Wasserziergeflügel

Als Wasserziergeflügel bezeichnet man in Züchterkreisen die gehaltenen Arten der Gänsevögel (Anseriformes), insbesondere der Entenvögel (Anatidae). Das Wasserziergeflügel ist neben Hühnerartigem Ziergeflügel und den Ziertauben die dritte große Untergruppe des Ziergeflügels.
Die Gruppierung des Ziergeflügels in Enten, Gänse, Schwäne und Pfeifgänse folgt nicht der Systematik der Gänsevögel. So wird die Spaltfußgans vom Verband Europäischer Kleintierzüchter (EE) den Gänsen zugeordnet und vom Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter (BDRG) den Entenvögeln, diese wiederum ist nicht mit der Familie der Entenvögel (Anatidae) zu verwechseln!

Wasserziergeflügel Art für Art

BDRG und EE führen folgende Arten:

Einzelne Arten mit Verlinkung zu Wikipedia

Schwäne

Auf dem Bild:

Zwergschwäne (Cygnus bewickii) 


Der Zwergschwan ist eine Vogelart aus der Gattung der Schwäne (Cygnus) und der Familie der Entenvögel (Anatidae). Der Zwergschwan kommt in einem ähnlichen Lebensraum wie der Singschwan vor. Er gehört zu den Schwänen, die relativ häufig in lockeren, kolonienartigen Verbänden brüten.

Manchmal wird der Zwergschwan auch als Unterart Cygnus columbianus bewickii zum in Nordamerika vorkommenden Pfeifschwan gestellt.

In Mitteleuropa ist der Zwergschwan ein alljährlicher Wintergast. Die meisten Individuen werden in den Niederlanden beobachtet.

Der Zwergschwan ist mit 115 bis 140 Zentimetern Körperlänge und 3,4–7,8 Kilogramm Gewicht der kleinste der europäischen Schwäne. Sein Aussehen ähnelt dem Singschwan (Cygnus cygnus) mit völlig weißem Gefieder, schwarzen Beinen und gelber Schnabelbasis.

Auf dem Bild:

Paradieskasarka-Paar (Tadorna variegata). Das Weibchen hat einen unverwechselbaren weißen Kopf.

Die Paradieskasarka ist ein ausschließlich in Neuseeland heimischer Entenvogel, der zu den Halbgänsen zählt. Die Art hat einen für die Gattung der Kasarkas ungewöhnlich ausgeprägten Unterschied in der Gefiederfärbung der beiden Geschlechter. In Neuseeland ist die Paradieskasarka eine der wenigen ursprünglichen Arten, die von der Veränderung der neuseeländischen Vegetation durch den Menschen profitieren. Als Kulturfolger ist sie auf Weideflächen und an Wasserrückhaltebecken zu beobachten. Sie ist entsprechend häufig und darf bejagt werden. Jährlich werden etwa 100.000 Paradieskasarkas in Neuseeland geschossen. Die Jagd ist jedoch mittlerweile stärker reglementiert, da es in einigen Regionen auf Grund der Bejagung zu deutlichen Populationsrückgängen kam.

Paradieskasarkas sind eine kleine Kasarka-Art. Sie weisen den für diese Gattung charakteristischen gänseähnlichen Habitus auf. Ihre Körperlänge beträgt zwischen 63 und 71 Zentimetern. Sie wiegen zwischen 1,5 und 2 Kilogramm.

Auf dem Bild: 

Herbstpfeifgänse (Dendrocygnas autumnalis) 


Die Herbstpfeifgans, auch Herbstente, Rotschnabel-Pfeifgans oder Graubrust-Pfeifgans genannt, gehört zur Familie der Entenvögel. Die Herbstpfeifgans ist in Nord- und Südamerika beheimatet. Seit den 1950er Jahren hat die Nördliche Herbstpfeifgans sogar ihr Brutareal von Mexiko ausgehend bis in die Südstaaten der USA erweitern können. Die Art spielt als Jagdwild keine Rolle. Sie gilt – ähnlich wie in Südostasien die Zwergpfeifgans, die der gleichen Gattung angehört – in der Landwirtschaft als Schädling und wird wie diese deswegen verfolgt.

Herbstpfeifgänse weisen wie für Pfeifgänse charakteristisch keinen Geschlechtsdimorphismus auf.
Herbstpfeifgänse haben den charakteristischen Körperbau aller Pfeifgänse: lange Beine, langen Hals und breite Flügel. Auffällig ist die sehr aufrechte Körperhaltung, die diese Entenvögel annehmen. Während der Brutzeit haben fortpflanzungsaktive Herbstpfeifgänse einen karminroten Schnabel.
Es werden zwei Unterarten unterschieden, die sich in der Brustfärbung und in der Körpergröße unterscheiden. Die Nördliche Herbstpfeifgans (D. a. autumnalis), die die Nominatform darstellt, ist die deutlich größere Unterart. Sie weist eine rotbraune Brustfärbung auf. Die etwas kleinere und zierlichere Südliche Herbstpfeifgans (D. a. fulgens) hat stattdessen eine graue Brustfärbung. 

