Zitruspflanzen
Art für Art
 

Die Zitruspflanzen (Citrus) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Rautengewächse (Rutaceae). Sie stammen aus dem tropischen und subtropischen Südostasien. Die Vertreter dieser Gattung liefern die Zitrusfrüchte (hauptsächlich Orangen, Mandarinen, Zitronen und Grapefruits), die weit verbreitet in den warmen Gebieten der Erde angebaut werden. Diese Früchte stellen eine Sonderform der Beere dar, die charakteristisch für die Gattung Citrus ist. 

Zitrone
Citrus x limon

Die Zitrone oder Limone ist die etwa faustgroße Frucht des Zitronenbaums (Citrus × limon) aus der Gattung der Zitruspflanzen (Citrus). Es handelt sich um eine Gruppe von Sorten, die aus einer Kreuzung zwischen Bitterorange (Citrus × aurantium) und Zitronatzitrone (Citrus medica) entstanden ist, wahrscheinlich im Norden Indiens. Um das Jahr 1000 sind erste sichere Nachweise sowohl in China als auch im Mittelmeerraum zu finden.

Die immergrünen Bäume bringen länglich-ovale Früchte (die Zitronen) mit gelber oder grün-gelber Schale hervor. Das saftige, saure Fruchtfleisch enthält rund 3,5–8 % Zitronensäure und viel Vitamin C. Aus Zitronen werden Saft, Zitronensäure, ätherisches Öl und Pektin gewonnen. 

Mandarine
Citrus reticulata 

Mandarine bezeichnet sowohl die Zitruspflanze als auch die orangenfarbene Frucht derselben. Die Herkunft der Mandarinen wird im Nordosten Indiens oder Südwesten Chinas vermutet. Die Pflanzen werden in China schon seit einigen tausend Jahren kultiviert, die erste sichere Erwähnung stammt aus dem 12. Jahrhundert v. Chr. Von der Ursprungsregion breitete sich die Mandarine über Südostasien und Indien aus. Um das 1. Jahrtausend n. Chr. wurde die Mandarine schon in vielen südlichen Präfekturen Japans kultiviert. Die ersten Mandarinen, die nach Europa eingeführt wurden, kamen 1805 mit Sir Abraham Hume aus Kanton/China nach England („Kantoner Apfelsine“). Aus einer dieser ersten zwei Sorten hat sich später die „Mittelmeermandarine“ entwickelt. Clementinen sind fast kernlose Zitrusfrüchte, die als Hybriden zwischen Orange bzw. Pomeranze und Mandarinen entstanden sind.

Orange
Citrus × sinensis 

Die Orange, auch Apfelsine, von niederdeutsch Appelsina (Apfel aus China/Sina) genannt, ist ein immergrüner Baum, dessen Frucht auch so genannt wird. Der gültige botanische Name der Orange ist Citrus × sinensis, damit gehört sie zur Gattung der Zitruspflanzen (Citrus). Sie stammt aus China oder Südostasien, wo sie aus einer Kreuzung von Mandarine (Citrus reticulata) und Pampelmuse (Citrus maxima) entstanden ist.

Die aus den gleichen Elternarten entstandene Bitterorange wird wegen ihrer gänzlich unterschiedlichen Verwendung von den süßen Orangen unterschieden. Während die Bitterorange spätestens im 11. Jahrhundert nach Italien gekommen ist, wurde die süße Variante erst im 15. Jahrhundert nach Europa eingeführt, wo sie zunächst fast ausschließlich in Portugal angebaut wurde. Die süße Orange ist die am häufigsten angebaute Zitrusfrucht der Welt. 

