Blumentiere des Mittelmeeres

Korallen, Anemonen & Co

Die Korallen des Mittelmeeres stehen in ihrer Farbenpracht den Arten tropischer Riffe in nichts nach. Nur wenige Menschen wissen, welchen Schatz das Mittelmeer beherbergt, da diese bunte Welt nur dem Taucher vorbehalten bleibt. Viele der wunderschönen Korallen kommen erst in Tiefen ab 40 Metern vor und sind daher für Schnorchler unerreichbar. Doch auch im Flachwasser leben durchaus interessante Arten. Viele Anemonenarten, wie z.B. Wachsrose, Pferdeaktinie und Siebanemone lassen sich bereits in der Gezeitenzone oder in wenigen Metern Wassertiefe finden.

Auf dem Bild:
Verschiedene Schwämme, Moostierchen und rote Edelkorallen (Corallium rubrum). Edelkorallen gehören zu den schönsten und farbenprächtigsten Korallen im Mittelmeer.

Blumentiere im Portrait

Im folgenden Teil stellen wir euch einige Korallen und Anemonen des Mittelmeeres in Artenportraits vor. Dabei beginnen wir mit den Arten, die schon in der Gezeitenzone und im Flachwasser vorkommen und gehen dann immer tiefer bis zu den Schätzen der farbenprächtigen Mittelmeerriffe.

Pferdeaktinie, Purpurrose
Actinia equina

Pferdeaktinien sind von roter Farbe, sie erreichen eine Höhe von 5 cm, die 192 spitzen Tentakel werden bis zu 2 cm lang. Die Tentakeln sind in 6 Kreisen am Rand der Mundscheibe angeordnet. Zwischen dem äußeren Tentakelkranz und der Rumpfwand befinden sich "Randsäckchen", die mit Nesselkapseln beladen sind. 

Pferdeaktinien ernähren sich als Wegelagerer von kleinen Fischen, Krebsen und Weichtieren. Bei unzureichender Versorgung mit Carotinoiden können sie ausbleichen

Sie kommen in zwei Formen vor, die sich nach Größe, Lebensraum und die Art der Fortpflanzung unterscheiden. Form 1 erreicht einen Durchmesser von 6 bis 7 cm. Sie lebt in der unteren Gezeitenzone und legt Eier (ovipar). Form 2 erreicht einen Durchmesser von 2,5 bis 3 cm, lebt in der oberen Gezeitenzone und ist lebendgebärend (vivipar). Bei ihnen entwickeln sich die Eizellen schon im Gastralraum zu Planulalarven.

Pferdeaktinien können bei Ebbe stundenlang trockenfallen und ertragen auch Regen und Aussüßung des Wassers. Tagsüber und bei ungünstigen Bedingungen zieht die Pferdeaktinie ihre Tentakel ein. Fällt sie trocken, schützt sie sich durch Schleimproduktion vor dem Austrocknen

Pferdeaktinien sind im nordöstlichen Atlantik und im Mittelmeer an steinigen Küsten in der Gezeitenzone verbreitet. A. equina ist eine der häufigsten Seeanemonen im Gezeitenbereich der Mittelmeer-, Atlantik- und Nordseeküste.
Die Aktinien kommen sehr gut mit Temperaturen von 18 bis 27 °C zurecht. Die Pflegeansprüche der grünen, braunen und gelben Variante sind dieselben, wie bei der Roten. Am liebsten haben sie einen Platz im obersten Beckenbereich. Gefüttert werden sie zwei mal pro Woche. Sie nehmen dabei jegliches Frost- und auch Flocken- und Granulatfutter bei der normalen Fütterung auf. In geschlossenem Zustand gleichen die Aktinien in der Form Tomaten. Sie gibt dem Aquarium einen schönen Kontrast, da sie durch ihre Farbe auffällt. Die Actinia equina bevorzugt einen Standort mit mittlerer Strömung. Wenn ihr der ausgewählte Platz nicht gefällt, wandert sie an einen anderen, wie andere Anemonen. Obwohl die Pferdeaktinie Zooxanthellen besitzt muss sie zugefüttert werden, um zu wachsen, da die durch Fotosynthese gewonnene Energie nicht vollständig zum Überleben ausreicht. Je tiefer, bzw. dunkler die Aktinien im Becken stehen, umso mehr Futter brauchen sie und umgekehrt.
Linnaeus beschrieb die Pferdeaktinie im Jahre 1758 zunächst als Priapus equinus, erst später stellte er sie in die Gattung Actinia. Priapos war ein griechischer Fruchtbarkeitsgott, der oft mit überdimensionalem Penis dargestellt wurde. Linnaeus verglich die beiden morphologisch ähnlichen aber eigentlich nicht verwandten Arten Priapus humanus und Priapus equinus (im Zustand mit eingezogenen Tentakeln) mit dem nicht erigierten Penis eines Menschen beziehungsweise eines Hauspferdes, was beim deutschen Trivialnamen erhalten blieb.

