Weitere Wirbellose Art für Art

Hier stellen wir die wirbellosen Tiere vor, die wir aktuell halten oder früher einmal gehalten oder gezüchtet haben.

Afrikanischer Riesentausendfüßer
Archispirostreptus gigas 

Archispirostreptus gigas gehören zu den größten Tausendfüßern und können eine Größe von bis zu 32 cm erreichen.

Steckbrief:

Herkunft: Ost- und Süd-Afrika: Somalia, Tansania
Lebensraum: Trockensavannen mit ausgeprägter Trocken- und Regenzeit
Lebenserwartung: 8-10 Jahre
Temperatur: 22-27 °C
Feuchtigkeit: 70-90%
Größe: bis 32 cm
 

Terrarium: 

Für eine Gruppe von 5 Tieren sollte man ein Becken von min. 80 cm Länge x 40 cm Tiefe x 50 cm Höhe wählen. Ebenfalls sollte für eine Vernünftige Ei-Ablage und Häutung eine Bodenhöhe von min. 10-15 cm zur Verfügung stehen.

Für den Boden ist eine Mischung aus 75/25 Laubwaldhumus/Weißfaules Holz + Kalk empfehlenswert.

Ebenfalls sollte für genügend Klettermöglichkeiten gesorgt sein, Archispirostreptus gigas sind gute Kletterer, welche sich auch gerne am Tag ein paar Flechten gönnen.

Nahrung:

  • Weißfaules Holz
  • Laubwaldhumus
  • Buchen-und Eichenlaub
  • Fischflocken (Eiweiß)
  • Sepia-Schulp
  • Allgemein Obst und Gemüse wie z.B. Zucchini, Kürbis, Süßkartoffeln oder

Melone (gründliches Abwaschen wird dringend empfohlen) 

Asseln

Systematik

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Unterstamm: Krebstiere (Crustacea)
Klasse: Höhere Krebse (Malacostraca)
Unterklasse: Eumalacostraca
Überordnung: Ranzenkrebse (Peracarida)
Ordnung: Asseln
Wissenschaftlicher Name: Isopoda

Die Asseln (Isopoda) sind eine Ordnung, die zur Klasse der Höheren Krebse (Malacostraca) gehört. Asseln sind 0,3 mm bis annähernd 50 cm groß. Die meisten Asseln sind Pflanzenfresser und zählen somit biologisch zu den Erstzersetzern.


Auf dem Bild oben: Riesenassel (Bathynomus giganteus) in der Tiefsee.

Mit einer Länge von bis zu 45 cm und einem Gewicht von bis zu 1,7 kg sind Riesenasseln ein gutes Beispiel für Tiefseegigantismus, denn die meisten ihrer Verwandten auf dem Land werden nur wenige Zentimeter groß.


Merkmale

Der Körper der Asseln ist im Gegensatz zu den nahe verwandten Flohkrebsen vom Rücken zum Bauch abgeplattet. Sie haben sieben Beinpaare und eine gleichbleibende Zahl von Körpergliedern. Die Kiemen sitzen an den hinteren Beinen. Verschiedene Arten zeigen jedoch unterschiedliche Anpassungsstufen an ein Leben an Land, so gibt es neben der Kiemenatmung auch Arten mit anderen Respirationsorganen wie Tracheen oder Lungen.

Lebensraum und Nahrung

Der ursprüngliche Lebensraum der Asseln ist das Meer. Sie sind aber auch im Süßwasser zu finden. Eine Gruppe – die Landasseln – hat das Wasser verlassen, aber durchweg ihre Kiemenatmung beibehalten. Die Jungen entwickeln sich direkt aus Eiern in einer Bruttasche (Marsupium) unter dem Körper der Weibchen. Ein Weibchen kann im Jahr bis zu 100 Jungtiere haben. Da die Asseln ihre zarten Kiemenanhänge ständig feucht halten müssen, bevorzugen sie feuchte Habitate, können aber auch im Trockenen gefunden werden. So findet man die Mauerassel (Oniscus asellus) im Falllaub, unter Baumstümpfen und unter Steinen. Mit ihren Mundwerkzeugen (Mandibeln) können sie Falllaub und Totholz anfressen.

