Wachteln
Auf dieser Seite soll es neben einigen anderen Arten, aus der Gattung der Erdwachteln und verwandter Gattungen vor Allem um die Japanische Wachtel gehen, welche am häufigsten als Haus- und Nutztier gehalten wird. Sie wird auch als Legewachtel bezeichnet, da sie bis zu 300 Eier im Jahr legen kann, was eine erstaunliche Leistung für so ein kleines Tier ist. Genau wie die Japanische Wachtel gehört auch die Europäische Wachtel zur Gattung der Erdwachteln, auf die wir hier genauer eingehen wollen.
Systematik:
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Hühnervögel (Galliformes)
Familie: Fasanenartige (Phasianidae)
Gattung: Erdwachteln
Wissenschaftlicher Name: Coturnix
Erdwachteln
Erdwachteln (Coturnix) sind eine Vogelgattung aus der Familie der Fasanenartigen (Phasianidae), die zur Ordnung der Hühnervögel (Galliformes) gehört.Die Gattung umfasst 7 Arten, von denen die Neuseeländische Schwarzbrustwachtel (Coturnix novaezelandiae) im 19. Jahrhundert ausgerottet wurde und die Kanaren-Wachtel (C. gomerae) eine subfossile Art darstellt. Erdwachteln haben neben einer geringen Größe durchgängig eine runde Gestalt und einen sehr kurzen, von den langen Flügeln bedeckten Schwanz. Die unbefiederten Läufe sind spornlos, die Schnäbel sind kurz und klein.
Arten:
→ Liste der Erdwachtel-Arten mit Verlinkung zu Wikipedia
- Erdwachteln (Coturnix)
- (Europäische) Wachtel (C. coturnix)
- Japanwachtel (C. japonica)
- Schwarzbrustwachtel (C. pectoralis )
- Regenwachtel (C. coromandelica)
- Harlekinwachtel (C. delegorguei)
- † Kanaren-Wachtel (C. gomerae)
- † Neuseeländische Schwarzbrustwachtel (C. novaezelandiae)
Die zeitweilig auch zu den Erdwachteln gezählten Arten Adansonwachtel, Chinesische Zwergwachtel und Ypsilonwachtel werden jetzt der Gattung Synoicus zugeordnet.
Die (europäische) Wachtel
Die Wachtel (Coturnix coturnix) ist ein ungefähr starengroßer, im Verborgenen lebender Vogel, der in fast ganz Europa, dem westlichen Teil Asiens und einem großen Teil Afrikas vorkommt. In Europa ist sie der kleinste Hühnervogel. Der weit vernehmbare sogenannte Wachtelschlag ist gelegentlich zu hören, die unauffälligen Vögel sind jedoch nur selten zu sehen. Sie sind während der Fortpflanzungszeit vor allem in der Morgen- und Abenddämmerung aktiv. Während des Höhepunkts der Balz sind sie auch gelegentlich während des Tages zu vernehmen. Wachteln sind Bodenvögel und brüten in trockenen Wiesen, auf Ackerland, in Steppen und locker bestandenem Buschland.
In Mitteleuropa gehen die Bestände seit vielen Jahren zurück. Ursache des Bestandsrückgangs ist die Lebensraumzerstörung sowie in Teilen des Verbreitungsgebiets die Jagd. In Deutschland ist die Wachtel bereits seit vielen Jahren von der Jagd ganzjährig verschont. Wachteln galten schon bei den alten Ägyptern und gelten bis heute sowohl wegen ihrer Eier als auch wegen ihres Fleisches als Delikatesse. Daneben werden sie als Ziervögel gehalten. Zu beiden Zwecken werden weniger die hier beschriebenen Wachteln, sondern andere Wachtelarten gehalten. Bei den Römern wurden Wachtelhähne als Kampfhähne eingesetzt. Die als Heim- oder Nutztier gehaltene Legewachtel ist eine Haustierform der Japanwachtel Coturnix japonica.