Actinia equina am Naturstandort (Gezeitenzone)

Actinia equina kommt auch in anderen Farben vor.
Beispielsweise gibt es in der Nordsee und im Atlantik auch grüne Individuen.

Pferdeaktinie in unserem Aquarium

Große Aktinie
Actinia mediterranea 

Actinia mediterranea ist eine häufige Seeanemone, die an felsigen Ufern im gesamten Mittelmeerraum, an der portugiesischen und an der nordwestafrikanischen Küste vorkommt. Aufgrund ihrer starken Ähnlichkeit mit Actinia equina wird sie oft mit dieser verwechselt

Actinia mediterranea ist eine solitäre Anemone, die an Felsen fest mit ihrem Fuß festsitzt. Unter Wasser zeigt diese Anemone eine große Anzahl von kurzen und einziehbaren Tentakeln, die in sechs konzentrischen Reihen angeordnet sind. Die weiche Säule ist glatt und hellrot mit einem feinen blauen Rand an der Fußbasis. Diese charakteristische blaue Umrandung ist ein markantes Detail um sie von Actinia equina zu unterscheiden. Ein weiteres Merkmal zur Unterscheidung ist die Größe. Actinia mediterranea wird etwas größer (5 bis 7 cm) als ihre nahe Verwandte A. equina (3 bis 5 cm).

Diese Seeanemonen sind an harte Lebensbedingungen perfekt angepasst und verträgt Gezeiten, Temperatur- und Salzgehaltschwankungen sowie Austrocknung. Bei Ebbe ziehen sich die Tentakeln zurück, und die Anemone ähnelt einem kompakten roten Fleck und sieht wie eine kleine Tomate aus. Actinia mediterranea lebt benthisch und ist ein aktiver Fleischfresser. Sie fängt nachtaktiv ihre Beute mit nesselnden Tentakeln. Die Nahrung besteht aus Zooplankton, kleinen Fischen, winzigen Krebschen und organischem Detritus, der im Wasser treibt.
Der direkte menschliche Kontakt durch Anfassen mit bloßen Händen sollte vermieden werden. Es kann zu allergischen Reaktionen oder Brennen kommen, wenn ein empfindliche Körperteile, wie Augenlider oder Lippen mit den, an den Händen verbliebenen Nessel-Zellen  in Kontakt kommen.

Kolonie von Actinia mediterranea auf einem Felsen

Actinia mediterranea in unserem Mittelmeer-Aquarium

Aktinien im Haus der Natur (Salzburg).
Nur im Aquarium und mit reichlicher Fütterung wachsen sie zu solchen Kolossen von über 10 cm Durchmesser heran.

Aktinien im Haus der Natur (Salzburg).
Nur im Aquarium und mit reichlicher Fütterung wachsen sie zu solchen Kolossen von über 10 cm Durchmesser heran.

Aktinien im Haus der Natur (Salzburg).
Nur im Aquarium und mit reichlicher Fütterung wachsen sie zu solchen Kolossen von über 10 cm Durchmesser heran.

Aktinien im Haus der Natur (Salzburg).
Nur im Aquarium und mit reichlicher Fütterung wachsen sie zu solchen Kolossen von über 10 cm Durchmesser heran.

Erdbeerrose
Actinia fragacea 

Erdbeerrosen weißen eine rote Grundfärbung mit vielen kleinen, grünen Punkten und Sprenkeln auf, daher auch der Name, da sie an Erdbeeren erinnern. Sie erreichen eine Größe von bis zu 10 cm. Zwischen dem äußeren Tentakelkranz und der Rumpfwand befinden sich "Randsäckchen", die mit Nesselkapseln beladen sind. 

Erdbeerrosen ernähren sich von kleinen Fischen, Krebsen und Weichtieren.

Auf dem Bild:
Erdbeerrose in der Gezeitenzone. Bei sinkendem Wasserstand (Ebbe) zieht sie ihre Tentakeln zurück und bildet eine Schleimschicht, die sie vor Austrocknung schützt.

Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über die Azoren, die Britischen-,  Kanarischen- und Kapverdischen Inseln, das Mittelmeer, die Nordsee und den Atlantik von Portugal bis Skandinavien und nach Süden von Spanien bis West-Afrika. Sie kommen von der Gezeitenzone bis etwa 10 Meter Wassertiefe vor und bevorzugen Wassertemperaturen von 10 °C - 22 °C

Auf dem Bild:
Actinia fragacea in geschlossenem Zustand. 

Wachsrose
Anemonia viridis
(Anemonia sulcata)

Die Wachsrose, auch Wachsanemone besitzt laut einigen Autoren zwei synonyme wissenschaftliche Namen Anemonia sulcata und Anemonia viridis und ist ein im Mittelmeer und Ostatlantik vorkommendes Nesseltier aus der Gattung Anemonia in der Familie Actiniidae.