Arten (Auswahl)

mit Verlinkung zu Wikipedia

Ameisenassel (Platyarthrus hoffmannseggii)

Armadillidium opacum

Cymothoa exigua

Gemeine Rollassel (Armadillidium vulgare)

Kellerassel (Porcellio scaber)

Klippenassel (Ligia oceanica)

Lepidoniscus minutus

Mauerassel (Oniscus asellus)

Moosassel (Philoscia muscorum)

Orthione

Riesenasseln (Gattung Bathynomus)

Sumpfassel (Ligidium hypnorum)

Trachelipus rathkii

Trachelipus ratzeburgii

Wasserassel (Asellus aquaticus)

Fossile Belege

Fossile Belege sind aus nahezu allen geologischen Perioden seit dem Zechstein bekannt, insgesamt aber rar. Aufgrund der zumeist sehr schwierigen Fossilisationsbedingungen an Land handelt es sich ganz überwiegend um aquatische Formen. Ausnahmen bilden Einschlüsse im Bernstein, bei denen es sich naturgemäß vorwiegend um terrestrische Formen handelt. Die Isopoda des eozänen/oligozänen Baltischen Bernsteins repräsentieren die gesamte Bandbreite vom Wasserbewohner über feuchtigkeitsliebende Formen bis hin zu Bewohnern trockener Habitate. 

Landasseln

Die Landasseln (Oniscidea) sind eine an Land lebende Unterordnung der Asseln (Isopoda). Sie sind die einzigen dauerhaft an Land lebenden Krebstiere, und im Gegensatz zu Landeinsiedlerkrebsen und anderen temporär an Land lebenden Krebsgruppen können sie sich auch außerhalb des Wassers fortpflanzen. Weltweit gibt es mehr als 3700 bekannte Landasselarten, die sich auf mehrere Familien verteilen. In Deutschland sind rund 50 Arten heimisch.

Auf dem Bild: Tropische Weiße Asseln

 (Trichorhina tomentosa)

Tropische Assel
Cubaris murina

Bekannte Farbvarianten:

  • Cubaris murina “orange”

Herkunft:

  • Pantropische Art, tropische und subtropische Zonen aller Kontinente

Temperatur:

  • tagsüber 22-27 °C

Größe:

  • bis 1,2 cm

Cubaris murina ist eine zeigefreudige und sehr aktive Anfänger-Art. Beim Blick in das Terrarium sieht man immer wieder Tiere auf dem Bodengrund

umherlaufen. Sie suchen das Substrat nach allem verwertbarem ab. Wählerisch sind die fleißigen Isopoden dabei keinesfalls. Manchmal erinnert das Durchwühlen der oberen Deckschicht an das Verhalten von Wildschweinen. Wenn der Hunger gestillt ist, wird sehr gerne mit vielen Artgenossen unter einem Versteck abgewartet, bis die Abenddämmerung kommt und man endlich nachschauen kann, was über den Tag an verwertbarem auf den Boden gefallen ist.

In ihrem Wesen sind sie sehr forsch und unerschrocken. Es ist schon etwas sehr Besonderes, wenn man mal eine Cubaris murina zusammengerollt auf dem Boden liegen sieht. Viel ausgeprägter ist ihr Fluchtverhalten: Sobald sie sich gestört fühlen, wird so lange panisch umher gerannt, bis sich eine Versteckmöglichkeit findet.

Behälter:

Da diese Assel-Art mit ihren 1,2 cm zu den kleineren Isopoden gehört, kann man die Haltung mit 12 Tieren in einer 1 Liter Dose bedenkenlos

beginnen. Allerdings sollte man sich darauf gefasst machen, dass sich sehr schnell Nachwuchs ankündigen wird und man ab 25 Tieren auf einen

größeren Behälter ausweichen sollte.

Die Substrathöhe sollte bei mindestens 3 cm liegen, da Cubaris murina es etwas feuchter mag. Der Laubwaldhumus sorgt für eine gute Aufnahme

der Feuchtigkeit und dient dabei als Speicher, der das Wasser langsam an die Luft weitergibt. Die Cubaris murina fühlt sich bei einer Luftfeuchtigkeit ab 70% pudelwohl.

Nachwuchs:

Cubaris murina sind unkompliziert in der Zucht.

Die durchschnittliche Anzahl der geborenen Jungasseln 25. Die Inkubationszeit ist mit 17 Tagen nur einen halben Tag langsamer als bei Porcellionides pruinosus „Kubanische Assel“.

Bei diesen Kennzahlen erkennt man schnell das Potential dieser Assel-Art als Bodenpolizei und Proteinquelle vor allem in Feuchtterrarien.

Nahrung:

Sie lieben Obst und stürzen sich auf alles was süßlich schmeckt. Zusätzlich sollte man den Tieren ausreichend Proteine anbieten. Dadurch

lässt sich die Geburtenrate und der Kannibalismus positiv beeinflussen.

Diese Asselart sind die perfekten Resteverwerter für alle Terrarien, in denen eine relative Luftfeuchtigkeit ab 70% herrscht.

