Reptilienzoo Regensburg (2014)

Größe: 300 m² (> 70 Terrarien in 3 Schauräumen)
Tierbestand: ca. 200 Tiere in 75 Arten
Eröffnungsjahr: 1978
 

Reine Reptilienzoos sind selten in Deutschland. Herpetologisch Interessierte können in Regensburg ein breites Spektrum Beschuppter sehen, darunter Schlangen, Echsen und Schildkröten.
Die zum Teil sehr großen, wenn auch in langen Reihen teils übereinander aufgestellten Terrarien sind meist gut strukturiert, viele Tiere erreichen in Regensburg bemerkenswerte Größen und ein hohes Alter. Zoologische Raritäten wie Krustenechse, Kragenechse oder Blauer Felsenleguan sind seit langem in Regensburg zu bewundern.
Der Verein möchte mit seiner Ausstellung über Reptilien aufklären und für diese Tiergruppe begeistern. Außerdem gibt es regelmäßig Nachzuchten, die an fachkundige Personen abgegeben werden. 


HINWEIS: 

Diese Zoologische Einrichtung wurde mittlerweile geschlossen.
Der Reptilienzoo schloss 2015. Eine Neueröffnung war an anderer Stelle geplant, ist aber bisher nicht absehbar. 

Auf dem Bild:
Grüner Leguan Otto ist zahm und kann gestreichelt werden

Hier einige Bilder von unserem Besuch im Reptilienzoo Regensburg am 7. Oktober 2014. Natürlich konnte der ziemlich in die Jahre gekommene Reptilienzoo mit heutigen Standards der Reptilienhaltung nicht mehr konkurrieren. Man merkte ihm sein Alter deutlich an. Dennoch waren alle Tiere gesund, die Terrarien sauber und die Einrichtung artgerecht, wenn auch relativ spärlich, was aber bei der Reptilienhaltung in der Regel kein Problem darstellt. Viele Schuppenkriechtiere sind schon mit einfachen Verstecken und ihren Grundbedürfnissen entsprechenden Einrichtungsgegenständen durchaus zufrieden. Für den Betrachter mag ein ansprechend und üppig bepflanztes Terrarium natürlich ansprechender aussehen, wir können aber verstehen, dass man sich hier bei der Einrichtung auf das Wesentliche beschränkte. Schließlich wurde der Reptilienzoo hauptsächlich von ehrenamtlichen Vereinsmitgliedern betrieben und die Reinigung der Becken ist bei weniger Dekoration natürlich schneller und einfacher zu erledigen. Für Reptilienliebhaber war der Besuch des Reptilienzoos in Burgweinting durchaus lohnend.

Im Reptilienzoo gehen nach 37 Jahren die Lichter aus

Die Nachricht kam nicht wirklich überraschend: Der Reptilienzoo in Burgweinting steht vor dem Aus, am Sonntag, 18. Januar 2015 öffnet er wohl zum letzten Mal seine Pforten für die Öffentlichkeit.
Dass der Zoo sich in finanziellen Schwierigkeiten befindet, das war bekannt, doch nun kam ein weiterer Schicksalsschlag hinzu. Alexander Stromski, Vorsitzender des Vereines für Herpetologie e. V. und damit Chef des Reptilienzoos, ist tot. Ein Mitarbeiter fand Stromski am Freitag, 9. Januar, tot im Zoo auf, er starb an einem Krebsleiden. Mit dem Tod Stromskis endet nun auch die Ära des Zoos – immerhin 37 Jahre hat dieser Kinder und Erwachsene begeistert. Besonders gerne erinnern sich Besucher an „Otto“ zurück, den grünen Leguan, der handzahm durch den ganzen Zoo krabbeln konnte.

Markus Schmidbauer, Vorstand des Vereines und nun verantwortlich für Zoo und Tiere, sieht das „Lebenswerk“ Stromskis am Ende. Bislang, so Schmidbauer, habe man versucht, das Defizit aus privaten Mitteln zu decken, doch alleine für 2014 stehen noch rund 10.000 Euro aus.

Unter Oberbürgermeister Friedrich Viehbacher hatte die Stadt Regensburg noch 80 Prozent der jährlichen Stromrechnung übernommen, unter Christa Meier gab es dann nichts mehr. Von 2005 bis 2007 erhielt der Verein 1.350 Euro Zuschuss, „sehr viel für einen so kleinen Verein“, sagt Dr. Hermann Hage, zuständiger Referent im Regensburger Rathaus. Aktuell beträgt der Zuschuss 1.500 Euro im Jahr, dieser Zuschuss wird seit 2008 bezahlt. Das ist aber nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein.

"Wir können hier nicht wirklich aktiv werden", sagt Hage, "das liegt nicht in der Macht der Stadt". In absehbarer Zeit wird es aber ein Gespräch mit Markus Schmidbauer geben, um auszuloten, was möglich ist.

Schmidbauer selbst berichtet aber auch, dass es mit der Deckung der laufenden Kosten nicht getan sei. Das Gebäude, in dem sich der Zoo befindet, ist renovierungsbedürftig, hier wären hohe Investitionen nötig. Die aber können die Vereinsmitglieder nicht tragen. „Unsere Hilferufe sind verhallt“, sagt Schmidbauer. Damit hat er nicht ganz unrecht. Immer wieder war in den letzten Jahren berichtet worden, dass die Besucherzahlen zurückgehen, die Kosten aber steigen. Doch Hilfe gab es keine in den vergangenen Jahren. "Jetzt ist es einfach zu spät", sagt Schmidbauer resigniert. Was er sich vielleicht noch vorstellen kann, wäre ein Neuanfang an anderer Stelle, in einem Gebäude, das nicht erst aufwändig saniert werden muss. Doch auch hier wäre man auf Hilfe von außen angewiesen.

Mit dem Chef stirbt sein Reptilienzoo

Der Leiter des Burgweintinger Reptilienzoos erlag einem Krebsleiden. Der Zoo muss damit endgültig schließen.

Auf dem Bild:
So kannten ihn viele: Alexander Stromski mit Otto, dem Maskottchen des Reptilienzoos. −Foto: Archiv-Foto: altrofoto.de

Unter den Schlangenfreunden und Herpetologen in Regensburg und weit darüber hinaus herrscht Trauer – um Alexander Stromski und auch um den Reptilienzoo Burgweinting, der Ende der Woche für immer seine Pforten schließen wird. 37 Jahre lang hatte Stromski „seinen“ Zoo mit mehr als 100 seltenen Echsen, urzeitlichen Schildkröten, gefährlichen Giftschlangen und fünf Meter langen Riesenschlangen betreut – sieben Tage die Woche, acht Stunden jeden Tag.
 

12. Januar 2015