Wachsrosen sind sowohl im Mittelmeerbecken, als  auch im tropischen Aquarium, mit höheren Temperaturen durchaus gut zu halten. 25 bis 26 Grad stellen für die Anemonen kein Problem dar. Wichtig ist eine, nicht zu schwache Beleuchtung und eine gute Strömung. Im natürlichen Lebensraum leben Periclimenes- Garnelen auf ihr. Sie hat ein sehr starkes Nesselgift und kann damit sogar Fische überwältigen. Einmal von der Anmeone erfasst, gibt es kein zurück mehr. Die Wachsrose ist durch 15 cm lange, stark nesselnde Tentakeln gekennzeichnet. Die Wachsrose kann die Tentakel weder verkürzen, noch in ihr Körperinternes zurückziehen.

Die Färbung von Wachsrosen ist sehr variabel. In Oberflächennähe besiedeln viele endosymbiontische Algen (Zooxanthellen) die Wachsrose, die außerdem für die Produktion, der den Wachsrosen eigenen Neurotoxine, u. a. ATX-II verantwortlich sind. Deshalb erscheinen diese grünlich bis rosa. Die Tentakelspitzen sind hier oft violett. Die Wachsrose profitiert zusätzlich von der photosynthetischen Leistung der Zooxanthellen. In größeren Tiefen sind weniger symbiontische Algen vorhanden, was zu einem grauen Erscheinungsbild führt.

Die Anwesenheit von symbiontischen Algen ist für die Wachsrose sehr wichtig, da sie eine große und überlebenswichtige Rolle im Stoffwechsel spielen.
Früher ging man davon aus, dass A. sulcata die einfarbig graue Form der Wachsrose und A. viridis, die grünliche Form mit violetten Tentakelspitzen sei. Versuche haben jedoch gezeigt, dass auch einfarbige Wachsrosen bei Veränderung der Haltungsbedingungen (mehr Licht und Strömung) violette Spitzen ausbilden können. Daher geht man heute davon aus das nur eine Art der Wachsrose mit zwei verschiedenen Ökotypen gibt.
Größe der Fußscheibe und die Anzahl der Tentakel hängt vom Ökotyp ab. Der kleinere Ökotyp besitzt eine 2 - 5 cm große Fußscheibe und 70 - 192 Tentakeln. Dieser Ökotyp kommt vor allem in Tiefen bis 5 Metern, auch in stärker bewegtem Wasser vor und kann Kolonien bilden. Der größere Ökotyp besitzt eine Fußscheibe mit einem Durchmesser bis zu 15 cm und 192 - 384 Tentakeln und kommt in Tiefen von 3 bis 25 Metern vor.

Die Wachsrose ist eine photophile (lichtliebende) Art, die den Lebensraum des Infralitoral (flache Küstenzonen) bevorzugt. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom gesamten Mittelmeer über die Ostatlantikküste bis nach Schottland. Die Art ist eine typische marine Art für das Mittelmeer und Teilen des Atlantischen Ozeans.
Anemonia sulcata ist der am häufigsten vorkommende Aktinid im Mittelmeerraum.
In geschützten Buchten und Häfen können die Wachsrosenkolonien mehrere Quadratmeter groß werden. Das bevorzugte Substrat sind sonnenexponierte Felsen, weshalb diese Art vor allem an felsigen Küsten zu finden ist. Die Wachsrose ist außerdem tolerant gegenüber stark verschmutztem Wasser. Die Wachsrose ist sessil und verlässt ihren Standort nur im Notfall oder bei schlechten Bedingungen (Nahrungsmangel).

Beim Nahrungserwerb betätigt sich die Wachsrose als „Fänger“. Die Tentakel sind mit Nesselkapseln bewehrt und werden zum Beutefang eingesetzt. Beutetiere werden gepackt, gelähmt und mit den Tentakeln zur Mundöffnung geführt. Die Ernährung basiert hauptsächlich aus kleinen Fischen, Weichtieren und Kleinkrebsen, die man im Gastralraum von Wachsrosen gefunden hat.
Durch die Aufnahme von Beutetieren, die bestimmte Schadstoffe bioakkumuliert haben, kann die Wachsrose diese Schadstoffe integrieren.
Wachsrosen sind eine Art mit Geschlechtertrennung. Die Art legt Eier, aus denen die Jungtiere schlüpfen.
Die Wachsrose lebt in einer Lebensgemeinschaft mit mehreren Tierarten, die immun gegen das Nesselgift sind und so in der Nähe der Wachsrose Schutz finden können. Zu diesen kommensalisch lebenden Arten gehören Schwebegarnelen (Leptomysis mediterranea), Anemonen-Seespinnen (Inachus phalangium), sowie die Anemonengrundel (Gobius bucchichii).
Wachsrosen können stark nesseln, deshalb sollten Berührungen möglichst vermieden werden. Die Nesselfäden können zwar nicht durch die Hornhaut der Hände nesseln, jedoch reißen die Tentakel leicht ab und können so auch zu empfindlicheren Hautpartien gelangen und dort zu starken Vernesselungen führen. Behandelt werden die betroffenen Stellen mithilfe von 5%iger Essiglösung oder 40-70%igem Alkohol erfolgen.

In manchen Gegenden des Mittelmeers wird die Wachsrose als frittierte oder gebratene Speise zubereitet.

