste einnimmt, aber deutlich weniger strukturiert ist, weil hier mit dem Atlasgebirge nur eine Gebirgsmasse küstenlinienbestimmend ist.

Bekannte Küstenabschnitte:

  • Albanien: Albanische Riviera
  • Frankreich: Côte d’Azur
  • Italien: Italienische Riviera, Amalfiküste, Cinque Terre, Versilia
  • Kroatien: Istrien, Kvarner, Dalmatien (Kroatische Riviera)
  • Monaco (Monte-Carlo)
  • Spanien: Costa Brava, Costa del Sol bzw. Andalusien
  • Gibraltar
  • Türkei: Türkische Riviera
  • Syrien, Libanon, Israel: Levante

Entstehung und Entwicklung des Mittelmeeres

Das Mittelmeer ist größtenteils ein Überrest der Tethys, eines großen golfartigen Urozeans, der vom Superkontinent Pangäa umgeben war. Die Bildung des Mittelmeeres begann mit dem Auseinanderbrechen der Pangäa und der Drift der Afrikanischen Platte (damals noch Teil des großen Südkontinentes Gondwana) nach Süden während der Trias und des Jura. Dadurch öffnete sich die Tethys reißverschlussartig nach Westen. Die erneute Norddrift der mittlerweile aus dem Gondwana-Verband herausgelösten Afrikanischen Platte in der Kreide und deren Kollision mit dem Südrand Europas ab dem Paläogen führten zur zunehmenden Einengung der westlichen Tethys bzw. zur Alpidischen Gebirgsbildung. Die damit verbundene Entstehung der alpidischen Ketten in Mittel- und Südosteuropa sowie in Vorderasien (Alpen, Karpaten, Dinarisches Gebirge usw.) teilten die westliche Tethys in einen nördlichen Teil, die Paratethys, und einen südlichen Teil, der sich zum heutigen Mittelmeer entwickelte (die östliche Tethys schloss sich im Zuge der Norddrift Indiens, durch die gleichzeitig der Indische Ozean entstand). Die Kollision Afrikas (einschließlich der Arabischen Halbinsel) mit dem Südwestrand des damaligen Asiens im mittleren Miozän führte zur Trennung des Mittelmeers vom Indischen Ozean.
Vor etwa sechs Millionen Jahren, im Messinium (oberstes Miozän), begann das Mittelmeer auszutrocknen. Vor dem Messinium war das Mittelmeer noch nicht über die schmale Straße von Gibraltar mit dem Atlantik verbunden, sondern über wesentlich breitere Meeresarme. Als Folge der plattentektonisch bedingten Kollision Afrikas mit Südeuropa schlossen sich diese Meeresverbindungen. Durch das Zusammenspiel von ozeanographischer Isolation des Mittelmeerbeckens und dem ariden Klima in der Region verdunstete das Meerwasser zusehends und der Pegel sank. Die sich bildende Salzwüste ist heute im Meeresboden des Mittelmeeres in Form mächtiger Gips- und Salzlager dokumentiert. Einige Jahrtausende später wurde das Becken des Mittelmeers durch einströmendes Wasser aus dem Atlantik über die Straße von Gibraltar wieder gefüllt. Dieser Vorgang spielte sich wohl mehrmals vor sechs bis fünf Millionen Jahren ab. Die wiederholte Eindampfung erklärt die hohe Mächtigkeit der Salzlager. Der gesamte Zeitraum wird als die Messinische Salinitätskrise (MSC) bezeichnet.
Die Messinische Salinitätskrise resultierte in einem Faunenschnitt im Mittelmeerraum, anhand dessen bereits Charles Lyell, ohne die Ursache zu kennen, die erdgeschichtliche Grenze vom Miozän zum Pliozän festlegte. Im Miozän bestanden im Mittelmeer große Inselgruppen, zeitweise mit Landverbindungen zu Nordafrika. Diese waren zum Teil mit tropisch-afrikanischer Fauna bevölkert: Altweltaffen (Oreopithecus), Elefanten (Sizilianischer Zwergelefant), Giraffen, Flusspferde und Krokodile. Im Pliozän wurde diese Fauna weitgehend durch Einwanderungen aus Europa ersetzt, z. B. durch Säbelzahnkatzen (Machairodus und Metailurus).
Im Periglazial der Würm- bzw. Weichsel-Eiszeit lag der Wasserspiegel des Mittelmeeres etwa 120 Meter tiefer als heute. Damit war das obere Ende der Adria (Caput Adriae) Festland, viele griechische Inseln waren mit Anatolien verbunden, Sardinien und Korsika bildeten eine große Insel, ebenso wie Sizilien und Malta. Östlich von Tunesien erstreckte sich eine weite Küstenebene. Vor den heutigen Mündungen von Rhone, Nil, und Ebro lagen ausgedehnte Ebenen. Der Eingang der Henri-Cosquer-Höhle mit prähistorischen Felszeichnungen liegt heute 36 m unter dem Meeresspiegel. Der glazioeustatische Anstieg des Meeresspiegels am Ende des Pleistozäns betrug etwa 0,2 cm/a.
Im frühen Holozän lag der Wasserspiegel etwa 35 Meter tiefer als heute. Die Barriere zum Schwarzen Meer wurde etwa 5600 v. Chr. überschwemmt.

Ozeanografie

Teilbecken:

Das Mittelmeer besteht hauptsächlich aus vier größeren, mit ozeanischer Kruste unterlegten Tiefseebecken: Das Balearen-Becken, auch Algerisch-Provenzalisches Becken, das bis zu 3255 m tief ist und im westlichen Teil des Mittelmeers liegt, bildet das kleinste Becken. Im westlichen Mittelteil befindet sich das Tyrrhenische Becken im Tyrrhenischen Meer mit einer Tiefe von bis zu 3758 m. Im östlichen Mittelteil des Mittelmeers liegt das Ionische Becken im Ionischen Meer, das im Calypsotief – der tiefsten Stelle des Europäischen Mittelmeers – bis zu 5109 m tief ist. In der östlichen Region befindet sich das bis zu 4517 m tiefe Levantische Becken im Levantischen Meer.

Gezeiten

Da das Mittelmeer nur eine schmale Verbindung mit dem Atlantik hat und nur 3.500 km lang ist, hat es kaum Tidenhub. Die höchsten Werte für den maximalen Tidenhub liegen im Bereich 100 cm (Venedig), 120 cm (Triest) und 200 cm (Golf von Gabès). Weite Bereiche des Mittelmeeres haben aber einen kaum nachweisbaren Tidenhub von unter 10 cm, nur wenige Regionen erreichen durch Resonanzen Werte von über 30 cm.
Eine nennenswerte Gezeitenströmung gibt es nur bei der Meerenge von Gibraltar und in den Lagunen zwischen Venedig und Triest.

Salzgehalt

Der Salzgehalt des Mittelmeeres liegt mit rund 3,8 % höher als der des Atlantiks (mit etwa 3,5 %). Dies ist eine Folge der starken Verdunstung, die nicht durch den Süßwasserzufluss der großen Flüsse und Ströme ausgeglichen wird. Man spricht in diesem Zusammenhang von einem Konzentrationsbecken. Deshalb fließt am Grund der Straße von Gibraltar ein kräftiger Salzwasserstrom in den Atlantik ab, während an der Oberfläche eine entsprechend zum Netto-Wasserverlust noch stärkere Gegenströmung salzärmeres und darum leichteres Ozeanwasser in das Mittelmeer transportiert. Der Oberflächensalzgehalt steigt von West nach Ost von 3,63 % in der Straße von Gibraltar auf 3,91 % vor der Küste Kleinasiens.

Mittelmeer-Klima

Das Mittelmeerklima, auch Mediterranes Klima, Westseitenklima, sowie bisweilen warmgemäßigtes Klima genannt,  bezeichnet Makroklimate der Subtropen. Das Klima im Mittelmeerraum wird durch sehr warme, überwiegend trockene Sommer und niederschlagsreiche und milde Winter geprägt. Dieses Klima bestimmt die Ökozone der Winterfeuchten Subtropen. Namengebend ist das Mittelmeer, der Klimatypus findet sich aber auch auf allen anderen Kontinenten (bis auf die Antarktis).

Die mittleren Lufttemperaturen reichen im Sommer von 23 °C in den westlichen Gebieten bis 26 °C im Osten. Höchsttemperaturen sind 30 °C. Im Winter liegen die Werte bei 10 °C im Westen und 16 °C vor der levantinischen Küste. Die Jahresniederschläge nehmen von Westen nach Osten ab.
Fast den gesamten Sommer über herrschen unter dem Einfluss des subtropischen Hochdruckgürtels beständige Wetterlagen vor; nur im östlichen Mittelmeer (vor allem im Ägäischen Meer) führen die aus nördlichen Richtungen wehenden Etesien zu Abkühlung. Im Winter steht vor allem der westliche Teil des Mittelmeeres unter dem Einfluss der Westwindzirkulation.
Von Norden her vordringende Winde mit Sturmstärke, wie etwa der Mistral in Südfrankreich, bewirken zum Teil markante Kaltlufteinbrüche. Die Bora (kroatisch Bura) ist ein trockener, kalter und böiger Fallwind an der kroatischen Adriaküste. Winde vom Bora-Typ gehören mit ihrer Häufigkeit und ihren hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten (im Winter) an der Küste Kroatiens zu den stärksten der Welt.


Auswirkungen der globalen Erwärmung

Die in letzter Zeit beschleunigte globale Erwärmung hat die bestehenden Umweltprobleme im gesamten Mittelmeerraum verschärft.
Das Mittelmeer ist von der globalen Erwärmung stark betroffen. Eine Studie kam im Jahr 2019 zu dem Ergebnis, dass sich das Mittelmeer mit einem Temperaturanstieg von 1,5 °C seit dem vorindustriellen Zeitalter gegenüber dem globalen Anstieg von durchschnittlich 1,1 °C stärker erwärmte. Die Wassertemperatur stieg seit den 1970er Jahren um 0,12 bis 0,5 °C beträchtlich an.
Ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen wird im Jahr 2040 der regionale Temperaturanstieg 2,2 °C betragen und in einigen Regionen im Jahr 2100 womöglich 3,8 °C überschreiten. Die Sommerniederschläge werden je nach Region um 10 bis 30 % sinken. Extremereignisse (Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen und Brände) werden häufiger. Die Oberflächentemperatur des Meerwassers ist zuletzt um etwa 0,4 °C pro Jahrzehnt gestiegen.
Seit Mitte des 20. Jahrhunderts verzeichneten Forscher einen Anstieg des Meeresspiegels, der sich seit den 1970er Jahren auf bis zu 2,5 bis 10 Millimeter jährlich zwischen 1990 und 2007 beschleunigt hat. Der Meeresspiegelanstieg lag in den letzten Jahrzehnten im Schnitt bei etwa 3 mm pro Jahr. Auch die Versauerung des Meerwassers schreitet voran.
Laut Forschern hat die Artzahl heimischer Schnecken, Muscheln und anderer Wirbelloser aus der Gruppe der Mollusken entlang der israelischen Küste bis Januar 2021 um bis zu 95 Prozent abgenommen.

