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 Nadelhölzer, Art für Art

Mammutbäume
Sequoioideae

Die Mammutbäume (Sequoioideae) sind eine Unterfamilie der Zypressengewächse (Cupressaceae). Diese Unterfamilie umfasst rezent nur drei monotypische Gattungen, das heißt, sie bestehen je aus einer lebenden Art. Fossil sind allerdings zahlreiche weitere Arten überliefert.

Auflistung mit Verlinkung zu Wikipedia:

Riesen-Mammutbaum
Sequoiadendron giganteum 

Der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum), gelegentlich auch Berg-Mammutbaum oder Wellingtonie genannt, ist die einzige Art in der monotypischen Pflanzengattung Sequoiadendron in der Unterfamilie der Mammutbäume (Sequoioideae) innerhalb der Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae). Sie ist an den Westhängen der Sierra Nevada in Kalifornien in Höhenlagen zwischen 1350 und 2500 Meter beheimatet. Im Englischen wird als Redwood nicht allein der Riesenmammutbaum – Giant Redwood –, sondern auch der Küstenmammutbaum (Sequoia sempervirens) – Coast Redwood – und der Urweltmammutbaum (Metasequoia glyptostroboides) – Dawn Redwood – bezeichnet. 

Auf dem Bild:
Riesenmammutbaum in unserem Garten.


Der Riesenmammutbaum ist ein immergrüner Baum, der Wuchshöhen von bis zu 95 Meter und einen Stammumfang von über 34 Meter an der sehr weit ausladenden Basis erreichen kann. Bei den größten Exemplaren kann der Stammdurchmesser knapp über dem Boden gemessen über 10 Meter, in 1,30 m Höhe gemessen als Brusthöhendurchmesser über 8 Meter betragen. Der Baum bildet eine hohe, schmal kegelförmige Krone aus, wobei die Stämme in hohem Alter auf bis zu 50 Meter Länge astfrei sein können. Die Kronen der berühmten größten, bis über drei Jahrtausende alten Exemplare zeigen oft Spuren erlittener Sturm- und Blitzschäden.
Junger Baum in einem Garten
Der Wuchs junger Bäume geht nur mäßig rasch in die Höhe, dafür nehmen der Stammumfang und der Durchmesser des Wurzelstocks außergewöhnlich schnell zu. Im natürlichen Areal herrschen humide Klimaverhältnisse mit trockenen Sommern und schneereichen Wintern. Riesenmammutbäume benötigen gut durchlüftete Böden, so dass staunasse Standorte gemieden werden. Bei Wintertemperaturen unter −20 °C und geringer Schneedecke können bei jüngeren Exemplaren Frostschäden auftreten, ältere Bäume ertragen aber auch Temperaturen von bis zu −30 °C.

Urwelt-Mammutbaum
Metasequoia glyptostroboides 

Der Urweltmammutbaum (Metasequoia glyptostroboides), auch Chinesisches Rotholz, Metasequoie oder Wassertanne genannt, gilt als lebendes Fossil. Er wurde erst im Jahre 1941 in einer unzugänglichen Bergregion in den Regionen Sichuan und Hubei der Volksrepublik China entdeckt und war zuvor nur durch Fossilienfunde bekannt. Er ist die einzige rezente Art der Gattung Metasequoia.

Der sommergrüne Urweltmammutbaum erreicht Wuchshöhen von 30 bis 35 m, in Einzelfällen auch mehr als 50 m und einen Brusthöhendurchmesser von 1 bis 2,2 m. Das Höchstalter wird mit 420 Jahren angegeben. Der Urweltmammutbaum ist eine schnellwachsende Baumart des warm-humiden Klimas und wächst in artenreichen Mischwäldern in feuchten, nicht schattigen Gebirgslagen in Höhenlagen zwischen 750 und 1500 m ü. NN. Er stockt auf wasserdurchlässigen, tiefgründigen, nährstoff- und humusreichen Lehmböden. Der Urweltmammutbaum ist bis −32 °C frosthart, reagiert aber empfindlich auf Spätfröste.