Wachsrosen im Aquarium Pula

Wachsrosen im Aquarium Pula

Wachsrose in einem Aquarium

Wachsrose am Naturstandort (Mittelmeer)

Mittelmeer-Becken mit Wachsrosen, Mönchsfischen und Zweibindenbrassen
(Sea Life Konstanz, 2022)

 Wachsrosen und Mönchsfische im Mittelmeer-Becken 
(Sea Life Konstanz, 2022)

Wachsrosen im Haus der Natur (2023)

Wachsrosen im Haus der Natur (2023)

Wachsrosen in unserem Mittelmeerbecken (2023)

Wachsrosen in unserem Mittelmeerbecken (2023)

Siebanemone, Witwenrose
Aiptasia mutabilis

Siebanemonen kommen an den Küsten der Azoren, der Britischen- und Kanarische Inseln, im Mittelmeer, in der Nordsee und im Ost-Atlantik in Wassertiefen von 0 bis 10 Metern vor.
Sie bevorzugen dabei Wassertemperaturen von 10 °C - 24 °C und können eine Größe von 20 bis 24 cm erreichen.

Aiptasia ist eine Gattung kleiner, durchscheinender Seeanemonen. Wurden ursprünglich über zehn, vor allem in den Tropen verbreitete Seeanemonenarten zu der Gattung gezählt, so hat sie heute nur noch drei Arten, Aiptasia couchii und Aiptasia mutabilis aus dem Mittelmeer und dem östlichen, subtropischen Atlantik, sowie die wenig bekannte, tropische Aiptasia prima. Im deutschen werden die Seeanemonen auch als Aiptasien oder Glasrosen bezeichnet. Besonders die letzte Bezeichnung wird jedoch auch für einige andere Seeanemonenarten verwendet, z. B. für Exaiptasia pallida. Aiptasien haben eine breite, regelmäßig geformte Fußscheibe und einen glatten, länglichen Körper und leben mit Zooxanthellen der Gattungen Symbiodinium und Amphidinium (Dinoflagellaten) in Symbiose. Sie können sich asexuell durch Längsteilung fortpflanzen.

Aiptasia mutabilis kann, außer mit der nahe verwandten Art Aiptasia couchii eigentlich nicht mit anderen Seeanemonen verwechselt werden. Im Gegensatz zu Anemonia sulcata bleiben die Tentalel beim Berühren nicht an den Fingern kleben und reißen auch nicht ab.
Bei Berührung der Siebanemonen werden jedoch blitzartig Nesselfäden abgeschossen.
Dieses Verhalten legt sich aber nach einiger Zeit im Aquarium.
Der Fußdurchmesser von Aiptasia mutabilis beträgt bis zu 2,5 cm. Die bis zu 136 Tentakel (im Meer bis ca. 8 cm lang), sind in sechs Kreisen um die Mundöffnung angeordnet. Der Durchmesser der Mundscheibe ohne Tentakel ca. 8 cm.
Die Färbung hängt vom Zooxanthellenanteil in den Tentakeln ab. Sie kann daher von fast weiß über hellbeige, braun bis ins Grünliche gehen.

Die Fütterung von Aiptasia mutabilis im Aquarium erfolgt mit adulten Artemien (Salzwasserkrebschen), Garnelen, Krill (Euphausiidae), Mysis (Schwebegarnelen), Ruderfußkrebsen (Copepoden), Salzwasserflöhen (Cladocera), und Stinten.
Eine gute Beleuchtung ist außerdem von Vorteil, da die Siebanemone einen großen Teil ihres Energiebedarfs über ihre Zooxanthellen abdeckt.

Mittelmeer-Zylinderrose
Cerianthus membranaceus 

Die Mittelmeer-Zylinderrose ist eine große Art, röhrenbewohnender Anemonen aus der Familie der Cerianthidae, die im Mittelmeer und den angrenzenden Teilen des nordöstlichen Atlantiks beheimatet ist.

Die Mundscheibe kann einen Durchmesser von bis zu 40 cm erreichen. Die Zylinderrose hat zwei Tentakelwirbel, die zusammen rund 200 Tentakel besitzen. Die äußeren Tentakel sind lang, relativ schlank, mit Nesselzellen besetzt und werden zum Fang der Nahrung verwendet. Die inneren Tentakel sind kürzer und dienen dazu, die gefangene Nahrung zur Mundöffnung zu transportieren. Die Tentakel sind manchmal gebändert und kommen verschiedenen Farben vor: weiß, gelb, orange, grün, braun, blau, schwarz und violett. Die Farbe des inneren Wirbels kontrastiert oft mit der des äußeren.
Zylinderrosen haben einen Rumpf ohne Fußscheibe. Sie sind Zwitter, die sich anders als andere Blumentiere fast nur geschlechtlich vermehren, ungeschlechtliche Knospung kommt äußerst selten vor.

Zylinderrosen leben in einer aus Sandkörnern, verhärtetem Schleim und ausgestoßenen Nesselkapseln gebauten Wohnröhre in Schlamm- oder Sandböden. Bei Gefahr können sie sich blitzschnell darin zurückziehen.