Kubanische Assel
Porcellionides pruinosus

Systematik

Überordnung: Ranzenkrebse (Peracarida)
Ordnung:
Asseln (Isopoda)
Unterordnung:
Landasseln (Oniscidea)
Familie:
Porcellionidae
Gattung:
Porcellionides
Art: 
Porcellionides pruinosus

Porcellionides pruinosus ist eine ursprünglich mediterrane Landassel mit zehn anerkannten Unterarten. Die bis zu 11 mm große Art weist meist eine leicht bläulich-violette bis graue Färbung auf. Der Körper ist beschuppt und scheint daher mit einer Art Reif bedeckt zu sein, daher der Name pruinosus (lateinisch für bereift). Bei adulten Tieren ist das vorletzte Glied der Fühlergeißel etwas länger als das letzte Glied. Das Pleon ist deutlich schmaler als das Pereion. Die Beine sind weiß, das zweite Fühlerpaar hell-dunkel geringelt. Die Art verfügt über zwei Paar weiße Pseudotracheen an den Pleopoden.

Verbreitung und Lebensraum

Ursprünglich stammt Porcellionides pruinosus aus dem Mittelmeerraum, wurde aber auf alle Kontinente bis auf die Antarktis und viele Inseln verschleppt. Es handelt sich also um einen Kosmopoliten.

In kühleren Regionen lebt die Assel zunehmend synanthrop, so ist sie in Frankreich, England und Belgien oft in Komposthaufen zu finden, wo durch den Verrottungsprozess höhere Temperaturen herrschen.

Gefährdung

Wegen ihrer guten Anpassung an die Lebensräume der Menschen sind die Asseln lokal häufig. Sie werden in der Roten Liste der gefährdeten Tiere Deutschlands nicht bewertet, weil sie eingeschleppt wurden.

Systematik und Taxonomie

Porcellionides pruinosus ist weltweit verbreitet, es existieren jedoch zahlreiche geographische Varianten, die sich in der Ausprägung verschiedener Merkmale unterscheiden. Molekulargenetische Untersuchungen deuten auf einen Artenkomplex hin, dessen taxonomische Abgrenzung jedoch schwierig ist. Immer wieder wurden neue Arten aus dem Artenkomplex ausgegliedert, später aber oft wieder mit Porcellionides pruinosus synonymisiert. Nicht immer schlagen sich die genetischen Unterschiede auch deutlich in der Morphologie nieder. Diese Kryptospezies sehen zwar gleich aus, können aber meist nicht miteinander gekreuzt werden.

Die Art wurde 1833 von Johann Friedrich von Brandt unter dem Namen Porcellio pruinosus erstbeschrieben. 

Haltung

Weil sie leicht zu halten ist, wird die Art häufig als Futtertier gezüchtet. Sie sind als gute Resteverwerter auch gut als "Bodenpolizei" im Terrarium geeignet. Es gibt eine orange und weiße Farbform. Im Züchterjargon werden die Tiere häufig als "Kubanische Asseln" bezeichnet, obwohl sie nicht aus Kuba stammen. 

Schnecken 

Systematik

ohne Rang:  Bilateria
ohne Rang: Urmünder (Protostomia)
Überstamm: Lophotrochozoen (Lophotrochozoa)
Stamm: Weichtiere (Mollusca)
Unterstamm: Schalenweichtiere (Conchifera)
Klasse: Schnecken
Wissenschaftlicher Name: Gastropoda 

Gastropoda, griechisch für ‚Bauchfüßer‘, von althochdeutsch snahhan, ‚kriechen‘, sind eine Tierklasse aus dem Stamm der Weichtiere (Mollusca). Es ist die artenreichste der acht rezenten Klassen der Weichtiere und die einzige, die auch landlebende Arten hervorgebracht hat. Die Körpergröße der adulten Schnecken variiert von unter 0,5 mm bis zu über 90 cm. 

Merkmale

Der weiche Körper einer Schnecke besteht aus Kopf und Fuß (zusammen als Kopffuß bezeichnet) sowie dem rückenliegenden (dorsalen) Eingeweidesack, der von der Gewebeschicht des Mantels geschützt wird. Zellen im Mantel bilden die harte Schale, die zwar im Grundaufbau anderen Weichtierschalen ähnelt, aber im Gegensatz zu diesen meist asymmetrisch zu einer Seite des Körpers gewunden ist. Napfschnecken besitzen eine Schale, die eher an Muschelschalen als an die „typischen“ Schneckenhäuser erinnert, bei Nacktschnecken ist gar kein Gehäuse zu finden. Sie haben ihr Gehäuse im Lauf der Evolution wieder zurückgebildet. Deutlich erkennbar ist aber der Mantelsack am Kopfende, der ursprünglich den Schneckenkörper im Gehäuse umhüllte. 