Blutorange 'Sanguinello'
Citrus × sinensis 

Die Pflanze begeistert im Frühjahr mit wunderschönen zarten Blüten, in denen sich schon bald zahlreiche Fruchtansätze bilden. Diese reifen zu den von innen blutroten Orangen heran, die dieser Pflanze ihren Namen geben. Die Früchte der Blutorange, die ihren züchterischen Ursprung in Spanien hat, sind relativ lang am Baum haltbar. Blutorangen gehören in jede Zitrus-Sammlung und sind eine interessante Variante der edlen Orangen

Pomeranze, Bitterorange
Citrus × aurantium 

Die Bitterorange, auch Pomeranze, Sevilla-Orange oder Saure Orange genannt, ist eine Zitruspflanze. Ihre Frucht ist orangenähnlich, aber bitter und kleiner. Entstanden ist die Bitterorange vermutlich als Hybride zwischen Pampelmuse (Citrus maxima) und Mandarine (Citrus reticulata), wahrscheinlich im Süden Chinas. Die Heimat der Pomeranzen ist heute nicht mehr feststellbar. Wahrscheinlich wuchsen die ersten Bäume mit der orangefarbenen Frucht in den südlichen, tropischen Gebieten des Himalaya oder in den Gebirgsregionen Chinas. Fest steht, dass der Baum seit mehr als 4000 Jahren vor allem wegen seiner aromatischen Frucht kultiviert wird. Die aus den gleichen Elternarten entstandene süße Orange wird wegen ihrer gänzlich unterschiedlichen Verwendung von den Bitterorangen unterschieden. Während die Bitterorange spätestens im 11. Jahrhundert nach Italien gekommen ist, wurde die süße Variante erst im 15. Jahrhundert nach Europa eingeführt.

Alter Pomeranzenbaum im Botanischen Garten München

Alter Pomeranzenbaum im Botanischen Garten München

Alter Pomeranzenbaum im Botanischen Garten München

Alter Pomeranzenbaum im Botanischen Garten München

Gefurchte Pomeranze
Citrus × aurantium

Die Pomeranze oder Bitterorange eroberte im Zeitalter des Barock die fürstlichen Gärten und Parks, Pomeranzenhäuser waren die ersten "Orangerien", denen prächtige Orangeriepaläste zu Ehren der goldenen Äpfel folgten. Eine Pomeranze gehört also in jede Sammlung, ein ganz besonderer Hingucker ist die gefurchte Variante, die die Italiener "Corrugato" nennen. Die Pomeranze ist besonders robust und hält auch wenige Minusgerade aus. Eine Zitruspflanze für Anfänger und Fortgeschrittene 

Chinotto
Citrus aurantium var. myrtifolia 

Die Chinotto ist eine attraktive Zitruspflanze für Kenner und Zitrus-Liebhaber. Das botanische Adjektiv "myrtifolia" deutet auf die Besonderheit dieser Zitrusart hin, die myrtenähnlichen kleinen Blättchen, die ihren ganz besonderen Reiz entfalten. Die Chinotto gehört zu der Sortengruppe der Bitterorangen, was auch auf den Geschmack der Früchte schließen lässt.

Deutsche Landsknechthose
Citrus × aurantium Fasciata 

Eine Pomeranzen-Rarität ist die „Deutsche Landsknechthose“ (Citrus aurantium Fasciata). Die bereits im 16. Jahrhundert beschriebene Frucht ist im reifen Zustand markant gestreift. Der Name spielt auf die Hosentracht deutscher Landsknechte an. Gestreifte Landsknechthosen werden nach wie vor von der Vatikan-Garde getragen. Die gestreiften Fruchtschalen der Landsknechthosen-Pomeranze sind während der Reife zunächst grün gefärbt, während sich die untere Schale gelb färbt. Zur Zeit der Vollreife sind die Streifen orangefarben. Die historische Sorte ist auch unter den Sortennamen Virgatum, Virgolare oder Fiamato zu finden 

Zitronatzitrone
Citrus medica  

Die Zitronatzitrone oder Cedrat (Citrus medica) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Zitruspflanzen in der Familie der Rautengewächse (Rutaceae). Zitronatzitronen gelten als die ersten auf dem europäischen Kontinent angebauten Zitrusfrüchte. Ursprünglich aus Südostasien stammend wird sie heute vorwiegend in Kalabrien, Sizilien, Marokko, Kreta, Korsika sowie Puerto Rico angebaut. Sie wird zum größten Teil zu Zitronat verarbeitet.