Flora und Fauna

Die Fauna des Mittelmeers ist sehr vielfältig und artenreich. Sie besteht hauptsächlich aus Fischen, Schwämmen, Nesseltieren, Weichtieren, Stachelhäutern und Gliederfüßern. Laut Schätzungen kommen im Mittelmeer etwa 700 Fischarten vor. Im Mittelmeer sind bisher 35 Haiarten nachgewiesen worden. Darunter sind auch für den Menschen potenziell gefährliche Arten wie der Weiße Hai, der Blauhai und der Kurzflossen-Mako. Die Populationsdichte dieser Arten ist jedoch gering, was vermutlich der Hauptgrund dafür ist, dass Haiangriffe im Mittelmeer extrem selten sind. Am häufigsten sind harmlose Arten, wie zum Beispiel der Kleingefleckte Katzenhai.
Auch Wale kommen im Mittelmeer vor. Es konnten fünf Arten von Bartenwalen nachgewiesen werden. Im Mittelmeer ist der Finnwal der einzige Bartenwal, der regelmäßig beobachtet wird. Bisher wurden 16 Arten von Zahnwalen nachgewiesen. Darunter sind der Gewöhnliche Delfin, der Große Tümmler, der Grindwal und der Pottwal. Am häufigsten werden Wale und Delfine in der Straße von Gibraltar und im Ligurischen Meer beobachtet; vor allem die Delfine sind aber im ganzen Mittelmeer beheimatet.
Die einzige Robbenart im Mittelmeer ist die Mittelmeer-Mönchsrobbe. Sie ist vom Aussterben bedroht.
Die wichtigste und gleichzeitig häufigste Gefäßpflanzenart im Mittelmeer ist das Neptungras.

Auf dem Bild:
Grüne Meeresschildkröte (Chelonia mydas) in Seegraswiese.
Im gesamten Mittelmeer soll es nach Angaben des Aquariums in Pula nur zwischen 500 und 1.000 geschlechtsreife Weibchen geben.



Lessepssche Migration

Die Lessepssche Migration ist der Austausch von Lebewesen zwischen dem Mittelmeer und dem Roten Meer, seit mit dem Bau des Sueskanals (Eröffnung 1869) unter der Leitung von Ferdinand de Lesseps eine Verbindung geschaffen wurde. Es handelt sich somit um einen invasionsbiologischen Vorgang; die allochthonen Arten werden in ihrem neuen Verbreitungsgebiet als Neobiota betrachtet. In einigen Fällen, wie beim Hasenkopf-Kugelfisch, stellt diese Migration eine Gefahr für die Biodiversität und den Fischfang dar.
Durch den Bau des Sueskanals wurden zwei Faunengebiete miteinander verbunden. Dies führte zur Migration einer Vielzahl von Arten vom Roten Meer ins Mittelmeer; in umgekehrter Richtung war die Wanderung wesentlich geringer. Am besten lässt sich die Migration bei Fischen beobachten, aber auch andere, unauffälligere Organismen breiteten sich durch den Kanal aus.
Dass vor allem die Fauna des östlichen Mittelmeeres verändert wurde, liegt daran, dass es in seinen klimatischen Bedingungen und seinem Nahrungsangebot in vielerlei Hinsicht eher einem tropischen nährstoffarmen Meer (wie dem Roten Meer) gleicht, aber vor dem Kanalbau fast ausschließlich vom kälteren Atlantik her besiedelt worden ist.
In den verschiedenen Vergletscherungsphasen der letzten Eiszeit sank der Meeresspiegel weltweit mehrmals um bis zu 200 Meter ab (eustatische Meeresspiegelschwankung). Das Mittelmeer war während dieser Phasen vom Atlantik abgeschnitten und schrumpfte stark. Dabei starben viele Arten aus. Eine Wiederbesiedelung in den zwischenzeitlichen Warmphasen der Eiszeit war nur vom Atlantik aus möglich, dessen Lebewelt aber nicht so gut an die ökologischen Bedingungen des Mittelmeeres angepasst war. Auch das Rote Meer schrumpfte mehrmals stark, wurde aber von den deutlich besser an die dortigen Umweltbedingungen angepassten Arten aus dem Indischen Ozean wiederbesiedelt. Dies erklärt auch, dass das östliche Mittelmeer nur etwa 550 Fischarten aufweist, gegenüber etwa 800 im Roten Meer.
Vor Beginn des Kanalbaus hat es keine genaue Bestandsaufnahme der Organismen beider Meere gegeben. Man vermutet, dass etwa 500 Arten in das Mittelmeer einwanderten und etwa 50 Arten in das Rote Meer. Zu den Arten, die ins Mittelmeer gelangten, gehört beispielsweise die Schmuck-Languste, die heute auch vor der Küste Israels kommerziell gefangen wird, und die Meerbarbe (Upeneus vittatus), genannt Sultan Ibrahim, die für die Fischer Syriens von wirtschaftlicher Bedeutung ist.
Die achtjährige Sperrung nach dem Sechstagekrieg 1967, in der der Kanal ruhig und klar war, löste einen deutlichen weiteren Migrationsschub aus. Da die Ausbreitung im Mittelmeer fast nur entlang der Küste stattfindet, verbreiteten sich die Neobiota ursprünglich hauptsächlich nach Osten und Norden, denn der Weg nach Westen war durch die Brackwasserzone vor dem Nildelta versperrt. Dies änderte sich mit dem Bau des Assuan-Staudamms, der die Ausdehnung der Brackwasserzone erheblich reduzierte.

Beispiele für Lessepssche Migration 

Hier einige Beispiele von Fischarten, die sich im Ostmittelmeer aufgrund der Lessepsschen Migration ausgebreitet haben:
Arten-Auflistung mit Verlinkung zu Wikipedia


Hier einige Krebstiere:


Und auch die Quallenart Cassiopea andromeda hat sich durch Öffnung des Suezkanals im Mittelmeer ausgebreitet.

Auf dem Bild:
Hasenkopf-Kugelfisch (Lagocephalus sceleratus)
Aufgenommen bei Zypern im östlichen Mittelmeer.



Einfluss des Menschen

Das Ökosystem des Mittelmeers ist durch Überfischung bedroht. Es gehört zu den am stärksten ausgebeuteten Meeresregionen der Welt. Einige Fischarten sind bereits völlig verschwunden. Besonders Thunfische und Schwertfische sind durch die hohe Nachfrage bedroht. Bei den Haien sind mehr als die Hälfte der Arten vom Aussterben bedroht.
Zudem leidet das Mittelmeer an einer hohen Konzentration an Mikroplastik. Als Binnenmeer bildet es eine regelrechte „Plastikfalle“ und in den Sommermonaten wird der ohnehin hohe Mülleintrag durch den Massentourismus in den zumeist dicht besiedelten Küstenregionen verstärkt. Obwohl es nur ein Prozent der Fläche der Weltmeere einnimmt, enthält das Mittelmeer sieben Prozent des in den Weltmeeren vorhandenen Mikroplastiks. Mit 1,25 Millionen Partikeln pro Quadratkilometer ist die Mikroplastik-Konzentration viermal höher als in den Müllwirbeln in den großen Ozeanen. Der größte Eintrag von Plastikmüll im Mittelmeer geht von den Küsten und Flüssen der Türkei aus (144 Tonnen pro Tag), gefolgt von Spanien (126), Italien (90), Ägypten (77) und Frankreich (66).
Eine Bedrohung mit kaum zu überschätzendem Einfluss auf das Ökosystem im Mittelmeer stellt die Ausbreitung der eingeschleppten tropischen Kriechsprossalge Caulerpa taxifolia dar, die begonnen hat, die heimischen Seegraswiesen zu überwuchern, die für die Bioproduktivität des Mittelmeeres von großer Bedeutung sind.

Weitere anthropogene Einflüsse auf das Ökosystem des Mittelmeeres sind:

  • die Lessepssche Migration durch den Sueskanal
  • die beschleunigte Versalzung
    • durch Verklappung der Salzrückstände aus Meerwasserentsalzungsanlagen und
    • durch Abnahme des Süßwasserzuflusses aufgrund des stetig steigenden Wasserbedarfs der Bevölkerung im Einzugsgebiet
  • Rückhalt des nährstoffreichen Nilschlamms im Assuan-Staudamm
  • die Eutrophierung durch die Zufuhr ungeklärter Abwässer und der daraus resultierende Sauerstoffmangel infolge von Algenblüten
  • Ein hypothetischer und mit unabsehbaren Folgen verbundener Einfluss wäre im Fall seiner Verwirklichung das monumentale Staudamm-Projekt Atlantropa, das das Mittelmeer zum Zweck der Landgewinnung in der Straße von Gibraltar und bei den Dardanellen abriegelt.

Die Nordsee

Fläche: 570.000 km²
Volumen: 54.000 km³
Maximale Tiefe: 700 m
Mittlere Tiefe: 95 m
Ozean: Atlantischer Ozean
Lage: Nordwesteuropa
Zuflüsse: Humber, Themse, Schelde, Rhein, Ems, Elbe, Weser, Glomma, Drammenselva
Wichtige Inseln: Großbritannien, Shetland, Orkney, Ost-/West-/Nordfriesische Inseln, Helgoland, Rømø, Stord, u. v. m.

Die Nordsee (veraltet Westsee, Deutsches Meer) ist ein Randmeer des Atlantischen Ozeans. Sie ist ein Schelfmeer und liegt im nordwestlichen Europa. Bis auf die Meerengen beim Ärmelkanal und beim Skagerrak ist sie auf drei Seiten von Land begrenzt und öffnet sich trichterförmig zum nordöstlichen Atlantik. In einem 150-Kilometer-Bereich an der Küste leben rund 80 Millionen Menschen.

