Azooxanthellate Korallen 2
(Hexacorallia)

Auf dem Bild:
Kolonie der Kalifornischen Korallenanemonen (Corynactis californica) einer Art aus der Ordnung der Scheibenanemonen (Corallimorpharia)

Bei azooxanthellaten Korallen handelt es sich, um all jene Arten, die keine photosynthetischen Dinoflagellaten in ihrem Gewebe einlagern und somit auch keine Stoffwechselprodukte von diesen Mikroorganismen beziehen können. Azooxanthellate Korallen sind deshalb auf eine ausreichende Futterversorgung angewiesen und können nicht, wie die meisten tropischen Korallen, hauptsächlich vom Licht leben. Viele azooxanthellate Blumentiere sind besonders intensiv gefärbt, wie zum Beispiel die Korallenanemonen der Gattung Corynactis (Bild oben) veranschaulichen. Daher werden azooxanthellate Korallen gerne in Aquarien gehalten, wo jedoch, um ein längerfristiges Gedeihen, dieser heiklen Tiere zu gewährleisten, ihre speziellen Haltungsanforderungen erfüllt werden müssen. 

Auf dieser Seite stellen wir die azooxanthellaten Blumentiere aus der Unterklasse Hexacorallia vor. Dazu gehören Vertreter der Steinkorallen, Seeanemonen, Krustenanemonen, Schwarzen Korallen und Scheibenanemonen.

Auf dem Bild:
Dendronephthya (pink) und Tubastraea (gelb-orange).

 Aufnahme vom Mergui Archipel, Myanmar.

Von Korallen und Zooxanthellen

Zooxanthellen sind Protisten, die als Endosymbionten in einer Reihe von Lebewesen leben können. Bei den Zooxanthellen handelt es sich meistens um Dinoflagellaten, aber auch Chrysomonaden, Cryptomonaden oder Diatomeen kommen vor. Als Wirte kommen Rhizaria wie Kammerlinge (Foraminifera) und Strahlentierchen (Radiolaria), Steinkorallen (Scleractinia), viele Octocorallia, sonstige Blumentiere (Anthozoa), Feuerkorallen (Millepora), Riesenmuscheln (Tridacnidae), aber auch einige Quallenarten vor. Auch Nacktkiemer (Nudibranchia, z. B. Pteraeolidia ianthina) und Schwämme besitzen manchmal Zooxanthellen. Fast alle riffbildenden Steinkorallen, haben Zooxanthellen als Endosymbionten.
Die Zooxanthellen leben im Körper des Wirts und versorgen ihn mit Zucker, Stärke und anderen organischen Produkten. Sowohl der Wirt als auch die Protisten profitieren von der Symbiose, es handelt sich also um einen Mutualismus. Bei den Foraminiferen ist die Symbiose fakultativ, das heißt, beide Lebewesen gedeihen prinzipiell auch ohne einander. Die riffbildenden Steinkorallen tropischer Korallenriffe sterben dagegen, wenn sie ihre Zooxanthellen unter Stress ausgestoßen haben, ein Phänomen, das als Korallenbleiche bekannt ist.

Auf dem Bild:
Tropisches Meerwasseraquarium mit Weichkorallen und riffbildenden Steinkorallen. Für solche Aquarien ist eine sehr leistungsfähige Beleuchtung nötig, da hier in der Regel fast ausschließlich Korallen, die den Großteil ihres Energiebedarfs von den, im Gewebe eingelagerten Zooxanthellen beziehen, gehalten werden.

Kaltwasser- und Tiefseekorallen

Neben den Steinkorallen der Tropen findet man auch Kaltwasserkorallen (oder Tiefseekorallen). Sie besitzen keine Zooxanthellen und ernähren sich ausschließlich durch die Filtration von Plankton. Nicht mit Zooxanthellen in Symbiose lebende Korallen wie die Kaltwasserkorallen oder in dunklen Höhlen und Felsspalten lebenden Gattungen wie Tubastraea sind vollständig auf den Nahrungsfang angewiesen. Außerdem können Korallen im Wasser gelöste organische Stoffe direkt durch die Haut aufnehmen. 

Sie werden erst seit den 1990er Jahren näher erforscht. Seitdem wurden sie in allen Weltmeeren (einschließlich Mittelmeer, aber nicht im Schwarzen Meer und nicht in der Ostsee) in Meerestiefen von 40 m (New England Seamount Chain) bis zu 3383 m (Nordatlantik) bei Temperaturen von 4 bis 12 °C nachgewiesen; hauptsächlich kommen sie aber in Tiefen zwischen 100 und 200 m unter dem Welleneinflussbereich vor.
Bis 2007 war eine vierstellige Zahl an Tiefwasserkorallenarten bekannt, die vor allem zu den Feuerkorallen, Octocorallia, Steinkorallen, Filigrankorallen und Schwarzen Korallen gehören. Die dominierenden riffbildenden Arten sind Lophelia pertusa und die zu den Oculinidae zählende Madrepora oculata. Kaltwasserkorallenriffe sind unterhalb des Wellenbereiches, also unterhalb 100–300 m, zu finden. Sie bieten dann ähnlich wie ihre oberflächennahen Verwandten einer vielfältigen Tierwelt Lebensraum. Etwa 4000 Tierarten wurden in den Kaltwasserkorallenriffen nachgewiesen.