Die Zylinderrosen (Ceriantharia) sind eine Ordnung der Blumentiere (Anthozoa), die ausschließlich solitär lebende Vertreter umfasst. Sie leben weltweit sowohl in tropischen, wie auch gemäßigten Meeren in 1 bis 50 m Tiefe. Derzeit sind etwa 100 Arten beschrieben.
Cerianthus membranaceus kommt auf dem Meeresboden im Flachwasser des Mittelmeers, der nördlichen Adria und des nordöstlichen Atlantiks vor. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich bis nach Großbritannien. Dort lebt die Zylinderrose auf sandigen oder schlammigen Substraten, worin die Röhre im Sediment eingegraben werden kann. Im Mittelmeerraum kommt sie vor allem in Gebieten mit hohem Gehalt an organischer Substanz vor, beispielsweise in Verschmutzungszonen.
Zylinderrosen ernähren sich von kleinen Fischen und planktonischen Organismen, die mit den Fangtentakeln festgehalten werden.
Cerianthus membranaceus ist ein protandrischer Hermaphrodit. Sie beginnt das Leben männlich und wechselt später das Geschlecht und wird weiblich. Die Gameten werden ausgestoßen. Die kleinen Polypen setzen sich erst nach einer längeren planktonischen Phase fest.
Viele kommensale Organismen, insbesondere Borstenwürmer und Garnelen, nutzen die Röhren der Zylinderrosen als Zufluchtsort. Der Hufeisenwurm, Phoronis australis, setzt sich oft an der Außenseite der Röhre fest.
Die genaue Lebensdauer von Zylinderrosen im Meer ist nicht bekannt. In Aquarienhaltung sind aber Exemplare, die seit über 60 Jahren gehalten werden bekannt. Man kann daher davon ausgehen, dass die Tiere sehr langlebig sind.

Zylinderrosen im Haus der Natur (2023)

Zylinderrosen im Haus der Natur (2023)

Zylinderrosen im Haus der Natur (2012)

Warzenkoralle,
Vielfarbige Solitärkoralle

Balanophyllia europaea

Balanophyllia europaea ist eine Solitärkoralle, die bereits in einem Meter Tiefe anzutreffen ist. Beim Schnorcheln übersieht man sie meist, wenn die Auf­merksam­keit auf Fische und Krebse gerichtet ist. Die Warzenkoralle ist eine großpolypigige Steinkoralle (LPS).

Auf dem Bild:
Warzenkoralle mit teilweise eingezogenen Tentakeln. Im Polypengewebe sind Zooxanthellen eingelagert, welche die Koralle durch Fotosynthese mit Nährstoffen versorgen. Deshalb sind Warzenkorallen tagsüber, wenn die Sonne scheint meistens geschlossen. Wenn es dunkel wird entfalten sie ihre Tentakel um Mikroorganismen aus dem Wasser zu fangen.

Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich auf das Mittelmeer, sowie das Schwarzes Meer, die Straße von Gibralta und den angrenzenden Ost-Atlantik. Sie kommt von der Gezeitenzone bis in 50 Meter Tiefe vor und erreicht Größen von bis zu 8 cm.
Warzenkorallen besitzen zwar Zooxanthellen, benötigen aber dennoch eine Zufütterung, um längerfristig zu gedeihen.
Als Futter eignen sich Mysis (Schwebegarnelen), Plankton (pflanzliche und tierische Mikroorganismen) und Artemien (Salinenkrebse).

Auf dem Bild:
Balanophyllia mit voll entfalteten Tentakeln, welche dem Planktonfang dienen.

Rasenkoralle
Cladocora caespitosa 

Rasenkorallen sind die einzigen riffbildenden Steinkorallen des Mittelmeeres. Sie kommen stets in Kolonien vor, deren Form meist halbkugel- oder polsterförmig, seltener rasen-, büschel- oder strauchförmig ist. Die Polypen sind transparent-bräunlich
bis -braun.

Auf dem Bild:
Rasenkorallen-Kolonie

Rasenkorallen gehören zu den großpolypigen Steinkorallen (LPS) und sind eine von wenigen Arten, des Mittelmeeres, die Zooxanthellen in ihrem Gewebe eingelagert haben. Sie leben also in Symbiose mit einzelligen Algen, welche Fotosynthese betreiben und die Korallen mit Stoffwechselprodukten versorgen, welche einen Großteil des Energiebedarfs der Koralle decken. Daher resultieren auch die lichtexponierten Standorte von Cladocora caespitosa und die Tiefenverbreitungsgrenze. Das Vorkommen beschränkt sich auf Flachwasserbereiche bis maximal 40 Meter Tiefe und auf lichtexponierte Hartgründe, aber auch Posedonia-Wiesen.
Kolonien der Rasenkoralle erreichen Größen von bis zu 50 cm.  Die einzelnen Polypen haben Durchmesser von 40 bis 50 mm.
Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Mittelmeer, über den subtropischen und tropischen Ostatlantik bis zum Westatlantik.