Die Nordsee selbst ist ein wichtiger Handelsweg und dient als Zugang Mittel- und Nordeuropas zu den Weltmärkten. Die südliche Nordsee ist zusammen mit dem angrenzenden Ärmelkanal die am dichtesten befahrene Schifffahrtsregion der Welt. Unter dem Meeresboden befinden sich größere Erdöl- und Erdgasreserven, die seit den 1970er Jahren gefördert werden. Kommerzielle Fischerei hat den Fischbestand des Meeres in den letzten Jahrzehnten vermindert. Umweltveränderungen entstehen auch dadurch, dass die Abwässer aus Nordeuropa und Teilen Mitteleuropas direkt oder über die angrenzende Ostsee in das Meer fließen.
Die Nordsee liegt größtenteils auf dem europäischen Kontinentalschelf und wird  von der Insel Großbritannien und dem nord- und mitteleuropäischen Festland mit Norwegen, Dänemark sowie Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Frankreich begrenzt. Im Südwesten geht die Nordsee durch die Straße von Dover in den Ärmelkanal über, im Osten hat sie über Skagerrak und Kattegat Kontakt zur Ostsee und nach Norden öffnet sie sich trichterförmig zum Europäischen Nordmeer, das im Osten des Nordatlantiks liegt.
Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 1.120 km. Die maximale Breite von Osten nach Westen beträgt 1.001 km.

Entstehungsgeschichte

Das heutige Nordseebecken bildete sich im Tertiär heraus. Ihre heutigen Umrisse erhielt die Nordsee jedoch erst im frühen Holozän vor etwa 8.000 Jahren. Auch der jetzige Zustand ist nur ein Stadium in der dynamischen Entwicklung der Nordsee: langfristig lässt sich weiterhin ein Anstieg des Meeresspiegels beobachten, der über die letzten 7500 Jahre gerechnet bei etwa 33 Zentimeter/Jahrhundert liegt (mittleres Tidenhochwasser an den deutschen Küsten). Im 20. Jahrhundert stieg das Wasser um etwa 20 bis 25 Zentimeter.
In der Weichseleiszeit waren, wie in den anderen Eiszeiten auch, große Wassermengen im Eis der Gletscher gebunden. Das Inlandeis Skandinaviens war bis zu drei Kilometer dick. Der Meeresspiegel lag auf dem Höhepunkt der Weichseleiszeit bis zu 120 Meter unter dem heutigen Stand, die Küstenlinien verliefen etwa 600 Kilometer nördlich des heutigen Stands. Große Teile der Nordsee lagen damals trocken. Am Ende der Weichseleiszeit lag der Meeresspiegel etwa 60 Meter unter dem heutigen Normalnull, wobei die Küstenlinie nördlich der heutigen Doggerbank verlief. Die gesamte südliche Nordsee war Festland, das sogenannte Doggerland, die britischen Inseln und das europäische Festland waren eine zusammenhängende Landmasse. In den darauf folgenden Jahrtausenden stieg das Wasser, wobei dieser Anstieg im Laufe der Zeit an Geschwindigkeit abnahm.
Vor etwa 9850 bis 7100 Jahren wurden Teile des Elbe-Urstromtals überflutet. Etwas später öffnete sich der Ärmelkanal und das Wattenmeer begann sich zu bilden. In der darauf folgenden Zeit wechselten Phasen stärkeren Wasseranstiegs (Transgression) mit solchen einer Wassersenkung (Regression). Vor etwa 5000 Jahren (3000 v. Chr.) lag der Meeresspiegel an der südlichen Küste etwa vier Meter unter dem heutigen Niveau, um den Beginn der christlichen Zeitrechnung knapp zwei Meter unter dem heutigen Meeresspiegel. Nachdem er zwischenzeitlich anstieg, sank er um das Jahr 1000 wieder auf das Niveau zu Beginn der christlichen Zeitrechnung, um schließlich in mehreren Schüben langsamer weiter zu steigen.

Gestalt 

Die Nordsee ist ein Schelfmeer mit einer durchschnittlichen Tiefe von nur 94 Metern. Der Meeresboden liegt größtenteils auf dem Schelf, und so steigt die Tiefe von 25 bis 35 Metern im südlichen Teil am Kontinentalhang zwischen Norwegen und nördlich der Shetlandinseln auf bis zu 100 bis 200 Metern. Der gesamte südliche Teil des Meeres ist dabei höchstens 50 Meter tief. Die Ausnahme bildet die Norwegische Rinne; an dieser tiefsten Stelle misst die Nordsee 725 Meter. Die flachste Stelle abseits der Küstengebiete liegt in der Doggerbank. Die südliche Nordsee wird von zahlreichen großen Sandbänken durchzogen.
Die Nordsee wird generell in die flache südliche Nordsee, die Zentralnordsee, die nördliche Nordsee und die Norwegische Rinne mit dem Übergang Skagerrak unterteilt. In der südlichen Nordsee geht der Ärmelkanal in die Straße von Dover über. Die Southern Bight liegt vor der niederländischen und belgischen Küste, die Deutsche Bucht inklusive der Helgoländer Bucht vor der deutschen Küste. Das Flachwassergebiet der Doggerbank begrenzt die deutsche Bucht hin zur Zentralnordsee. Das Wattenmeer zieht sich an der südlichen Küste von Den Helder in den Niederlanden nahezu die gesamte deutsche Nordseeküste entlang bis Esbjerg in Dänemark.
Die Flachwasserzone Doggerbank ist etwa halb so groß wie die Niederlande mit einer Tiefe zwischen nur 13 Metern bis zu höchstens 20 Metern. Sie ist als Ort zum Fischfang berühmt, bei Stürmen brechen hier sogar häufiger die Wellen.
Die Norwegische Rinne ist durchschnittlich 250 bis 300 Meter tief, wird am Übergang zum Skagerrak bis zu 725 Metern tief und spielt eine wichtige Rolle beim Wasseraustausch mit Ostsee und Atlantik. Entlang der Norwegischen Rinne fließt der Norwegische Strom, über den der größte Teil des Nordseewassers in den Atlantik fließt. Ebenso fließt hier ein Großteil des aus der Ostsee stammenden Wassers nach Norden. In der Zentralnordsee, etwa 200 Kilometer östlich der schottischen Stadt Dundee finden sich im Devil's Hole weitere Gräben. Die wenige Kilometer langen Gräben gehen in einer Umgebung, die etwa 90 Meter Wassertiefe hat, auf 230 Meter hinunter.
Die Straße von Dover erreicht Meerestiefen von etwa 30 Metern, der Meeresgrund fällt nach Westen hin bis zum Ende des Ärmelkanals bis zu 100 Meter ab. Zwischen den Niederlanden und Großbritannien liegen Tiefen zwischen 20 und 30 Metern, die bis zu 45 Meter an der friesischen Front gehen.

Auf dem Bild:
Mole von Vorupør (Dänemark) bei Sturm



Hydrologie

Der Salzgehalt des Nordseewassers ist orts- und jahreszeitenabhängig. Die Salinität liegt zwischen 15 und 25 Promille in der Nähe der Flussmündungen und bei 32 bis 35 Promille in der nördlichen Nordsee.
Die Wassertemperatur kann 25 °C im Sommer und 10 °C im Winter erreichen. Die Temperatur variiert dabei stark abhängig vom Einfluss des Atlantiks und der Wassertiefe, vor allem wegen der Meeresströmungen. In der tieferen nördlichen Nordsee, in einem Gebiet südlich und östlich der Shetlands, ist die Wassertemperatur durch das einströmende Atlantikwasser das ganze Jahr über fast konstant bei 10 °C, während an der sehr flachen Wattenmeerküste die größten Temperaturunterschiede auftreten und es in sehr kalten Wintern auch zu Eisbildung kommen kann.
Von 1965 bis 2010 stieg die Durchschnittstemperatur der deutschen Nordsee um 1,67 °C, die der Ozeane stieg im Mittel um 0,74 °C.

Wasserzirkulation

Das Austausch-Salzwasser der Nordsee fließt durch den Ärmelkanal und entlang der schottischen und englischen Küsten aus dem Atlantik in die Nordsee. Größte Süßwasserzulieferer sind die in die Ostsee mündenden Flüsse, die über das Skagerrak ihren Abfluss in die Nordsee finden. Die Nordseeflüsse entwässern etwa 841.500 Quadratkilometer und bringen pro Jahr ungefähr 296 bis 354 Kubikkilometer Süßwasser ins Meer. Die Ostseeflüsse entwässern mit 1.650.000 Quadratkilometer knapp das doppelte Gebiet und tragen 470 Kubikkilometer Süßwasser jährlich bei.
Entlang der dänischen und norwegischen Küsten fließt das Wasser im Norwegischen Strom in den Atlantik zurück. Dieser bewegt sich vor allem in einer Wassertiefe von 50 bis 100 Metern. Das Brackwasser der Ostsee und aus Nordsee und Fjorden stammende Süßwasser sorgen für einen relativ niedrigen Salzgehalt des Stroms. Ein Teil des wärmeren einfließenden Atlantikwassers dreht entlang des Stroms wieder nordwärts und sorgt für einen warmen Kern im Gewässer. Im Winter hat der Strom eine Temperatur von 2 bis 5 °C; die Salinität beträgt weniger als 34,8 Promille. Das durch eine Front getrennte Atlantikwasser der Nordsee ist hingegen über 6 °C warm; der Salzgehalt liegt bei mehr als 35 Promille.
In etwa ein bis zwei Jahren ist das Wasser im Meer komplett ausgetauscht. Innerhalb des Meeres lassen sich anhand von Temperatur, Salzgehalt, Nährstoffen und Verschmutzung klare Wasserfronten erkennen, die im Sommer ausgeprägter sind als im Winter. Große Fronten sind die „friesische Front“, die Wasser aus dem Atlantik von Wasser aus dem Ärmelkanal trennt und die „dänische Front“, die Küstenwasser vom Wasser der Zentralnordsee trennt. Die Einmündungen aus den großen Flüssen gehen nur langsam in Nordseewasser über. Wasser aus Rhein und Elbe beispielsweise lässt sich noch bis zur nordwestlichen Küste Dänemarks klar vom Seewasser unterscheiden.