Die Asymmetrie der Schneckenschale entsteht durch einen entwicklungsbiologischen Vorgang, den man als Torsion bezeichnet, bei dem der Eingeweidesack mit dem Mantel sich nach rechts dreht, so dass die ursprünglich hinten liegende Mantelhöhle mit den Atemorganen nach vorne wandert. Zur Platzersparnis winden sich der Eingeweidesack und damit auch Mantel und Schale anschließend zur bekannten Spirale zusammen.

Bei den Hinterkiemerschnecken (Opisthobranchia) führt eine weitere Drehung dazu, dass die Mantelhöhle wieder nach hinten zu liegen kommt. Die Atemorgane (sogenannte Kammkiemen oder Ctenidien) werden dann sekundär zurückgebildet – die Atmung findet über andere Organe statt (zum Beispiel die dorsalen Fiederkiemen der meereslebenden Nacktkiemer, Nudibranchia).

Bei einigen Wasserschneckengruppen entstand nach Rückbildung der Kiemen eine funktionelle Lunge. Diese Entwicklung ermöglichte den Lungenschnecken (Pulmonata) die Besiedelung des trockenen Landes. Die anschließende adaptive Radiation und Anpassung an die vielfältigen Lebensräume des Landes führte zu einer großen Vielfalt.


Schnecken im Terrarium

Landlebende Gehäuseschnecken haben ihre eigene Faszination. Sie sind weder langweilig, noch sind sie so lahm, wie es der Begriff „Schneckentempo“ suggeriert. So verwundert es nicht, dass immer mehr Schnecken die Terrarien erobern. Oft ist die Schneckenhaltung sogar der Einstieg in die weite Welt der Terraristik. Ein Schau-Terrarium mit den „Riesen“ der Gattungen Achatina und Archachatina zieht im Zoofachhandel garantiert das Publikum in seinen Bann.
Wer sich etwas intensiver mit Schnecken beschäftigt, stellt schnell fest: Es sind interessante Beobachtungstiere. Mindestens zu zweit oder in der Gruppe gehalten, zeigen sie ein großes Verhaltensrepertoire. Unter günstigen klimatischen Voraussetzungen sind sie auch tagsüber aktiv und mitunter recht zügig unterwegs. Tempo entwickeln die Tiere insbesondere, wenn der frisch gefüllte Futternapf ins Terrarium gestellt wird.
Aufgrund ihrer beeindruckenden Größe und einer gewissen Zutraulichkeit ihren Pflegern gegenüber sind insbesondere die Afrikanischen Riesenschnecken zu beliebten Heimtieren in Großbritannien und Irland geworden; auch im deutschsprachigen Raum wächst das Interesse an ihnen. Man kann sie stundenlang beobachten und immer wieder Neues dabei entdecken. Bei aller Beobachtungsfreude wirkt ein Schneckenterrarium sehr beruhigend. Schneckenbegeisterte finden sich in jeder Altersgruppe. Unter Anleitung und Aufsicht durch Erwachsene eignen sich Riesenschnecken schon für Kinder im Grundschulalter.
Die Haltung von Achatina- und Archachatina-Arten ist relativ einfach, allerdings wird ein ausreichend großes Terrarium benötigt. Immerhin wird das Gehäuse einer ausgewachsenen Riesenschnecke je nach Art 8 bis 20 cm lang. Mit Jungtieren kann man auf entsprechend kleinerem Raum starten. In jedem Fall muss das Schneckenheim oben gut abgedeckt sein, denn die Tiere können ein Vielfaches ihres eigenen Körpergewichts stemmen und würden bei einer losen Abdeckung leicht entwischen.
Besonders beliebt ist die Große Achatschnecke Achatina fulica, die in mehreren Farb- und Zuchtformen erhältlich ist und deren Gehäuse durchschnittlich 10 bis 12 cm (maximal 15 cm) groß werden. Ihre Lebensdauer im Terrarium beträgt 5 bis 7 Jahre. Nicht zu unterschätzen ist ihre Fortpflanzungsstärke: Achatina fulica legt pro Gelege bis zu 500 Eier. Diese sind 4 bis 5 mm groß und im Bodengrund nicht immer vollzählig aufzuspüren. 

