Reptilien Art für Art:
Auf dieser Seite stellen wir alle Reptilien (außer Schildkröten) vor, die wir aktuell halten und züchten, sowie solche Arten, die wir über viele Jahre gehalten und gezüchtet haben.
Großer Madagaskar-Taggecko
Phelsuma grandis
Herkunft und Lebensweise
Ein Großteil der heute bekannten Taggeckos stammt aus Madagaskar, so auch der Große Madagaskar-Taggecko. Er ist im nördlichen Teil des Landes beheimatet, wo er auf Bäumen und in Plantagen lebt. Als Kulturfolger ist er zudem auch in Gärten und an Gemäuern anzutreffen.
Systematik
Große Madagaskar-Taggeckos zählen zur Familie der Geckos (Gekkonidae) und zur Gattung der Taggeckos (Phelsuma).
Artenschutz
Infolge Lebensraumzerstörung, Einsatz von Insektengift und intensivem Handel sind viele Taggecko-Arten heute gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. Sämtliche Taggeckos sind daher durch das Washingtoner Artenschutzabkommen geschützt und in Anhang II aufgeführt.
Heimtierhaltung und Erwerb
Auch wenn Große Madagaskar-Taggeckos vergleichsweise leicht zu haltende Terrarientiere sind, so haben doch auch sie spezifische Bedürfnisse an Klima, Platzbedarf und Fütterung, welche es zu erfüllen gilt. Es ist daher absolut notwendig, sich vor dem Kauf eines Geckos ausreichend über die Haltung zu informieren. Wer sich Taggeckos anschaffen möchte, erkundigt sich zunächst in einem Tierheim oder in einer Reptilienauffangstation. Es gibt immer wieder Tiere, welche von ihren Vorbesitzern abgegeben wurden und auf der Suche nach einem neuen Zuhause sind. Sind keine Tiere aus Tierheimen oder Auffangstationen verfügbar, so werden die Geckos bevorzugt bei seriösen Hobbyzüchtern oder seriösen Zoofachgeschäften erworben. Diese zeichnen sich durch eine artgerechte Tierhaltung und eine gute Beratung aus. Beim Reptilienkauf sollten zudem nur Nachzuchttiere erworben werden.
Größe
Kopf-Rumpf-Länge (KL) bis 15 cm auf. Die Gesamtlänge des Geckos mit Schwanz beträgt bis zu 30 cm.
Geschlechtsunterschiede
Die männlichen Tiere weisen u.a. deutlich ausgeprägte Femoralporen (Hautdrüsen auf der Innenseite der Oberschenkel) auf. Oft ist das Geschlecht aber nicht einfach zu bestimmen, insbesondere bei Jungtieren.
Lebenserwartung
Ca. 15–20 Jahre.
Aktivitätszeit & Vergesellschaftung
Phelsumen sind, wie ihr Name schon vermuten lässt tagaktiv, mit zwei Hauptaktivitätszeiten am Morgen sowie am späten Nachmittag.
Große Madagaskar-Taggeckos sind in der freien Natur Einzelgänger, die Tiere verteidigen ein eigenes Territorium und können gegenüber Artgenossen auch aggressiv werden. Eine Einzelhaltung der Tiere ist daher möglich. Auf der anderen Seite ist die Gesellschaft von Artgenossen auch eine Bereicherung für die Tiere. Es ist empfehlenswert die Tiere nach Möglichkeit als Pärchen zu halten. Da einzelne Weibchen von ihrem Partner allenfalls stark bedrängt werden können, wäre ein Geschlechterverhältnis von 1:2 oder 1:3 (1 Männchen und 3 Weibchen) noch optimaler. Diese Haltungsform ist allerdings nur in einem genügend großen Terrarium möglich! Zudem sollten die Tiere gut beobachtet werden, damit allfällige Aggressionen rechtzeitig bemerkt werden. Falls dies geschieht, so ist es aus Tierschutzgründen besser, unverträgliche Tiere zu trennen, als erhebliche Verletzungen in Kauf zu nehmen. Tiere, welche sich nicht vergesellschaften lassen, müssen unter Umständen einzeln gehalten werden. Auf keinen Fall dürfen Männchen miteinander vergesellschaftet werden, auch reine Weibchengruppen sind nicht empfehlenswert.