Der Lebensraum der Wachtel sind offene Feld- und Wiesenflächen mit einer hohen, Deckung gebenden Krautschicht. Sie bevorzugt dabei Flächen mit tiefgründigen bis etwas feuchten Böden. Typische Brutbiotope sind Getreideflächen, Brachen, Luzerne- und Kleeschläge. Sie kommt aber auch in Salzsümpfen mit Salzkrautbeständen und in lehmigen Wermutsteppen vor. In höheren Lagen besiedelt sie auch von Wald umgebene Wiesenstücke. In Armenien kommt sie in Höhenlagen bis 2575 Metern, im Transili-Alatau in Zentralasien sogar bis 3000 Metern über dem Meeresspiegel vor.
Die Japanische Wachtel
Die Japanwachtel (Coturnix japonica), auch Japanische Wachtel genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Fasanenartigen (Phasianidae).
Sie ist in Ostasien verbreitet und ähnelt in Habitus, Verhalten und Lebensweise der auch in Mitteleuropa vorkommenden Wachtel. Wegen abnehmender Bestände stuft die IUCN die Japanwachtel seit 2010 als in geringem Maße gefährdet ein. Japanwachteln erreichen eine Körperlänge von etwa 20 Zentimeter und wiegen zwischen 90 und 100 Gramm. Ausgewachsene Männchen haben eine graubraune Gesamtfärbung mit einer Vielzahl rotbrauner und schwarzer Striche. Auf der Mitte des Kopfes sowie an den Seiten des Scheitels bilden die weißen Schaftstriche der Federn drei Längsstreifen. Kehle, Vorderabschnitt des Halses und Wangen sind hellbraun. Bei einigen Exemplaren findet sich eine deutlich ausgeprägte Längszeichnung in Form eines hellen Schaftstreifens auf den Schwanzfedern, wobei die Querbänder reduziert sind oder sogar gänzlich fehlen. Die Weibchen gleichen weitgehend den Männchen. Die Schaftstriche am Kragen sind bei ihnen jedoch etwas spärlicher und größer.
Verbreitung der Japanwachtel
Das Verbreitungsgebiet der Japanwachtel erstreckt sich von der nördlichen Mongolei, Transbaikalien und dem Amurgebiet in südlicher Richtung bis in die zentralen Teile Chinas und in westlicher Richtung bis zum Talkessel des Uws Nuur und Nanchang. Sie kommt außerdem auf den japanischen Inseln, den südlichen Kurilen und dem Sachalin vor.
Anders als die Wachtel hat die Japanwachtel eine Vorliebe für feuchte Auwiesen, wobei sie hohes Gras meidet. In der Region Primorje ist der typische Lebensraum der Japanwachtel feuchte Wollgraswiesen in Hainen aus Japanischen Erlen mit trockenen Erhebungen und Strauchvegetation.
Lebensweise der Japanwachtel
In der Regel leben Japanwachteln einzeln oder paarweise. Sie ernähren sich von Samen verschiedener Stauden und vor allem Gräser. Sie nehmen außerdem Insekten und grüne Pflanzenstängel zu sich.
Außer dem Balzruf des Männchens, der über den gesamten Sommer zu vernehmen ist, sind keine weiteren Stimmäußerungen der Japanwachtel beschrieben. Auf Grund der langen Balzaktivität der Männchen wird davon ausgegangen, dass zwei Jahresbruten für die Art typisch sind. Das Nest befindet sich am Boden. Es besteht gewöhnlich aus 10 bis 15 Eiern.
Das Wachtelei
Als landwirtschaftliches Produkt wird das Wachtelei als Nahrungsmittel und Delikatesse verwendet. Wachteln sind die kleinsten aller Hühnervögel und so ist ein Wachtelei auch nur 10–12 Gramm schwer und wesentlich kleiner als das 5- bis 6-mal so schwere Hühnerei. Die Schale des Wachteleis ist gesprenkelt, was bei der Tarnung hilft.
Wachteleier können wie andere Eier zubereitet werden. Sie werden gerne in der gehobenen Küche verwendet. Der Geschmack der Eier ist intensiver als der von Hühnereiern.
Bereits im alten Ägypten wurden die Wachtel und ihr Ei als Delikatesse geschätzt.
Hildegard von Bingen, eine Universalgelehrte des 12. Jahrhunderts, sagte den Wachteleiern nach, dass sie den Organismus stärken. Heilpraktiker bzw. die alternative Medizin gehen zum Teil davon aus, dass Wachteleier das Immunsystem stärken und Allergien (hier speziell Heuschnupfen) lindern können. Ein wissenschaftlicher Nachweis wurde dafür aber bislang nicht erbracht.