An der Küste des südlichen Norwegens befinden sich fossile Lophelia-Stöcke aus dem jüngeren Pleistozän in einer Höhe von 100 Metern über dem Meeresspiegel. Sie müssen entstanden sein, als die Landmasse der Skandinavischen Halbinsel wegen des Gewichtes des eiszeitlichen Eisschildes 150 Meter tiefer lag als heute.

Bild oben:
Lophelia-Riff am Kontinentalhang von North Carolina.
Die Mission Life on the Edge 2004 hat eine vielfältige Vielfalt wirbelloser Lebewesen rund um Tiefseekorallen gesammelt. Springkrebse sind nur eine der vielen Arten von Organismen, die Tiefseekorallen als Unterschlupf nutzen.

Azooxanthellate Korallen

(Sechsstrahlige Blumentiere)
Ordnung Actiniaria (Seeanemonen)

Auf dem Bild:
Dickhörnige Seerosen (Urticina felina) und Seenelken (Metridium senile)
Unterwasseraufnahme vom St. Lawrence Estuary (Quebec, Kanada).
Diese ebenfalls azooxanthellaten Arten sind, in den gemäßigten Zonen des nördlichen Atlantiks, weit verbreitet.

Azooxanthellate Korallen

(Sechsstrahlige Blumentiere)
Ordnung Corallimorpharia (Scheibenanemonen)

Kalifornische Korallenanemonen
Corynactis californica

Corynactis californica ist ein farbenprächtiges koloniales Blumentier. Die Korallenanemone gehört zur Ordnung Corallimorpharia und ist der einzige Vertreter dieser Ordnung, der an der nordamerikanischen Westküste vorkommt.

Auf dem Bild:

Kalifornische Korallenanemonen (Corynactis californica) gehören zur Familie der Scheibenanemonen, stammen aus dem nordöstlichen Pazifik und sind für die Haltung in Subtropischen und gemäßigten Aquarien geeignet.
Sie sind bei ausreichender Fütterung sehr haltbare Pfleglinge, die zu großen Kolonien heranwachsen können.

Diese Scheibenanemone kann bis zu einer Tiefe von mindestens 50 Metern an senkrechten Felswänden und am Boden von Kelpwäldern leben. Es ist bekannt, dass sie den Grund einiger Gebiete bedeckt, beispielsweise Campbell River in British Columbia und Monterey Bay in Kalifornien.
Corynactis californica wird nicht größer als 2,5 Zentimeter. Die Scheibenanemonen können rot, rosa, lila, braun, gelb oder ganz weiß sein. Sie haben weiße oder transparente Tentakel mit bauchigen Spitzen. Korallenanemonen ähneln Seeanemonen, da ihnen ein Kalkskelett fehlt, sie sind jedoch näher mit Steinkorallen als mit Seeanemonen verwandt. Es handelt sich um eine azooxanthellate Art, die ohne photosynthetische Symbionten lebt und auf aktiven Nahrungsfang zur Nährstoffversorgung angewiesen ist.

Auf dem Bild:

Corynactis californica mit weit geöffneten Polypen

Es ist bekannt, dass sich Korallenanemonen sowohl sexuell als auch ungeschlechtlich fortpflanzen, wobei die asexuelle Fortpflanzung dazu dient, mehr verfügbares Gebiet in kürzerer Zeit zu besiedeln. Es ist bekannt, dass  Corynactis californica andere Seeanemonen- und Korallenarten, mit denen sie konkurriert, angreift, um die von den vorherigen Bewohnern zurückgelassenen Gebiete zu übernehmen. Sie greifen mit Giftstoffen ihrer Nesselzellen an, die durch längeren Kontakt ausgestoßen werden. Die gleiche Methode wird bei der Selbstverteidigung und zum Nahrungsfang angewendet.

Reproduktion:
Corynactis californica kann sich durch Teilung und Knospenbildung sowohl sexuell als auch ungeschlechtlich vermehren. Die Scheibenanemonen sind zweihäusig und produzieren synchron sowohl Eistränge als auch Hodenzysten in allen Polypen eines Klons. Die Gameten werden in der Mesoglea, in der gastrovaskulären Höhle, gespeichert. Sie werden typischerweise in einem jährlichen Zyklus zwischen August und November produziert. Von Ende November bis Mitte Dezember wird abgelaicht. Gameten werden in das umgebende Wasser entlassen, wo sie Embryonen bilden, die sich innerhalb von 2–3 Tagen in planktonische Larven verwandeln.

Lebensraum:
An Corynactis californica durchgeführte Studien legen nahe, dass die Scheibenanemone bevorzugt unter den Blätterdächern von Makroalgen wächst und selten außerhalb davon. Zu den Makroalgenarten, unter denen die Korallenanemone lebt, gehören Macrocystis pyrifera und Eisenia arborea. Eisenia arborea kann der Anemone dabei helfen, planktonische Larven zu schützen und Nahrungspartikel zu den Polypen zu leiten.