Terrarium
Als Baumbewohner benötigt Phelsuma grandis ein Hochterrarium. Grundsätzlich gilt, dass Terrarien für Echsen nie groß genug sein können! Empfehlenswert für zwei Tiere wäre ein Terrarium mit mindestens 80 x 50 x 100 cm. Das Klima im Terrarium sollte den natürlichen Verhältnissen in Madagaskar möglichst nahe kommen. Große Madagaskar-Taggeckos benötigen ein Feuchtterrarium, in welchem die Luftfeuchtigkeit tagsüber ca. 70% beträgt und nachts ansteigt. Die Temperatur liegt tagsüber bei 25–28 °C, wobei es an lokalen Sonnenplätzen ca. 35 °C warm werden darf. Damit die Tiere ihre wechselwarme Art ausleben können, muss im Terrarium stets ein Temperaturgradient vorhanden sein. Während der Nacht wird die Temperatur auf ca. 20–23 °C gesenkt. Als Grundbeleuchtung resp. zur Erzeugung der Helligkeit im Terrarium dienen Vollspektrum-Leuchtstoffröhren oder LED Leisten. Zusätzlich sind Metalldampflampen notwendig, welche Sonnenplätze schaffen und das für die Tiere notwendige UV-Licht abgeben. Metalldampflampen müssen stets mit einem Vorschaltgerät betrieben werden. Ein Schutzgitter verhindert, dass die Geckos zu nahe an die Lampe geraten und sich Verbrennungen zuziehen. Dank ihren mit Haftlamellen ausgestatteten Füssen sind Große Madagaskar-Taggeckos exzellente Kletterer. Sie benötigen daher in ihrem Terrarium vielfältige Klettermöglichkeiten. Nebst einer Rückwand (aus Kork oder Stein) sollte das Terrarium mit verschiedenen Ästen und Bambusstäben ausgestattet sein. Großblättrige Pflanzen, Rindenstücke, Wurzeln und aufgeschichtete Steine bieten zudem vielfältige Versteckmöglichkeiten. Als Bodengrund können Kokossubstrat oder Rindenmulch, allenfalls vermischt mit Kies oder Sand, verwendet werden. Ebenfalls nicht fehlen darf eine flache Wasserschale.
Terrarien für Taggeckos müssen über horizontale und vertikale Klettermöglichkeiten verfügen müssen. Die Temperatur im Terrarium muss den Bedürfnissen der Tiere entsprechen, wobei ein kleinerer Teil des Terrariums über eine höhere Temperatur verfügen sollte (Sonnenplatz). Zur Bestrahlung lokaler Aufwärmplätze sind helle Lampen (z.B. HQI, LED) zu verwenden.
Auf dem Bild: Taggecko-Weibchen im Salzburger Zoo
Fütterung
P. grandis ernährt sich in der Natur von Insekten und süssen Pflanzensäften. Im Terrarium werden sie mit Futterinsekten wie Grillen, Heimchen, Heuschrecken, Schaben, Wachsmotten etc. ernährt. Zusätzlich wird den Tieren gelegentlich süßes Obst oder Früchtebrei angeboten. Da Taggeckos zum Verfetten neigen, sollten ausgewachsene Tiere je nach Futtermenge nur ca. 3–4 x pro Woche gefüttert werden. Wasser muss aber täglich frisch zur Verfügung stehen. Einmal pro Woche sollte das Futter mit einem qualitativ guten Vitamin- & Mineralstoffpräparat angereichert werden.
Fortpflanzung
Die Weibchen der großen Madagaskar-Taggeckos legen nach ca. 25 Tagen 2 hartschalige Eier. Pro Jahr können mehrere Gelege produziert werden. Auch wenn die Zucht von Taggeckos ein faszinierendes Ereignis ist, so setzt sie doch sehr gute Kenntnisse der Geckos und ihrer Biologie voraus. Bevor man mit dem Züchten beginnt, sollte man daher bereits einige Jahre Erfahrung mit der Taggecko-Haltung haben. Weiter muss man sich bereits vor dem Zuchtbeginn überlegen, ob man genügend Platz für den Nachwuchs hat. Möchte man die Jungtiere nach der Zucht abgeben, so muss man sich rechtzeitig darum kümmern, seriöse Abnehmer zu finden. Bei der Haltung von Paaren kommt es in der Regel früher oder später zur Eiablage, es braucht daher geeignete Eiablageplätze (z.B. Bambusrohre).
Gesundheit und Hygiene
Die beste Krankheitsvorsorge ist es, P. grandis artgerecht zu halten und korrekt zu ernähren. Ein Großteil der Krankheiten bei Reptilien lassen sich auf Haltungs- oder Ernährungsfehler zurückführen! Futter und Wasser müssen stets frisch angeboten werden. Übrig gebliebenes Futter wird entsorgt. Kothaufen und Häutungsreste sollten mehrmals wöchentlich entfernt werden. Die Terrarien werden je nach Verschmutzungsgrad ca. zwei- bis dreimal pro Jahr gereinigt und desinfiziert. Dabei wird auch der Bodengrund ausgetauscht. UV-Lampen müssen alle 6 bis 12 Monate (je nach Hersteller) ersetzt werden. Wie jedes andere Haustier sollten auch Taggeckos täglich beobachtet werden. Das Beobachten stellt nicht nur eine interessante Freizeitbeschäftigung dar, sondern dient auch der Gewöhnung der Tiere an den Halter/die Halterin sowie der Gesundheitskontrolle. Folgende Punkte helfen bei der Beurteilung des Gesundheitszustandes: • Wie verhalten sich die einzelnen Tiere? • Wie sind Körperhaltung und Fortbewegung der Tiere? • Fressen alle Tiere? • Wie sieht die Haut aus (Farbe, Verletzungen, Häutungsreste)? • Wie ist die Beschaffenheit des Kots? Veränderungen sollen stets ernst genommen werden, im Zweifelsfall lohnt es sich, in einer auf Reptilien spezialisierten Tierarztpraxis anzurufen und sich zu erkundigen. Sichtbar kranke Tiere müssen auf jeden Fall unverzüglich zu einem auf Reptilien spezialisierten Tierarzt gebracht werden!
Jemenchamäleon
Chamaeleo calyptratus
Jemenchamäleons zählen zu den beliebtesten Chamäleon-Arten. Wer überlegt, sich ein Jemenchamäleon ins Haus zu holen, sollte sich vorher mit den Bedürfnissen der Tiere auseinandersetzen. Hier findet ihr Tipps für die Auswahl und Ausstattung des Jemenchamäleon-Terrariums, zur Haltung und dem Kauf der eindrucksvollen Reptilien.