Gezeiten

Die Gezeiten werden durch die Gezeitenwellen aus dem Nordatlantik ausgelöst, da die Nordsee selbst zu klein und zu flach ist, um eine nennenswerte Tide auszubilden. Ebbe und Flut wechseln sich in einem Rhythmus von etwa 12 h 25 min ab, genauer: Der Zeitabstand bis zur übernächsten Tide beträgt in der Regel 24 h 50 min. Die Gezeitenwelle läuft bedingt durch die Corioliskraft an der Ostküste Schottlands und Englands in südlicher Richtung und erreicht 10 bis 11 Stunden nach Eintreffen in Schottland die Deutsche Bucht. Sie umläuft dabei zwei oder drei amphidromische Punkte.
Der Tidenhub liegt an der Küste Südnorwegens bei unter einem halben Meter, erhöht sich aber, je weiter eine Küste von der Amphidromie entfernt liegt. Flache Küsten und trichterartige Verengungen erhöhen den Tidenhub. Am größten ist er in der Wash an der englischen Küste, wo ein Tidenhub von 6,8 Metern erreicht wird. Durch Interferenzen mit den Tidenwellen aus dem Ärmelkanal gibt es an der niederländischen Küste bei Rotterdam gespaltene Niedrigwasser und bei Den Helder periodisch zwei- bis dreigipflige Hochwasser. An der deutschen Nordseeküste beträgt der Tidenhub je nach Küstenform und -lage zwischen zwei und viereinhalb Metern. Vor der jütländischen Küste lässt der Tidenhub nach und in Skagerrak und Kattegatt laufen die Gezeitenwellen aus. In Flachwasserbereichen, also nicht zuletzt in der Deutschen Bucht, wird der tatsächliche Tidenhub jedoch stark von weiteren Faktoren wie der Küstenlage und dem herrschenden Wind oder Sturm beeinflusst (Sturmflut). In den Mündungsgebieten der Flüsse kann ein hoher Wasserstand der Flüsse den Fluteffekt maßgeblich verstärken.

Auf dem Bild:
Boje am Strand von St. Peter Ording bei Ebbe

Flora und Fauna

Die Nordsee bietet eine Reihe sehr verschiedener Lebensraumtypen, die von unterschiedlichen Biozönosen bewohnt sind. So unterscheidet man grundsätzlich in die Lebensräume der Küstengebiete, die verschiedene Küstentypen wie die Steilküsten, Felsküsten und Sandküsten beinhalten, von den tatsächlichen aquatischen Lebensräumen. Wichtige Übergangsgebiete stellen im Fall der Nordsee zudem die Salzwiesen und die Wattflächen dar, die sich durch einen Wechsel der Lebensbedingungen abhängig von Ebbe und Flut auszeichnen. In der Nordsee liegt das größte und artenreichste Wattenmeer der Welt. Auch die Bereiche der großen Flussmündungen, die Ästuare, die sich durch eine Durchmischung des in die Nordsee fließenden Süßwassers und des salzigen Nordseewassers auszeichnen, stellen einen eigenen Lebensraumtyp dar.
Die aquatischen Lebensräume lassen sich zudem in das Freiwasser, das sogenannte Pelagial, sowie den Gewässerboden, das Benthal, unterscheiden. Die benthischen Lebensräume wiederum unterscheiden sich durch ihre Tiefe sowie durch ihre Bodenbeschaffenheit. So können sie felsig, kiesig oder sandig sein, außerdem können sie mehr oder weniger bis gar keine Schlickschichten tragen.

Auf dem Bild:
Kegelrobbenkolonie auf der Düne vor Helgoland

 

Umweltschutz

Die Nordsee leidet durch direkte Einleitungen von Schadstoffen, durch die Schadstoffbelastungen, die die Flüsse mit sich führen, und vor allem in den Küstenregionen unter den Belastungen, die die menschliche Nutzung mit sich bringt. Der Küstenschutz hat an der gesamten südlichen Nordseeküste einen stark landschaftsverändernden Einfluss. Tourismus und Freizeitgestaltung spielen hier eine ambivalente Rolle – zum einen belasten sie die Küstengebiete stark, zum anderen aber geben sie einen direkten ökonomischen Anreiz, die Landschaft weitgehend unversehrt und zu erhalten. Wegen Überfischung schrumpfte in den 1970er Jahren vor allem die Population des Nordseeherings. Die Kabeljau-Bestände sind trotz einer gemeinsamen EG-Regulierung aus dem Jahre 1983 in den letzten Jahren extrem zurückgegangen. Der Plastikmüll in der Nordsee hat in den letzten Jahren nicht abgenommen. 90 % des Mülls besteht aus Kunststoffen. Bei 60 % der untersuchten Eissturmvögel konnte mehr als 0,1 Gramm Kunststoffe im Magen nachgewiesen werden. 

Küsten und Inseln der Nordsee

Die Küstenlinie der Nordsee hat sich in der Vergangenheit durch Sturmfluten und durch Landgewinnung geändert.

Auf dem Bild:

Helgoland ist eine Insel in der Deutschen Bucht in der Südlichen Nordsee. Die ursprünglich größere Insel zerbrach in der Neujahrsflut 1721; seitdem existiert die als Düne bezeichnete Nebeninsel. 
Wegen seiner Lage auf offener See wird Helgoland häufig als „einzige Hochseeinsel Deutschlands“ bezeichnet. Doch weder im geografischen noch im rechtlichen Sinn liegt die Insel im Bereich der Hohen See. Die Insel zählt zusammen mit der gesamten Deutschen Bucht zum Schelf (Festlandsockel) und damit (im Gegensatz etwa zu Madeira im Atlantik) nicht zum Tiefseebereich auf hoher See.

Nördliche Nordsee: 
Fjorde, Schären, Kliffe

Die Nordsee wird durch ihre größte Insel, Großbritannien, nach Westen begrenzt, allerdings liegt nur deren Ostküste an der Nordsee. Zu den größten Inselgruppen, die komplett in der Nordsee liegen, zählen die Shetlandinseln und Orkney.
Die nördlichen Nordseeküsten sind glazial geprägt durch die großen Gletscher, die auf ihnen zu den verschiedenen Eiszeiten lagen. Dadurch entstand eine stark gegliederte und zerklüftete Küstenlandschaft. Die Fjorde entstanden durch Gletscher, die aus dem Gebirge durch sie hindurchzogen und tiefe Rinnen in den Untergrund schnitten und schabten. Während des folgenden Anstiegs des Meeresspiegels füllten die Fjorde sich mit Wasser. Sie weisen oft steile Küstenlinien auf und sind für Nordseeverhältnisse sehr tief. Fjorde kommen insbesondere an der Küste Norwegens vor.
Fjärde sind ähnlich wie die Fjorde aufgebaut, jedoch meist flacher mit breiteren Buchten, in denen sich auch oft kleinere Inseln befinden. Fjärde finden sich vor allem an der schottischen und nordenglischen Nordseeküste.
Die Fjärde gehen nach Süden in eine Kliffküste über, die vor allem aus Moränen der Eiszeitgletscher entstanden sind. Durch den horizontalen Aufprall der Nordseeküste entstehen hier Abbruchküsten; das Material, das dabei abbricht, ist wichtiger Sedimentlieferant für das Watt auf der anderen Seite der Nordsee. Große Ästuare (Trichtermündungen) mit den dazugehörigen Watt- und Marschgebieten unterbrechen diese Kliffküste.
Sowohl in Südnorwegen als auch an der schwedischen Küste des Skagerraks finden sich Schären. Entstanden ähnlich wie Fjorde und Fjärde hatten hier die Gletscher noch größeren Einfluss auf die Landschaft, so dass diese weiträumig abgetragen wurde. Strandflaten, die sich vor allem in Südnorwegen finden, sind Gesteinsplatten, die oft mehrere Kilometer Ausdehnung haben, fast vollkommen abgeschliffen wurden und heute oft wenige Meter unter der Meeresoberfläche liegen.

Auf dem Bild:

Sognefjord in Norwegen

Südliche Nordsee: 
Flachküste und Wattenmeer

Die Flachküste der südlichen und östlichen Nordsee bis hinauf nach Dänemark ist in ihren Grundzügen zwar ebenfalls eiszeitlich geformt, ihre Form wird jedoch vor allem durch das Meer und Sedimentablagerungen bestimmt. Der gesamte Küstenverlauf ist flach, die Tiden überschwemmen oft große Landstriche und geben diese danach wieder frei. Das Wasser lagert Sedimente ab. Im mikrotidalen Bereich (bis 1,35 Meter Tidenhub), wie etwa an der niederländischen oder der dänischen Küste, bilden sich Strandwälle mit Dünen. Im mesotidalen Bereich (1,35 bis 2,90 Meter Tidenhub) bilden sich Barriereinseln, im makrotidalen Bereich (über 2,90 Meter), wie etwa in der Elbmündung, bilden sich unterseeische Sandbänke.
Die niederländischen West- und die deutschen Ostfriesischen Inseln sind Barriereinseln. Sie entstanden an den Brandungskanten des Meeres, an denen durch die Brandung Sedimente aufgeschüttet und hinter denen durch die brechenden Wellen Sedimente abgetragen wurden. Im Laufe der Zeit sammelten sich so Sandplaten an, die schließlich nur noch von Sturmfluten überschwemmt wurden. Die ersten Pflanzen begannen auf den Sandbänken zu siedeln und das Land verfestigte sich.
Obwohl sie heute befestigt sind, befinden sich einige Inseln auch weiterhin in Bewegung. Für die ostfriesische Insel Juist beispielsweise sind seit 1650 fünf verschiedene Kirchplätze nachweisbar, da der Ort des Kirchenbaus mit der sich verlagernden Insel Schritt halten musste. Zeitweise bestand Juist auch aus zwei Inseln, bevor es wieder zusammenwuchs. Die benachbarte Insel Wangerooge verschob sich in den letzten dreihundert Jahren einmal um ihre komplette Länge nach Osten. Aufgrund der herrschenden Umweltbedingungen wird auf den Ostfriesischen Inseln an den Westküsten Land abgetragen, während sich an den Ostküsten Sedimente ablagern. Die Westküsten werden deshalb heutzutage verstärkt von den Menschen geschützt. Der Wattstrom (auch Balje, Gatt oder Tief) zwischen den Inseln dient zum Durchfluss der Gezeiten, so dass dort die Strömung ein Zusammenwachsen der Inseln verhindert.
Die Nordfriesischen Inseln sind hingegen aus den Resten alter Geestkerninseln entstanden, die durch Sturmfluten und Wassereinwirkungen teilweise abgetragen und vom Hinterland getrennt wurden. Sie sind deshalb oft höher und in ihrem Kern weniger stark Veränderungen ausgesetzt als die südlich liegenden Inseln. Außerhalb des Kerns finden sich aber dieselben Prozesse wie an West- und Ostfriesischen Inseln, besonders ausgeprägt auf Sylt, wo ein Durchbruch der Insel im südlichen Bereich droht, während der Lister Hafen im Norden versandet

Die Halligen sind Reste des in mittelalterlichen Sturmfluten untergegangenen Marschlandes. Ihre Gestalt war in der Vergangenheit großen Veränderungen ausgesetzt. Von einmal über hundert Halligen existieren heute nur noch zehn, die übrigen sind entweder abgetragen oder ans Festland angedeicht worden.
Die sich nördlich anschließenden Dänischen Wattenmeerinseln sind aus Sandbänken entstanden. Noch bis in das 20. Jahrhundert war die Versandung der Inseln ein großes Problem. Zum Schutz der Inseln wurden kleinere Wälder angelegt.
An der südöstlichen Küste finden sich ebenfalls viele ausgedehnte Ästuare wie die von Maas, Rhein, Weser, Elbe oder Eider.
Besonders die Southern Bight veränderte sich durch Landgewinnung, denn die Niederländer waren dabei besonders aktiv; das größte Projekt dieser Art war die Abdeichung und die Landgewinnung am IJsselmeer.
Zwischen Esbjerg (Dänemark) im Norden und Den Helder (Niederlande) im Westen erstreckt sich das Wattenmeer. Dies ist eine von Ebbe und Flut geprägte Landschaft, von der wichtige Teile mittlerweile zum Nationalpark erklärt wurden. Die Insel Helgoland bildet einen Ausnahmefall, da sie nicht durch das auflaufende Watt entstand, sondern erheblich älter ist und aus Buntsandstein besteht. Die Festlandsküste im Bereich des Wattenmeers ist bis auf kurze Abschnitte, etwa bei Schobüll und Cuxhaven-Duhnen, durch Deiche gesichert.