Corynactis californica


Große Kolonie von Corynactis californica
(Santa Cruz Island, Kalifornien)

Corynactis californica

Corynactis californica

Corynactis californica

Corynactis californica

Corynactis californica

Corynactis californica

Corynactis californica

Corynactis californica in einem Ebbepool

Azooxanthellate Korallen

(Sechsstrahlige Blumentiere)
Ordnung Scleractinia (Steinkorallen)

Caryophylliidae

Stamm: Nesseltiere (Cnidaria)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)
Unterklasse: Hexacorallia
Ordnung: Steinkorallen (Scleractinia)

Unterordnung: Dendrophylliina
Familie: Caryophylliidae


Die Caryophylliidae sind eine Familie der Steinkorallen. Zu den etwa 300 Arten gehören neben tropischen, großpolypigen Steinkorallen auch die in gemäßigten Meeren bis in großer Tiefe lebenden Kaltwasserkorallen der Gattungen Lophelia. Die früher in die Familie gestellte Unterfamilie Euphylliinae wurde von Veron in den Rang einer Familie erhoben. Einige Caryophylliidae-Arten leben mit Zooxanthellen in Symbiose und beziehen von ihnen den Hauptteil der benötigten Nährstoffe, andere sind azooxanthellat (ohne Zooxanthellen) und ernähren sich ausschließlich durch den Fang von Plankton. Die Korallenkolonien bestehen oft nur aus wenigen Polypen.

Die Familie ist wahrscheinlich polyphyletisch, ihre Monophylie wird nicht durch moderne molekularbiologische Analysen bestätigt. In die Familie werden auch zahlreiche ausgestorbenen Steinkorallengattungen gestellt.

Auf den Bildern A bis D:
Skelette und lebende Korallenkolonien von Phyllangia americana mouchezii (linke Spalte: A,B) und Polycyathus muellerae (rechte Spalte: C,D). 
Beide Korallenarten gehören zur Familie Caryophylliidae.
Maßstabsbalken: A, C = 1 cm; B, D = 0,5 cm.

Cladocora

Cladocora ist eine Steinkorallen-Gattung aus der Familie der Caryophylliidae.

Arten dieser Gattung laut WoRMS – Weltregister der Meeresarten:

  • Cladocora arbuscula
  • Cladocora caespitosa
  • Cladocora debilis
  • Cladocora pacifica

Auf dem Bild:
Die Rasenkoralle (Cladocora caespitosa) aus dem Mittelmeer


Nähere Informationen zu Cladocora caespitosa und weiteren Vertretern der Gattung Cladocora gibt es auf der Seite "Steinkorallen der gemäßigten Meere".

Lophelia

Lophelia ist eine Gattung der Steinkorallen (Scleractinia) aus der Familie Caryophylliidae mit Lophelia pertusa als einziger Art. Lophelia pertusa ist eine riffbildende Kaltwasserkoralle. 

Lophelia pertusa kommt weltweit in allen Ozeanen auf Hartböden in Tiefen zwischen 60 und 2100 Metern  vor.  

Von Nord-Norwegen zieht sich ein Band von Riffen entlang der Kontinentalplatten-Ränder bis nach West-Afrika, ein weiteres erstreckt sich zwischen Neuschottland (Kanada) und dem Golf von Mexiko. Selbst im Mittelmeer und in der Karibik findet man sie.
Größere Lophelia-Riffe gibt es an der Küste Norwegens, um die Färöer-Inseln und am Kontinentalabhang westlich der britischen Inseln (Rockall-Trog). Die Riffe werden noch von der gleichfalls riffbildenden Steinkoralle Madrepora oculata, Weichtieren, Armfüßern, Krebstieren und Fischen besiedelt. Die immer gleiche charakteristische Fauna wird als Lophelia-Assoziation bezeichnet. 

Die meisten Lophelia-Riffe befinden sich zwischen 200 und 400 Metern Wassertiefe. Jedoch ist ein Vorkommen bei nur 39 Metern im inneren Trondheim-Fjord ebenso bekannt wie eine Fundstelle im New England Seamount Chain in mehr als 3000 Metern Tiefe. In Tiefen wie diese dringt kein Tageslicht. Anders als die meisten tropischen Korallen besitzen Kaltwasserkorallen keine Zooxanthellen als Symbionten, die sie per Photosynthese mit Nahrung versorgen. Sie filtern vorbeischwebendes Plankton aus dem Wasser und gedeihen daher besonders gut in Regionen, in denen starke Strömungen reichlich planktonische Nahrung mit sich bringen. Mit Wassertemperaturen zwischen vier und fast 14 Grad Celsius ist die Toleranzspanne von Lophelia pertusa zwar relativ breit, überwiegend findet man sie aber zwischen 6 bis 8°C.
 

Nähere Informationen zu Lophelia pertusa gibt es auf der Seite "Steinkorallen der gemäßigten Meere". 

