Sumpfpflanzen

Sumpfdotterblume
Caltha palustris

Die Sumpfdotterblume (Caltha palustris), auch Sumpf-Dotterblume geschrieben, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Dotterblumen (Caltha) innerhalb der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Sie ist auf der Nordhalbkugel in Eurasien und Nordamerika weitverbreitet. Sumpfdotterblumen sind typische Pflanzen von Gewässerrändern.

Erscheinungsbild

Die Sumpfdotterblume ist eine sommergrüne, ausdauernde, krautige Pflanze, die je nach Standort Wuchshöhen zwischen 15 und 60 Zentimetern erreicht. Als Speicherorgan dient ein kräftiges Rhizom

Die Blüten erscheinen schon ab März am Ende des Erstfrühlings und blühen je nach Standort bis April oder Juni. Gelegentlich kommt es im Zeitraum von Juli bis Oktober zu einer schwächeren Zweitblüte. An jedem Stängel befinden sich meist mehrere Blüten. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch. Die Blütenhülle besteht in der Regel aus fünf breit ovalen Perigonblättern, die bis zu 2 Zentimeter lang sind. Ein Blütenkelch ist nicht vorhanden.

Frucht und Samen

Aus jedem befruchteten Fruchtblatt entwickelt sich eine schlanke Balgfrucht, wobei die reifen Balgfrüchte sternförmig angeordnet sind. Die reifen dunkelbraunen Samen sind etwa 2,5 Millimeter lang und in den Balgfrüchten zweireihig angeordnet.

Bei der Sumpfdotterblume handelt es sich um einen Hemikryptophyten.


Krankheiten

Die Sumpfdotterblume wird von den Rostpilzen Puccinia calthae und Puccinia calthicola mit Spermogonien und Telien befallen.

Vorkommen

Die Sumpfdotterblume ist in Europa, dem gemäßigten und nördlichen Asien sowie dem nördlichen und arktischen Nordamerika weitverbreitet. Sie zählt damit zu den zirkumpolar vertretenen Pflanzenarten. In Europa ist sie nördlich bis nach Island und im arktischen Russland verbreitet.
Die Sumpfdotterblume wächst in Sumpfwiesen, an Quellen, Bächen und Gräben. Sie ist außerdem in Bruch- und Auenwäldern zu finden. Wechselnden Wasserstand verträgt sie gut. Die Feuchtezahl (F-Zahl) in der neunstufigen Skala nach Ellenberg beträgt 8. Häufige Begleitpflanzen der Sumpfdotterblume sind Mädesüß, Kohldistel, Schlangen-Knöterich, Sumpfvergissmeinnicht, Kuckuckslichtnelke sowie Schwarzerlen. Pflanzensoziologisch ist Caltha palustris die namensgebende Verbandscharakterart der Sumpfdotterblumenwiesen (Calthion palustris). Das sind nährstoffreiche Nasswiesen und Hochstaudenfluren feucht-nasser Standorte. Ferner ist sie Begleitart in Erlenbruchwäldern (Alnion), in Hartholz-Auwäldern (Alno-Ulmion) und in Röhrichten (Gesellschaften der Phragmitetalia) sowie der Quellfluren (Montio-Cardaminetalia).
In den Allgäuer Alpen steigt sie am Rappensee in Bayern bis in eine Höhenlage von 2047 Meter auf.


Gefährdung

Zu Bestandsrückgängen der Sumpfdotterblume kommt es, wenn nasse Wiesen trockengelegt, Bachläufe begradigt und Gräben eingedolt (verrohrt) werden. Die Stallhaltung von Milchvieh, bei der die Kühe mit siliertem Gras gefüttert werden, hat indirekt auch zu Bestandsrückgängen geführt. Zur Vereinfachung der maschinellen Mahd wurden die Wiesen planiert und damit Senken und Mulden beseitigt, die aufgrund des sich dort ansammelnden Wassers den Pflanzen gute Standortbedingungen boten. Die Sumpfdotterblume ist derzeit nur auf den Roten Listen Niedersachsens, Brandenburgs, Berlins und Hamburgs als gefährdete Art eingestuft, ist jedoch bundesweit im Rückgang begriffen.

Blühende Sumpfdotterblumen in unseren Miniteichen (April 2023)

Blühende Sumpfdotterblumen in unseren Miniteichen (April 2023)

Blühende Sumpfdotterblumen in unseren Miniteichen (April 2023)