Die Japanwachteln sind bekannt für ihre hohe Legeleistung von bis zu 330 Eier pro Jahr. Die meisten Europäischen Wachteln schaffen es gerade einmal auf bis zu 4-8 Eier pro Jahr. Die Durchschnittsmasse der Eier der domestizierten Japanwachteln beträgt 146 % der Masse, der wilden Japanwachteln.
Für die Geflügelhaltung gibt es verschiedene Zuchtformen der Japanischen Wachtel (Coturnix japonica), welche in der Wildform unserer heimischen Wachtel (Coturnix coturnix) ähneln. Als Zuchtform unterscheidet sich die Japanische Legewachtel jedoch deutlich von der Europäischen Wachtel, denn sie ist deutlich größer. Außerdem kann sie ein höheres Gewicht erreichen, je nachdem, um welche Zuchtrichtung es sich handelt.
- Kleine Zuchtrichtung:
110 – 150 g - Mittlere Zuchtrichtung:
160 – 250 g - Große Zuchtrichtung:
ab 260 g
Weitere Wachtelarten
Harlekinwachtel
Coturnix delegorguei
Systematik:
Ordnung: Hühnervögel (Galliformes)
Familie: Fasanenartige (Phasianidae)
Gattung: Erdwachteln (Coturnix)
Art: Harlekinwachtel
Die Harlekinwachtel (Coturnix delegorguei) ist ein im tropischen Afrika südlich der Sahara, in Madagaskar und Südarabien heimischer Hühnervogel. Lebensraum sind offenes Grasland und landwirtschaftliche Flächen mit niedriger Vegetation.
Beschreibung
Die Harlekinwachtel wird 16 bis 19 cm lang. Männchen erreichen ein Gewicht von 49 bis 81 Gramm, Weibchen werden 63 bis 94 Gramm schwer. Männchen haben besonders an der Kopf- und Kehlpartie eine kontrastreiche schwarz-weiße Färbung. Die Kehle der Männchen ist weiß mit schwarzer, ankerförmiger Zeichnung. Die Hennen sind unscheinbar braun.
Fortpflanzung
Die Brutzeit liegt in der Regenzeit und ist von Region zu Region unterschiedlich. Die Hennen legen an einem geschützten Ort etwa 4 bis 8 gesprenkelte Eier, die 14 bis 18 Tage vom Weibchen bebrütet werden. Die kleinen Küken sind Nestflüchter. Der Hahn bleibt in der Nähe und versucht, potenzielle Feinde auf Distanz zu halten.
Ernährung
Harlekinwachteln ernähren sich vor allem von Gras- und Unkrautsamen, sowie von Gliedertieren wie Grashüpfern, Käfer, Wanzen, Ameisen, Termiten, Tausendfüßern und von kleinen Schnecken.
Unterarten und Verbreitung
Es werden drei Unterarten unterschieden:
- Coturnix delegorguei arabica
im Jemen. - Coturnix delegorguei delegorguei,
die Nominatform lebt auf dem festländischen tropischen Afrika von der Elfenbeinküste bis Äthiopien und südlich bis Südafrika und auf Madagaskar. - Coturnix delegorguei histrionica
auf São Tomé.
Zwergwachtel
Synoicus chinensis
(Syn.: Coturnix chinensis, Excalfactoria chinensis)
Systematik:
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Hühnervögel (Galliformes)
Familie: Fasanenartige (Phasianidae)
Gattung: Synoicus
Art: Zwergwachtel
Die Zwergwachtel oder Chinesische Zwergwachtel ist eine Vogelart aus der Familie der Fasanenartigen (Phasianidae), die zur Ordnung der Hühnervögel (Galliformes) gehört. Mit einem Gewicht von nur 45 bis 70 Gramm und einer Körpergröße von ca. 14 cm sind die Zwergwachteln die kleinsten Hühnervögel.