Buddhas Hand
Citrus medica var. sarcodactylis

Im Buddhismus hat die Zitronatzitrone ebenfalls eine rituelle Bedeutung: In buddhistischen Tempeln wird sie als Opfergabe verwendet. Traditionell gilt Citrus medica var. sarcodactylis, auf Deutsch auch Buddhas Hand genannt, als die Sorte, die Buddha bevorzugt hat. Charakteristisch ist für diese Varietät, dass die einzelnen Fruchtsegmente einzeln von der Schale umgeben sind. Dies führt zu einer Frucht, die entfernt einer Hand ähnelt. Die Früchte sind aufgrund ihrer Form dekorativ, haben einen angenehmen Duft, enthalten jedoch kein safthaltiges Fruchtfleisch. Geschätzt sind besonders die Exemplare, die an eine geschlossene Hand erinnern, da sie an die Handhaltung während eines Gebetes erinnern. In China symbolisiert Buddhas Hand Glück, Zufriedenheit und ein langes Leben. Sie ist auch ein traditionelles Neujahrsgeschenk.

Pampelmuse, Pomelo
Citrus maxima 

Die Pampelmuse (auch Citrus grandis) ist ein immergrüner Baum, der die größten Zitrusfrüchte hervorbringt. Im englischen Sprachraum wird die Pampelmuse als Pomelo, Pummelo oder Shaddock bezeichnet. Verschiedene Zitrusfrüchte sind durch Kreuzung aus der Pampelmuse entstanden. Durch Kreuzung der Pampelmuse mit der Mandarine entstand die Orange. Die Rückkreuzung von Orange und Pampelmuse ist die Grapefruit. Umgangssprachlich wird im Deutschen oft nicht zwischen Pampelmuse und Grapefruit unterschieden.

Grapefruit
Citrus x paradisi

Die Grapefruit, selten auch Adamsapfel oder Paradiesapfel genannt, ist die Frucht des subtropischen Grapefruitbaumes. Sie ist eine Kreuzung, die aus der Orange (Citrus × sinensis) und Pampelmuse (Citrus maxima) entstanden ist. In der Umgangssprache (besonders in Norddeutschland) wird sie deswegen auch häufig als Pampelmuse bezeichnet. Der Name Grapefruit ist eine Zusammensetzung der englischen Wörter grape für Traube und fruit für Frucht. Er bezieht sich auf die weinrebenartige Form, in der die Früchte am Baum wachsen. Weitere Bezeichnungen sind Kürbisorange und Melonenorange. Die reifen Früchte fallen im frühen bis mittleren Frühjahr ab und machen Platz für neue Blüten, die im Mai oder Juni erscheinen. Da die Kübelkultur das Nährstoffangebot etwas einschränkt, sollte man gerade bei kleineren Pflanzen nur wenige Früchte am Baum lassen, damit diese die schöne, charakteristische Größe erreichen. Die Reife der Früchte findet dann während des Winters statt.

Clementine 
Citrus clementina 

Als Clementine oder Klementine bezeichnet man eine Gruppe von Hybriden aus der Gattung der Zitruspflanzen (Citrus). Die Clementine ist eine Hybride zwischen mediterraner Mandarine (Citrus x deliciosa) und Orange (Citrus × sinsensis). Frucht und Baum tragen die gleiche Bezeichnung, der Baum kann etwa vier bis sechs Meter groß werden. Sie wird in Deutschland umgangssprachlich meist als Mandarine bezeichnet. Die Clementinen sind im Mittelmeerraum entstanden, ähnliche Sortengruppen sind auch aus Ostasien bekannt, etwa unter der Bezeichnung Satsuma. 

Meyer-Zitrone
Citrus x limon 'meyeri' 

Die Meyer-Zitrone (Citrus ×Meyeri, Citrus ×limon 'meyeri' bzw. Citrus ×jambhiri 'Meyer') ist eine aus China stammende Zitrusfrucht, deren Entstehung auf eine natürlich entstandene Hybride/Kreuzung aus Zitrone und Orange oder Mandarine zurückgeführt wird. Sie wird in den südlichen Bundesstaaten der USA sowie in Australien in Gärten angebaut. Sie toleriert Gegenden mit gelegentlichem, leichten Frost. Sie ist auch als Kübelpflanze geeignet. Die Früchte werden wie die anderer Zitronen verwendet. Aufgrund der dünnen und weichen Schale ist die Transportfähigkeit und Verarbeitungsfähigkeit der Früchte jedoch eingeschränkt, sodass sie kaum gehandelt oder industriell verarbeitet werden. Die Meyer-Zitrone wurde 1908 in Peking von dem Pflanzenentdecker Frank Nicholas Meyer (1875–1918) gefunden und in die USA gebracht.