Wir haben Jemenchamäleons viele Jahre lang gehalten. Unseren Hugo hielten wir frei im Aquarien-Zimmer. Was bei einer Haltung außerhalb des Terrarium zu beachten ist, erfahrt ihr weiter unten.
Steckbrief
Wissenschaftlicher Name |Chamaeleo calyptratus
Verbreitung | südwestliche arabische Halbinsel in Saudi Arabien
Lebensraum | Im Buschland in Büschen und Bäumen
Verhalten | Tagaktiv
Größe | Länge ca. 55cm, Kopf-Rumpf-Länge, ca. 25 cm
Aussehen | Sehr bunt, Männchen haben imposanten „Helm“,
Stimmungslage der Tiere ist an Farbwechseln erkennbar
Lebenserwartung | Ca. 15 Jahre, in Gefangenschaft ungefähr 8 Jahre
Haltung | Waldterrarium, Größe mindestens 100 x 75 x 150 cm
Nahrung | Insekten, kleinste Säugetiere, gelegentlich auch vegetarisch
Besonderheit | Diese Reptilienart steht im Anhang B des Washingtoner Artenschutzabkommens. Man braucht für den Kauf in der EU Herkunftsnachweise (Rechnungen).
Lebensraum
Jemenchamäleon halten sich gern auf Ästen auf.
Chamaeleo calyptratus, wie das Jemenchamäleon wissenschaftlich heißt, zählt zur Gattung der Echten Chamäleons (Chamaeleo). Der Baum- und Strauch-Bewohner ist auf der südlichen arabischen Halbinsel heimisch. Jemenchamäleons leben nicht nur im Jemen, wie ihr Name nahelegt, sondern auch in Teilen Saudi-Arabiens. Aus ihrer Heimat sind die Tiere ein tropisches beziehungsweise subtropisches Klima gewöhnt. Die tagaktiven Tiere sind dank ihrer Greifzehen ausgezeichnete Kletterer. Die um 360 Grad drehbaren Augen, die sich auch unabhängig voneinander bewegen lassen, helfen einem Jemenchamäleon, Beute zu erspähen. Mit seiner langen Schleuderzunge und dem zähen, klebrigen Speichel, bekommt das Chamäleon auch größere Beute auch aus einiger Entfernung leicht zu fassen, indem es seine Zunge herausschnellt und die Beute mit dem klebrigen Speichel.
Aussehen
Optisch sind Jemenchamäleons sehr farbenfroh. Außerdem können sie ihre Farbe situativ verändern und sie etwa in blau, braun, schwarz, weiß oder gelb wechseln. Männchen haben meist eine leuchtend grüne Farbe mit gelblichen Streifen. Weibchen sind typischerweise etwas blasser grün bis hin zu braun. Der Farbwechsel dient nicht, wie viele Menschen glauben, der Tarnung, sondern hängt mit den Gefühlen der Tiere zusammen. Haben sie Stress, verändern sie ihre Farbe. Auch die Lichtverhältnisse und die Thermoregulierung können Farbwechsel bei Chamäleons verursachen.
Jemenchamäleon-Männchen erkennt man durch ihren eindrucksvollen Helm. Weibchen haben ihn auch, er ist aber bei ihnen wesentlich kleiner. Wenn die Tiere mit etwa einem Jahr ausgewachsen sind, messen sie maximal 60 (Männchen) beziehungsweise 45 Zentimeter (Weibchen). Ein ausgewachsenes Männchen kann bis zu zwei Kilogramm auf die Waage bringen.
In ihrem natürlichen Lebensraum liegt die Lebenserwartung von Jemenchamäleons bei bis zu 15 Jahren. In Gefangenschaft ist sie deutlich verkürzt; bei guter Pflege können Jemenchamäleons acht Jahre und älter werden. Eine schlechte Haltung, Stress und zu viel Futter können die Lebenserwartung verringern.
Haltung
Wenn Sie ein Jemenchamäleon halten möchten, sollten Sie sicherstellen, dass Sie dem Reptil das bieten können, was es für ein möglichst artgerechtes Leben benötigt. Der natürliche Lebensraum der Chamäleons stellen vegetationsreiche Küstenregionen dar, wie bepflanzte Dünen, lichte Wälder oder auch Buschland. Ein entsprechendes Fachwissen für Haltung von Chamäleons im Terrarium ist gefragt, idealerweise schon Erfahrungen mit der Chamäleonhaltung. Jemenchamäleons gelten zwar als vergleichsweise unkompliziert, trotzdem sind sie für Anfänger/innen nicht unbedingt die beste Wahl, weil man auch vieles falsch machen kann.
Eine grundlegende Entscheidung betrifft die Zahl der Tiere, die Sie im Terrarium halten möchten. Am sinnvollsten ist eine Einzelhaltung. Jemenchamäleons sind sehr territoriale Terrarrientiere, besonders Männchen würden sich untereinander nicht verstehen. Eine paarweise Haltung oder die Haltung zweier Weibchen ist nicht ausgeschlossen, aber auch hier kann es zu Konflikten kommen. Für Jemenchamäleons bedeutet der bloße Anblick eines Artgenossen Stress, weshalb Sie sich gut überlegen sollten, ob Sie nicht lieber nur ein Exemplar halten möchten.