Die Nominatform
Zwergwachteln zeigen einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus. Bei der Nominatform S. c. chinensis haben Wachtelhähne einen rostbraunen Scheitel und Nacken, der schwarz gebändert ist. Kopfseiten und Hals sind schiefergrau und ein weißer Streifen, der als Unterzügelstreifen bezeichnet wird, zieht sich von der Schnabelbasis bis zu den Augen. Darunter verläuft ein schwarzes Band, das sich vorne zu einem breiten schwarzen Kinn- und Kehlfleck vereint. Es säumt eine breite, weiße Bartregion.
Die Hennen haben eine breite, hellrostbraune Region am Vorderhals und eine weiße Kehle. Ihr Obergefieder ist sandfarben. An der Unterseite sind sie hell isabellrötlich mit einer schwarzen Bänderung.
Bei beiden Geschlechtern ist der Schnabel schwarz gefärbt, die Beine zeigen eine orangegelbe Färbung und die Iris der Augen ist karminrot.
Zuchtformen der Zwergwachtel
Die in Gefangenschaft gehaltenen Wildformen sind selten Kreuzungen verschiedener Unterarten und differieren in ihrer Gefiederfärbung fast nicht. Gezüchtet wurden aber eine Reihe unterschiedlicher Farbschläge der Nominatform, so dass auch weiße, silberne, rehbraune, isabellfarbene, geperlte und gescheckte Farb-Mutanten existieren. Auch Hähne ohne die oben beschriebene Maske sind inzwischen gezüchtet worden, bekannt als silber und dunkelbraun ohne Maske. Bei den dazugehörigen Hennen sind die Schaftstriche auf den Federn nicht mehr zu erkennen.
Verbreitungsgebiet
Zwergwachteln sind auf dem indischen Subkontinent, in Myanmar, Thailand, Taiwan, China, Borneo, den Nikobaren und den Philippinen, Java, Lombok, Flores, Timor, Sumatra, Neuguinea und Australien beheimatet. Innerhalb dieses großen asiatischen Verbreitungsgebietes haben sie acht Unterarten ausgebildet.So lebt beispielsweise S. c. novaeguineae in den Bergtälern Zentral-Neuguineas bis zu einer Höhe von 2.200 Metern, und S. c. lipida ist nur auf dem Bismarck-Archipel zu finden.
Die Nominatform ist S. c. chinensis, die von Indien über Thailand und Indochina bis ins südöstliche China verbreitet ist.
Lebensraum
Zwergwachteln bewohnen dichtes, feuchtes Grasland auf Ebenen und Gebirgen. Trittpfade durchziehen tunnelartig das Gras ihrer Reviere.
Fortpflanzung
Zwergwachteln sind monogam lebende Vögel.
Während der Paarungszeit ist vom Hahn häufig ein hoher, dreisilbiger Pfiff zu hören. Er erinnert an ein Kwuiii-kii-kju. Das Nest wird nur vom Weibchen gebaut und besteht aus einer gescharrten Kuhle unter überhängenden Grashalmen. Das Gelege besteht in der Regel aus vier bis zehn, selten auch bis zu 14 Eiern. Ihre Färbung kann sehr variabel sein, sie reicht von einfarbig gelblich bis braun und ist gelegentlich fein schwarzbraun gesprenkelt.
Bebrütet wird das Gelege vom Weibchen. Nach 16 bis 17 Tagen schlüpfen die nur hummelgroßen Küken, die bereits ab dem ersten Tag des Schlüpfens das Nest verlassen. Sie fressen vom ersten Tag an alles, was auch ihre Eltern fressen (z. B. Mehlwürmer, Salat, Insekten, Salatgurke). Geschlechtsreif sind die Vögel nach 14 bis 18 Wochen.
Die Anzahl der Jahresbruten ist abhängig vom Nahrungsangebot. Ist dieses reichlich, erfolgen mehrere Bruten hintereinander.
Zwergwachteln als Ziervögel
Zwergwachteln werden seit langer Zeit in China als Ziervogel gehalten. Gebräuchlich war es, diese während der Winterzeit in den Rocktaschen mitzuführen, um sich an ihnen die Hände zu wärmen. Der alternative Gattungsname Excalfactoria (= die Wärmende) verweist auf diese Praxis.