Bergamotte 
Citrus × limon,
Syn.: Citrus bergamia

 Als Bergamotte bezeichnet man eine Gruppe aus der Gattung der Zitruspflanzen (Citrus), die als Hybride aus Süßer Limette (Citrus limetta) und Bitterorange (Citrus × aurantium) oder aus Zitronatzitrone (Citrus medica) und Bitterorange entstanden sein könnten. Beschrieben wurde die Pflanze erstmals in der Mitte des 17. Jahrhunderts. Die Frucht wird weniger als Obst verwendet, sondern hauptsächlich wegen der enthaltenen ätherischen Öle angebaut, die in der Bergamotte-Schale enthalten sind. Das auch als grünes Gold bezeichnete Bergamottöl spielt vor allem in der Parfümindustrie eine Rolle, wird aber auch zum Aromatisieren von Tees (Earl Grey) verwendet.

Limetten

Als Limette (wörtlich: kleine Limone) bezeichnet man mehrere Arten von Zitrusfrüchten.

Limetten sind grün bis gelb, rundlich mit einem Durchmesser von drei bis sechs Zentimetern. Ihr Fruchtfleisch ist essbar und schmeckt sehr sauer, vergleichbar mit Zitronen, aber meist mit einer intensiveren, würzigeren Note, deshalb werden sie üblicherweise nicht pur verzehrt, sondern finden Verwendung als Zutat, um zubereiteten Speisen einen saureren Geschmack zu verleihen.

Die wichtigste Anwendung dabei sind Cocktails wie Caipirinha, Mojito, Daiquiri, Margarita, Cuba Libre oder Cosmopolitan.   

Limettenarten:

Persische Limette
Citrus × latifolia

Die Gewöhnliche Limette, meist Persische Limette oder Tahiti-Limette nach ihrer Herkunft benannt, ist eine Zitrusfrucht. Limetten gedeihen hauptsächlich in den subtropischen und tropischen Regionen der Erde, wo die Früchte zumeist anstelle der Zitrone verwendet werden. Im Mittelalter gelangte die Frucht mit den Kreuzfahrern nach Italien und von dort zunächst weiter nach Frankreich und Spanien.

Die Limette trägt auch in Kübelkultur jedes Jahr viele aromatische Früchte und benötigt keine Bestäubung, da sie ihre Früchte parthenokarp (jungfernfrüchtig) ansetzt. Die Reifezeit (März bis Dezember) ist wesentlich kürzer als bei der Zitrone.

Die Frucht hat eine grüne Schale, welche bei Vollreife fahlgelb wird. Sie misst etwa 5 Zentimeter im Durchmesser und hat saures Fruchtfleisch. Im Gegensatz zu anderen Zitrusfrüchten kann die Frucht nur unter Schwierigkeiten oder gar nicht geschält und in Segmente zerteilt werden. Die Farbe des Fruchtfleisches ist bei allen Limetten ein blasses Grün. Sie ist nahezu immer kernlos.

Wie auch die echte Limette wird sie vor allem zur Gewinnung von Saft und ätherischen Ölen verwendet. In der persischen Küche wird der Saft der Limetten zur Aromatisierung von Schwarztee verwendet. Auch getrocknet finden die Limetten, dann Loomi genannt, in der Küche als säuerliches Würzungsmittel Verwendung. 

Kaffir-Limette
Citrus hystrix 

Die Kaffir-Limette ist eine beliebte Sorte, die vor allem durch ihre großartigen Aromen, ihr charakteristisches Doppelblatt und die dicken Früchte begeistert. Die Pflanze stammt wie viele Zitrussarten ursprünglich aus dem warmen Südostasien, so dass sie auch einen geschützten und vollsonnigen Standort bevorzugt. Die Kaffir-Limette trägt nach der Blüte im April oder Mai Fruchtansätze, die im Laufe des Sommers zu charakteristisch runzeligen Früchten heranreifen. Die Frucht bleibt in warmen Regionen wie etwa den Tropen grün, bei uns wird sie in kälteren Nächten gelb.  Die Kaffir-Limette wird wegen ihrer essbaren Blätter  -gerade in der asiatischen Küche- sehr geschätzt. Die Schalen der ölhaltigen Früchte können wegen der starken ätherischen Öle auch zur Abwehr von Mücken verwendet werden.

