Orangerie
Hier gibt´s Pflegetipps und Informationen zur erfolgreichen Kultivierung von Zitruspflanzen. Wir pflegen rund 30 verschiedene Zitrusgewächse in unserer Orangerie. Ein Teil unserer Zitrus-Sammlung sind Kübelpflanzen. Die meisten allerdings befinden sich ganzjährig ausgepflanzt im Gewächshaus, ein anderer Teil, nämlich die winterharten Zitruspflanzen sogar ganzjährig im Freiland.
Zitruspflanzen kultivieren
Es gibt verschiedene Möglichkeiten Zitruspflanzen erfolgreich zu kultivieren. Am einfachsten gelingt es sicherlich mit den wenigen winterharten Varianten, wie der Dreiblättrigen Bitterorange Poncirus trifoliata. Diese brauchen, vorausgesetzt der Standort passt, kaum Pflege und höchstens einen leichten Winterschutz aus Reisig oder Jute.
Die meisten Zitruspflanzen sind jedoch nicht frosthart oder tolerieren nur wenige Minusgrade und werden in unseren Breiten hauptsächlich als Kübelpflanzen kultiviert.
Das hat auch viele Vorteile. So können die Pflanzen ab dem Frühjahr bis zum Einsetzen der ersten Fröste im Herbst draußen stehen und finden auch auf Balkon oder Terrasse Platz.
Die Überwinterung ist hier häufig der entscheidende Faktor. So sind schon viele Zitruspflanzen wegen zu warmer oder zu dunkler Winterquartiere eingegangen. Am besten ist ein helles Treppenhaus, noch besser ein Gewächshaus zur Überwinterung geeignet. Hell und kühl ist die Devise. So sollten die Temperaturen im Winter zwischen 5 und 10 Grad liegen. Je wärmer es ist, umso mehr Licht benötigen die Zitruspflanzen und Licht ist im Winter Mangelware.
Bei einer warmen Überwinterung, beispielsweise im Wohnzimmer können LED-Pflanzenlampen das benötigte Licht liefern. Warme, trockene Heizungsluft bekommt den meisten Zitrusgewächsen aber nicht gut.
Wir kultivieren den Großteil unserer Zitruspflanzen ganzjährig im Gewächshaus. Hier sind die Bäumchen direkt in den Mutterboden gepflanzt und können sich so über ihre weitreichenden Wurzeln mit Wasser und Nährstoffen versorgen. Bei dieser anscheinend relativ selten praktizierten Kultivierungsform muss nach unserer Erfahrung seltener gegossen und weniger gedüngt werden, als bei der klassischen Kübelhaltung. Im Winter wird unsere Orangerie konstant auf über 5 bis 7 Grad Celsius beheizt. So kommen unsere Pflanzen gut durch den Winter und danken dies mit einer reichen Blüte und vielen Fruchtansätzen.
Damit die Zitruspflanzen gut wachsen, keine Mangelerscheinungen auftreten und die Fruchtansätze zu großen saftigen Früchten heranreifen spielt auch die richtige Düngung eine wesentliche Rolle. So sollte man in der Hauptwachstumszeit, also von April bis September, einmal wöchentlich düngen. Am besten eignen sich handelsübliche Zitruspflanzen-Dünger, entweder organische oder organisch-mineralische Mittel.
Ein regelmäßiger Pflegeschnitt hält die Pflanzen kompakt und gesund. So sollten vor allem dürre Äste und Zweige zurückgeschnitten werden.
Geschichte der Zitruspflanzen
Heute wird davon ausgegangen, dass die Zitruspflanzen ihren Ursprung vor rund acht Millionen Jahren im Gebiet der südöstlichen Ausläufer des Himalayas hatten, in einer Region, die das heutige östliche Assam, den Norden von Myanmar und den Westen von Yunnan umfasst und dass sie sich damals – im Miozän – sehr rasch in diverse Arten aufspalteten. Aufgrund der essbaren Früchte wurden Zitruspflanzen früh kultiviert, verbreitet und sind weltweit anzutreffen.
Die Vorläufer der essbaren Zitrusfrüchte werden am Südosthang des Himalaya vermutet, der heutigen Gegend von Nordost-Indien, Myanmar und der chinesischen Provinz Yunnan.
In Indien findet sich eine Erwähnung von Zitrusfrüchten im Vajasaneyi samhita, Texten, die noch vor 800 v. Chr. geschrieben wurden. Zitrone und Zitronatzitrone werden dort jambila genannt. Bezeichnungen für die Orange tauchen um das Jahr 100 n. Chr. auf.
Die Zitronat-Zitrone war die erste Zitrusfrucht, die von Menschen in Richtung Westen verbreitet wurde. In der Folge der Züge Alexanders des Großen wurde der Baum, der zu dieser Zeit in Persien kultiviert wurde, in Kleinasien eingeführt.
Theophrastus gibt um 310 v. Chr. eine detaillierte Beschreibung der Zitronat-Zitrone und ihrer Nutzung. Sie war dann im zweiten Jahrhundert nach Christus im östlichen Mittelmeergebiet allgemein bekannt. Eingeführt wurden sie durch jüdische Migranten, die sich nach der Eroberung Jerusalems im Jahre 70 nach Christus in Spanien, Griechenland und Italien und hier insbesondere in Kalabrien ansiedelten
Alter Pomeranzenbaum im Botanischen Garten München
Alter Pomeranzenbaum im Botanischen Garten München
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Alter Pomeranzenbaum im Botanischen Garten München
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