Wie gut es Ihrem Jemenchamäleon geht, hängt maßgeblich von den klimatischen und hygienischen Bedingungen im Jemenchamäleon-Terrarium, aber auch der Fütterung ab.
Freie Haltung im Zimmer
Jemenchamäleons eignen sich recht gut für die freie Haltung in einem Zimmer, z. B. an einer großen Fensterfront, in einem Wintergarten oder im Gewächshaus. Dabei sind einige grundlegende Punkte zu beachten. Bei der Haltung an einer Fensterfront ist diese mit dicken, frei hängenden Ästen auszustatten, damit das Chamäleon möglichst vor Ort bleibt.
Chamäleons lieben eine dichte Bepflanzung mit robusten Pflanzen. Wichtig ist ein Sonnenplatz (Spotstrahler) in ausreichender Entfernung, damit sich das Tier aufwärmen kann, ohne sich dabei zu verbrennen. Wintergärten oder Gewächshäuser sollten beheizbar sein und Mindesttemperaturen von 15 °C sowie ausreichend Schattenplätze mit nicht über 35 °C bieten. An besonders heißen Tagen muss eine gute Luftzirkulation über einen Ventilator oder eine Belüftung gewährleistet sein.
Die Wasserversorgung der Chamäleons kann über eine Pipette, eine Tropftränke oder einen Zimmerspringbrunnen erfolgen. Außerdem muss durch häufiges Übersprühen der Pflanzen auf eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit geachtet werden, da die Tiere sonst schnell austrocknen.
Das Futter kann von einer Pinzette oder aus einer Futterdose gereicht werden. Da Jemenchamäleons ihr Geschäft häufig von demselben Ast aus verrichten, lässt sich der Kot gut in einer Sandschale auffangen.
Vorsicht ist geboten, wenn man die Tür öffnet, da sich die Chamäleons gelegentlich auch auf dem Boden bewegen. Fenster und Türen müssen stets geschlossen bleiben, da die Tiere sogar am glatten Fensterrahmen emporklettern können. Haustiere wie Katzen und Hunde können eine Gefahr für Chamäleons darstellen. Es bietet sich daher an, das Blumenfenster mittels Paravent, Rollo oder Plexiglasscheibe abzutrennen.
Die freie Zimmerhaltung praktiziere ich erst, wenn die Tiere ca. sechs Monate alt sind. Auch dann sollte höchstens ein Pärchen gemeinsam gehalten und darauf geachtet werden, dass sich die Partner aus dem Weg gehen können. Selbst der Sichtkontakt zu anderen Chamäleons in Terrarien sollte vermieden werden. Ideal ist es, wenn ein Terrarium zur Eiablage oder zur gelegentlichen Trennung der Tiere bereitgehalten wird. Sicherheitshalber sollte für das Weibchen in den Pflanzkübeln genügend Substrat für eine Eiablage vorhanden sein.
Freilandhaltung
Wenn irgendwie möglich sollte man seinen Chamäleons die Möglichkeit der Freilandhaltung im Garten oder auf dem Balkon bieten. Diese willkommene Abwechslung erhöht das Wohlbefinden der Tiere erheblich, was sich durch eine gesteigerte Aktivität und Farbenpracht widerspiegelt. Ein ungefiltertes Sonnenbad und Frischluft erhöht die Vitalität und stimuliert zur Fortpflanzung.
Für einen Freilandaufenthalt bietet sich ein ausbruchsicheres, möglichst großes Gehege an, worin es nicht zu einem Hitzestau kommen kann. Drahtgaze ist zu vermeiden, da ansonsten Verletzungen an Schwanz und Zehen drohen. Auch die empfindliche Zunge könnte beim Zungenschuss durch die Maschen verletzt werden. Weiterhin muss das Eindringen von Vögeln, Mardern, Katzen oder Hunden ausgeschlossen sein.
Klimatische Bedingungen
Die Lufttemperatur sollte im Terrarium tagsüber zwischen 25 und 35 Grad Celsius, Sonnenplätze können lokal auch 45 Grad Celsius betragen. Nachts sollte man das Terrarium auf Zimmertemperatur abkühlen, wobei die Temperaturen im Winter auch 5 bis 8 Grad niedriger sein können.
Die Luftfeuchtigkeit sollte tagsüber zwischen 40 und 50% liegen. Während der Nacht sollte man sie auch 80% ansteigen lassen. Jeden morgen sollte man das Terrarium kräftig besprühen bzw. beregnen und den Vorgang gegebenenfalls abends wiederholen.
Temperatur | tagsüber 25-35 Grad Celsius, nachts 15-18 Grad Celsius
Luftfeuchtigkeit | 60 – 95%
Lichtbedarf | Sonnenplätze und UV-Bestrahlung erforderlich
Terrarium
Für Ihr Jemenchamäleon benötigen Sie ein ausreichend großes Terrarium. Die Mindestmaße für Haltung eines Jemenchamäleons sollten bei 100 x 75 x 150 Zentimetern liegen, besser größer – also eher 200 x 100 x 150 Zentimeter und aufwärts. Richten Sie das Jemenchamäleon-Terrarium in die Höhe aus und bieten Sie Ihrem Tier abwechslungsreiche Klettermöglichkeiten und Verstecke als Höhle bzw. Rückzugsmöglichkeit. Dazu können Sie Äste, Zweige und Wurzeln nutzen. Solche Gegenstände dienen einem Jemenchamäleon auch als Verstecke. Achten Sie darauf, dass die Äste nicht zu dünn sind, denn hier finden die Zehen kaum Halt.