Rasenkorallen (Cladocora caespitosa) im Aquarium Rovinj (Kroatien)

Rasenkorallen (Cladocora caespitosa) im Aquarium Rovinj (Kroatien)

Rasenkorallen (Cladocora caespitosa) im Aquarium Pula (Kroatien)

Rasenkorallen (Cladocora caespitosa) im Aquarium Pula (Kroatien)

Viele, der farbenprächtigen Mittelmeer-Korallen kommen erst in Tiefen unter 15 Metern vor und sind daher nur für Taucher erreichbar.

Gelbe Krustenanemonen
Parazoanthus axinellae 

Die Gelbe Krustenanemone kommt an steilen, teiweise überhängenden Felswänden, in Höhlen und auf Schwämmen der Art Axinella im Mittelmeer, vor allem in der Adria und im Ligurischen Meer vor. Parazoanthus axinellae wurde auch schon in großen Tiefen gefunden.

Die Färbung variiert leicht von gelb bis zu orangefarben.
Im nordwestlichen Mittelmeerraum kommen zwei Morphotypen von Parazoanthus axinellae vor, die sich in Größe, Farbe und bevorzugtem Substrat unterscheiden.

Die Gelbe Krustenanemone kann dauerhaft nur in Aquarien gehalten werden, deren Temperatur 18 °C nicht übersteigt. In gekühlten Becken und bei ausreichender Fütterung sind diese Krustenanemonen jedoch dankbare Pfleglinge. Dabei nehmen sie jegliches Futter von Cyclops, über Staubfutter bis zu Phytoplankton gerne an und vermehren sich rege.
Die Beleuchtung darf auch nicht zu hell sein. Lieber an schattigen Plätzen, unter Felsvorsprüngen oder in Höhlen ansiedeln. Man merkt, das ihr das Lichtangebot zusagt, wenn sie auch tagsüber die Polypen öffnet.

Parazoanthus axinellae im Aquarium Pula (Kroatien)

Parazoanthus axinellae im Aquarium Pula (Kroatien)

Parazoanthus axinellae im Haus der Natur (Salzburg). In unseren eigenen Becken gepflegte P. axinellae stammen von Ablegern aus dem Haus der Natur ab.

Parazoanthus axinellae im Haus der Natur (Salzburg). In unseren eigenen Becken gepflegte P. axinellae stammen von Ablegern aus dem Haus der Natur ab.

Mittelmeerbecken im Haus der Natur. Neben den Gorgonien wachsen auf den Steinen viele Gelbe Krustenanemonen.

Mittelmeerbecken im Haus der Natur. Neben den Gorgonien wachsen auf den Steinen viele Gelbe Krustenanemonen.

Sternkoralle
Astroides calycularis

Die Sternkoralle (Astroides calycularis) gehört zu den Steinkorallen (Scleractinia). Sie lebt im Süden des westlichen Mittelmeers, an den Küsten des Magreb, Südspaniens und des südlichen Italiens bis etwa Höhe Neapel. Ihr bevorzugter Lebensraum sind Höhlen, Überhänge und Steilwände bis in Tiefen von 30 Metern.

Die Polypen haben einen Durchmesser von 1 cm, die Kolonien erreichen meist nur einen Durchmesser von 10 cm. Die Sternkoralle lebt nicht, wie die meisten anderen Steinkorallen, mit Zooxanthellen in Symbiose. Dadurch kann sie auch dunklere Lebensräume besiedeln. Die Sternkoralle lebt ausschließlich vom Planktonfang. Sternkorallen erinnern wegen ihrer auffälligen Färbung, der Kolonieform und des Lebensraums an die Steinkorallen der Gattung Tubastraea aus dem tropischen Indopazifik. Beide Arten gehören der Famile Dendrophylliidae an.
Bei einer Haltung im Aquarium sollte eine regelmäßige, aktive Fütterung erfolgen. Zusätzlich muss die Koralle nach den auf ihr parasitisch lebenden Copepoden Doridicola helmuti abgesucht und diese gegebenenfalls entfernt werden, beispielsweise durch die "Dipp-Methode".
Für die Haltung sind Temperaturen von 15 bis 20 °C geeignet, zeitweise (im Sommer) auch bis 23 °C.

Farbwechselnde Gorgonie
Paramuricea clavata

Die Farbwechselnde Gorgonie ist eine, endemisch im westlichen Mittelmeer-Becken und in der Adria vorkommende Hornkorallenart. Größere Vorkommen der Art findet man an der Costa Brava, Côte Vermeille, Côte d’Azur, Korsika, Sardinien, in der Straße von Messina und an der ligurischen Küste, einschließlich der Inseln Elba, Giglio, Giannutri, Montecristo, Capri und Ischia. Paracuricea clavata ist auf Felsen und Steilwänden in Tiefen von 10 bis 100 m zu finden. Häufig siedelt die Art auf Wracks, vorausgesetzt, dass die Lage der Wracks genügend Strömung und Nährstoffe bringt.