Große Achatschnecke
Achatina fulica 

Herkunft: | Ostafrika
Körperlänge: | bis zu 20 cm
Alterserwartung: | bis 10 Jahre
Futter: | pflanzlich
Verhalten: | friedlich
Anzahl: | ab zwei Tieren
Schwierigkeitsgrad: | Für Anfänger geeignet


Achatschnecken sind auch unter der Bezeichnung Ostafrikanische Riesenschnecken bekannt. Es sind die größten Landlungenschnecken und gehören zu den Weichtieren. Ihre eigentliche Heimat ist Afrika, aber inzwischen sind sie auch in vielen tropischen Ländern zu finden. Ihr Lebensumfeld bestehen aus trockenen Steppen sowie regenreiche Gebiete und Sümpfe. Dort sind sie unter vermodernden Laub, unter Steinen, aber auch auf Bäumen, Büschen und an Hauswänden zu finden.Während eines besonders heißem und trockenem Klima schützen sich die Schnecken, indem sie eine sogenannte Trockenruhe einhalten. Diese findet überwiegend während der Wintermonate statt und kann bis zu mehreren Monaten andauern. In dieser Zeit sind die Tiere nur mäßig aktiv und fressen wenig. Auf dem Gehäuse bildet sich ein Kalkdeckel.Achatschnecken besitzen eine Körperlänge von rund 20 cm. Das Gehäuse ist konisch geformt und läuft nach hinten spitz zu. Es kann eine Höhe von 7 bis 10 cm erreichen. Die Farbe reicht von Rotbraun über Hell- bis Dunkelbraun. Die Farbe kann sich je nach Ernährung der Tiere ändern. Das Gesamtgewicht beträgt bis zu 500 g.Der Körper besteht vor allem aus einem großen Fuß, der das Kriechen ermöglicht. Am Kopf befinden sich die Fühler, Augen und Maul. Für die Nahrungsaufnahme besitzen die Schnecken eine sogenannte „Radula“. Dabei handelt es sich um eine Art Zunge mit winzigen Zähnchen für die Zerkleinerung der Nahrung. Die Körperorgane liegen im sogenannten „Mantel“, der sich im Schneckenhaus befindet.

Anschaffung und Haltung

Achatschnecken dürfen nur zu mehreren, aber mindestens zu zweit gehalten werden. Da es sich um eine große Art handelt, muss auch das Terrarium entsprechend groß sein. Je höher die Anzahl der Tiere, desto größer das Becken. Ein Überbesatz schadet ihnen!

Die idealen Maße bei zwei ausgewachsenen Exemplaren betragen mindestens 80 cm Länge x 40 cm Tiefe x 40 cm Höhe. Bei Haltung einer kleinen Gruppe dürfen 100 cm x 40 cm x 40 cm nicht unterschritten werden – nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Das Becken sollte eine Abdeckung und eine ausreichende Luftzirkulation besitzen.

Anforderungen an das Terrarium

Das richtige Bodensubstrat besteht aus einem hohen Gemisch aus Gartenerde, Laubwaldhumus und Sand. Die Mindesthöhe für adulte Schnecken beträgt das anderthalbfache der Gehäuselänge. Der Boden sollte unbedingt gekalkt werden, damit das Milieu nicht sauer ist. Pro 10 Litern Substrat sind 20 g Kalk (Gartenkalk, Rasenkalk) die ideale Menge. Die Abdeckung erfolgt mit einer Schicht Falllaub z.B. Buche und Eiche.

Die Einrichtung besteht aus etwas weichem Holz, Korkrinde oder Wurzeln. Hier kann sich die Schnecke bei Bedarf verkriechen. Auch lebende Pflanzen gehören ins Becken. Werden diese abgefressen, sollten sie ersetzt werden.

Achatschnecken gelten als sehr friedliche Artgenossen. Sie können mit anderen friedlichen Arten, welche die gleichen Klimabedingungen besitzen, vergesellschaftet werden. Natürlich ist auch hier die Größe des Beckens der Bewohnerzahl anzupassen. Ratsame Mitbewohner sind z.B.: Tausendfüßer, Käfer, kleine Mantiden und Phasmiden. Für die Bodenhygiene im Terrarium haben sich besonders Asseln und Springschwänze bewährt.

Geschlechtsunterschiede

Die Geschlechter der Achatschnecken sind schwer zu unterscheiden. Da es Zwitter sind, besitzen sie sowohl weibliche als auch männliche Geschlechtsorgane.

Futter und Ernährung

Die pflanzliche Ernährung im Terrarium besteht aus verschiedenen Salaten, Gemüsen und Früchten. Auch Kräuter, Löwenzahn und Pilze werden gern angenommen. Auf sehr säurehaltige Früchte wie z.B. Zitronen und Orangen muss verzichtet werden. Die Futter-Stücke sollten gesäubert und klein geschnitten werden. Wichtig ist, dass sich möglichst keine Kunstdünger- oder Spritzmittelrückstände in der Nahrung befinden. Das Futter im sollte im Terrarium leicht mit lauwarmem Wasser besprüht werden.

Etwas Sepiaschale auf dem Speiseplan darf nicht fehlen. Auch ein sauberer Behälter mit immer frischem und nicht zu kaltem Wasserbehälter gehört zur Nahrung.