Pflanzen sehen nicht nur hübsch aus, sie tragen auch zu einem guten Klima im Jemenchamäleon-Terrarium bei. Geeignet sind zum Beispiel Bromelien, Farne oder Sukkulenten. Als Bodensubstrat eignet sich ein Erde-Sand-Gemisch mit mindestens 15-20cm Höhe. Jemenchamäleons legen meistens 30 – 85 Eier. Dazu sucht das Weibchen einen geeigneten Ablageplatz und gräbt sich komplett ein. Nach der Ablage kommt sie wieder nach oben und verschließt die Grabungsstelle sorgfältig.
Um das Terrarium passend zu temperieren, benötigen Sie eine oder mehrere Wärmelampen mit UV-Licht. Tagsüber sollte die Temperatur in den wärmeren Monaten bei 25 bis 30 Grad Celsius liegen, nachts kühlen Sie das Terrarium auf bis zu 20 Grad Celsius runter. An Sonnenplätzen – etwa breite Steine – sollte die Temperatur auf bis zu 40 Grad Celsius erhöht sein.
Ein passendes Terrarium können Sie im stationären (oder online-) Zoofachhandel kaufen oder selbst bauen, wenn Sie handwerkliches Geschick mitbringen.
Belüftung des Chamäleon-Terrariums
Es ist darauf zu achten, dass Wärmelampen sich außer Reichweite der Tiere befinden. Sie können sich sonst schwere Verbrennungen zuziehen. Wichtig ist auch die richtige Beleuchtungsdauer. Im Sommer sollte das Terrarium zwölf bis 14 Stunden beleuchtet werden, im Winter reichen acht bis zehn Stunden.
Jemenchamäleons brauchen eine hohe Frischluftzufuhr, weshalb der Belüftung des Terrariums eine große Bedeutung zukommt. Gazeterrarien eignen sich aus diesem Grund prinzipiell gut zur Jemenchamäleon-Haltung. Die Luftfeuchtigkeit im Jemenchamäleon-Terrarium sollte bei 60 bis 80 Prozent liegen. Wenn Sie keine Beregnungsanlage haben, sollten Sie zweimal täglich sprühen.
Jemenchamäleons reagieren empfindlich auf Stress, etwa durch Außenreize. Aus diesem Grund sollten Sie nicht alle Seiten des Terrariums offen für Blicke halten. Das könnte die Tiere stressen – vor allem, wenn bei Ihnen viel los ist oder Sie andere Haustiere wie Katzen oder Hunde haben. Am besten ist es, wenn das Chamäleon-Terrarium nur von einer Seite offen ist. Die übrigen Rückwände können Sie mit einem Sichtschutz aus Kork verkleiden.
Ernährung
Jemenchamäleons benötigen proteinreiches Lebendfutter. Tierische Kost wird bevorzugt, aber diese Art ist eine der wenigen, die auch pflanzliche Kost nicht verschmäht. Chamaeleo calyptratus fressen Insekten wie Grillen, Heuschrecken, Heimchen, Schaben oder Mehlwürmer. Ergänzt werden kann das Futter durch pflanzliche Beigaben wie Löwenzahn, Sukkulenten oder Gurken. Auch süße Früchte werden gerne angenommen. Aber bitte nur in Maßen füttern.
Ausgewachsene Tiere sollten etwa 3 mal pro Woche gefüttert werden. Die Nahrungszufuhr sollte möglichst alle zwei bis drei Tage stattfinden und sich auf je drei bis vier Insekten beschränken. Die Fastentage sind wichtig, denn Jemenchamäleons neigen zum Übergewicht und können dann Probleme mit den Gelenken bekommen. Um die Vitaminzufuhr zu gewährleisten sollten die Insekten mit einem Vitamin-Mineralpulver angereichert werden, um das Jemenchamäleon mit ausreichend Vitaminen zu versorgen. Oder man verabreicht diese über das Sprühwasser.
Schwangere Weibchen können während der Eiablage geschwächt sein, weshalb man ihnen in dieser Zeit auch nestjunge Mäuse anbieten kann. Jemenchamäleons können bei der Nahrung gewisse Vorlieben entwickeln. Man hat beobachtet, dass einige Chamäleons nur Heuschrecken, andere bevorzugt Heimchen mit ihrer Zunge schießen.
Dazu trinken Jemenchamäleons regelmäßig ein paar Tropfen Wasser. Zur Wasserversorgung dient am besten eine Tropftränke, wie sie oft zur Trinkwasserversorgung von Reptilien genutzt wird.
Unser Jemenchamäleon Hugo beim Fressen:
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Nährstoffmangel und Verfettung als Gesundheitsrisiko
Eine abwechslungsreiche Fütterung beugt einem Nährstoffmangel vor. Trotzdem sollten Sie das Lebendfutter vor der Fütterung mit einem Nährstoffpräparat bestäuben. Ausgewachsene Tiere sollten Sie nicht jeden Tag, sondern nur noch alle paar Tage füttern. Das beugt einer Verfettung vor, die eine Organverfettung nach sich ziehen kann.
