Pfeilwurzgewächse
Marantaceae
Die Pfeilwurzgewächse (Marantaceae) sind eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Ingwerartigen (Zingiberales). Die Familie enthält etwa 31 Gattungen mit etwa 525 bis 550 Arten. Einige Arten sind beliebte tropische Zierpflanzen, auch Zimmerpflanzen, dabei sind einige Arten sehr robust und schattentolerant.
Es sind ausdauernde krautige Pflanzen, in ganz unterschiedlichen Größen und Wuchsformen. Sie bilden oft Rhizome. Viele der Arten gedeihen im schattigen Regenwald-Unterwuchs. Einige Arten sind Kletterpflanzen, andere Hängepflanzen oder Bodendecker. Die Stängel sind einfach oder verzweigt. Oft sind Pflanzenteile behaart.
Blütenstände und Blüten
Je oberirdischem Stängel werden ein oder mehrere Blütenstände gebildet, sie können end- oder seitenständig sein; selten entspringen die Blütenstände direkt aus dem Rhizom. Es ist ein mehr oder weniger langer Blütenstandsschaft vorhanden. Die zusammengesetzten, kopf- bis ährenähnlichen Gesamtblütenstände enthalten zwei bis viele Teilblütenstände; meist jeweils zwei Blüten (bei Monotagma und Monophrynium stehen die Blüten einzeln) sind zu Teilblütenständen zusammengefasst und jeweils über einem Tragblatt. Die beiden obersten Blüten eines Teilblütenstandes sind zueinander enantiomorph, sind also Spiegelbilder. Die Tragblätter sind bei einigen Arten intensiv gefärbt und dekorativ.
Die meist fleischigen, selten trockenen Kapselfrüchte, Beeren oder Nussfrüchte enthalten meist nur einen, selten bis zu drei Samen. Auf den Früchten sind oft noch die Kelchblätter erkennbar.
Systematik und Verbreitung
Der Familienname Marantaceae wurde zweimal veröffentlicht: 1814 von Robert Brown und 1888 von Petersen. Der botanische Name der Typusgattung Maranta ehrt den italienischen Botaniker des 18. Jahrhunderts Bartolomeo Maranta.
Sie sind in den ganzen Tropen verbreitet, außer in Australien. Je etwa die Hälfte der Arten gedeiht in der Neotropis und Paläotropis.
Der Ausgangspunkt der Evolution der Familie ist wahrscheinlich Afrika. Fossilienfunde der Familie gibt es ab dem Eozän.
Innerhalb der Ordnung der Zingiberales sind die Marantaceae am engsten mit den neotropischen Cannaceae verwandt, zu denen die Taxa auch früher gestellt wurden. Karl Heinrich Koch erkannte 1857, dass die Marantaceae eine eigenständige Familie sind. Beispielsweise ist die Blattnervatur und die sekundäre Pollenpräsentation bei beiden Familien gleich.
Die Abgrenzung der Gattungen ist schwierig und so wurden Arten von der einen zur anderen Gattung verschoben. Dies bedingt eine Vielzahl von Synonymen. Die Familie enthält etwa 30 bis 31 Gattungen mit etwa (400 bis) 525 bis 550 Arten.
Eine Auflistung ist auf Wikipedia zu finden!
Nutzung
Ausleseformen von Calathea crocata gehören zu den wenigen Arten der Familie, die auf Grund ihrer dekorativen Blütenstände als Zierpflanzen kultiviert werden.
Aus der Katamfe (Thaumatococcus danielli) wird der Süßstoff Thaumatin gewonnen. Die wichtigste Nahrungspflanze der Familie ist Maranta arundinacea, die im gesamten Tropengürtel zur Gewinnung von Pfeilwurzelmehl (Arrowroot starch) angebaut wird.
Eine große Anzahl von Arten werden in vielen Sorten als Zierpflanzen in tropischen Parks und Gärten, aber auch als Zimmerpflanzen und Schnittgrün genutzt.
Die Schattentoleranz besonders einiger Arten aus dem Unterwuchs tropischer Wälder ist von Vorteil, um sie als Zimmerpflanzen einzusetzen. Meist sind die bunten, sehr dekorativen Blätter der Grund, um sie als Zierpflanzen zu verwenden, selten sind es die Blütenstände. Ein geeigneter Standort als Zimmerpflanze ist hell oder halbschattig, bei direkter Sonneneinstrahlung verlieren die auffällig gemusterten Blätter ihre Farbe und verblassen, zudem kann die gesamte Pflanze eingehen. Wichtig ist es, die Klimabedingungen ihrer Herkunft annähernd herzustellen. Gewährleistet sein sollte eine hohe Luftfeuchte, bei manchen Arten bis 80 % und die Umgebungstemperatur sollte 18 Grad nicht unterschreiten. Die dekorativ gemusterten Blätter der Korbmarante wurden früher von den Ureinwohnern Brasiliens zur Herstellung von Körben verwandt. Daher ihr Name.
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