Australische Fingerlimette
Microcitrus australasica

Die Australische Fingerlimette, auch Fingerförmige Australische Limette, Finger Lime oder Kaviar-Limette genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Microcitrus in der Familie der Rautengewächse (Rutaceae). Die Fingerlimette  ist ein Exot unter den Zitruspflanzen. Die rundlichen Blätter erstrahlen in einem satten dunkelgrün, doch Vorsicht, wie bei fast allen Zitruspflanzen hat auch die Fingerlimette Dornen. Ihren Namen verdankt Sie den ovalen, bisweilen länglichen, fingerartigen Früchten, die unter Feinschmeckern und Gourmetköchen sehr beliebt sind. Bei ihrer Verwendung in der Küche wird das Fruchtfleisch oft Limetten-Kaviar genannt, wegen der vielen kleinen Kügelchen aus denen das Fruchtinnere besteht. 

Limequat
Citrus × floridana 

Citrofortunella eustis, Syn.: Citrus × floridana, die Limequat, ist eine Kreuzungshybride aus Kumquat und Limette. Die drei bekanntesten Sorten sind: Eustis Limequat, Lakeland Limequat und Tavares Limequat, gezüchtet von Walter T. Swingle in Florida zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Sie können in kälteren Anbaugebieten die tropische Limette als Lieferant saurer, hoch aromatischer Früchte ersetzen. Ihre Früchte sind gelb, extrem dünnschalig und etwas größer als die Oval-Kumquat 

Calamondin
Citrus mitis 

Die Calamondinorange (× Citrofortunella microcarpa, Syn.: Citrus fortunella, Citrus mitis) ist eine vermutlich ursprünglich in China natürlich entstandene Hybride aus der Mandarine Citrus reticulata und der Kumquat-Art Fortunella margarita (Oval-Kumquat).

Die Calamondinorange wird heute vor allem auf den Philippinen angebaut, wo sie Calamansi genannt wird. Auch in anderen Gebieten Ostasiens und in der Karibik wird sie häufig kultiviert.

Yuzu
Citrus × junos

Die Yuzu (Citrus × junos) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Rautengewächse (Rutaceae).

Die Yuzu wird wahrscheinlich seit Tausenden von Jahren im mittleren Yangtze-Becken in China angebaut. Sie ist eine Kreuzung: Citrus × junos = Citrus ichangensis × Citrus reticulata var. austera.

Die Yuzu-Pflanze bildet einen dichten, aufrecht wachsenden Strauch mit feiner Belaubung. Das Laub wird manchmal über Winter abgeworfen. Die Zweige sind an den Blattachseln mit Dornen bis zu 3 cm besetzt. Das Fruchtfleisch ist sauer-aromatisch, leicht bitter und saftig.

Die Yuzu kann bedingt im Weinbauklima mit geeignetem Schutz für Freilandauspflanzung genutzt werden. Die Yuzu ist frosthärter als die Satsuma. Es existieren verschiedene Typen: großblättrige, schmalblättrige, breit- und schmal geflügelte. Eine sehr ähnliche Sorte, die sich durch leicht rötlichen Austrieb unterscheidet, wird Sudachi genannt. Yuzus, vor allem die Öle in der Schale, werden vielfach in der Parfumindustrie verwendet und neuerdings auch in der feinen Küche, da der Saft ein wesentlich komplexeres Aroma als die Zitrone bietet. Die Yuzu war in Japan eine der am meisten genutzten Veredelungsunterlagen für die Satsuma, heute meist ersetzt durch die Dreiblättrige Orange. 

Kumquats
Fortunella 

Kumquats, auch Zwergorangen oder Zwergpomeranzen genannt, sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Rautengewächse (Rutaceae). Sie sind eng mit den Zitruspflanzen verwandt. Kumquat ist die englische Schreibung der kantonesisch-chinesischen Bezeichnung kam kwat (goldene Orange).