Nach Europa wurden die Vögel bereits 1794 eingeführt. Sie sind bis heute beliebte Ziervögel. Unterschätzt wird allerdings regelmäßig der Platzbedarf, den diese kleinen Vögel benötigen. Für eine artgerechte Haltung sollte die Voliere pro Zwergwachtelpaar nicht kleiner sein als ein Quadratmeter.
Systematik
Die Zuordnung der Zwergwachteln war lange Zeit umstritten. Sie werden heute in die Gattung Synoicus gestellt. Die Adansonwachtel (Synoicus andansonii), früher als Afrikanische Zwergwachtel bezeichnet und als Unterart der Zwergwachtel eingestuft, wird inzwischen als eigenständige Art angesehen. Sie weicht von der Zwergwachtel farblich stark ab, da bei dieser Art das Männchen einen wesentlich breiteren, bis auf die Oberbrust ausgedehnten Kehllatz, überwiegend braune Flügeldecken und breite kastanienbraune Flankenstreifen hat. Zur Gattung Synoicus gehören neben der Zwergwachtel und der Adansonwachtel außerdem die Schneegebirgswachtel (Synoicus monorthonyx) und die Ypsilonwachtel (Synoicus ypsilophorus).
Zahnwachteln
Systematik:
Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Hühnervögel (Galliformes)
Familie: Zahnwachteln
Wissenschaftlicher Name: Odontophoridae
Die Zahnwachteln (Odontophoridae) sind eine Familie in Nord- und Südamerika, sowie mit zwei Arten auch in Zentralafrika beheimateter Hühnervögel (Galliformes). Die Vertreter dieser Familie ähneln den altweltlichen Rebhühnern und Wachteln, mit denen sie aber nur entfernt verwandt sind.
Merkmale
Zahnwachteln haben eine typisch hühnerartige Gestalt. Sie sind gedrungen gebaut, kurzhalsig, kurzbeinig, kurzschnäblig und meistens auch kurzschwänzig (Ausnahme: Dendrortyx). Sie ähneln gestaltlich stark den Rebhühnern und Wachteln und liegen auch in der Größe zwischen diesen; diese reicht von 17 cm (Langbeinwachtel) bis 37 cm (Langschwanzwachtel).
Namengebend ist der leicht gezähnte Schnabel, ein Merkmal, das nur aus großer Nähe erkannt werden kann. Auffälliger sind die bei vielen Arten vorhandenen Schopfe und Hauben. Die Farbe besteht meistens aus Braun- und Grautönen, die eine Tarnung im Unterholz ermöglichen. Manche Arten sind farbenfroher gefärbt, vor allem der Gesichtsbereich kann in leuchtenden Farben ausgeprägt sein. Ein Geschlechtsdimorphismus ist immer vorhanden, aber nie so gravierend wie bei vielen Arten der altweltlichen Fasanenartigen: Er besteht darin, dass die Männchen etwas größer sind, kräftigere Farben haben und – wenn vorhanden – größere Hauben und Schopfe.
Die kurzen Beine sind kräftig gebaut und ermöglichen ein ausdauerndes Laufen am Boden. Im Unterschied zu den Fasanenartigen tragen sie keine Sporne. Wie die meisten Hühnervögel fliegen Zahnwachteln nur ungern und nur sehr kurze Distanzen. Eine Strecke vom Boden auf einen Ast oder umgekehrt ist oft alles, wofür die Flügel gebraucht werden.
Kalifornische Schopfwachtel
Callipepla californica
Systematik:
Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Hühnervögel (Galliformes)
Familie: Zahnwachteln (Odontophoridae)
Gattung: Gallipoli
Art: Schopfwachtel
Die Schopfwachtel (Callipepla californica), auch Kalifornische Schopfwachtel genannt, ist eine Art aus der Familie der Zahnwachteln. Es werden vier Unterarten unterschieden, die anhand der Färbung der Körperoberseite differenziert werden. Sie verdanken ihren Namen der Federhaube, die bei beiden Geschlechtern vorkommt.