Halten Sie das Terrarium sauber, damit Bakterien und Keime keine Chance haben. Wenn Sie ein Weibchen halten, sollten Sie zudem bedenken, dass die Gefahr einer Legenot besteht. Es kann legereife Eier dann nicht ablegen und daran sterben. Findet das Jemenchamäleon keinen geeigneten Platz zur Eiablage, hat es Stress oder einen Nährstoffmangel, kann es zu einer Legenot kommen.
Im Winter halten Chamäleons Winterruhe. Sie müssen ein Jemenchamäleon nicht an einem anderen Ort unterbringen, sollten die Temperatur im Jemenchamäleon-Terrarium aber verringern. Tagsüber kann es bis zu 20 Grad Celsius warm sein, nachts sollten die Temperaturen auf zwölf bis 16 Grad Celsius fallen. Auch die Fütterung sollten Sie während der Winterruhe reduzieren.
Kosten und Anschaffung
Ein Jemenchamäleon sollten nur bei einer/m verantwortungsvollen Züchter/in, im Zoofachhandel oder bei Auffangstationen gekauft werden. Darauf achten, dass das Tier nicht zu jung ist. Eine Abgabe vor dem zweiten bis dritten Lebensmonat ist nicht empfehlenswert. Vor dem Kauf prüfen, ob das Jemenchamäleon einen gesunden, aufgeweckten Eindruck macht. Es sollte aktiv, aufmerksam und sauber sein.
Jemenchamäleons genießen durch das Washingtoner Artenschutzabkommen einen Schutzstatus: Ihre Haltung ist meldepflichtig. Nach der Artenschutzverordnung der Europäischen Union braucht man einen Herkunftsnachweis. Zusätzlich muss der Erwerb der Bezirksverwaltungsbehörde (Ö), bzw. der Naturschutzbehörde (D) gemeldet werden.
Chamäleon-Slideshow:
(Zoo-Aufnahmen verschiedener Arten)
Seychellen-Tigerchamäleon (Archaius tigris) im Zoo Zürich
Das Seychellen-Tigerchamäleon (Archaius tigris, Syn.: Calumma tigris) wurde im Jahre 1820 erstmals beschrieben. Es ist eine vom Aussterben bedrohte Spezies der Chamäleons, die nur auf den Seychelleninseln Mahé, Silhouette und Praslin vorkommt.
Info-Tafel zum Seychellen-Tigerchamäleon im Zoo Zürich.
Jemenchamäleon gut getarnt im Blätterdickicht, aufgenommen im Zoo Salzburg
Kornnatter
Pantherophis guttatus
Die Kornnatter stammt ursprünglich aus dem Mittleren Westen der USA und aus Mexiko, wo sie sowohl Laub- und Nadelwälder als auch Trockensavannen besiedelt und unterdessen als ausgesprochener Kulturfolger gilt. Die Kornnatter ist eine der am häufigsten in Terrarien gehaltene Schlangenarten. Im Handel findet sich eine große Anzahl an Farbmutationen. In den USA gilt die Kornnatter daher als domestiziertes Reptil.
Erwachsene Tiere sind relativ einfach zu halten; Jungtiere sind allerdings nicht für Anfänger geeignet. Schutzstatus: Keiner. Herkunft der Tiere: Die meisten Tiere stammen heute aus Hobbyzuchten oder kommerzieller Nachzucht. Auf den Erwerb von Wildfängen sollte grundsätzlich verzichtet werden! Wer sich Kornnattern anschaffen möchte, erkundigt sich zunächst in einem Tierheim oder in einer Reptilienauffangstation. Es gibt immer wieder Tiere, welche von ihren Vorbesitzern abgegeben wurden und auf der Suche nach einem neuen Zuhause sind. Sind keine Verzicht- oder Findeltiere verfügbar, so werden Kornnattern bevorzugt bei seriösen Hobbyzüchtern oder seriösen Zoofachgeschäften, die kompetent Auskunft geben und die sich durch eine gute Haltung auszeichnen, erworben. Lebenserwartung: Bei guter Pflege über 20 Jahre! Unbedingt abklären, ob die Bereitschaft besteht, sich auf lange Zeit hinaus für das Wohlergehen des Tieres zu verpflichten!
Größe:
80–130 cm, einige Exemplare auch größer
Haltung und Lebensweise
Eine junge Kornnatter sollte mindestens 3–4 Mal problemlos gefressen haben, ehe man sie erwirbt. Achten Sie auf etwaige Hautschäden und vergewissern Sie sich beim Züchter, dass das Tier sich problemlos häutet.