Auf dem Bild:
Urweltmammutbaum in unserem Garten

Küsten-Mammutbaum
Sequoia sempervirens 

Der Küstenmammutbaum (Sequoia sempervirens) ist ein immergrüner Nadelbaum. Er ist die einzige Art der monotypischen Gattung Sequoia aus der Unterfamilie der Mammutbäume (Sequoioideae) in der Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae).

Der Küstenmammutbaum ist der Staatsbaum des US-Bundesstaates Kalifornien. Zu dieser Art gehören die höchsten lebenden Bäume der Welt. Die Gattung Sequoia wurde von ihrem Erstbeschreiber Stephan Ladislaus Endlicher 1847 wahrscheinlich nach Sequoyah (ca. 1770–1843) benannt, dem Erfinder des Cherokee-Alphabets.
Ein Alter von 600 Jahren ist keine Seltenheit. Das höchste Alter wurde durch Jahresringzählung mit rund 2200 Jahren bestimmt. Das Jugendwachstum ist sehr rasch, einjährige Sämlinge können 46 Zentimeter hoch sein, vier- bis zehnjährige Bäume haben einen Jahreszuwachs von 60 bis 200 Zentimetern.  Ein erwachsenes Exemplar ist rund 90 Meter hoch. Das höchste bekannte Exemplar und gleichzeitig der höchste bekannte lebende Baum ist, wie oben erwähnt, der Hyperion mit 115,5 Metern. 


Chilenische Araukarie
Araucaria araucana 

Die Chilenische Araukarie (Araucaria araucana), auch Andentanne, Chiletanne, Schlangenbaum, Schuppentanne, Affenschwanzbaum, Chilenische Schmucktanne oder Monkey Puzzle Tree genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Araukarien (Araucaria) in der Familie der Araukariengewächse (Araucariaceae). Fossile Funde verwandter Arten der rezenten Araucaria datieren bis zu einem Alter von 90 Millionen Jahren (Gattung Wollemia), womit die Familie der Araucariaceae eine der ältesten Baumfamilien der Welt ist.

Auf dem Bild:
Araukarie im Botanischen Garten München

Der englischsprachige Trivialname „Monkey Puzzle Tree“ rührt von einem Kommentar eines Engländers um 1800, der meinte, diesen Baum mit seinen dolchartigen Blättern zu erklimmen, sei selbst für einen Affen eine kaum lösbare Aufgabe (allerdings leben im natürlichen Verbreitungsgebiet der chilenischen Araukarie gar keine Affen). Auf Mapudungun, der Sprache der Mapuche, heißt dieser Baum pewen, in spanischer Schreibweise Pehuén; diese Bezeichnung setzt sich in der Englischen Sprache als Alternative durch. Die Chilenische Araukarie stammt aus den Anden in Chile (gleichnamige Región de la Araucanía) und Argentinien, genauer gesagt aus Südchile und aus Patagonien.
Die Araukarie ist immergrün und wächst im gemäßigten Klima in Höhenlagen von 600 bis 1700 Metern. Die Niederschläge liegen zwischen 1.000 und 4.500 mm pro Jahr. Die Extremtemperaturen liegen bei −20 °C und +30 °C. In Europa ist die Araukarie nur in den milderen Gegenden winterhart und erreicht dort Wuchshöhen von bis zu 30 bis 50 Meter. Jungpflanzen sind frostempfindlich.

Auf dem Bild:
Araukarie in unserem Garten. Dieses Exemplar wurde im Jahr 2012 ausgepflanzt und hat bisher alle Winter gut überstanden. Größere Exemplare sind ohnehin nicht mehr sehr frostempfindlich.

