Zierfische im Portrait

Hier werden diejenigen Fische vorgestellt, die nicht aus dem Amazonas, bzw. Südamerika kommen. Die südamerikanischen Arten werden auf der Seite "Amazonas-Welt" ausführlich beschrieben. 
Hier stellen wir unsere Zierfische aus Asien, Afrika und Australien vor.

Auf dem Bild:
Aquarium mit australischen Regenbogenfischen im Haus der Natur (Salzburg)

Rotstrichbarbe
Dawkinsia denisonii 

Die Denisonbarbe (Dawkinsia denisonii, Syn.: Crossocheilus denisonii, Puntius denisonii), auch Rotstreifenbarbe oder Rotstreifen-Torpedofisch genannt, ist ein Süßwasserfisch aus der Ordnung der Karpfenartigen. Sie kommt in Indien in schnell fließenden Bergbächen der Westghats in den Bundesstaaten Kerala und Karnataka vor.

Auf dem Bild:
Potamotrygon leopoldi im Haus der Natur in Salzburg (2023)

Die Denisonbarbe wird 15 Zentimeter lang. Ihr Körper ist langgestreckt und spindelförmig. Ihre Oberseite ist olivfarben, die Unterseite weißlich. Entlang der Flanken erstreckt sich ein schwarzes Längsband, das in der ersten Körperhälfte vom namensgebenden roten Band begleitet wird. Die ersten Flossenstrahlen der Rückenflosse sind ebenfalls rot, die Schwanzflossenspitzen durch einen schwarzen und weißen Fleck markiert. Außerhalb der Laichzeit sehen Exemplare beider Geschlechter gleich aus, während der Laichzeit sind die Weibchen fülliger.

Die Denisonbarbe bewohnt schnell fließende Bäche und felsige Buchten mit dichter Ufervegetation und ist gesellig. Sie ernährt sich vor allem pflanzlich, nimmt aber auch Insektenlarven und andere Wirbellose zu sich. 

Siamesische Rüsselbarbe
Crossocheilus oblongus

Die Siamesische Rüsselbarbe, auch Grünflossenbarbe genannt ist ein Süßwasserzierfisch aus der Familie der Karpfenfische (Cypriniformes). Sie ist in der Aquaristik sehr bekannt und beliebt. Sie stammt aus Südostasien. Siamesische Rüsselbarben werden wegen des ähnlichen Aussehens oft mit der Schönflossigen Rüsselbarbe (Epalzeorhynchus kalopterus), der „Falschen“ Rüsselbarbe (Garra taeniata – schwarzer Längsstreifen nur bis zum Anfang der Schwanzflosse) oder dem Algensalmler (Parodon pongoensis) verwechselt. Das besondere Merkmal dieser Art ist der schwarze Längsstreifen, der durchgehend vom Maul bis zur Schwanzspitze verläuft, und die transparenten Flossen. Außerdem besitzt sie zwei Barteln an der Maulspitze, jedoch keine maxillare Barteln.

Siamesische Rüsselbarben sind Gruppentiere, deswegen sollte in einem Aquarium immer mehrere Exemplare gehalten werden und aufgrund der zu erwartenden Größe ist ein Aquarium von mindestens 150 cm Seitenlänge sehr zu empfehlen. Die Temperatur sollte zwischen 24 und 26 °C liegen. Die Tiere bevorzugen weiches Wasser (um 5° dGH), kommen aber auch mit etwas härterem Wasser recht gut klar (bis 20° dGH). Das Wasser sollte leicht sauer sein. Siamesische Rüsselbarben sind ziemlich sauerstoffbedürftig.

Siamesische Rüsselbarben werden auch in Gefangenschaft 10 bis 16 Zentimeter lang, ihre Lebenserwartung beträgt etwa 9 Jahre, sie können aber auch älter werden. Die Geschlechter der Rüsselbarben lassen sich mit dem bloßen Auge nicht unterscheiden. Die Haltung im Aquarium ist auch für Anfänger unproblematisch. Jedoch sollte auf Grund der Größe und der Tatsache, dass die Tiere sich nur in Gruppen ab mindestens 5 bis 8 Fischen wohlfühlen, die Tiere nur in großen Becken gepflegt werden.

Sie verhalten sich sehr tolerant gegenüber anderen Fischen und können problemlos mit anderen Barben, Salmlern und Welsen vergesellschaftet werden. Gegenüber ihrer eigenen Art können sie jedoch manchmal ruppig werden und jagen sich durch das ganze Becken, insbesondere beim Fressen. Da die Fische gute Springer sind, ist eine Abdeckung des Beckens anzuraten.