Auf dem Bild:
Luftaufnahme von Sylt


Fischerei

Seit etwas über hundert Jahren wird an der südlichen Nordseeküste Fischfang in kommerziellem Ausmaß praktiziert. Fischfang in der Nordsee konzentriert sich auch heute noch auf den südlichen Teil und die Küstengewässer, wobei vor allem mit Grundschleppnetzen gearbeitet wird.
Durch stetige technische Weiterentwicklung dehnten sich die Fangmengen bis in die 1980er Jahre beständig aus, bis sie mit etwa 3 Millionen Tonnen pro Jahr einen Höchststand erreichten. Seitdem ging die Fangmenge zurück, heute werden etwa 2,3 Millionen Tonnen pro Jahr gewonnen, aber mit teilweise erheblichen Unterschieden in einzelnen Jahren. Neben dem angelandeten Fisch gehen Schätzungen zufolge jährlich in der Nordsee ca. 150.000 Tonnen nicht marktfähiger Beifangfisch und rund 85.000 Tonnen tote oder geschädigte Wirbellose als Beifang wieder über Bord.
Vom angelandeten Fisch wird etwa die Hälfte zu Fischmehl und Fischöl verarbeitet. Zu den wichtigen gefangenen Fischen gehören Makrele, Kabeljau, Schellfisch, Wittling, Seelachs, Scholle und Zungen. Ebenfalls werden Nordseegarnele, Hummer und Krabben (Kurzschwanzkrebse) gefangen. Verschiedene Muschelarten wie Miesmuscheln, Kammmuscheln oder Austern werden in Kulturen gezüchtet, so dass man bei der Ernte nicht von Fischerei im eigentlichen Sinne sprechen kann.
Der Fischfang in einer so dicht besiedelten Umgebung auf technischem Hochstand bringt die Gefahr der Überfischung mit sich.
Obwohl die Fangquoten seit 1983 von der EG/EU reguliert werden, leiden vor allem Schellfisch und Kabeljau durch den Fang. Alleine die Schleppnetzfischerei Dänemarks kostet jährlich 5.000 Schweinswale das Leben. Seit den 1960er Jahren wurde versucht, die Fischbestände durch verschiedene Regelungen wie bestimmte Fangzeiten, eine begrenzte Zahl von Fischereischiffen usw. zu schonen, diese Regeln wurden aber nicht systematisch angewandt, so dass sie kaum Entlastung brachten. 

Siehe auch: 

Liste der Nordseefische (auf Wikipedia)

Atlantischer Ozean

Der Atlantische Ozean, auch Atlantik genannt, ist nach dem Pazifik der zweitgrößte Ozean der Erde. Als Grenzen gelten die Polarkreise und die Meridiane durch Kap Agulhas im Osten und Kap Hoorn im Westen. Die von ihm bedeckte Fläche beträgt 79.776.350 km², mit den Nebenmeeren 89.757.830 km² und mit dem Arktischen Ozean 106,2 Millionen km², insgesamt etwa ein Fünftel der Erdoberfläche. Dabei liegt die durchschnittliche Wassertiefe (bei Einschluss aller Nebenmeere) bei 3.293 Metern.

Auf dem Bild:
Cliffs of Moher an der irischen Atlantikküste


Der Atlantik entstand im Mesozoikum durch die Teilung der erdgeschichtlichen Kontinente Laurasia im Norden und Gondwana im Süden. Heute trennt er Europa und Afrika vom amerikanischen Kontinent. Der Mittelatlantische Rücken überragt den Tiefseeboden um bis zu 3000 Meter und trennt die west- von der ostatlantischen Senke des Ozeans.
Der Atlantische Ozean liegt fast ausschließlich auf der Westhalbkugel der Erde. Er ist umgeben von der Arktis bzw. dem Arktischen Ozean im Norden, Europa, Afrika und dem Indischen Ozean im Osten, der Antarktis bzw. dem Südlichen Ozean im Süden, sowie Südamerika und Nordamerika im Westen. Der Atlantik kann entlang des Äquators in Nord- und Südatlantik unterteilt werden.
Der Atlantik birgt ein Wasservolumen von rund 354,7 Mio. km³. Seine größte Breite beträgt 9000 km zwischen Senegal und dem Golf von Mexiko, die geringste 1500 km zwischen Norwegen und Grönland. Die maximale Tiefe wird mit etwa 8.400 Metern im Milwaukeetief erreicht, einem Teil des Puerto-Rico-Grabens. Der Golfstrom, der aus der Karibik kommt und quer über den Atlantik bis nach Grönland zieht, ist für das relativ milde Klima an den nordeuropäischen Küsten verantwortlich. Wegen des intensiven Schiffsverkehrs auf den Nebenmeeren (u. a. Mittelmeer, Nord- und Ostsee) und des Transitverkehrs zwischen Europa und Nordamerika ist der Atlantik das verkehrsreichste Weltmeer.
 

Nebenmeere 

Europäisches Nordmeer, Europäisches Mittelmeer, Irmingersee, Nordsee, Ostsee, Amerikanisches Mittelmeer (Karibische Meer & Golf von Mexiko), Baffin Bay, Labradorsee, Biskaya, Ärmelkanal, Keltische See, Irische See, Schottische See, Kattegat, Sargassosee, Scotiasee, Golf von Maine, Sankt-Lorenz-Golf, Golf von Guinea

Künstliche Verbindungen

Um eine einfache Anbindung an den Pazifik und den indischen Ozean zu schaffen wurden Kanäle einerseits vom Amerikanischen (Panamakanal, seit 1914) und andererseits vom Europäischen Mittelmeer (Sueskanal, seit 1869) gebaut. Beide Kanäle trennen dabei kontinentale Landmassen voneinander.


Äquator im Atlantik

Im 15. Jahrhundert begann die Europäische Expansion mit den Entdeckungsfahrten der Portugiesen nach Afrika und der Spanier nach Amerika. Erst nach Eröffnung des Sueskanals im November 1869 wurde es möglich, durch das Mittelmeer nach Persien, Indien oder Asien zu fahren. Bis dahin mussten die Schiffe das Kap der Guten Hoffnung umrunden. Der Atlantik ist nach wie vor der meistbefahrene Ozean.

Mittelatlantischer Rücken und Meeresboden

Auf dem Boden des Atlantiks gibt es außer Tiefseebecken, Tiefseerinnen und Meerestiefs und einigen niedrigeren Schwellen als auffälligste Struktur den Mittelatlantischen Rücken. Das ist eine zerklüftete Erhebung auf einer divergierenden Plattengrenze, die den Atlantik etwa in der Mitte von Nord nach Süd durchzieht. Hier steigt beständig Lava auf, welche die zwei angrenzenden ozeanischen Platten auseinanderschiebt, dadurch den Atlantik verbreitert und die dahinter liegenden Kontinente immer weiter auseinandertreibt; der Ablauf ist durch Datierung der Gesteine auf dem Ozeanboden nachgewiesen, die je weiter entfernt vom Rücken desto älter sind.
Zu den Tiefseerinnen und Meerestiefs gehört der Puerto-Rico-Graben mit dem 9219 m unter dem Meeresspiegel liegenden Milwaukeetief, der tiefsten Stelle des ganzen Atlantiks.


Salzgehalt

Der Atlantische Ozean hat im Durchschnitt einen Salzgehalt von etwa 3,54 %, während der Wert im Pazifik bei 3,45 % und im Indischen Ozean bei 3,48 % liegt. Im Randmeer Nordsee ist der Salzgehalt mit 3,23,5 % schon merklich niedriger. In der Nähe von Flussmündungen fällt er auf 1,52,5 % und erreicht in der Ostsee, die fast vollständig von Festland umgeben ist und nur geringen Wasseraustausch mit dem Atlantik hat, nur noch 0,22,0 %.

Inseln

Einige der größten Inseln der Erde liegen im Atlantischen Ozean:
Die Britischen Inseln, Grönland, Irland, Island und Neufundland.
Archipele im Atlantik:
Die Azoren, die Bahamas, die Bermudas, die Falklandinseln, die brasilianische Inselgruppe Fernando de Noronha, die Großen Antillen, die zur Kamerunlinie gehörige Inselgruppe um São Tomé und Príncipe, die Kanaren, die Kleinen Antillen, die unbewohnten Sankt-Peter-und-Sankt-Pauls-Felsen, die Scilly-Inseln und der Inselstaat Kap Verde.
Isolierte Inseln: 
Annobón, Ascension, Bioko, Bouvetinsel, Gough-Insel, Madeira, St. Helena, Trinidad und Tristan da Cunha.

Auf dem Bild:
Steilküste Madeiras. Die subtropische, zu Portugal gehörende Insel Madeira liegt im Nordatlantik, nördlich der Kanaren.