Die Farbwechselnde Gorgonie bildet fächerförmige Kolonien, die sich dicht und unregelmäßig vor allem in einer Ebene verzweigen und etwa 1 Meter hoch werden können. Wie alle Gorgonien besitzt die Farbwechselnde Gorgonie eine elastische innere Skelettachse aus Gorgonin. Umhüllt wird das Gorgonin durch eine weiche Rinde, in die die Polypen eingebettet sind. Die einzelnen Polypen stehen dicht zusammen und werden ca. 8 mm hoch. Sie können sich komplett zurückziehen, besitzen 8 gefiederte Tentakel und haben immer die gleiche Farbe wie das Rindengewebe. Der Name Farbwechselnde Gorgonie sowie der alte wissenschaftliche Artname Chamaeleon beziehen sich auf die unterschiedlichen Farbvarianten der Art. Es existieren rote, gelbe und rot-gelbe Varianten. Die Farbunterschiede sind auf ein unterschiedliches Nahrungsangebot zurückzuführen. Die Farbwechselnde Gorgonie wächst mit einer Geschwindigkeit von etwa 1 bis 6 mm pro Jahr. Es dauert mindestens 10 bis 15 Jahre, bis die Kolonie ihre maximale Größe erreicht.  

Paracuricea clavata können ein Alter von mehr als 20 Jahren erreichen.

Die Farbwechselnde Gorgonie wächst senkrecht zur vorherrschenden Strömungsrichtung an strömungsexponierten Felsen und Steilwänden in einer Tiefe von 10 bis 100 Metern. Die Art ist schattenliebend und meidet das direkte Sonnenlicht. Die Gorgonie ernährt sich von Plankton, das mithilfe von mit Nesselzellen besetzten Polypententakel aus der Strömung gefangen wird. Zahlreiche Aufsitzorganismen nutzen die Gorgonie als Siedlungsgrund. Häufig siedeln sich Kalkröhrenwürmer (Filograna sp.), Vogelmuscheln (Pteria hirundo) und Hydrozoen auf der Farbwechselnden Gorgonie an. Als Besonderheit kann man die Gorgonien-Porzellanschnecke (Slimnia spelta) auf Paramuricea clavata entdecken. Diese 15 mm große Schnecke ist ein ausgesprochener Nahrungsspezialist und ernährt sich von den Polypen und dem lebenden Achsengewebe der Gorgonie.
Haltung nur im Spezail-Aquarium möglich. Die Farbwechselnde Gorgonie besitzt keine Zooxanthellen und muss daher zwingend, regelmäßig  gefüttert werden. Die Wassertemperaturen sollten ganzjährig möglichst unter 18 °C gehalten werden.

Auf dem Bild:
Rot beleuchtetes Aquarium für Korallen, aus tieferen Zonen des Mittelmeeres,

hauptsächlich Paramuricea clavata und Corallium rubrum, im Haus der Natur (Salzburg).

Gelbe Hornkoralle
Eunicella cavolini 

Die Gelbe Hornkoralle kommt ab Tiefen von 10 Metern vor. Die Kolonien sind getrennt geschlechtlich, das bedeutet, es gibt Kolonien mit ausschließlich weiblichen oder männlichen Polypen. Diese Gorgonien wachsen meist exponiert an Felskanten und strecken ihre polypenbesetzten Fächer in die Strömung, um Zooplankton zu fangen.

Sie ist im Mittelmeer eine endemische Art, allerdings beschreiben manche Autoren auch ein Vorkommen im angrenzenden Ost-Atlantik.
Die längerfristige Pflege dieser Gorgonie, die auch tagsüber ihre Polypen zeigt, ist recht anspruchsvoll. Temperaturen über 18 °C werden schlecht vertragen.
Eine wechselnde, kurzzeitig kräftige Strömung, sowie eine regelmäßige Fütterung sind für die längerfristige Haltung dieser azooxanthellaten Gorgonien die Grundvoraussetzung. Da diese Korallen mancherorts geschützt sind ist auch von Naturentnahmen von Privatpersonen abzusehen.

Kaltwassergorgonie
Eunicella verrucosa

Eunicella verrucosa ist eine fächerförmig wachsende Gorgonie. Sie kommt in einer weißen und einer lachsrosafarbenen Morphe vor.  Sie wird bis zu 30 cm hoch und 40 cm breit. Dabei wächst sie meist quer zur Hauptströmungsrichtung. 

Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Mittelmeer über den Nordost-Atlantik bis zur Nordsee.

Auf dem Bild:
Weiße Form der Kaltwassergorgonie (Eunicella verrucosa).
 Links, auf der Gorgonie sitzt ein Mittelmeer-Gorgonenhaupt (Astrospartus mediterraneus), ein Verwandter der Seesterne mit unzähligen Armen.

Eunicella verrucosa kommt auf Felsen, besonders auf senkrechten oder überhängenden Flächen in Tiefen von l0 bis 200 Metern, aber auch auf Schlick- und Sandböden vor. Die Kaltwassergorgonie benötigt Wassertemperaturen zwischen 8 und 18°C. Da es sich um eine azooxanthellate Koralle handelt, ist für eine erfolgreiche Haltung im Aquarium, neben den benötigten niedrigen Temperaturen, eine regelmäßige Fütterung mit feinem Staub- und Flüssigfutter, sowie Cyclops und Plankton notwendig.