Sie sind Allesfresser, aber hauptsächlich fressen sie in jungen Jahren Algen (bevorzugt Pinselalgen und fädrige Grünalgen, aber keine Braun- oder Kieselalgen). Oft knabbern sie auch an der schnellwachsenden Wasserpest oder anderen frischen Trieben, wenn nicht genügend Algen vorhanden sind. Beckenbepflanzungen nehmen durch Rüsselbarben aber keinen Schaden. Ersatzweise fressen Rüsselbarben sehr gerne Kopfsalatblätter (die jedoch wegen möglichem Spritzmitteleinsatz gut abgewaschen sein sollten). Wenn diese im Wasser anfangen zu denaturieren, werden sie besonders gerne angenommen. Mit zunehmendem Alter nehmen sie neben pflanzlicher Nahrung auch gerne Lebend- oder Trockenfutter. Im Aquarium halten sie sich meist in mittleren bis unteren Bereichen auf. Die Beckenbepflanzung sollte dort reichlich sein: besonders junge Rüsselbarben verstecken sich zeitweise gerne oder grasen auch Algen und Oberflächen in dichter Bepflanzung ab.


Unter Stress, aber auch bei Dominanzverhalten und damit verbundenem Streit mit Artgenossen färbt sich ihr schwarzer Längsstreifen von den Kiemen bis zum Schwanzansatz matt-silbrig. Dies ist ein Zeichen dafür, dass sie sich im Aquarium unwohl fühlen. Auffällig ist auch ihr Ausruhen auf Pflanzen oder Wurzeln, wobei sie sich mit ihren Bauch- und Schwanzflossen abstützen. Sie schwimmen gerne in Gruppen umher, wobei sie oft gegen den Pumpenstrahl aus dem Filter anschwimmen. Dieses Verhalten deutet auf die Herkunft der Rüsselbarben aus schnellfließenden Gewässern.

Labyrinthfische
Anabantoidei

Labyrinthfische (Anabantoidei), auch Kletterfische genannt, sind eine Unterordnung der Anabantiformes, die zusätzlich neben Kiemen noch das Labyrinthorgan besitzen, womit sie atmosphärischen Sauerstoff atmen können. Sie stammen aus Asien und Afrika. Wegen ihrer Farbenprächtigkeit sind einige Arten bei Aquarianern sehr beliebt. 

Familien

  • Kletter- u. Buschfische (Anabantidae)
  • Küssende Guramis (Helostomatidae) monotypisch
  • Osphronemidae (alle anderen, u. a. Fadenfische, Kampffische usw.

Fadenfische
Trichogastrinae 

Systematik:
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Kletterfischartige (Anabantiformes)
Unterordnung: Labyrinthfische (Anabantoidei)
Familie: Osphronemidae
Unterfamilie: Fadenfische 

Als Fadenfische werden neun Arten süd- und südostasiatischer Labyrinthfische bezeichnet, die neben der Luftatmung mit ihrem Labyrinthorgan über ein weiteres gemeinsames Merkmal verfügen: lang ausgezogene erste Bauchflossenstrahlen, mit denen sie in der Lage sind, Berührungs- und Geschmacksreize aufzunehmen. Diese Fähigkeiten unterstützen sie bei der räumlichen Orientierung, bei der Nahrungssuche und im Rahmen der innerartlichen Kommunikation. Lange Zeit galten die Fadenfische aber nicht als ein wissenschaftliches Taxon, sondern die zwei Gattungen der Fadenfische wurden zusammen mit anderen der Unterfamilie Luciocephalinae zugeordnet.

Gattungen und Arten

Auflistung der einzelnen Arten mit Verlinkung zu Wikipedia:

Traditionell werden Fadenfische aufgrund ihrer Morphometrie und der geografischen Verbreitung in zwei Gattungen getrennt:


Vier kleinere Arten, „Westliche Fadenfische
(Gattung Trichogaster, Syn.: Colisa
aus Südasien (Indien und Burma):

Fünf größere Arten, „Östliche Fadenfische
(Gattung Trichopodus) aus Südostasien, weit im indonesischen Raum verbreitet, deren ursprünglichen Vorkommen nicht mehr feststellbar sind, weil sie bereits vor ihrer wissenschaftlichen Entdeckung als menschliche Nahrungsquelle von Thailand bis auf die Inselwelt der Philippinen verbreitet wurden:

Auf dem Bild:
Der Goldfadenfisch (Trichogaster trichopterus) ist in Laos, Yunnan, Thailand, Kambodja, Vietnam, Malaysia und Myanmar beheimatet. Es handelt sich bei diesem Fisch um die rotgoldene Zuchtform des Blauen Fadenfisches. Wie alle Kletterfische besitzt auch dieser Fisch ein Labyrinthorgan, das ihn dazu befähigt, zusätzlich Luftsauerstoff aufzunehmen.