Die Frucht wird in der Regel mit Schale und Kernen gegessen; die Schale schmeckt eher herb-süßlich, das Fruchtfleisch meist sehr sauer. Die Kumquat stammt ursprünglich aus Asien, wird aber heute auch in Amerika, Afrika und in den wärmsten Lagen Südeuropas (zum Beispiel Korfu) angebaut. 

Die Kumquats (Fortunella) sind systematisch nicht von der Gattung der Zitruspflanzen (Citrus) zu trennen. Sämtliche Arten können unter dem Namen Citrus japonica in die Gattung Citrus eingegliedert werden. Die einzelnen Arten der Gattung Fortunella finden sich nicht wild wachsend, sondern sind alle Sortengruppen oder Sorten einer einzigen Art.

Manche Autoren unterscheiden folgende Arten in der Gattung der Fortunella:

Daneben wurden auch Hybride gezüchtet; es gibt auch gattungsübergreifende Hybride Citrus × Fortunella, genannt Citrofortunella, zu welchen die Limequats gehören.

Dreiblättrige Orange
Poncirus trifoliata 

Die Dreiblättrige Orange (Poncirus trifoliata) ist die einzige sicher bekannte Pflanzenart der Gattung Poncirus in der Familie der Rautengewächse (Rutaceae). Ob die Art zu ihrer eigenen Gattung Poncirus gehört oder in die Gattung Citrus eingeordnet werden soll, ist umstritten. Die Art ist unter Zitrusfrüchten ungewöhnlich, da sie laubabwerfende, zusammengesetzte Blätter und behaarte (flaumige) Früchte hat. Poncirus trifoliata stammt aus Zentral- und Nordchina sowie Japan, ist dort als Wildform anzutreffen und wird oft auch als Heckenpflanze genutzt. 

Sie ist auch als winterharte Orange oder chinesische Bitterorange bekannt. Die Pflanze ist eine ziemlich winterharte Zitrusfrucht ( USDA-Zone 6) und verträgt mäßigen Frost und Schnee. Aufgrund ihrer relativen Widerstandsfähigkeit sind Zitrusfrüchte, die auf Poncirus trifoliata veredelt sind, normalerweise robuster als wenn sie auf ihren eigenen Wurzeln angebaut werden. 

Die Dreiblättrige Orange ist die frosthärteste Zitruspflanze, die in Europa gepflanzt wird. Sie ist die beste Veredelungsunterlage für Kübelpflanzenkultur und schwachwüchsige Engpflanzungen. Es gibt eine zwergwüchsige, maximal 2 Meter hohe Form mit korkenzieherähnlichem Wuchs, 'Flying Dragon' oder Poncirus trifoliata var. monstrosa genannt. Die Dornen dieser Sorte sind nach hinten gebogen, die Früchte etwas kleiner als die der Art.

Die Dreiblättrige Orange ist in vielen Teilen der Welt eine der wichtigsten Veredelungsunterlagen. Einige ihrer Hybriden werden zum Teil noch intensiver als Veredelungsunterlagen im Erwerbsanbau genutzt.

Gekreuzt mit der Süßorange werden die Hybriden Citrange genannt, mit Grapefruit und Pomelo: Citrumelo, mit Zitrone: Citremon, mit Bitterorange: Citradia, mit Mandarine: Citrandarin. Der zusammenfassende Begriff für diese Hybriden lautet ×Citroncirus.

All diese F1-Hybriden (F1 = 1. Filialgeneration zweier verschiedener Arten/Gattungen) haben eines gemeinsam: Sie sind nicht mehr ganz so frosthart wie Poncirus, jedoch meistens noch zwischen −10 und −15 °C. Die Früchte sind ausnahmslos sauer und in verschiedenem Grad auch bitter. Die Wuchsstärke ist meist deutlich höher als bei Poncirus, und bis auf wenige Ausnahmen sind die Pflanzen höchstens teillaubabwerfend. In der Bestrebung, frosthärtere Hybriden mit besseren, essbaren Früchten zu bekommen, sind später häufig Rückkreuzungen auf Orange, Mandarine, Kumquat und Grapefruit mit diesen F1-Hybriden entstanden, sogenannte F2-Hybriden.