Schopfwachteln erreichen eine Körperlänge von 23 bis 25 Zentimetern. Männchen und Weibchen sind ähnlich gefärbt, das Federkleid der Weibchen ist jedoch etwas matter, das Männchen hat zusätzlich einen schwarzen Kehldeckel und eine Gesichtsverzierung. Die Körperoberseite und der Kopf sind graubraun. Der Schopf weist weiße Federspitzen auf. Der Hals und die Brust sind blaugrau. Die bräunlichen Flanken weisen längliche schmale weiße Streifen auf. Der Bauch und die Unterschwanzdecken sind gelbbräunlich mit einer schwarzen Schuppenzeichnung.
Jungvögel ähneln den adulten Vögeln, ihnen fehlt aber noch die auffällige schwarze Schuppenzeichnung auf dem Bauch. Der Schopf ist kürzer und ihm fehlen die weißen Federspitzen.
Verbreitungsgebiet und Lebensraum
Ihr Verbreitungsgebiet umfasst die nordamerikanische Westküste. Sie ist außerdem als Neozoon eingebürgert in British Columbia, auf Hawaii, in Neuseeland, Chile, Argentinien, Uruguay, Brasilien, Peru, Südafrika auf der Norfolkinsel und auf King Island in Australien. In Europa gab es Einbürgerungsversuche z. B. in Dänemark, Italien und auf Korsika. Nur auf Korsika gibt es aktuell einen sich selbst erhaltenden Bestand an der Ostküste.
Der Lebensraum der Schopfwachtel sind aride Grasländer und verbuschtes Gelände vom Meeresniveau bis in Höhenlagen von 2.450 Metern. Die Art bevorzugt Regionen, in denen Büsche eine Höhe zwischen einem und sieben Metern erreichen. Auch vom Menschen stark geformte Landschaften werden genutzt, wenn diese in hinreichender Nähe zu Wasserstellen liegen. Die Schopfwachtel ist überwiegend ein Standvogel. Kleine Trupps, die gewöhnlich zwischen zehn und vierzig Vögel umfassen, bewohnen normalerweise Winterquartiere von einer Größe zwischen 9,6 und 33,6 Hektar.
Lebensweise
Schopfwachteln fressen überwiegend Gras- und Kräutersamen sowie gelegentlich Baumsamen und Früchte. Adulte Vögel fressen in geringem Maße auch kleine Arthropoden.
Schopfwachteln halten sich überwiegend am Boden auf, schlafen jedoch in Bäumen. Sie sind Bodenbrüter, die ihr Nest versteckt in Bodenmulden anlegen und mit Blättern und Halmen auspolstern. Die Brutzeit ist verhältnismäßig spät und fällt in den Zeitraum Juni bis September. Es wird vermutet, dass Schopfwachteln so spät brüten, weil sich das Nahrungsangebot durch die Regenfälle im späten Sommer und frühen Herbst erhöht. Das Weibchen legt zwischen 10 und 17 Eier. Die Brutdauer beträgt 22 bis 23 Tage. Die Jungvögel wachsen sehr schnell heran und erreichen die Größe einer adulten Schopfwachtel bereits mit 77 bis 105 Lebenstagen.
Schopfwachteln und Mensch
Im Südwesten der Vereinigten Staaten ist die Schopfwachtel ein wichtiges Federwild. Seit den 1960er Jahren ist der Bestand dort deutlich zurückgegangen, was aber vor allem auf eine Veränderung des Lebensraumes zurückgeführt wird. Im Verbreitungsgebiet in Mexiko ist die Art noch relativ häufig und hat von der Umwandlung von Wäldern in Weideflächen profitiert. Die Schopfwachtel ist der Staatsvogel von Kalifornien.
Schopfwachteln sind als Ziervogel sehr beliebt. Sie lassen sich sehr gut in Volieren gemeinsam mit baumbewohnenden Vogelarten halten. Nicht empfehlenswert ist dagegen die Haltung gemeinsam mit anderen Hühnervögeln.
Straußwachteln
Systematik:
Ordnung: Hühnervögel (Galliformes)
Familie: Fasanenartige (Phasianidae)
Gattung: Straußwachteln
Art: Straußwachtel
Wissenschaftlicher Name der Gattung: Rollulus
Wissenschaftlicher Name der Art: Rollulus rouloul
Die Straußwachtel (Rollulus rouloul) ist eine Vogelart aus der Familie der Fasanenartigen (Phasianidae) und die einzige Art ihrer Gattung, der Straußwachteln (Rollulus).
