Kaiser- & Falterfische
Auf dem Bild:
Der Kupferstreifen-Pinzettfisch (Chelmon rostratus) ist in seichten Lagunen mit dichtem Korallenbewuchs zu finden.
Kaiserfische aus Nachzucht
Vor 1980, galt die Pflege von Kaiserfischen als ganz hohe Schule der Aquaristik, u.a., weil diese Fische geradezu unverschämt teuer waren. Dann wurde die Pflege der Kaiserfische und der nahe mit ihnen verwandten Falterfische in Deutschland für viele Jahre generell verboten. Man begründete das mit dem abwegigen Argument des Artenschutzes. Abwegig deswegen, weil erheblich mehr Kaiserfische zu Speisezwecken gefangen wurden und werden, als für die Aquaristik. Das Haltungsverbot wurde schließlich aufgehoben, weil es nicht mit EU-Recht zu vereinbaren war. Die Aquarianer hatten in der Zwischenzeit aber andere Arten für sich entdeckt. Die Nachfrage nach Großkaisern, die länger als 15 cm werden, ist daher mäßig, jedenfalls in Deutschland. Aber weltweit sieht das wohl anders aus, denn sonst hätte man sicher nicht so viele Arten im Programm. Es begann, wie so oft, in Asien. Bedingt durch den Golfkrieg und andere politische Katastrophen in den Anliegerstaaten des Roten Meeres war der Export von Rotmeer-Fischen eine unsichere Angelegenheit geworden. So begann man, Pomacanthus asfur und P. maculosus in Taiwan zu züchten, wo diese Halbmond-Kaiser offenbar sehr begehrt sind.
Erwachsener Holacanthus ciliaris.
Die in Indonesien ansässige Firma Bali Aquarich bietet zwischenzeitlich eine ganze Menge Kaiserfischarten plus zwei Hybriden auf regulärer Basis an und – da kann man sicher sein – wo einer produziert, da finden sich auch noch andere, die ein Stück vom Kuchen wollen. Während es wohl nicht rentabel und auch nicht wirklich sinnvoll ist, weit verbreitete und häufige Arten wie den Kaiserfisch Pomacanthus imperator zu züchten, sieht das mit den karibisch-atlantischen Holacanthus-Arten ganz anders aus. Während der US-Markt wegen der kurzen und günstigen Transportwege gut mit diesen Arten versorgt ist, sind sie in Europa oft nur mit Schwierigkeiten erhältlich.
Nachzuchtexemplar von Holacanthus ciliaris in Jugendfärbung.
Ein wenig Schnappatmung kann man aber schon bekommen, wenn man erstmals eine Art wie Genicanthus personatus lebend vor sich sieht. Die Chancen, ein Meerwasseraquarianerleben zu leben, ohne diese Art je zu Gesicht bekommen zu haben, waren bis vor Kurzem noch sehr groß. Dabei ist G. personatus eine der ersten Kaiserfischarten, die überhaupt im Aquarium gezüchtet wurde. Das war im Waikiki-Aquarium. Für den Preis, der für ein Wildfang-Paar verlangt wurde, kann man einen Mittelklasse-Wagen kaufen! Aber ob diese Preise auch je bezahlt wurden, ist eine andere Frage…
Genicanthus personatus, Weibchen.
Wie auch immer: dieser rund 20 cm lang werdende Lyrakaiser ist eine Schönheit und könnte, wenn er regelmäßig erhältich und bezahlbar ist, zum Dauergast im Aquarium werden. Wie alle Lyrakaiser ist auch dieser ein protogyner Zwitter, d.h. alle Exemplare sind zunächst Weibchen (schwarz-weiß gefärbt) und erst im Alter wandeln sich einzelne Tiere zu Männchen um (gelb-weiß gefärbt).
Als Planktonfresser eignen sich Lyrakaiser recht gut für Riffaquarien, da sessile Wirbellose unbeachtet bleiben.
Holacanthus ciliaris
(Miami, Florida)
Apolemichthys trimaculatus
Genicanthus personatus
(Männchen)
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