Stephanocyathus spiniger

Stephanocyathus wird traditionell in die große und vielfältige Familie Caryophyllidae eingeordnet, die zahlreiche Gattungen von azooxanthellaten Tiefseekorallen umfasst.

Stephanocyathus spiniger  wird etwas weiter unten im Artikel: "Seltene Azoo-Steinkorallen in japanischen Aquarien" ausführlicher behandelt.

Auf der Abbildung:
Skelett von Stephanocyathus spiniger

Darstellung oben:
Skelette rezenter azooxanthellater Steinkorallen (Scleractinia)

  • Ericiocyathus echinatus (Holotyp)
    A und B: Calicular bzw. Seitenansicht
  • Anthemiphyllia patera costata
    C und D: Calicular bzw. Seitenansicht
  • Stephanocyathus regius
    E und F: Calicular bzw. Seitenansicht
  • Stephanocyathus spiniger
    G und H: Calicular bzw. Seitenansicht
  • Stephanocyathus (Odontocyathus) coronatus
    I und J: Calicular bzw. Seitenansicht
  • Trochocyathus (Aplocyathus) brevispinaK
    L und M: Calicular, Schräg- bzw. Seitenansicht. 
    (Maßstabsbalken: 5 mm)

Dendrophylliidae

Stamm: Nesseltiere (Cnidaria)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)
Unterklasse: Hexacorallia
Ordnung: Steinkorallen (Scleractinia)

Unterordnung: Dendrophylliina
Familie: Dendrophylliidae 


Die Dendrophylliidae sind eine Familie von Steinkorallen.

Auf dem Bild:
Rhizopsammia minuta, eine Korallenart aus der Familie Dendrophylliidae. 


Die meisten Arten der Dendrophylliidae sind ahermatypisch, das heißt, sie leben nicht in Symbiose mit Zooxanthellen und können Biotope fernab vom Sonnenlicht in Höhlen, unter Überständen oder auf dem tiefen Meeresgrund besiedeln. Azooxanthellate, ahermatypisch lebende Korallen müssen ihre Nahrung mit ihren Tentakeln fangen, anstatt sich beim Nahrungserwerb auf Photosynthese durch Zooxanthellen zu verlassen. 

 

Viele Arten aus der Familie der Dendrophylliidae kommen in subtropischen und gemäßigten Zonen aller Weltmeere und mit mehreren Arten auch im Mittelmeer vor. Zu ihnen gehören beispielsweise die Sternkoralle (Astroides calycularis) aus dem Mittelmeer und die Baumkoralle (Dendrophyllia ramea) aus dem Mittelmeer und dem Atlantik, die ebenso wie die tropischen Tubastraea auch in größeren Tiefen leben und sich von Plankton ernähren.
Die Gattungen Turbinaria, Duncanopsammia sowie einige Arten von Heteropsammia dagegen leben in Symbiose mit Zooxanthellen, von deren Stoffwechselprodukten sie sich teilweise ernähren, und sind daher auf helle Standorte in den flachen, tropischen Korallenriffen angewiesen.

  • Die Familie der Dendrophylliidae wird ausführlich auf der Seite: Großpolypige Steinkorallen LPS vorgestellt.  Dort werden neben den azooxantellaten Arten auch zooxanthellate Gattungen und Arten behandelt.



Das Weltregister der Meeresarten umfasst folgende Gattungen in der Familie Dendrophylliidae:

  • Astroides
  • Balanophyllia
  • Balanopsammia
  • Bathypsammia
  • Cladopsammia
  • Dendrophyllia
  • Dichopsammia
  • Duncanopsammia
  • Eguchipsammia
  • Enallopsammia
  • Endopachys
  • Endopsammie
  • Heteropsammia
  • Leptopsammia
  • Lobopsammia
  • Notophyllia
  • Pourtalopsammia
  • Rhizopsammia
  • Thecopsammia
  • Trochopsammia
  • Tubastraea
  • Turbinaria

Sternkoralle
Astroides calycularis

Die Sternkoralle (Astroides calycularis) gehört zu den Steinkorallen (Scleractinia). Sie lebt im Süden des westlichen Mittelmeers, an den Küsten des Magreb, Südspaniens und des südlichen Italiens bis etwa Höhe Neapel. Ihr bevorzugter Lebensraum sind Höhlen, Überhänge und Steilwände bis in Tiefen von 30 Metern.

Die Polypen haben einen Durchmesser von 1 cm, die Kolonien erreichen meist nur einen Durchmesser von 10 cm. Die Sternkoralle lebt nicht, wie die meisten anderen Steinkorallen, mit Zooxanthellen in Symbiose. Dadurch kann sie auch dunklere Lebensräume besiedeln. Die Sternkoralle lebt ausschließlich vom Planktonfang. Sternkorallen erinnern wegen ihrer auffälligen Färbung, der Kolonieform und des Lebensraums an die Steinkorallen der Gattung Tubastraea aus dem tropischen Indopazifik. Beide Arten gehören der Famile Dendrophylliidae an.
Bei einer Haltung im Aquarium sollte eine regelmäßige, aktive Fütterung erfolgen. Zusätzlich muss die Koralle nach den auf ihr parasitisch lebenden Copepoden Doridicola helmuti abgesucht und diese gegebenenfalls entfernt werden, beispielsweise durch die "Dipp-Methode".
Für die Haltung sind Temperaturen von 15 bis 20 °C geeignet, zeitweise (im Sommer) auch bis 23 °C.