Fortpflanzungsverhalten

Alle Fadenfische vermehren sich nach einem weitestgehend identischen Grundmuster. Die Männchen bauen an der Wasseroberfläche oder unter Blättern von Schwimmpflanzen ein Schaumnest, das aus mit einem speichelartigen Sekret ummantelten Luftblasen besteht. Trichopodus-Arten verwenden oft zusätzlich andere Baustoffe, beispielsweise Pflanzenteile. Unter diesem Schaumnest, an dem ständig weiter gearbeitet wird, wirbt das Männchen, bis sich ein paarungsbereites Weibchen einfindet, mit dem es nach einem arttypischen ritualisierten Verhalten direkt unter dem Schaumnest laicht. Die relativ kleinen Eier sind leichter als Wasser (Schwimmeier) und steigen in das Schaumnest auf. Ist der Laichakt beendet, verlässt das Weibchen das Nestrevier. Die Brutpflege erfolgt ausschließlich durch das Männchen (Vaterfamilie). Bei einer Wassertemperatur von 24 bis 28 °C schlüpfen nach etwa 24 bis 30 Stunden sehr kleine Larven. Sie tragen einen relativ großen Dottersack mit einem Ölanteil, der sie durch seinen Auftrieb weiter unter dem Schaumnest hält. Aus dem Nestbereich gespülte Larven werden vom Männchen mit dem Maul aufgenommen und zurück in das Nest gespuckt. Zwischen dem dritten und fünften Lebenstag schwimmen die schnell wachsenden Jungfische frei und nehmen gleich selbständig Nahrung auf. Sie verlassen den unmittelbaren Nestbereich, worauf der Brutpflegetrieb des Männchens erlischt.

Auf dem Bild:
Vietnamesische Briefmarke mit Mosaikfadenfischen

Bedeutung für den Menschen

Östliche Fadenfische“ sind für die menschliche Ernährung im südostasiatischen Raum von nicht unerheblicher Bedeutung. Auf Märkten stellen sie regelmäßig einen beachtlichen Anteil des Frischfischangebots dar. Aufgrund ihrer besonderen Atmung ist es möglich, sie sehr lange lebend anzubieten. Aus diesem Grund wurden sie auf dem gesamten südostasiatischen Festland und auf vielen Inseln dieses Raums eingebürgert. Für Evolutionsbiologen und Verhaltensforscher sind Fadenfische, wie die Gesamtheit der Labyrinthfische überhaupt, ein aufschlussreiches Forschungsgebiet.

Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts sind Fadenfische sehr verbreitete und populäre Aquarienfische. Aus drei Trichogaster-Arten (alle außer T. bejeus) und dem Gepunkteten Fadenfisch wurden mehrere Farbschläge gezüchtet, die zum Standardangebot des Aquarienfischhandels zählen.

Flösselaal
Erpetoichthys 

Der Flösselaal (Erpetoichthys calabaricus) ist die einzige Art der Gattung Erpetoichthys aus der Familie der Flösselhechte. Viele Jahrzehnte kannte man ihn nur unter dem Gattungsnamen "Calamoichthys". Im Unterschied zu den Arten der Gattung der Eigentlichen Flösselhechte hat der Flösselaal lediglich 10–12 Flössel und keine Bauchflossen.

Der Flösselaal ist im westlichen Afrika beheimatet; das Verbreitungsgebiet reicht von Benin nach Kamerun, wobei er besonders im Nigerdelta häufig anzutreffen ist. Die dämmerungs- und nachtaktiven Tiere erreichen bei langgezogenem Körperbau – die Länge der Tiere übertrifft ihre Höhe um das 24-fache – eine maximale Länge von etwa 90 cm. Bei Messungen am Fluss Ouémé in Benin wurden Längen von 24,5 bis 35,3 cm nachgewiesen. Das Männchen besitzt 12 bis 14 Strahlen an der dunkeloliven Afterflosse, die außerdem zur Laichzeit verdickt ist. Die Afterflosse des Weibchens ist hellocker und besitzt nur 9 Strahlen. Flösselaale leben meist in Süßwasserseen oder -flüssen, gehen aber auch ins Brackwasser. Sie ernähren sich räuberisch von kleineren Tieren, vor allem Insekten und Würmern. Das Auffinden der Nahrung erfolgt mit dem Geruchssinn, da Flösselaale sehr schlecht sehen.
Die Kiemen der Flösselaale reichen, wie auch bei den anderen Flösselhechten, nicht aus, um die Versorgung der Tiere mit Sauerstoff sicherzustellen. Die Flösselaale sind daher ergänzend auf Atemluft angewiesen, wobei die Schwimmblase der Tiere als Lunge eingesetzt wird. Deshalb können sie das Wasser auch für einige Stunden verlassen. Die Fortbewegung ist langsam gleitend mittels der kleinen Brustflossen, "seitenwindend" (wie manche Schlangen) oder, seltener, anguilliform.