Nordatlantik

Der Nordatlantik ist der nördliche Teil des Atlantischen Ozeans. Im Norden grenzt er an den Arktischen Ozean, im Süden beim Äquator an den Südatlantik.
Anders als der Südatlantik hat der Nordatlantik große Nebenmeere: Amerikanisches Mittelmeer, Ärmelkanal, Baffin Bay, Davisstraße, Europäisches Nordmeer, Grönlandsee, Irische See, Irmingersee, Labradorsee, Mittelmeer, Nordsee, Ostsee und Sankt-Lorenz-Golf.
Mit seinem Fischreichtum hat der Nordatlantik auch als Nahrungsquelle eine große wirtschaftliche Bedeutung. Wie früher der Walfang und die Grönlandfahrt kämpft die Hochseefischerei vieler Nationen um Fangquoten und Fanggebiete

Die Ostsee

Fläche: 412.500 km² (mit Kattegat)
Volumen: 21.630 km³ (mit Kattegat)
Maximale Tiefe: 459 m
Mittlere Tiefe: 52 m
Ozean: Atlantischer Ozean
Zuflüsse: Oder, Weichsel, Pregel, Memel, Düna, Narva, Newa, Torne älv, Lule älv, Motala ström u.v.m.
Angeschlossene Meere via Kattegat an den Atlantik
Wichtige Inseln:
Rügen, Fünen, Seeland, Lolland, Falster, Gotland, Bornholm, Öland, Usedom, Wolin, Saaremaa, Hiiumaa, Åland-Archipel u.v.m.

Die Ostsee (international Baltisches Meer) ist ein Binnenmeer des Atlantiks in Europa und im Unterschied zur Nordsee kein Randmeer dieses Ozeans. Sie ist überwiegend ein Brackwasser-Meer, wobei in der westlichen Ostsee aufgrund des Wasseraustausches mit Atlantik und Nordsee ein höherer Salz- und Sauerstoffgehalt beobachtet werden kann.
Bezieht man den Kattegat mit ein, so hat die Ostsee eine Fläche von etwa 412.500 km² (ohne Kattegat etwa 390.000 km².

Lage und Ausdehnung

Die Anrainerstaaten der Ostsee sind (im Uhrzeigersinn):
Deutschland, Dänemark, Schweden, Finnland, Russland, Estland, Lettland, Litauen und Polen.

Die Ostsee trennt die Skandinavische Halbinsel von den zusammenhängenden Festländern Nord-, Nordost- und Mitteleuropas.
Die westlichste Stelle der Ostsee liegt am Westende der Flensburger Förde bei der Stadt Flensburg, der nördlichste Punkt befindet sich am Bottnischen Meerbusen bei Töre in der Gemeinde Kalix in Schweden, dort liegt die Posttonne von Törehamn. Die östlichste Stelle der Ostsee befindet sich beim russischen Sankt Petersburg, ihr südlichster Punkt am Südende des Stettiner Haffs bei Stettin.
Das 22.000 km² große Kattegat wird von den Anrainern zumeist als eigenständiges Meeresgewässer betrachtet. Im Gegensatz zur Ostsee ist es ozeanografisch, biologisch, verkehrstechnisch und historisch kein Binnenmeer. Weil es der Zugang zur Ostsee ist, wird es in manchen Zusammenhängen zusammen mit der Ostsee behandelt. In anderen Zusammenhängen ist es eines der Randgewässer der Nordsee.

Der Süden des Kattegat wird auch der Beltsee zugerechnet.

Sowohl historisch als auch in den modernen Wissenschaften wurde und wird daher die westliche Abgrenzung der Ostsee unterschiedlich definiert.
Die Helsinki-Konvention von 1992 bezeichnet das Kattegat nur als Eingang zur Ostsee. Aufgrund dieser Vereinbarung wird das Kattegat aber vielfach mit in die Ostsee einbezogen. Historisch verlief die Grenze durch die Beltsee, denn an den Einfahrten zur Ostsee erhob das Königreich Dänemark den Sundzoll.
Das Leibniz-Institut für Ostseeforschung schreibt: „Aus physikalischer Sicht gibt es Argumente, die Trennung zwischen Nord- und Ostsee im Großen Belt bei Langeland und im Öresund auf die Drogdenschwelle zu legen“. Demnach würden also die dänischen Ostseeinseln in der Beltsee die ungefähre Grenze der Ostsee markieren.
Eine Untersuchung der schwedischen Chemikalienaufsicht nimmt hingegen westlich der Drogdenschwelle die 18 m tiefe Darßer Schwelle als Begrenzung. Diese begrenzt den Zufluss von Salzwasser aus dem Kattegat und der Beltsee, da es unterhalb des salzarmen Ostseewassers strömt.
Beim Vergleich der verschiedenen Definitionen dürfen deren Konsequenzen nicht übersehen werden: Da Kattegat, Beltsee und Öresund sauerstoff- und artenreich sind, ist die Ökologie der Ostsee statistisch betrachtet gesünder, wenn man sie einbezieht, dagegen schwer bedroht, wenn man sie nicht zur Ostsee zählt.

Entstehungsgeschichte

Die Ostsee entstand am Ende der letzten Eiszeit, der Weichsel-Kaltzeit, vor etwa 12000 Jahren nach dem Abschmelzen der riesigen Gletschermassen. Ihre heutige Gestalt und Eigenart bildete sich über mehrere Etappen durch ein Zusammenspiel von Landhebung und Meeresspiegelanstieg:
Vor 12000 bis 10200 Jahren tauten infolge des damaligen Klimaumschwunges die Gletscher in Richtung Skandinavien zurück. Als sich der Eisrand nach Abschmelzen der Inlandeismassen auf der Höhe der heutigen Åland-Inseln, nordöstlich von Stockholm, befand, bildete sich in seinem Vorland der Baltische Eisstausee.
Vor etwa 10200 bis 8900 Jahren stieg der Meeresspiegel so stark, dass sich zumindest im Bereich der heutigen mittelschwedischen Seenplatte, nach anderen Quellen auch zum Weißen Meer, eine Verbindung zum Weltmeer bildete. Durch den dadurch bedingten Süßwasserausstrom und Salzwassereinstrom bildete sich das sogenannte (salzige) Yoldiameer.
Vor etwa 8900 bis 7000 Jahren tauten die skandinavischen Gletscher weiter zurück, der Druck auf die skandinavische Landmasse nahm ab, so dass sie sich zu heben begann und dadurch die Meeresverbindungen blockierte. Es entstand die (süße) Ancylussee.
Vor etwa 7000 bis 2000 Jahren stieg der Meeresspiegel durch die sogenannte Littorina-Transgression so, dass die Festlandbrücke zwischen Südschweden und Dänemark überflutet wurde und der Osten Dänemarks sich in die heutigen Inseln aufteilte. Weiter öffnete sich der Zugang in der Nähe der Darßer Schwelle vor der deutschen Küste, und auch im südlichen Bereich der Ostsee bildeten sich die Grobformen der heutigen Küsten aus.
Die Gletscher waren nun fast vollständig verschwunden. Das Festland von Skandinavien hob sich weiter, so dass sich die Küstenlinie weiter veränderte. Der südliche Bereich der Ostsee senkte sich, das vorrückende Meer überflutete die jungglaziale Landschaft und formte sie dabei um. Als Ergebnis findet man drei Küstenformen im südlichen Bereich wieder: Fördenküste (Beispiel: Kieler Förde), Buchtenküste (Beispiel: Lübecker Bucht) und die Bodden- bzw. Boddenausgleichsküste (Beispiel: Halbinsel Fischland-Darß-Zingst) z. T. mit der Bildung von Haffen (Beispiel: Stettiner Haff).

Auf dem Bild:

Halbinsel Struck (Mecklenburg-Vorpommern)

Klima

Der Südteil der Ostsee befindet sich in der gemäßigten Klimazone, die bei Dänemark noch ausgesprochen maritime Züge trägt, nach Osten hin jedoch im Bereich des Kontinentalklimas liegt. Der nördliche Teil, insbesondere der Bottnische Meerbusen, ist geprägt durch das kalte Klima der borealen Nadelwälder. Die reichen in Finnland bis etwa 200 km nördlich des Polarkreises. Weil die Ostsee vom klimabeeinflussenden Golfstrom abgekoppelt und ihre Fläche recht klein ist, aufgrund geringer Verdunstung und reicher Süßwasserzuführung der Salzgehalt außerdem sehr niedrig liegt, kann sie nur sehr geringfügig zum klimatischen Ausgleich beitragen; sie entwickelt kein eigenes maritimes Klima.
Daher vereist sie jeden Winter teilweise, hin und wieder sogar vollständig.
Nach harten Wintern wirkt die See als Kältespeicher. Hafenstädte wie Oulu in Finnland zählen bis zu sechs vereiste Monate pro Jahr. Eisschichten können in kalten Wintern auch an der deutschen Küste solche Mächtigkeiten erreichen, dass Personen darauf gehen können. Nur einige Inseln wie Bornholm profitieren von einem ungewöhnlich milden Mikroklima.

Klimawandel

Die Ostseeregion erwärmt sich überdurchschnittlich.
Die mittlere Wassertemperatur hat sich im deutschen Teil der Ostsee von 1980 bis 2015 um 1,6 °C an der Oberfläche und um bis zu 1,9 °C in 20 Meter Tiefe erhöht.

Auf dem Bild:
Vereiste Küste an der Ostsee 


Wasserstand und Gezeiten

Der mittlere Wasserstand der Ostsee (Mittelwasser) liegt etwa bei Normalhöhennull (NHN). Bei Kiel liegt er beispielsweise 1 cm unter NHN.
Vor allem die westliche Ostsee unterliegt dem Einfluss einer regelmäßigen, aber schwach ausgeprägten Tide mit einer Periode von 12,4 Stunden und die Amplituden variieren von 30 cm in Flensburg bis 15 cm in Rostock. Von dort sinken die Tideneffekte stetig, bis sie am „Leuchtturm Darßer Ort“ einen Wert von rund 0,0 cm aufweist. Tiden von rund 20 bis 30 cm sind bei gründlicher Beobachtung gut wahrnehmbar. Allerdings ist bei stärkerem Wind oder Sturm schnell nichts mehr von den reinen Wasserstandsänderungen der Tiden zu merken.
Als Sturmhochwasser wird gemeinhin ein Wasserstand von mehr als einem Meter über Normalmittelwasser bezeichnet; dies ereignet sich im Mittel zwei Mal pro Jahr.