Enten:

Burmesische Fleckschnabelente
Indische Fleckschnabelente
Chinesische Fleckschnabelente

Amerikanische Krickente (EE)
Europäische Krickente, Krickente (EE)

Afrikanische Zwergente,
auch Afrikanische Zwergglanzente
Australische Zwergente,
auch Grüne Zwergglanzente
Coromandel-Zwergente

  • Indische Zwergglanzente
  • Australische Zwergglanzente

Auf dem Bild:
Männliche Sichelente (Mareca falcata, Syn.: Anas falcata) 


Die Sichelente ist eine in Ostsibirien und Japan brütende Art der Schwimmenten. Das Männchen weist im Prachtkleid stark verlängerte Schulterfedern auf, die weit über die hintere Rückenpartie fallen.
In Mitteleuropa wird sie in den letzten Jahrzehnten zunehmend beobachtet, allerdings dürfte es sich dabei überwiegend um Gefangenschaftsflüchtlinge handeln. Für die Niederlande gibt es in den 1990er Jahren fünf Beobachtungen von Tieren, die als Wildvögel anerkannt sind.

Die Sichelente ist eine verhältnismäßig kleine Ente.
Männchen weisen im Prachtkleid ein sehr kontrastreiches Gefieder auf. Im Ruhekleid ähnelt das Männchen dem Weibchen. Allerdings weist der Kopf einen grünlichen Schimmer auf und die Wangen sind dunkler als beim Weibchen.

Sichelenten sind außerhalb ihres unmittelbaren Brutreviers sehr stille Vögel. Das Männchen ruft schrill pfeifend tyu-tyu-vit...tyu-vit...tyu-tyu-vit, sowie leise uit-trrr. Das Weibchen hat ein raues Quaken

Die Sichelente ist ein Brutvogel Ostsibiriens, der Mongolei, dem Nordosten Chinas und Japans. Auf der Kamtschatka-Halbinsel kommen Sichelenten nur gelegentlich vor. Sie überwintern in Zentralchina, im Süden Japans und in Korea und dringen gelegentlich bis in den Süden Vietnams, Myanmars, Thailands und Laos‘ vor.

Auf dem Bild:

Spaltfußgans (Anseranas semipalmata) 


Die Spaltfußgans ist die einzige Art der Familie Anseranatidae aus der Ordnung der Gänsevögel. Der auffällige, schwarz-weiß gefiederte Gänsevogel kommt ausschließlich in Australien und im Süden Neuguineas vor. 

Für Tasmanien gab es zwei gesicherte Beobachtungen aus dem Jahr 1888; 1979 wurden erstmals wieder Spaltfußgänse auf Tasmanien beobachtet. Sie stammen möglicherweise von Vögeln ab, die im australischen Bundesstaat Victoria ausgewildert worden sind. Die Spaltfußgans besiedelt heute vor allem Regionen mit monsunartigen Regenfällen, dabei ist sie nur selten mehr als 300 Kilometer von der Küstenlinie entfernt. Früher war die Spaltfußgans auch in den gemäßigten Klimazonen im Südosten Australiens 

 Spaltfußgänse waren im tropischen Nordaustralien früher in großen Schwärmen zu beobachten, die mitunter bis zu 80.000 Individuen zählten. Ihre Zahl ist jedoch aufgrund großräumiger Entwässerungen zurückgegangen und in Australien ist die Art mittlerweile weitgehend geschützt. Trupps mit bis zu 5.000 Individuen werden jedoch noch regelmäßig gesehen.
Die IUCN stuft die Spaltfußgans als nicht gefährdet (least concern) ein. Der Bestand wird auf eine Million geschlechtsreifer Individuen geschätzt.

Die Spaltfußgans wird manchmal auch als eigenständiger Tribus zu den Entenvögeln (Anatidae) gestellt. Es ist jedoch auch möglich, dass sie enger mit den Wehrvögeln (Anhimidae) verwandt ist, da sie manche Eigenschaften mit diesen teilt. Dazu zählen die verhältnismäßig langen Beine, der lange Hals und die stark reduzierten Schwimmhäute. Der breite orangegelbe bis -rote Schnabel, der zum Kopf hin zu einem mit dem Alter zunehmenden Höcker überleitet, ist dagegen wieder ein typisches Entenmerkmal.

Neben dem deutlich größeren und auffälligeren Stirnhöcker des Männchens ist der Größenunterschied der einzige auffällige Sexualdimorphismus, das Gefieder der beiden Geschlechter unterscheidet sich nicht.
Zu den besonderen Charakteristiken zählt, dass Spaltfußgänse während der Mauser nicht wie andere Gänse flugunfähig werden, da die relevanten Flügelfedern nacheinander und nicht gleichzeitig ersetzt werden.

Spaltfußgänse können gut schwimmen, bewegen sich dabei aber sehr langsam fort und liegen sehr hoch im Wasser. An Land sind sie sehr beweglich, typisch für sie ist ein Hochstrecken des Kopfes, wenn etwas ihre Aufmerksamkeit erregt hat.