Balanophyllia

Balanophyllia ist eine Gattung von Solitärkorallen in der Ordnung der Steinkorallen. Solitärkoralle bedeutet, dass sie nur einen einzigen Polypen haben, der nicht in Gruppen bzw. Kolonien wächst sondern eben solitär, für sich alleine.
Einige Arten der Gattung Balanophyllia werden auf der Seite "Steinkorallen der gemäßigten Meere" genauer beschrieben. 

Balanophyllia mit voll entfalteten Tentakeln, welche dem Planktonfang dienen.

Balanophyllia bonaespei

Balanophyllia regia

Balanophyllia europaea
(Argeles, Frankreich)

Balanophyllia elegans

Balanophyllia bairdiana 
(Magic Point, Maroubra)

Balanophyllia bonaespei

Balanophyllia bonaespei ist eine Art der solitären Kelchkorallen, aus der Familie der Dendrophylliidae. Es handelt sich um eine azooxanthellate Art.

Auf dem Bild:
Balanophyllia bonaespei (Dome Rock Reef, Südafrika)

Kelchkorallen sind einzeln stehende Steinkorallen, die oberflächlich gesehen orangefarbenen Seeanemonen ähneln. Sie erreichen einen Durchmesser von 1–2 cm und haben fast transparente, perlenbesetzte Tentakel.
Diese Art ist von der Saldanha Bay bis East London vor der südafrikanischen Küste bekannt und lebt in einer Tiefe von 5 bis 150 Metern.

Warzenkoralle,
Vielfarbige Solitärkoralle

Balanophyllia europaea

Balanophyllia europaea ist eine Solitärkoralle, die bereits in einem Meter Tiefe anzutreffen ist. Beim Schnorcheln übersieht man sie meist, wenn die Auf­merksam­keit auf Fische und Krebse gerichtet ist. Die Warzenkoralle ist eine solitär lebende großpolypigige Steinkoralle.

Auf dem Bild:
Warzenkoralle mit teilweise eingezogenen Tentakeln. Im Polypengewebe sind Zooxanthellen eingelagert, welche die Koralle durch Fotosynthese mit Nährstoffen versorgen. Deshalb sind Warzenkorallen tagsüber, wenn die Sonne scheint meistens geschlossen. Wenn es dunkel wird entfalten sie ihre Tentakel um Mikroorganismen aus dem Wasser zu fangen.

Verbreitung:
Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich auf das Mittelmeer, sowie das Schwarzes Meer, die Straße von Gibralta und den angrenzenden Ost-Atlantik. Sie kommt von der Gezeitenzone bis in 50 Meter Tiefe vor und erreicht Größen von bis zu 8 cm.
Warzenkorallen besitzen zwar Zooxanthellen, benötigen aber dennoch eine Zufütterung, um längerfristig zu gedeihen.
Als Futter eignen sich Mysis (Schwebegarnelen), Plankton (pflanzliche und tierische Mikroorganismen) und Artemien (Salinenkrebse).

Cladopsammia

Cladopsammia ist eine Gattung von Steinkorallen aus der Familie der Dendrophylliidae. Arten dieser Gattung kommen in Tiefen bis zu etwa 470 Metern vor. Es handelt sich um azooxanthellate Korallen, was bedeutet, dass sie keine symbiotischen, photosynthetischen Dinoflagellaten enthalten, welche die Koralle mit Nährstoffen versorgen. Azooxanthellate Korallen sind daher auf aktiven Nahrungsfang angewiesen.

Bild oben:
Cladopsammia gracilis (Rotes Meer, Ägypten)
Foto von: Diego Delso, delso.photo, License CC-BY-SA 

Dendrophyllia

Dendrophyllia ist eine Gattung von Steinkorallen aus der Familie der Dendrophylliidae. Mitglieder dieser Gattung kommen in Tiefen bis zu etwa 900 Metern vor. Es handelt sich um azooxanthellate Korallen, was bedeutet, dass sie keine symbiotischen, photosynthetischen Dinoflagellaten enthalten, welche die Koralle mit Nährstoffen versorgen. Azooxanthellate Korallen sind daher auf aktiven Nahrungsfang angewiesen.

Dendrophyllia cribrosa

Dendrophyllia gracilis 

Dendrophyllia gracilis (Indonesien)

Heteropsammia

Heteropsammia ist eine Gattung von teilweise azooxanthellaten Korallen, die zur Familie der Dendrophylliidae gehören.