Salinität

Der Salzgehalt (die Salinität) der Ostsee nimmt von West nach Ost ab. Er schwankt in der Beltsee im Westen zwischen 30 (3 %) und 19 PSU (1,9 %), im nordöstlichen Teil (Bottenwiek und Finnischer Meerbusen) hingegen nur noch zwischen 5 und 3 PSU (0,5 % bis 0,3 %). Der Salzgehalt an der Ostküste Schleswig-Holsteins beträgt rund 1,5 bis 1,9 %. (Im Vergleich dazu erreicht der Salzgehalt des Atlantiks und der nördlichen Nordsee 35 PSU.) Während international Wasser oft ab 1,8 % als Salzwasser gilt, ist in Deutschland eine Salinität von 1 % als Grenze gängig. Ab welchem Punkt die Ostsee aus Brackwasser besteht, ist also definitionsabhängig.
Der Rückgang des Salzgehalts verläuft dabei nicht kontinuierlich, sondern stufenweise. Dies wird darauf zurückgeführt, dass das Bodenprofil der Ostsee eiszeitbedingt aus Becken und Schwellen besteht. Das größte Gefälle der Salzkonzentration ist im Bereich der Darßer Schwelle nordöstlich von Rostock zu finden, die die Grenze zwischen Beltsee und Arkona-Becken bildet. Westlich davon beträgt die Salinität bis zu 1,7 %, östlich nur 0,8 %. Östlich der Darßer Schwelle ist die Ostsee daher ein reines Brackwassermeer.
Wegen des hohen Süßwassereintrags und der geringen Verdunstung der Ostsee ist ihr Salzgehalt größtenteils auf den Wasseraustausch mit dem Weltmeer zurückzuführen. Da Salzwasser schwerer ist als Süßwasser, findet zudem eine Schichtung des Seewassers statt. Besonders viel Salz findet sich im tiefen Wasser unterhalb von 6070 Metern. In den Belten und Sunden gibt es eine Oberflächenströmung mit geringem Salzgehalt von der Ostsee zum Kattegat und eine Tiefenströmung salzreichen Wassers aus dem Kattegat in die Ostsee. Durch die Schwellen- und Beckenstruktur des Ostseebodens bleibt aber ein beachtlicher Teil des Salzwassers im Becken der Beltsee zurück und dringt nicht weiter nach Osten vor.
Zeitliche Schwankungen der Salinität kommen durch stürmische Perioden zustande, die den Wasseraustausch durch die Meerengen beschleunigen, und durch große Niederschlagsmengen, die den Süßwassereintrag (im Mittel 500 km³/Jahr) vermehren. Damit gelangen sowohl Salz als auch Sauerstoff in das Tiefenwasser der Ostsee. Gibt es über längere Zeit keinen neuen Zustrom, wird der Sauerstoff von den Organismen aufgebraucht. Es bildet sich giftiger Schwefelwasserstoff, der zum Beispiel Fischeier oder Larven abtötet. Der Sauerstoffvorrat eines zusätzlichen Nordseewasser-Einflusses während stürmischer Perioden hält etwa ein bis drei Jahre vor. Der vorletzte solche Einbruch war 2003, der davor 1993. Noch in den 1970er Jahren fanden solche Ereignisse viel häufiger statt als heute. Im Winter 2014/2015 wurde der drittumfangreichste Salzwassereinbruch seit 1880 beobachtet, als rund 4 Gigatonnen Salz in die westliche Ostsee gelangten, die größte Menge seit sechs Jahrzehnten.

Ökologie

Ungefähr 20 Prozent der Böden der Kern-Ostsee – zwischen Dänemark und den Åland-Inseln – gehören inzwischen zu den sogenannten „Todeszonen“, in denen aufgrund Sauerstoffmangels kein Leben außer anaeroben Organismen existiert. Dies ergaben Messungen des schwedischen Meteorologischen Instituts im Jahr 2008. Andere Berichte bezeichneten ein Sechstel als lebensfeindliche Gebiete. Ursache ist, dass hauptsächlich aus der Landwirtschaft Phosphor- und Stickstoff-Verbindungen in die Ostsee gelangen. Phosphor und Stickstoff sind Düngerstoffe. Sie fördern das Algenwachstum; die Zersetzung toter Algen lässt den Sauerstoffgehalt sinken. Wasser mit höherem Salzgehalt und dadurch bedingt höherem spezifischem Gewicht bleibt auf dem Meeresgrund, isoliert vom Oberflächenwasser und der Atmosphäre. In den Todeszonen leben nur anaerobe Bakterien; sie zersetzen organische Substanz und setzen dabei Schwefelwasserstoff frei. Eine Anreicherung mit Sauerstoff findet überwiegend durch Herbst- und Winter-Stürme aus westlichen Richtungen statt, die salziges und sauerstoffreicheres Wasser aus der Nordsee in die Ostsee transportieren.

Inselwelt

Die Ostsee ist reich an Inseln, Inselgruppen und -ketten sowie bewohnten und unbewohnten Eilanden. Eine exakte Zahl wird nicht genannt, weil die Definitionen auseinandergehen, wonach eine Insel und ein Eiland unterschieden werden. Allein zu Deutschland gehören dabei über 50 Inseln und Eilande.

Tierwelt

Die Fischbestände leiden außer unter dem Sauerstoffmangel und den Schadstoffeinträgen auch unter Überfischung. Die Situation des Herings und des Dorschs ist in der Ostsee deutlich schlechter als in der Nordsee. Darum einigte sich die EU 2008 und 2019 auf eine Herabsetzung der Fangquoten. Im Greifswalder Bodden geht die Larvenproduktion der Heringe seit 2004 kontinuierlich zurück. Möglicherweise sorgt auch die durch den Klimawandel veränderte Phänologie für einen stetigen Rückgang der Heringbestände. Der Dorsch laicht beispielsweise in etwa 60 Metern Tiefe, wo die Salzkonzentration optimal für die Fischeier ist. Dort wird allerdings zunehmend eine signifikant wachsende Sauerstoffarmut registriert, die zur Folge hat, dass die Fischeier absterben. Der Bestand an Dorsch (Kabeljau) hat allerdings in den letzten Jahren wieder leicht zugenommen, bedingt durch einen Kaltwasserschub und ein besseres Einhalten der Fangquoten insbesondere durch polnische Fischer.

Die Fauna und auch die Flora der Ostsee sind durch eine relative Artenarmut aufgrund der weitgehenden Isolation der Ostsee von der Nordsee, dem geringen Sauerstoff- und Salzgehalt sowie der (geologisch betrachtet) erst kürzlichen Entstehung nach der letzten Eiszeit geprägt.

Obwohl die Ostsee das zweitgrößte Brackwassermeer der Erde ist, ist sie ausgesprochen artenarm. Gründe sind unter anderem, dass der Wasseraustausch mit der Nordsee und damit die Einwanderung von Tier- und Pflanzenarten durch Schwellen behindert wird und dass tiefe Teile der zentralen Ostsee arm an Sauerstoff sind. Flache Regionen der Ostsee unterliegen starken Temperaturschwankungen. Die Ostsee ist ein Meer der Zuwanderer-Arten, endemische Arten gibt es nur zwei (den Plattfisch Platichthys solemdali und den Tang Fucus radicans) mehr konnten sich während der kurzen Existenz des Binnenmeeres seit der letzten Eiszeit nicht entwickeln. Die marinen Zuwanderer werden in Nordfische und Südfische unterteilt. Die Nordfische stammen aus den kälteren Gebieten der nördlichen Nordsee und der Gewässer zwischen Norwegen und Island. Dazu gehören Dorsch, Wittling, Kliesche und Scholle. Die Südfische stammen aus der Biskaya und dem Ärmelkanal. Zu ihnen zählen Hornhecht, Schwarz- und Sandgrundel. Beide Gruppen wanderten über die Nordsee in die Ostsee ein. Außerdem sind Fischarten aus den in die Ostsee mündenden Flüssen eingewandert.

Auf dem Bild:
Große Schlangennadel (Entelurus aequoreus), Unterwasseraufnahme aus

 der Meerenge von Öresund, Nähe Malmö (Südschweden)

 Die Große Schlangennadel lebt an den Küsten des östlichen Atlantiks, sowie in der Nord- und der westlichen Ostsee.



Für marine Fische und die Wirbellosen ist zu beobachten, dass ihre Artenzahl mit sinkendem Salzgehalt, also von den Belten und Sunden über die südliche und mittlere bis zur nördlichen Ostsee immer mehr abnimmt. Die untere Schwelle für das Auftreten dieser Arten liegt bei einem Salzgehalt von etwa 5 ‰ bis 10 ‰. Die Regionen, in denen der Salzgehalt zwischen 5 ‰ und 8 ‰ liegt, weisen ein Minimum an Arten auf, da hier der Salzgehalt für marine Arten zu niedrig, für Süßwasserorganismen aber schon zu hoch ist. Diese Grenze liegt etwas östlich der Darßer Schwelle nördlich von Rostock. In Brackwasser bilden marine Arten oft Kümmerformen, wachsen langsamer, bleiben kleiner und haben eine geringere Lebenserwartung. Fische haben eine reduzierte Wirbelzahl, gehäusebildende Wirbellose produzieren dünnere Schalen. In der Grenzregion sind viele Arten nicht mehr fortpflanzungsfähig und die Bestände werden nur durch zuströmende Larven aufrechterhalten. Die Eier von Meeresfischen entwickeln sich oft pelagisch (schwebend im Wasser) und brauchen ein bestimmtes spezifisches Gewicht des umgebenden Wassers um im Schwebezustand zu bleiben. Als Anpassung daran nimmt der Eidurchmesser einiger Arten mit abnehmendem Salzgehalt zu. Bei der Flunder und der Scholle, deren Eier normalerweise pelagisch sind, entwickeln sich die Eier in der Ostsee auf dem Meeresboden, haben hier allerdings eine dickere Haut. Fische denen eine solche Anpassung nicht gelingt, wie die Sardelle, die Makrele und die Bastardmakrele sind nur als Irrgäste in der westlichen Ostsee anzutreffen.

In den tiefen Bereichen der westlichen und zentralen Ostsee bei Bornholm, vor Gdańsk und bei Gotland fehlt Sauerstoff fast völlig. Stattdessen sind hohe Konzentrationen von Schwefelwasserstoff vorhanden und höheres Leben (Vielzellige Tiere (Metazoa) fehlt. Stattdessen kommt es zu einer hohen Konzentration von Bakterien, Archaeen und eukaryotischen Einzellern (Protisten).

Siehe auch:

Fauna und Flora der Ostsee (auf Wikipedia)

Das Schwarze Meer

Fläche: 436.400 km²
Volumen: 547.000 km³
Maximale Tiefe: 2212 m
Mittlere Tiefe: 1253 m
Ozean: Atlantischer Ozean
Zuflüsse: Donau, Dnister, Dnepr
Angeschlossene Meere: Asowsches Meer, Bosporus/Marmarameer

Das Schwarze Meer ist ein zwischen Südosteuropa, Osteuropa Lage zwischen Osteuropa, Kleinasien und dem Kaukasus gelegenes Binnenmeer, das über den Bosporus und die Dardanellen mit dem östlichen Mittelmeer verbunden ist. Es ist bis 2212 m tief und hat (ohne das Asowsche Meer) eine Fläche von etwa 436.400 km².