Pflege und Zucht

Es handelt sich um friedliche und ruhige Tiere, die sich gerne an die Scheiben des Terrariums setzen.

Tipp: Für die Gesundheit erhalten die Schnecken einmal in der Woche ein Bad in Heilerde. Dazu wird in einer flachen Schale mit Wasser etwas Heilerde aufgeschwemmt. Auch in den Bodengrund sollte etwas Heilerde gemischt werden.

Da es sich um Zwitter handelt, werden sich die Tiere früher oder später paaren. Gerade Achatina fulica ist bereits vor dem Endwuchs geschlechtsreif. In der Regel verläuft die Paarung bei Nacht und die Schnecken zeigen an Kopf und Fühlern eine starke Körpernähe. Der Akt kann mehrere Stunden andauern. Nach 2 bis 4 Wochen legen sie zahlreiche Eier in ein Loch in den Bodengrund.

Eine regelmäßige Reinigung des Beckens und der Wasserbehälter ist für die Gesundheit der Tiere unverzichtbar. Bei artgerechter Pflege können Achatschnecken bis zu 10 Jahren alt werden. 

Achatschnecke in einem Terrarium, dass in eine Baumhöhle integriert wurde. Aufgenommen im Zoo Salzburg.

Achatschnecken im Zoo Salzburg.

Landeinsiedlerkrebse
Coenobitidae

Landeinsiedlerkrebse (Coenobitidae) sind, bis auf das Larvenstadium, vollständig an das Leben an Land angepasst. Sie leben in feuchten, tropischen Regionen der Erde am Meer und in Strandnähe, wie z. B. im Indopazifik auf Koralleninseln. Die 17 Spezies der Gattung Coenobita tragen allesamt ein Schneckenhaus, zum Schutz ihres verletzlichen Hinterleibes. Darauf ist der Palmendieb, der die einzige Art in der Gattung Birgus ist, nicht angewiesen.

Landeinsiedlerkrebse scheinen durchwegs „linksscherig“ zu sein. Dabei wird die größere, linke Schere zur Verteidigung genutzt, während die kleinere, rechte Schere der Nahrungsaufnahme dient. Dieses Merkmal teilen sie mit den Arten der Linkshändigen Einsiedlerkrebse (Diogenidae).

Auf dem Bild:
Der Palmendieb (Birgus latro), auch Kokosnussräuber ist ein Zehnfußkrebs aus der Familie der Landeinsiedlerkrebse (Coenobitidae). Der Palmendieb, der unter anderem in der Lage ist, eine Kokosnuss zu öffnen, ist das größte an Land lebende Krebstier der Erde. Der Palmendieb ist, wohl auch aufgrund seiner Größe, der einzige Einsiedlerkrebs, der seinen Hinterleib nicht durch ein Schneckenhaus schützt


Die Arten der Landeinsiedlerkrebse leben an Land in unterschiedlichen terrestrischen Habitaten. Viele der besiedelten Biotope liegen in Ufernähe an Stränden, in Mangrovengebieten oder küstennahen Regenwäldern. Andere jedoch umfassen Graslandschaften und trockene Laubwälder bis in Seehöhen von 900 Metern und bis zu 15 Kilometern im Landesinneren. Die Krebse suchen in regelmäßigen Abständen Süßwasserquellen auf und decken dort ihren Wasserbedarf.
Alle Einsiedlerkrebse der Gattung Coenobita tragen, zum Schutz vor Fressfeinden und Austrocknung, ein Schneckenhaus über ihrem verletzlichen Hinterleib. Da die von ihnen bewohnten Schneckenhäuser nicht mitwachsen, müssen die Krebstiere sie im Laufe ihres Lebens regelmäßig wechseln. Eine geeignete Behausung spüren im Wasser lebende Einsiedlerkrebse selbstständig auf, da sie die chemischen Signale toter Meeresschnecken wahrnehmen. Ihre an Land lebenden Verwandten kämpfen dagegen um die Schneckenhäuser und nehmen sich diese gegenseitig ab. Südamerikanische Landeinsiedlerkrebse der ArtCoenobita compressus treffen sich sogar zu Tauschbörsen, bei denen sich mehrere Einsiedlerkrebse nach Schalengröße anordnen, bis es gelingt einen Krebs aus seinem Schneckenhaus zu vertreiben. Dann bemüht sich jeder, seine Schale gegen eine größere auszutauschen, was dazu führen kann, dass ein Verlierer mit zu kleiner Schale und unzureichendem Schutz zurückbleibt.
Die Tiere leben in der Regel allein, kommen jedoch öfters zu größeren Gruppen zusammen. Einmal im Jahr setzt die Wanderung zur Meeresküste ein. Oft wandert eine große Zahl von Landeinsiedlerkrebsen gleichzeitig, gesteuert durch Mondphasen und Gezeiten.
Die Weibchen tragen an der Unterseite des Abdomens angeheftete Eier zur Meeresküste, wo die Zoea-Larven schlüpfen. Diese sind auf das Leben im Meerwasser angewiesen und vollenden ihre Entwicklung als Teil des Planktons. Während die Krebsmütter umgehend an Land zurückkehren, werden die Larven von der Strömung erfasst und sich selbst überlassen. Bevor sie zu kleinen Krebsen werden können, suchen sich fast alle Arten Schneckenhäuser und verlassen dann als subadulte Landeinsiedlerkrebse wieder das Meer, um an Land zu leben.
Da Landeinsiedlerkrebse Allesfresser sind, besteht ihre Nahrung aus Früchten und Pflanzen, aber auch aus Aas. Sie sind überwiegend nachtaktiv und ziehen sich bei der geringsten Störung in ihr schützendes Gehäuse zurück. 