Diese Korallen bestehen aus frei lebenden, einzelnen Polypen mit einem Durchmesser von etwa 2,5 cm. Sie gehen eine symbiotische Beziehung mit einem Wurm, Aspidosiphon corallicola, ein. Der Wurm lebt in einer Höhle an der Unterseite der Koralle und zieht den Polyp über sandige Untergründe. Sie weisen auch eine fakultative symbiotische Beziehung mit Zooxanthellen der Gattung Symbiodinium auf, da diese Verbindung in flachen Gewässern (unter 40 m), jedoch nicht in größeren Tiefen (wo die Korallen ohne Algen leben) beobachtet wurde. Heteropsammia-Korallen können manchmal symbiotische Beziehungen mit anderen Meeresarten wie Einsiedlerkrebsen eingehen, die in der Höhle leben, in der sich normalerweise der endosymbiotische Sipunculid-Wurm befindet.

Es wurde beobachtet, dass Heteropsammia-Korallen (der Art Heteropsammia cochlea) Salpen in der Bucht von Leuk, Koh Tao, Golf von Thailand, schlucken, und zwar dank ihrer großen Öffnung, da die Salpen größer als die Mundöffnung der Korallen waren.

Heteropsammia cochlea:
H. cochlea ist eine Art kleiner Solitärkorallen aus der Familie der Dendrophylliidae, die im Indopazifik beheimatet ist.

Diese kleine, einzeln lebende Koralle mit einem Durchmesser von nicht mehr als 2,5 cm ist nicht am Meeresboden befestigt. Es besteht aus einem oder zwei Koralliten in Form einer Acht, wenn man es von oben betrachtet, was es leicht macht, es zu identifizieren. Die den Boden berührende Basis ist relativ kreisförmig, je nach Beschaffenheit des Untergrundes entweder flach oder leicht gekielt. Die Basis hat eine Öffnung, die einen Kommensalwurm beherbergt, der zur Familie der Aspidosiphonidae gehört. Die Gesamtfarbe ist gelblich, gräulich oder grünlich. Vor allem nachts sind die Polypententakel entfaltet zu sehen.

Heteropsammia cochlea ist in den tropischen und subtropischen Gewässern des indisch-westpazifischen Raums weit verbreitet, von den Ostküsten Afrikas, einschließlich des Roten Meeres, bis zu den Philippinen und von Südjapan bis Australien und Neukaledonien und lebt am Meeresboden, in einer Tiefe von einem Meter bis 40 Metern.

Heteropsammia cochlea ist eine häufig vorkommende Art, die in manchen Gegenden relativ häufig vorkommen kann. Es kann sich sexuell durch die Freisetzung von Gameten oder ungeschlechtlich durch die Sprossung eines neuen Individuums aus dem „Elternkörper“ vermehren. Es gibt keinen offensichtlichen Geschlechtsdimorphismus zwischen Männern und Frauen. Bei der Fortpflanzung im offenen Wasser beginnt die Larve mit einem Planktonstadium, bevor sie landet und auf dem Panzer eines Mikrogastropoden wächst, den sie mit der Zeit vollständig umhüllt.

Um in ihrem Biotop zu überleben und insbesondere um nicht begraben zu werden, steht diese kleine Koralle in einer obligaten Kommensalbeziehung mit einem kleinen Sipunculid-Wurm, Aspidosiphon muelleri, der unter der Basis der Koralle haust. Die Bewegungen des Wurms bei der Nahrungssuche verhindern, dass die Koralle vergraben wird. Dies macht die Koralle jedoch darauf angewiesen, dass der Wurm in der Nähe bleibt. 

Heteropsammia cochlea beherbergt wiederherum oft kleine parasitische Muscheln, Lithophaga lessepsiana.

Heteropsammia cochlea

Heteropsammia eupammides

Kelchkoralle, Sunset Cup Coral
Leptopsammia

Leptopsammia ist eine Gattung von Steinkorallen aus der Familie der Dendrophylliidae. Mitglieder dieser Gattung kommen in Tiefen bis zu etwa 900 Metern vor. Sie sind azooxanthellat, was bedeutet, dass sie keine symbiotischen photosynthetischen Algen oder Dinoflagellaten enthalten, welche die Koralle mit Nährstoffen versorgen. Azooxanthellate Korallen sind daher auf aktiven Nahrungsfang angewiesen.

Auf dem Bild:
Kelchkorallen (Leptopsammia pruvoti) zwischen Farbwechselnden Gorgonien (Paramuricea clavata) an einem Überhang (Capo Gallo, Sizilien)

Leptopsammia pruvoti ist eine solitäre Steinkoralle aus der Familie der Dendrophylliidae. Es handelt sich um eine Azooxanthellat-Art, was bedeutet, dass ihr Gewebe nicht die symbiotischen einzelligen Algen (Zooxanthellen) der Gattung Symbiodinium enthält, wie dies bei den meisten Korallen der Fall ist. Sie ist im Mittelmeer beheimatet. Die Art wurde 1897 von Henri de Lacaze-Duthiers beschrieben und zu Ehren des französischen Meeresbiologen Georges Pruvot benannt.
L. pruvoti ist eine solitäre Steinkoralle und ähnelt oberflächlich einer Seeanemone. Der Polyp sitzt in einer Kalkschale, die an der Basis breiter als oben ist und deren Form von zylindrisch und kurz bis konisch und lang variiert. Er erreicht eine Höhe von etwa 60 mm und einen Durchmesser von 20 mm. Der Polyp ist gelb oder orange mit etwa sechsundneunzig langen, durchscheinenden gelben Tentakeln. Es kann sich in die Skelettschale zurückziehen, sodass die Tentakel kaum noch sichtbar sind. Diese Art kann mit einer anderen gelben oder orangefarbenen Kelchkoralle, Balanophyllia regia, verwechselt werden, aber diese Art wird nie so groß und hat weniger Tentakel.