Auf dem Bild:
Kap Kaliakra, Schwarzes Meer (Bulgarien)


Geographie

Das Schwarze Meer liegt auf der westlichen innereurasischen Grenze zwischen Kleinasien/dem Kaukasus und Südosteuropa/Osteuropa. Die Anrainerstaaten sind im Uhrzeigersinn die Ukraine, Russland, Georgien, Türkei, Bulgarien und Rumänien.
Die Türkei hat eine Küstenlinie am Schwarzen Meer von 1700 km, die kürzeste Küstenlinie hat Rumänien mit 256 km. Die Ukraine hat mit 1756 km die längste Küste aller Anrainerstaaten, durch die völkerrechtswidrige Annexion der Halbinsel Krim durch Russland ist die teilweise ihrem Zugriff entzogen.
Über den Bosporus zum Marmarameer besteht eine Verbindung vom Schwarzen Meer zum Mittelmeer und über die Straße von Kertsch eine weitere zum Asowschen Meer.
Wasserstraßen verbinden das Schwarze Meer über den Don und den Wolga-Don-Kanal zur Wolga, zum Kaspischen Meer, zur Ostsee und zum Weißen Meer sowie über die Donau und den Main-Donau-Kanal zur Nordsee.
Die Küste des Schwarzen Meeres ist vor allem im östlichen und südlichen Bereich nur schwach gegliedert. Typisch für den nordwestlichen Teil ist die Herausbildung von Limanen im Mündungsbereich von Dnepr, Bug, Dnister und einigen kleineren Flüssen.

Inseln, Halbinseln und Buchten

Das Schwarze Meer ist arm an Inseln und Inselgruppen. Einzelne kleine Inseln und Eilande sind unter anderem der türkischen und bulgarischen Küste vorgelagert, andere befinden sich im Mündungsgebiet der größeren Zuflüsse (Donau, Dnjepr). Die zahlenmäßig größte Inselgruppe befindet sich in der Bucht von Burgas.
Die Halbinsel Krim und die ihr gegenüber liegende Taman-Halbinsel trennen das Schwarze Meer vom Asowschen Meer.
Die größte Bucht des Schwarzen Meers ist die Bucht von Burgas (Bulgarien). Der westlichste Punkt des Meeres befindet sich ebenfalls in der Bucht von Burgas und liegt sehr nahe der Stadt Burgas.

Auf dem Bild:
Die rumänische Stadt Constanta am Schwarzen Meer


Entstehungsgeschichte

Das Schwarze Meer bildete sich als ein Relikt des erdgeschichtlichen Randmeeres der Paratethys vor 35 Mio. Jahren, aus dem auch das Kaspische Meer und der Aralsee hervorgingen. Eine bewegte Zeit mit tiefgreifenden Veränderungen folgte, als vor etwa 11,5 Mio. Jahren auf dem Gebiet des Schwarzen Meeres der brackische Pannon-See entstand und etwa vor 7 Mio. Jahren der fast süßwasserhaltige Pontische See.
Bis zum zweiten Kältemaximum der letzten Eiszeit (in Mitteleuropa Weichseleiszeit) vor etwa 20.000 Jahren war das Klima kalt und trocken, und viel Süßwasser war in den Gletschern der nordischen Inlandvereisung gebunden. Der Meeresspiegel lag bedeutend tiefer, zeitweilig war das gesamte Becken trockengefallen.
Vor etwa 17.000 Jahren stiegen die Temperaturen an. Das abschmelzende Gletschereis setzte große Mengen von Süßwasser frei, das durch die bereits bestehenden Flusssysteme von Donau, Dnepr und Don in das Becken des Binnenmeeres abfloss. Zu Beginn des Holozäns lag der Meeresspiegel noch deutlich unter dem des Mittelmeeres. Infolge der permanenten holozänen Transgression der Weltmeere stieg der Pegel des Mittelmeeres bis zu dem Punkt, an dem – nach bisheriger Theorie – ein gewaltsamer Durchbruch durch den Bosporus in das Schwarze Meer entstand. Die daraus entstandene Flutwelle wird auch als die in der Bibel beschriebene Sintflut interpretiert.
Zeitpunkt und Intensität dieses unbestrittenen Flutungsereignisses sind seit den 1990er Jahren Gegenstand einer wissenschaftlichen Kontroverse. Man nimmt an, dass dieser Einbruch 5500 v. Chr. in kataklystischer Weise stattfand und mit einer Wasserspiegelanhebung von mehr als hundert Metern in kurzer Zeit einherging. Archäologische Funde auf dem Grund des Schwarzen Meeres deuteten zudem auf ein schnelles Verlassen von Siedlungen am zuvor dicht besiedelten Ufergebiet hin. Im Gegensatz zur biblischen Sintflut, welche 150 Tage gedauert haben soll, wird für den Anstieg des Wassers im Schwarzen Meer ein Zeitraum von 33 Jahren geschätzt.
Der Bosporus stellt seitdem die Verbindung zum Marmarameer dar. Er hat eine Breite von 760 bis 3600 Metern und ist an seiner flachsten Stelle lediglich 32 bis 35 Meter tief.

Salzgehalt

Das Wasser hat in der oberen Schicht einen (relativ niedrigen) Salzgehalt von etwa 17 Promille. In den tieferen Schichten des Meeres, unter etwa 150 Metern, ist der Salzgehalt wesentlich höher. Der salinare Zufluss aus dem Mittelmeer (38–39 ‰) beträgt etwa 300 km³ je Jahr und der Oberflächenabfluss von weniger salinarem Wasser aus dem Schwarzen Meer etwa 600 km³ je Jahr.

Sauerstoffgehalt

Das salzarme Oberflächenwasser des Schwarzen Meeres liegt wie ein Deckel auf dem dichteren, salzhaltigeren Tiefenwasser. Es herrscht somit eine stabile Schichtung mit nur unbedeutendem vertikalen Austausch. Da somit kein Sauerstoff in die Tiefe gelangt, sind weite Bereiche des Tiefwassers des Schwarzen Meeres anoxisch, also frei von ungebundenem Sauerstoff. Das Schwarze Meer ist sogar das größte anoxische Meeresbecken der Erde. Das hat zur Folge, dass in den tieferen Bereichen des Meeres keine Organismen existieren können, die einen auf Sauerstoffatmung basierenden Stoffwechsel betreiben. Stattdessen werden andere Stoffe wie Sulfat als finales Oxidationsmittel verwendet, wodurch Schwefelwasserstoff entsteht. Der Schwefelwasserstoff bildet zusammen mit zweiwertigen Eisenionen Eisensulfide (im Wesentlichen FeS, sowie FeS2 als Pyrit oder Markasit). Konsequenz aus der Sauerstoffarmut ist, dass organische Abfälle (abgestorbene Pflanzen, Tiere usw.) nicht – wie an der Luft oder im sauerstoffreichen Wasser – vollständig zu Kohlenstoffdioxid und Wasser oxidiert werden. Es erfolgt vielmehr ein unvollständiger Abbau und am Boden sammeln sich die Überreste. Manche Geologen und Meereschemiker nehmen an, dass die Vorgänge im Schwarzen Meer denjenigen gleichen, die in vergangenen Erdzeitaltern bei der Entstehung von Erdöl bzw. Ölschiefer abliefen. Sie sprechen von euxinischen Verhältnissen. Mit anderen Worten: Aus den Fäulnisüberresten am Boden des Schwarzen Meeres könnte einmal Erdöl bzw. Ölschiefer entstehen.
Im anoxischen Bereich des Schwarzen Meeres entstehen zudem große Mengen Methan durch den anaeroben Abbau organischen Materials. Zusätzlich emittieren auch unterseeische Schlammvulkane Methan. Das Schwarze Meer ist zugleich das Gewässer mit der höchsten Konzentration von Methanhydraten. In bestimmten Küstenabschnitten im Osten des Schwarzen Meeres dringt so viel Methan nach oben, dass es an der Luft zeitweise zu brennen beginnt.

 

Klima am Schwarzen Meer

Aufgrund der Größe des Schwarzen Meeres ist das Klima an seinen Ufern nicht einheitlich. Im Norden, also insbesondere in der Ukraine und in Russland, ist es kontinental geprägt, im Süden, also vor allem in der Türkei, in Bulgarien und Georgien, eher mediterran, wenn auch kaum subtropisch. Es gibt zahlreiche Gegenden mit mikroklimatischen Besonderheiten wie etwa das rumänische Donaudelta, die Krim oder die Ausläufer des Kaukasus.

Insgesamt sind die Sommer am Schwarzen Meer warm, aber durchaus nicht ohne Regen. So fällt in Trabzon an jedem dritten Tag im August Niederschlag. Im Westen, etwa an der bulgarischen Küste, sind die Sommermonate noch etwas heißer und die Unterschiede zwischen Tages- und Nachttemperatur größer. Die durchschnittliche Tageshöchsttemperatur liegt am Schwarzen Meer im Sommer zwischen 22 und 26 Grad, nachts sinkt sie im Mittel fast nirgends unter 16 Grad. Die winterlichen Temperaturen sind mild, allerdings kommt es durchaus zu Frosteinbrüchen.
Im südlichen Schwarzen Meer fällt zu allen Jahreszeiten mehr Regen als im nördlichen, in Trabzon etwa übers Jahr fast doppelt so viel wie in Sewastopol (Krim). Zudem sind die winterlichen Niederschläge ergiebiger als die im Sommer. Die Luftfeuchtigkeit ist ganzjährig relativ hoch.

Umweltverschmutzung und Meeresschutz

Der größte Anteil an Umweltverschmutzung verursachenden Substanzen gelangt über die Donau und ihr Einzugsgebiet in das Schwarze Meer: Unter anderem transportiert sie hochgerechnet wohl rund 4,2 Tonnen Plastikmüll täglich in das Schwarze Meer.
Für den Meeresschutz und die Befischung des Schwarzen Meeres wurde 1996 das ACCOBAMS („Agreement on the Conservation of Cetaceans of the Black Sea, Mediterranean Sea and Contiguous Atlantic Area“) unterzeichnet. Es regelt den Schutz der Delphine und Wale (Cetacea). Besonders bedroht sind hier die Großen Tümmler.
1992 wurde in Bukarest das Übereinkommen über den Schutz des Schwarzen Meeres vor Verschmutzung verabschiedet. 

Auf dem Bild:
Delphine, wie der Große Tümmler (Tursiops truncatus
sind heute selten im Schwarzen Meer zu finden.