Landeinsiedlerkrebse im Terrarium

Landeinsiedlerkrebse benötigen ein Feuchtterrarium mit einer Grundfläche von wenigsten 80x50x50 cm. Darin findet eine kleine Gruppe von 3 bis 5 Tieren ausreichend Platz.
Die, in der Heimtierhaltung häufigen Arten sind durchschnittlich etwa fünf bis sechs Zentimeter groß.

Als Bodengrund empfiehlt sich ein grabfähiges Sand-Erde-Gemisch. Dieses sollte wenigstes 15 bis 20 Zentimeter hoch ins Terrarium eingebracht werden, damit die Krebse sich bei Bedarf, etwa während der Zeit der Häutung, komplett eingraben können. Der Bodengrund sollte immer mindestens doppelt so hoch sein, wie das Haus des größten Einsiedlerkrebses.

Zur Einrichtung gehören verschiedene Komponenten: Genügend Versteckplätze und Wasserstellen, gleichzeitig aber auch bei ihren täglichen Spaziergängen und Kletterpartien nicht allzu sehr im Weg sein. Die Wasserschalen müssen unbedingt bequeme Ausstiegsmöglichkeiten bieten. Kaum zu glauben, aber wahr: Einsiedlerkrebse können im Zweifel ertrinken.
Wichtig ist auch eine Schale mit Meerwasser, welches ruhig einen schwankenden Salzgehalt aufweisen darf. Hier empfiehlt es sich die Salzwasserschale in eine weitere, größere Schale zu stellen, um zu verhindern, dass Salzwasser ins Erdreich gelangt. Dies würde das Pflanzenwachstum im Terrarium stören.
Korkröhren mit einer griffigen Oberflächenstruktur laden zum Klettern ein und in ihrem Inneren lässt es sich hervorragend verstecken. Verschiedene tropische Pflanzen, wie z.B. Eufeutute, Ficus pumila etc. erzeugen eine naturnahe Umgebung für die kleinen Krebse.


Tropisches Wohnambiente

Landeinsiedlerkrebse fühlen sich bei einer hohen Luftfeuchtigkeit von bis zu 90% erst richtig wohl. Eine fest im Becken installierte Beregnungsanlage ist sehr zu empfehlen. Sommerliche 25 °C am Tag und etwas abgemilderte 20 °C in der Nacht können durch Wärmelampen gewährleistet werden. Tageslichtlampen sollten für etwa zehn Stunden Helligkeit ins Terrarium der teilweise dämmerungs- und nachtaktiven Tiere bringen. 

Landeinsiedlerkrebse im Terrarium

Terrarium für Landeinsiedlerkrebse im Zoo Salzburg

Terrarium für Landeinsiedlerkrebse im Zoo Salzburg

Terrarium für Landeinsiedlerkrebse im Sea Life Konstanz

Rote Mangrovenkrabben
Pseudosesarma

Die allgemein als Rote Mangrovenkrabben bezeichnete Gattung Pseudosesarma stammt ursprünglich aus den Mangrovenwäldern in Thailand und Südostasien. Seit einigen Jahren wird sie auch im Tierhandel in Deutschland angeboten.

Es gibt vier verschiedene Arten. Bei allen Arten besitzen die Männchen eine spitz zulaufende Bauchklappe (Pleon), Weibchen dagegen eine breite.

  • Rote Mangrovenkrabbe Pseudosesarma edwardsii 
    Sie haben eine weniger ausgeprägte Scheren-Wulst, und rundere, spitzere Scheren. Der Gesichtsbereich fällt insgesamt flacher aus.