Leptopsammia pruvoti kommt im westlichen Mittelmeer und in der Adria sowie an den Atlantikküsten Portugals, der Bretagne, der Kanalinseln und im Südwesten Englands vor. Unabhängig vom Sonnenlicht kommt es unter Felsbrocken, auf Grundgestein, in Spalten, unter Überhängen und in Höhlen in Tiefen zwischen 10 und 40 Metern vor. 

In einer Meereshöhle in Italien wurde festgestellt, dass die Kolonialkoralle Astroides calycularis an gut beleuchteten Orten reichlich vorhanden war, in den dunkleren Teilen der Höhle jedoch weniger zahlreich wurde, während L. pruvoti an dunklen Orten häufiger vorkam. An Orten, an denen sich schwefelhaltiges Quellwasser mit dem Meerwasser vermischte, war die Situation jedoch umgekehrt und Astroides calycularis kam häufiger vor. Die relativen Anteile der beiden Arten könnten durch das Vorhandensein von Matten aus schwefelverdauenden Bakterien rund um die Quelle beeinflusst worden sein. 

Tubastraea sp.

Die Steinkorallen der Gattung Tubastraea werden im deutschen Sonnenkorallen oder Kelchkorallen genannt. Im Unterschied zu den meisten anderen Steinkorallen leben sie nicht mit Zooxanthellen in Symbiose. Sie ernähren sich vom Planktonfang

Auf dem Bild:
Sonnenkoralle, Orange-gelbe Kelchkoralle

(Tubastraea faulkneri)


Die sehr gefräßigen, großen Polypen können recht große Beute überwältigen. Mit Ausnahme von Tubastraea micrantha sind die Kelchkorallen nicht riffbildend (ahermatypisch). Sie leben in den Korallenriffen des Indopazifik oft an dunkleren Standorten an Höhlendecken.Bei Meerwasseraquarianern gilt die Pflege von Tubastraeen als sehr schwierig. Die meisten importierten Kolonien verhungern nach kurzer Zeit, da sie keine Chance haben, in einem mit Fischen besetzten Aquarium an Futter zu gelangen. Eine gute Methode ist hier die Fütterung jedes einzelnen Polypen via Pipette (z. B. mit Salinenkrebsen).

Auf dem Bild:

Bei dem  grünen Korallenstock in der linken Bildhälfte handelt es sich um eine Schwarze Kelchkoralle (Tubastraea micranthus). Sie ist die einzige riffbildende Tubastraea. Unterwasserfoto aus der Nähe von Ambon, Maluku, (Indonesien).

Auf dem Bild:

Schwarze Kelchkoralle (Tubastraea micranthus), Dendronephthya und weitere azooxanthellate Korallen.
Unterwasseraufnahme von den Phillipinen.

Auf dem Bild:
Sonnenkoralle, Orange-gelbe Kelchkoralle (Tubastraea faulkneri)

Auf dem Bild:
Schwarze Kelchkoralle (Tubastraea micranthus) und Gelbe Kelchkoralle (Tubastraea faulkneri)

Oculinidae

Stamm: Nesseltiere (Cnidaria)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)
Unterklasse: Hexacorallia
Ordnung: Steinkorallen (Scleractinia)

Familie: Oculinidae 

Oculinidae sind eine Familie von koloniebildenden Steinkorallen.

Arten der Familie Oculinidae zeichnen sich dadurch aus, dass die Wände der Koralliten (die Becher, die die Polypen beherbergen) aus festwandigen, aber eher fragilen Röhren bestehen, die durch ein glattes Skelettmaterial namens Coenosteum verbunden sind. Die Koralliten sind weit auseinanderliegend und robust. Die Septen (Kämme an den Korallenwänden) sind deutlich nach außen gebogen und verleihen der Koralle ein stacheliges Aussehen. Viele Arten dieser Familie gehen eine Symbiose mit Zooxanthellen ein, die im Gewebe der Polypen leben. Hierbei handelt es sich um photosynthetische Algen, die den Polypen Nährstoffe liefern und gleichzeitig von einer sicheren Umgebung und einem erhöhten, sonnigen Standort profitieren.

Das World Register of Marine Species listet die folgenden Gattungen auf:

  • Bantamia
  • Bathelia
  • Cyathelia
  • Madrepora
  • Oculina
  • Petrophyllia
  • Schizoculina
  • Sklerhelia


Einzelne Arten der Familie Oculinidae werden auf der Seite: Steinkorallen der gemäßigten Meere genauer vorgestellt.