Die Kornnatter ist in erster Linie dämmerungs- und nachtaktiv und sollte tagsüber möglichst nicht gestört werden. Während der Paarungszeit sind die Tiere vermehrt auch tagaktiv, jedoch sollte man sie auch dann nicht zu häufig aus dem Terrarium entnehmen. Tagsüber sollte die Temperatur im Terrarium zwischen 24 und 27 °C liegen, nachts auf 18–20 °C absinken. Es müssen unbedingt Sonnenplätze zur Verfügung stehen (wo die Temperatur bis zu 35 °C erreichen darf), aber auch kühlere Schattenplätze. Die Luftfeuchtigkeit sollte 50–60% betragen. Zur Beleuchtung und Heizung kommen UV-Licht emittierende Lampen sowie als Grundbeleuchtung dienende Leuchtstoffröhren zum Einsatz. Kunstlicht sollte während zehn Stunden im Winter und 16 Stunden im Sommer eingesetzt werden. Achtung: Keine Heißen Steine verwenden – diese bedeuten für die Schlange Verbrennungs- und Austrocknungsgefahr! Bei UV-Lampen muss der Mindestabstand gemäß Herstellerangaben beachtet werden, die Lampen sind zudem gegen Tierkontakt zu sichern. Der Untergrund sollte aus einem (stellenweise mäßig feuchtem) Sand-Erde-Lehm Gemisch bestehen. Eine Wetbox mit feuchtem Substrat – lockerer Boden, Moos – sollte nicht fehlen. Das Terrarium muss mit verschiedenen, eher engen Versteckmöglichkeiten (Steinen, Wurzeln) sowie Klettermöglichkeiten (Ästen, Steinen) ausgestattet sein. Eine Bepflanzung des Terrariums ist möglich. Immer zur Verfügung stehen muss eine flache Wasserschale. Die Mindestgrösse des Terrariums für zwei ausgewachsene Exemplare sollte 180 x 80 x 100 cm (L x B x H) betragen; bei Haltung von mehr als zwei Tieren ist ein grösseres Terrarium angebracht. Achtung: Kornnattern sind geborene Ausbruchskünstler! Gruppen Kornnattern sind untereinander gut verträglich. Sofern mehr Unterschlupf- und sonnige Liegeplätze als Tiere vorhanden sind, ist eine Haltung von 2–3 Schlangen pro Terrarium problemlos möglich. Jedoch sollte die Mindestgrösse des Terrariums (siehe oben) der Anzahl Tiere angepasst sein. Männchen und Weibchen unterscheiden sich durch den längeren, deutlicher vom Körper abgesetzten Schwanz des ♂ und die meist deutlich sichtbaren Hemipenestaschen am Bauch. Wer nicht züchten möchte, sollte gleichgeschlechtliche Tiere halten. Fütterung und die Problematik der Futtertiere Tote Mäuse in der Schlange entsprechender Grösse. Tiefgekühlte Tiere müssen im Wasserbad oder der Mikrowelle auf Körperwärme (37 °C) aufgewärmt werden und sollten der Schlange an einer Futterzange mit leichten Lockbewegungen präsentiert werden. Fütterung ca. alle 7–10 Tage bei Jungtieren, alle 2–4 Wochen bei ausgewachsenen Tieren.
Überwinterung
Kornnattern benötigen eine Winterruhe von 6–8 Wochen Dauer. Etwa 3 Wochen vor Beginn sollten die Tiere nicht mehr gefüttert werden. Die tägliche Beleuchtungsdauer wird schrittweise reduziert und die Temperatur auf ca. 20 °C tagsüber und 16 °C nachts reduziert.
Zucht
Zur Fortpflanzung ist eine Winterruhe nötig (längere Phasen der Inaktivität sind dann normal). Kornnattern legen 10–30 Eier, und es sind 2–3 Gelege pro Jahr möglich. Auch wenn die Zucht von Kornnattern ein faszinierendes Ereignis ist, so setzt sie doch sehr gute Tierkenntnisse voraus. Bevor man mit dem Ausbrüten von Eiern beginnt, sollte man bereits einige Jahre Erfahrung mit der Kornnattern-Haltung haben. Weiter muss man sich bereits vor dem Zuchtbeginn überlegen, ob man genügend Platz für den Nachwuchs hat. Möchte man die Jungtiere nach der Zucht abgeben, so muss man sich rechtzeitig darum kümmern, seriöse Abnehmer zu finden. Da derzeit allerdings sehr viele Kornnattern auf dem Markt sind und die Tiere teilweise kaum Abnehmer finden, ist von einer Zucht abzuraten. Bei Paarhaltung sollten die Eier nach der Ablage aus dem Terrarium entnommen werden.
Auf dem Bild:
Unsere Kornnatter-Nachzuchten (2012)
Krankheiten
Kornnattern leiden bisweilen unter Milbenbefall – dieser macht sich oft bemerkbar, indem die Schlange sich nervös bewegt und häufig im Wasserbecken liegt (was gesunde Kornnattern eher selten tun). Häufiges Baden kann allerdings auch ein Zeichen für zu geringe Luftfeuchtigkeit sein! Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit können Pilzerkrankungen auftreten – bis auf die Wetbox sollte das Substrat daher eher trocken sein. Erscheint die Schlange apathisch, blass und farblos, steht sie höchstwahrscheinlich kurz vor der Häutung! Löst sich die Haut in Fetzen und bleibt länger am Körper haften, hat das Tier Häutungsprobleme. Unruhe und Durchfall können auf Legenot oder einen ernsthaften Parasiten- oder Virenbefall hinweisen. Unbedingt zum auf Reptilien spezialisierten Tierarzt gehen!
Zwerg-Gürtelschweif
Cordylus tropidosternum
Der Tropische Gürtelschweif oder Zwerg-Gürtelschweif (Cordylus tropidosternum) ist eine Art aus der Gattung der Gürtelschweife (Cordylus) innerhalb der Familie der Gürtelechsen (Cordylidae).