  • Rotbraune Mangrovenkrabben Pseudosesarma crassimanum
    Diese Krabben vertreten die gleichen Grundmerkmale wie P. moeschi, allerdings sind die Scheren hier orange bis dunkelrot, der Körper und die Beine olivgrün mit braunen und orangen Anteilen. Außerdem fällt die Scheren-Wulst der Männchen weg.

  • Blaue Mangrovenkrabben Pseudosesarma bocourti 
    erreichen eine maximale Carapaxbreite von 4,5 Zentimetern. Daher können sie im ausgewachsenen Zustand nur in großen Becken mit den anderen oben genannten Arten zusammengehalten werden. Ihre Beine sowie ihr Körper sind schwarz oder blau, die Scheren tiefblau oder schwarz, die Scherenspitze knallig rot.

Haltung

Die Haltung von P. moeschi, P. crassimanum und P. edwardsii ist generell ab Aquaterrarien mit einem Volumen ab 54 Litern möglich. Die P. bocourti sollten wegen ihrer Größe mindestens 100 Liter zur Verfügung haben. Die ersteren drei Arten können problemlos zusammen gehalten werden, P. bocourti sollte nur dann mit den anderen Arten vergesellschaftet werden, wenn das Becken ein Volumen von mindestens 160 Litern aufweist.

Beckeneinrichtung

Da Mangrovenkrabben in ihrer natürlichen Heimat in Erdhöhlen leben, benötigen sie auch im künstlichen Lebensraum einen Landteil. Als Bodengrund ist unbelastete Erde zu verwenden, in Geschäften erhältliche Blumenerde kann Schadstoffe enthalten und die Tiere vergiften. Als Alternative können Gemische aus Erde und Sand oder Terrarienhumus genutzt werden. Korkröhren als Verstecke und Steine sollten vorhanden sein. Ideal zur Aufteilung sind 1 Drittel Land und 2 Drittel Wasser, wobei in größeren Becken auch 50 % Land und 50 % Wasser als sinnvoll erscheinen. Im Wasserteil empfehlen sich Kies und Sand als Bodengrund. Es sollten genügend Versteckmöglichkeiten für alle Krabben existieren, damit diese ihre Reviere abgrenzen können und Stress vermieden wird. Mangrovenholzwurzeln stellen eine wichtige Nahrungsergänzung da. Bepflanzung stellt ein Problem dar, denn die Krabben sehen diese als Nahrung an.

Ernährung und Fütterung

Mangrovenkrabben ernähren sich in ihrem natürlichen Habitat hauptsächlich von herabgefallenem Laub, sind aber dennoch Allesfresser. Daher sollte auch im Haltungsbecken immer Laub vorhanden sein. Eichen-, Buchen-, Ahorn- und Seemandelbaumblätter gehören ebenso wie Erlenzapfen dazu. Gelegentlich sollte mit Krebstierfutter zugefüttert werden. Mückenlarven, gewöhnliches Fischfutter, Spirulina-Algenflocken, Obst und Gemüse kann ebenfalls als Abwechslungsmöglichkeit zugegeben werden.


Vergesellschaftung

Ob eine Vergesellschaftung erfolgreich verläuft, hängt stark von der Beckeneinrichtung, der Beckengröße und dem Charakter der Tiere ab. Guppys und vermehrungsfreudige Zwerggarnelen der Gattung Neocaridina können recht gut mit den Krabben vergesellschaftet werden. In sehr großen Paludarien können natürlich auch größere Fische vergesellschaftet werden.
In Brackwasser-Paludarien können beispielsweise auch Schlammspringer mit Mangrovenkrabben gemeinsam gehalten werden.

Nachzucht von Mangroven-Krabben

Etwa alle drei bis vier Wochen (je nach Temperatur) können die Weibchen ein Eipaket ablassen. Dieses enthält mehrere Tausend Eier. Wenn das Paket sich grau färbt, separiert man das Weibchen in einen Brackwasserbehälter. Schon vorher sollte ein Aufzuchtbecken mit mindestens 54 Litern Inhalt eingelaufen sein. Hier reicht einfacher Sand als Bodengrund aus, die Wassertemperatur sollte 25 ° C betragen und der Salzgehalt bei 25 Gramm/Liter liegen. Idealerweise wird das Becken mit einer einfachen Membranpumpe belüftet. Nach dem Schlüpfen der Larven können sie im Süßwasser maximal 30 Minuten überleben, im Brackwasser je nach Salzgehalt auch mehrere Tage. Die Fütterung erfolgt mit Spirulina-Pulver, später auch mit Artemien. Nach ca. vier Wochen können erste Jungkrabben beobachtet werden, deren Carapaxbreite anfangs nur wenige Millimeter beträgt. In den folgenden Wochen kann man die Jungtiere langsam an Süßwasser gewöhnen.