Auf dem Bild:
Eunicella verrucosa  (weiß) und Paramuricea clavata (rot) am natürlichen Fundort im Mittelmeer.

Edelkoralle
Corallium rubrum

Die Edelkoralle, auch Rote Koralle oder Blutkoralle genannt, ist eine den Gorgonien ähnelnde Oktokoralle aus dem westlichen und zentralen Mittelmeer und dem angrenzenden östlichem Atlantik an den Küsten Portugals und Marokkos, bei den Kanarischen und den Kapverdischen Inseln. Sie lebt in Tiefen von 2 bis 280 Metern, im flacheren Wasser ausschließlich im Schatten in Höhlen und unter Überhängen.

Wie fast alle Oktokorallen bildet die Edelkoralle Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien werden zwischen 5 und 30 cm groß und sind unregelmäßig und spärlich verzweigt, bei kontinuierlicher starker Strömung bildet die Koralle auch Krusten. Kolonien von über einem Meter Größe und Gewichten von bis zu 30 Kilogramm sind durch übermäßige Ausbeutung für die Schmuckherstellung verschwunden. Die Enden der Zweige sind 3 bis 5 mm dick, die Basis großer Kolonien kann bis zu 3 cm stark sein. Die kalkigen Äste der Kolonie werden aus verschmolzenen Skleriten gebildet. Das lebende Coenenchym ist zinnoberrot, dunkelrot bis leuchtend rot, seltener auch pink oder weiß gefärbt und kontrastiert deutlich von den weißen, mehr oder weniger transparenten Polypen, die 8 gefiederte Tentakel besitzen. Edelkorallenkolonien wachsen nur 2 bis 8 mm pro Jahr.

Die Edelkoralle kann mit der Krustenbildenden Lederkoralle (Parerythropodium coralloides) und einigen Moostierchen, wie der Trugkoralle (Myriapora truncata) oder dem Elchgeweih-Moostierchen (Schizotheca serratimargo) verwechselt werden. Erstere hat jedoch kein eigenes Kalkskelett, sondern überzieht tote Gorgonien, letztere sind orange gefärbt und haben Astenden, die wie abgeschnitten wirken.

Die Edelkoralle ist lichtscheu und wächst vor allem unterhalb einer Tiefe von 40 Metern, bis in Tiefen von über 100 Metern (maximal 280 m), seltener in flacherem Wasser im Schutz von Höhlen. Freistehend, in schwachem Licht, ohne den Schutz von Überhängen oder in Spalten, kommt sie nur unterhalb einer Tiefe von 80 Metern vor. Die Edelkoralle ernährt sich von Zooplankton. Edelkorallen werden von verschiedenen bohrenden Schwämmen besiedelt.
Edelkorallenkolonien sind in den meisten Fällen getrennt geschlechtlich. Die Eizellen werden im weiblichen Polypen befruchtet, entwickeln sich dort bis zur Planulalarve weiter, werden dann ausgestoßen und leben einige Tage planktonisch, bis sie sich auf eine feste Unterlage festsetzen. Die Planulalarve wandelt sich dann zum Primärpolypen, der sich weiter, durch Knospung vermehrt und eine neue Kolonie bildet.
Die Haltungsempgehlungen entsprechen weitgehend den weiter oben genannten Gorgonien. Temperaturmaximum ist 19 °C. Eine regelmäßige Fütterung mit Staubfutter und Plankton ist unabdingbar.

Auf dem Bild:
Die Edelkoralle (Corallium rubrum) lebt in Höhlen im Mittelmeer.

Schmuck aus Korallen

Die Kalkachse der Edelkoralle wird zur Schmuckherstellung genutzt. Zentrum der Schmuckherstellung ist Torre del Greco in der Nähe von Neapel. Heute werden Edelkorallen hauptsächlich noch vor Korsika, Sardinien und Tunesien von Tauchern gesammelt; um 2007 waren es etwa 2530 Tonnen pro Jahr im gesamten Mittelmeer

Exponate zum Thema "Schmuck aus Korallen" im Haus der Natur (Salzburg)

Exponate zum Thema "Schmuck aus Korallen" im Haus der Natur (Salzburg)

Exponate zum Thema "Schmuck aus Korallen" im Haus der Natur (Salzburg)

Bildergalerie:

Das wunderschöne Mittelmeerbecken im Haus der Natur in Salzburg.
Darin über 40 Jahre alte Zylinderrosen, Gorgonien, Sternkorallen, Geweihschwämme und Krustenanemonen. Die Gelben Krustenanemonen in unseren Mittelmeerbecken  stammen von einem Ableger aus dem Haus der Natur ab.

Mittelmeerbecken (2012)

Mittelmeerbecken (2015)

Mittelmeerbecken (2023)

Mittelmeerbecken (2023)

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