Norfolk-Tanne
Araucaria heterophylla 

Die Zimmertanne (Araucaria heterophylla), auch Norfolk-Tanne genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Araukarien (Araucaria) in der Familie der Araukariengewächse (Araucariaceae).

Die Norfolk-Tanne ist in niedrigen Höhenlagen auf der Norfolkinsel heimisch. In geeigneten Klimazonen (ganzjährig frostfrei mit sehr gemäßigten Sommertemperaturen) wird die Norfolk-Tanne in öffentlichen Grünanlagen oder großen Gärten gepflanzt. Die Norfolk-Tanne wächst mit konischer Form als immergrüner Baum, der Wuchshöhen von 50 bis zu 70 Metern und Stammdurchmesser von 1,25 bis 1,75 Metern erreicht. Sie war früher eine beliebte Zimmerpflanze in kühlen, nur zeitweise beheizten Räumen; die Trockenheit und Wärme durchgehend (zentral-)beheizter Räume erschwert heute die Haltung. Sie benötigt zum guten Gedeihen einen hellen, kühlen Standort. Im Sommer muss sie hell stehen, darf aber nicht der prallen Sonne ausgesetzt sein; die Temperatur sollte 18 Grad Celsius nicht überschreiten. Im Winter benötigt die Zimmertanne einen hellen, zwischen fünf und zehn Grad Celsius kühlen Raum. Im Sommer kann sie an einem hellen, sonnengeschützten Platz im Freien, in einem sehr hellen Zimmer direkt am Fenster oder im Wintergarten gehalten werden, jedoch verträgt sie keine Mittagssonne. Die Zimmertanne kann durch Kopfstecklinge vermehrt werden, dies ist jedoch schwierig.

Auf dem Bild:
Araucaria heterophylla im Botanischen Garten München

Auf dem Bild:
Araucaria heterophylla in unserem Garten

Auf dem Bild:
Araucaria heterophylla im Winterquartier in unserem Sukkulenten-Haus

Wollemie
Wollemia nobilis

Die Wollemie (Wollemia nobilis) ist eine erst 1994 in Australien entdeckte Pflanzenart, sie ist die einzige Art der monotypischen Gattung Wollemia aus der Familie der Araukariengewächse (Araucariaceae). Sie war vorher nur von viele Millionen Jahre alten Fossilien bekannt und galt daher als ausgestorben. Das Artepitheton nobilis wurde zu Ehren ihres Entdeckers David Noble gewählt.

Auf dem Bild:
Die Wollemie, ein lebendes Fossil, hier im Botanischen Garten München.

Die ältesten bekannten Fossilien der der Wollemie sehr ähnlichen Agathis jurassica werden auf etwa 90 Millionen Jahre datiert. Bis vor 40 Millionen Jahren waren diese Bäume in Australien weit verbreitet, danach galten sie als ausgestorben. Im September 1994 wurden jedoch etwa 250 km westlich der australischen Stadt Sydney im Wollemi-Nationalpark von David Noble 23 Bäume und einige Jungpflanzen entdeckt. Sie waren versteckt in den abgeschiedenen und schwer zugänglichen Canyons der Blue Mountains. In dieser geschützten Umgebung konnte die Wollemie als lebendes Fossil bis heute überleben. Sie gilt als sehr bedrohte Pflanzenart und pflanzt sich im Moment nur klonal fort. 

Am 15. Oktober darauf wurden weitere Proben (Rinde, ein männlicher Zapfen und Grün) eingesammelt. Am 21. Oktober wurde schließlich unter Einsatz eines Hubschraubers ein weiblicher Zapfen von aus der Krone gepflückt, weil eine Bestimmung noch immer nicht möglich war. Es stand am 21. November schließlich fest, dass es sich um ein bisher unentdecktes, lebendes Fossil aus der Familie der Araukariengewächse handelte.  