Merkmale
Die Straußwachtel erreicht eine Körperlänge von etwa 25 bis 27 cm und ein Gewicht von 150 bis 190 g. Die Körperform ist annähernd kugelrund. Der dunkelgraue bis schwarze Schnabel beider Geschlechter ist im Ansatz rot, der Schwanz ist kurz und die Beine sind rötlich, wobei die Füße keine Sporne besitzen. Der Augenbereich ist unbefiedert und leuchtend rot gefärbt. Die weitere Färbung beider Geschlechter ist unterschiedlich. Der Kopf der Weibchen ist schiefergrau und das Gefieder überwiegend oliv- bis grasgrün, die rundlichen Flügel sind kastanienbraun. Die nur geringfügig größeren Männchen weisen ein metallisch glänzendes schwarzes Gefieder auf, das bei Sonneneinstrahlung leuchtend grünlich, bläulich und violett durchschimmert. Die Flügelenden schimmern leicht bräunlich. Markantes Zeichen des Männchens ist der rote Schopf auf dem Hinterkopf, der aus borstigen roten bis rotbraunen Federn besteht. Oberhalb der Augen auf der Stirn am Ansatz des Schopfes verläuft ein weißes Band. Außerdem tragen beide Geschlechter schwarze borstige Federn an den Wangen. Das Gefieder jüngerer Vögel ist weniger glanzvoll.
Der Gesang der Straußwachteln klingt wie „si-jul“.
Verbreitung
Heimat der Straußwachteln ist Südostasien. Das Verbreitungsgebiet umfasst Süd-Myanmar, Südthailand, Malaysia, Sumatra und Borneo sowie die Inseln des Mergui-Archipels. Die Art besiedelt hier vor allem den dichten, immergrünen, tropischen Regenwald sowie Bambushaine, aber auch Lichtungen mit Buschwerk. Sie kommt eher im Tiefland und bis in Höhen von 1.550 m über NN vor.
Verhalten und Ernährung
Die tagaktiven Straußwachteln leben in kleinen Gruppen am Waldboden. Bei Gefahr oder anderen Störungen laufen sie fort, wenn nötig, flattern sie auch eine kurze Strecke in allen Richtungen davon. Straußwachteln fressen neben Sämereien und Früchten vor allem Insekten. Dabei suchen sie allein oder als Paar den Waldboden scharrend ab.
Fortpflanzung
Die Geschlechtsreife tritt mit sechs Monaten ein. Je nach Verbreitungsgebiet brüten Straußwachteln zwischen Dezember und April. Beide Geschlechter sind am Bau des recht komplizierten Nestes beteiligt. Das Nest wird halbkugelförmig in den Boden gescharrt, mit Falllaub begrenzt und schließlich gänzlich unter Falllaub versteckt. Dieses Kuppelnest wird so angelegt, dass es das grün gefiederte Weibchen äußerst gut tarnt. Der Bau des Nestes kann bis zu drei Tage dauern. Die Henne legt fünf oder sechs weiße Eier, die sie allein über einen Zeitraum von ziemlich genau 18 Tagen bebrütet. Während des Brütens hält das Männchen am Gelege Wache. Um die Aufzucht der Jungvögel kümmern sich dann beide Altvögel. Die Küken werden von Schnabel zu Schnabel gefüttert, was für Hühnervögel eher eine Seltenheit ist . Sie verbringen die erste Zeit im Nest. Die Jungvögel werden für gewöhnlich von den Altvögeln am Abend zurück zum Nest geführt, um dort die Nacht zu verbringen. Bereits nach 25 bis 30 Tagen sind die Jungvögel selbstständig. Eine Straußwachtel kann ein Alter von bis zu fünf Jahren erreichen.
Gefährdung und Schutz
In weiten Teilen ihrer Verbreitungsgebiete sind die Straußwachteln mittlerweile wegen der großflächigen Habitatzerstörung durch anhaltende Abholzung selten geworden. Sie scheinen aber anpassungsfähiger als andere Glattfußhühner Südostasiens zu sein. In der Roten Liste der IUCN wird die Straußwachtel als Art der Vorwarnliste mit „potenziell gefährdet“ (near threatened) geführt.
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