Aquarienhaltung

Die Haltung von Flösselaalen in Aquarien ist durchaus möglich; die Tiere sind gelegentlich auch im Fachhandel zu erwerben. Das Becken sollte mindestens eine Länge von 120 cm aufweisen. Die Wassertemperatur sollte zwischen 24 und 28 °C betragen, Wasserwerte von pH 6,5–6,9  und einer Härte um 10°dGH werden bevorzugt.

Weicher Bodengrund aus feinem Sand sollte vorhanden sein, ebenso eine dichte Bepflanzung und Versteckmöglichkeiten. Flösselaale sind nur bedingt für Gesellschaftsbecken geeignet, kleine Fische können gefressen werden. Manche Tiere fressen ausschließlich Lebendfutter, wie z.B. Fische, Muscheln, Krebstiere und Insektenlarven. Oft nehmen die Tiere hochwertiges auf den Boden sinkendes Granulatfutter an. Das Becken sollte an offenen Stellen (Zu- und Abläufe) z. B. mit grober Filterwatte gesichert und generell gut abgedeckt werden um das Entweichen der neugierigen Tiere zu verhindern. Die Art ist schwer zu züchten, aber unter bestimmten Bedingungen gelingt es.

Purpurprachtbarsch
Pelvicachromis pulcher

Der Purpurprachtbarsch, auch Königscichlide genannt, ist ein Buntbarsch aus dem westlichen Afrika. Er ist Typusart der Gattung Pelvicachromis und als beliebter Aquarienfisch wahrscheinlich ihr bekanntester Vertreter. Die heute im Handel erhältlichen Exemplare stammen überwiegend aus Nachzuchten.

Der Purpurprachtbarsch ist im südlichen Nigeria, Ostbenin und Westkamerun beheimatet. Sein Lebensraum sind stehende und fließende Gewässer mit schwach, teilweise stark saurem (pH-Wert bis unter 5) und weichem Wasser.

Merkmale

Gattungstypisch ist der Purpurprachtbarsch in der Farbgebung sehr variabel. Allen Farbformen gemeinsam ist ein dunkler Fleck auf den Kiemendeckeln der Männchen. Weibliche Tiere tragen ein gelbes Band in der Rückenflosse. Fast immer ist ein auffälliger, unscharf begrenzter Bauchfleck von zartrosa bis blutroter Farbe zu sehen. Bei den Männchen sind Rücken- und Afterflosse spitz zulaufend. Am oberen, häufig roten Saum der lanzettförmigen Schwanz- und im hinteren, weichstrahligen Teil der Rückenflosse können gelb gesäumte Flecken auftreten. Die Bauchflossen der Männchen sind lang ausgezogen und reichen angelegt bis an die Afterflosse heran.
Mit einer Gesamtlänge von 10 cm werden männliche Purpurprachtbarsche deutlich größer als ihre weiblichen Artgenossen, die nur eine Länge von etwa 7,5 cm erreichen.

Verhalten

Wie alle Pelvicachromis-Arten ist der Purpurprachtbarsch ein monogam lebender Höhlenbrüter. Die Brut wird durch das Elternpaar gemeinsam gepflegt und bewacht. Das eigene Revier wird gegen fremde Artgenossen verteidigt, während der Brut auch gegen artfremde Fische. Ebenfalls gattungstypisch ist das Balzverhalten, bei dem das Weibchen eine wesentlich aktivere Rolle einnimmt. Vor dem Männchen tänzelnd, verkrümmt es den Körper S-förmig und nimmt eine intensive rot-violette Färbung an. Nach Ablage der 200 bis 300 Eier pflegt das Weibchen das Gelege bis zum Schlupf der Larven, während das Männchen weiterhin das Revier verteidigt. Der Jungfischschwarm wird von beiden Elternteilen durch das Revier geführt. Nach drei bis vier Wochen sind die Jungen selbständig.

Haltung

Der Purpurprachtbarsch ist im Aquarium relativ anspruchslos und leicht zu züchten. Die Vergesellschaftung mehrerer Paare ist wegen der innerartlichen Aggressivität nur in sehr großen Aquarien möglich. Für das Wohlbefinden der Tiere sind Versteckmöglichkeiten erforderlich. Insbesondere alte Aquarienstämme sind verhältnismäßig tolerant gegenüber Wasserverhältnissen, die sich von denen des ursprünglichen Habitats unterscheiden.