Nach Erbgutuntersuchungen der australischen Exemplare wurde festgestellt, dass sämtliche bisher bekannte Wollemien nahezu identisches Erbgut besitzen, man geht deswegen davon aus, dass die Population zwischenzeitlich bis auf ein oder zwei Exemplare geschrumpft war. Zurzeit sind drei Populationen mit insgesamt nur etwa 100 Bäumen bekannt. Vorsorglich wurden DNA-Proben genommen. 

Man befürchtet, der aus Südostasien stammende und nach Australien eingeschleppte Wurzelfäuleerreger Phytophthora cinnamomi, der bereits zwei Wollemien am Naturstandort befallen hat (Stand Oktober 2010), könnte die gesamte Population auslöschen. Um weitere Einschleppungen zum Beispiel durch Touristen zu verhindern, werden die genauen Standorte der Bäume bis heute geheim gehalten.

Bedroht war der Bestand auch durch die Buschbrände in Australien 2019/2020. Allerdings gelang es Feuerwehrkräften, den weltweit einzigen bekannten natürlichen Wollemien-Bestand durch Einsatz von Hubschraubern und Bodenkräften weitestgehend zu retten. Nach vorläufigen Informationen verbrannten zwei Bäume und mehrere weitere verkohlten, der Bestand selbst konnte aber erhalten werden.

Der immergrüne Baum erreicht bis zu 40 Meter Wuchshöhe. 


In den ersten Jahren nach der Entdeckung der Art waren Exemplare in Kultur sehr selten, und es war eine ausgesprochene Besonderheit, wenn ein Botanischer Garten ein Exemplar der Wollemie pflanzen konnte. Beispielsweise besitzt der Palmengarten in Frankfurt am Main bereits seit dem 22. Juni 2005 ein Exemplar. Der Botanische Garten der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf bekam zwei Exemplare zur Eröffnung des Kuppelgewächshauses (2008) als Geschenk, von denen einer Anfang 2021 erstmals weibliche Zapfen ansetzte, die manuell mit Pollen aus dem Botanischen Garten der Universität Marburg bestäubt wurden.

Dies änderte sich im Oktober 2005, als 292 Ableger bei Sotheby’s in Sydney öffentlich versteigert wurden. Die Versteigerung der Pflanzen erzielte einen Erlös von 1,5 Mio. US-Dollar. Seit dem 16. Mai 2006 sind auch Exemplare im europäischen Fachhandel erhältlich. In Dortmund wurde zum 50-jährigen Jubiläum der Pflanzenschauhäuser im Rombergpark ein Wald aus 35 Exemplaren der Wollemie gepflanzt.

Grüne Fadenzypresse
Chamaecyparis pisifera
'Filifera Nana'

Die Grüne Fadenzypresse ist eine sehr flache und bodenbedeckende Zypressenart, die breit buschig wächst. Je nach Rückschnitt wird sie bis zu 2 m hoch und 50 cm breit.

Filifera Nana ist wunderbar als Einzel- oder Gruppenpflanze geeignet und ist mit den gelbgrünen Nadeln und dem geringen Wuchs eine echte Attraktion im heimischen Garten. Seine fadenförmigen, immergrünen Zweige hängen über, sieht sehr schön im Kübel oder an Treppenaufgängen aus. Es ist anspruchslos, leicht zu pflegen und schön als Vorpflanzung vor Bäumen oder größeren Sträuchern. Da die Pflanze Schneedruck gefährdet ist sollten die Zweige zusammen gebunden oder vom Schnee befreit werden um Schäden zu vermeiden. Die Grüne Fadenzypresse ist eine durch Mutation entstandene Sorte der Sawara-Scheinzypresse (Chamaecyparis pisifera), die für ihre Variationsfreude bekannt ist. Sie ist wegen ihres Zwergenwuchses und ihres dekorativen Habitus für kleine Gärten, Vorgärten, Japangärten, Heide- und Steingärten sowie Grabbepflanzungen prädestiniert.