Technik im Meerwasser-Aquarium

Auf dieser Seite stellen wir euch die nötige Technik und sonstiges Zubehör zum Betrieb eines Meerwasseraquariums vor!

Es gibt verschiedene Methoden, ein Meerwasseraquarium zu betreiben, z. B. das Berliner System, Jaubert-System, Deep Sand Bed, Zeolith-Methode, Schlammfilter oder Algenrefugium. Sie alle dienen vor allem dem Nährstoffabbau. Filter für die Wasseraufbereitung, wie sie in der Süßwasseraquaristik eingesetzt werden, haben sich nicht bewährt. Meistens übernehmen ein Eiweißabschäumer und lebende Steine die Filterfunktion.

Alle Riffaquarien brauchen eine starke Beleuchtung, da die meisten der üblicherweise gepflegten Korallen in Symbiose mit einzelligen Algen, den Zooxanthellen, leben. Diese erzeugen durch Photosynthese aus Kohlendioxid und Wasser Sauerstoff und organische Verbindungen, die der Ernährung der Korallen dienen. Heute werden Metalldampflampen (HQI), optional mit blauen T5- oder T8-Leuchten kombiniert, oder reine moderne T5-Leuchten verwendet. Vermehrt kommen auch Hochleistungs-Leuchtdioden zum Einsatz, sowohl ausschließlich als auch in Kombination mit T5-Leuchten.
Außerdem ist eine starke Wasserbewegung nötig, für die verschiedenste Förder- und Strömungspumpen eingesetzt werden. Das Aquarienwasser sollte mindestens zehnmal in der Stunde komplett umgewälzt werden. Die Strömung ist notwendig, damit das Wasser durch die lebenden Steine diffundiert und damit die Stoffwechselprodukte der sessilen Korallen abtransportiert werden.
In Korallenriffaquarien sollte eine Temperatur von 24 bis 28 °C herrschen. Oft erzeugen die Pumpen sowie die Beleuchtung so viel Abwärme, dass eine zusätzliche Stabheizung wie in der Süßwasseraquaristik nicht nötig ist. In den Sommermonaten haben viele Steinkorallenfreunde Probleme mit der Wassertemperatur. Sie sollte 30 °C nicht übersteigen. Eine Temperatur über 30 °C hat verheerende Wirkung auf die Zooxanthellen. Diese beginnen abzusterben. Somit wird der Nährstofffluss zu den Korallenpolypen unterbrochen und die Koralle stirbt. In der freien Natur kann man diesen Vorgang schon in vielen Korallengebieten beobachten. Durch die Klimaveränderung beginnt sich das Meerwasser zu erwärmen und die Korallen sterben. Übrig bleibt ein weißes Korallenskelett. 

Auf dem Bild:
Blick in ein typisches Technikbecken mit Abschäumer, Vliesfilter, Dosieranlage und Nachfüll-System.

Eiweißabschäumer

Ein Abschäumer ist ein Gerät zur Wasseraufbereitung, das dem Wasser eines geschlossenen Systems (Aquarium) vor allem organische Abfallstoffe und angelagerte Substanzen in Form von Lipiden, Harnsäure, Peptide und Aminosäuren auf physikalische Weise entzieht. Dazu wird in ein Rohr feinperlige Luft eingeblasen, an deren nach oben steigenden Bläschen sich Moleküle durch Adhäsion anlagern. Oft wird diese Funktion zusätzlich durch den Gegenstromeffekt verstärkt. Oben im Rohr bildet sich ein Schaum, der immer zäher wird, bis er in einen Schaumtopf abgeschieden wird. Diese Technik der Eiweißabschäumung entstand aus der Flotation und wurde ursprünglich in der Abwasseraufbereitung eingesetzt.
Es gibt pumpenbetriebene und luftbetriebene Abschäumer. Im Fachhandel sind Geräte mit einer Leistung von 25 mg/h bis hin zu 400 mg/h erhältlich. Ursprünglich wurden Abschäumer ausschließlich in Meerwasseraquarien benutzt. Da es neuerdings möglich ist, in Süßwasser Proteine abzuschäumen, werden Abschäumer auch in Teichanlagen betrieben. 

Innen-Abschäumer

Unabhängig davon, welche Technik für die Erzeugung von Luftblasen eingesetzt wird, gibt es für Aquarien drei unterschiedliche Montagetypen.
Steht ein Technikbecken zur Verfügung, bietet es sich an, einen Innenabschäumer zu betreiben, alternativ auch in einem normalen Becken, wobei man dabei Mindest- und Maximalwasserstand beachten muss. 

Auf dem Bild:
Klassischer Eiweißabschäumer, aufgestellt im Technikbecken. Der Abschäumer steht dabei im Wasser.

Außenabschäumer

Viele Abschäumer, vor allem solche, für Systeme ab 1000 Liter Wasservolumen, werden als Außenabschäumer betrieben, so dass es einen Schlauch für den Zulauf und das Abwasser gibt.

Auf dem Bild:
Großer Außenabschäumer für Aquarien bis 3000 Liter. Dieser Abschäumer ist durch Rohrleitungen mit dem Technikbecken verbunden.

Hang-On-Abschäumer

Hang-On-Abschäumer bzw. Abschäumer zum Einhängen sind für kleine bis mittelgroße Systeme bis 700 Liter gut geeignet, da sie einfach am Haupt- oder Technikbecken eingehängt werden können und damit eine bequeme und schnelle Montagemöglichkeit bieten. 

Ozon

Durch Zugabe von Ozon mittels eines Ozongenerators lässt sich die Effizienz eines Abschäumers um ein Vielfaches steigern. Die Eiweißverbindungen werden durch die Höherwertigkeit des Ozons im Vergleich zum Sauerstoff wesentlich schneller aufgespalten und somit aus dem Wasserkreislauf entfernt. Ozonisatoren mit einer Leistung von 25 bis 200 mg/h sind für Meerwasseraquarien bis 1000 Liter Inhalt (je nach Fischbesatz und Redoxpotential) vollkommen ausreichend. Ozonisatoren mit einer Leistung von 300 bis 400 mg/h und mehr kommen überwiegend in großen Schauaquarien oder Fischzuchtanlagen zum Einsatz. In Aquarien wird eine Ozonierung jedoch eher selten vorgenommen, da Abschäumer meist ohne Zusätze ausreichend wirksam sind und das Ozon auch Nachteile mit sich bringen kann.

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