Die Zwerggürtelschweife kommen überwiegend im südlichen Afrika vor. Zu den Hauptverbreitungsgebieten gehören die Länder Mosambik, Simbabwe, Kenia und Tansania. In den nördlichen Verbreitungsgebieten sind sie auch im Süden Äthiopiens zu finden. Sie bewohnen vorzugsweise Savannen oder trockene Steppengebiete mit buschartiger Vegetation aber auch Hochlandsavannen oder in Küstengebieten. Man findet sie dort häufig im Totholz unter abgestorbenen Baumstämmen.
Sie sind reine Carnivoren und ernähren sich vorwiegend von Wirbellosen Tieren wie Insekten, Würmer und Käfer.
Der Zwerg-Gürtelschweif erreicht Gesamtlängen bis 18 cm.
Cordylus tropidosternum kommt aus Lebensräumen mit Temperaturschwankungen. Nachtabsenkungen unter 20 °C sind keine Seltenheit.
Terrarium für Zwerg-Gürtelschweife im Zoo Salzburg.
Info-Tafel zum Zwerg-Gürtelschweife im Zoo Salzburg.
Zwerg-Gürtelschweif im Terrarium
Unser Zwerg-Gürtelschweif-Männchen schaut aus seinem Häuschen.
Terrarien-Haltung
Für Zwerggürtelschweife (ein Männchen, zwei Weibchen) reicht ein Terrarium mit den Maßen 100 x 60 x 70 cm (Länge x Tiefe x Höhe) aus. Lichtfülle, angemessene UVB-Bestrahlung und Hot-Spots, unter denen die Temperatur über 35° C betragen sollte, sind ein Muss. Der Rückwandgestaltung, mit Plateaus zum Sonnen und Spalten für die Verstecke, sollte besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Der Boden wird eigentlich nur zur Nahrungssuche aufgesucht, hier eignet sich Sand oder Lehm. Das Terrarium sollte außerhalb der Winterruhe mindestens alle zwei Tage mit Wasser besprüht werden. Gürtelschweife trinken häufig nicht aus Näpfen und nehmen lieber Wasser von Oberflächen auf. Im Winter sollte die Terrarientemperatur für 2 bis 3 Monate auf 15 bis 18° C gesenkt werden, sodass die Tiere eine verminderte Aktivitätsphase (Winterruhe) haben.
Bibrons Dickfingergecko
Chondrodactylus bibronii
(Syn.: Pachydactylus bibronii)
Bibrons Dickfingergecko zählt innerhalb der Familie der Geckos (Gekkonidae) zur Gattung Chondrodactylus. Wissenschaftlich beschrieben wurde die Art im Jahre 1846 von dem schottischen Naturwissenschaftler Andrew Smith. Der wissenschaftliche Name ehrt den französischen Zoologen Gabriel Bibron.
Bibrons Dickfingergecko erreicht bis 18 cm Körperlänge. Er weist einen kräftigen, leicht gedrungenen Körperbau mit rundlichem und etwas dickem Schwanz und breitem Kopf auf. Die Augen sind groß, glänzend gold mit vertikal geschlitzter Pupille, die Beine sind lang und die breiten Zehen besitzen gut ausgebildete Haftpolster. Auf dem Hinterkopf und Rücken sind helle und dunkle Tuberkelschuppen erkennbar. Männchen unterscheiden sich einerseits durch einen etwas massigeren Kopf von den Weibchen, andererseits durch die hellen Tuberkelschuppen, die bei Männchen bis zum Schwanzansatz, bei Weibchen lediglich etwa bis zur Körpermitte reichen. Die Grundfarbe liegt zwischen braun und grau, über den gesamten Rücken und Schwanz zeichnen sich dunkle Querbänder ab.
Bibrons Dickfingergecko ist eine nacht- und dämmerungsaktive, zumeist kletternde Echse, die sich im Geäst von Bäumen und Büschen oder zwischen Steinen und Felsen aufhält. Häufig versteckt sich die Art unter Rinde oder gräbt sich unter Steinen im Boden ein. Wasser wird in Form von Tropf- und Kondenswasser aufgeleckt. Nach der Paarung legt ein Weibchen zwei runde, weiße und hartschalige Eier, die beispielsweise an einem Ast angeheftet werden. Die Jungtiere schlüpfen nach 8 bis 9 Wochen. Chondrodactylus bibronii jagt verschiedene Insekten, etwa Grillen, Schaben, Schwarzkäfer und deren Larven aber auch Webspinnen. In Gefangenschaft liegt die Lebenserwartung bei bis zu 10 Jahren.
Das Verbreitungsgebiet von Bibrons Dickfingergecko liegt im südlichen Afrika in der Kapprovinz der Republik Südafrika und im südlichen Namibia, wo bevorzugt halbtrockene Savannen und Steppen mit Baumbestand besiedelt werden. Als Kulturfolger dringt er auch in menschliche Siedlungen vor, wo er sich oft an Hauswänden aufhält.
Terraristik
Bibrons Dickfingergecko sollte bei Temperaturen zwischen 22 und 28 °C (lokal bis 35 °C; nachts ca. 22 °C) und einer relativen Luftfeuchte von etwa 60 % (nachts ansteigend) in einem hohen Terrarium mit ausreichenden Kletter- und Versteckmöglichkeiten gepflegt werden.
Info-Tafel zum Dickfingergeckos im Zoo Salzburg.
Terrarium für Dickfingergeckos im Zoo Salzburg.
Unser Dickfingergecko-Männchen im Terrarium.
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