Seltene Azoo-Steinkorallen in japanischen Aquarien:

Die Auswahl an nicht photosynthetischen Steinkorallen in einem durchschnittlichen Meerwasserfachgeschäft ist normalerweise nicht sehr vielfältig. Möglicherweise finden sich ein oder zwei Arten von Tubastraea, mit viel Glück kann amn eine Dendrophyllia oder Rhizopsammia entdecken. Wirklich seltene Arten, wie Rhizotrochus typus oder eine Petrophyllia rediviva wird man kaum einmal finden können.

Die in diesem Artikel behandelten Arten kommen regelmäßig nur in Japan in Gefangenschaft vor und werden offenbar als Beifang von kommerziellen Schleppnetzen gefangen. Japanische Aquarianer legen besonderen Wert auf die Haltung azooxanthellater Korallen und oft gelingt es ihnen, Exemplare zu erwerben, die unter europäischen und amerikanischen Aquarianern unbekannt sind. Es versteht sich von selbst, dass es eine ziemliche Herausforderung sein kann, diese zu identifizieren.

Auf dem Bild:
Cyathelia axillaris-Kolonie in freier Wildbahn

Cyathelia axillaris

Die Steinkoralle Cyathelia axillaris ist das einzige Mitglied ihrer Gattung und ihre Klassifizierung ist derzeit höchst ungewiss. Traditionell wurde sie in die Familie der Oculinidae eingeordnet, aber neuere molekulare Untersuchungen deuten darauf hin, dass es sich um eine isolierte Abstammungslinie handelt, die weit von dieser Klassifizierung entfernt ist. Sie scheint die Schwester einer unbekannten, einsamen Tiefwasserkoralle – Trochocyathus – zu sein, und beide sind Schwestern der relativ seltenen Art Plesiastrea versipora. Diese wiederum ist eng mit Euphyllia verwandt. Augenscheinlich gibt es keinerlei Ähnlichkeiten unter diesen Arten. Es handelt sich wahrscheinlich um eine Nuance der Biomineralisation des Skeletts, das diese Korallen gemeinsam haben.

Die Polypen von Cyathelia axillaris sind ziemlich groß (bis zu 11 mm) und etwas eiförmig, mit einer ungewöhnlichen papillierten Columella in der Mitte, die in der lebenden Koralle etwas sichtbar ist. Die Färbung ist meist weiß, obwohl die Polypen braun sein können und gelegentlich grün fluoreszieren.

Auf dem Bild:
Aquariuenexemplar mit grüner Fluoreszenz.
(Bildnachweis: B-Box Marine)

 

Den wenigen Bildern von Naturstandorten, die man finden kann, nach zu urteilen, scheint Cyathelia häufig auf felsigen Riffen zu wachsen. Der Exxperte Dr. Stephen Cairns berichtet, dass Cyathelia axillaris eurythermisch ist, was heißt, dass sie in der Lage ist, einen weiten Temperaturbereich zu tolerieren. Das Verbreitungsgebiet dieser Koralle erstreckt sich über die tropischen Gewässer des Indopazifiks. Offensichtlich bewohnt die Koralle in japanischen Gewässern flachere Bereiche zwischen 15 und 366 Metern. Dagegen liegen die aufgezeichneten Tiefen im Indischen Ozean zwischen 161 und 1590 Metern.

Stephanocyathus spiniger

Das bringt uns zu einer ungewöhnlichen Koralle. Stephanocyathus spiniger aus der Familie der Caryophylliidae ist eine solitäre Steinkoralle, die ein besonderes Skelett ausbildet, das an die Wurzeln eines Baumes erinnert.

Die seitlichen Ausläufer des Skeletts sind offensichtlich Anpassungen zur Verankerung dieses Tieres in weichen Sedimenten, wahrscheinlich in Gebieten mit mäßigem Wasserfluss. Mehrere andere Korallen haben unabhängig voneinander ähnliche Strukturen entwickelt und könnten möglicherweise mit Stephanocyathus verwechselt werden. Caryophyllia spinigera hat ein analoges Skelett, aber es fehlen die vergrößerten Septen, die dieser Koralle ihr kronenartiges Aussehen verleihen und ihren Namen, vom griechischen „stephanos“, was Krone bedeutet.

Auf dem Bild:
Stephanocyathus spiniger
Aufgrund der Form ihres Skeletts wird sie auch als Königin der Tiefsee-Azoo-Korallen bezeichnet.
(Bildnachweis: Sea Bros)

Auf dem Bild:
Stephanocyathus spiniger

Eine wirklich unverwechselbare Koralle.

(Bildnachweis: Hanapapa)

Stephanocyathus wird traditionell in die große und vielfältige Familie Caryophyllidae eingeordnet, die zahlreiche Gattungen von azooxanthellaten Tiefseekorallen umfasst, von denen die meisten Arten niemals in Aquarien gelangen. Die maximal aufgezeichnete Größe, ohne Berücksichtigung der seitlichen Verlängerungen beträgt 47 mm im Durchmesser und 26 mm in der Höhe. In Japan wird Stephanocyathus spiniger aus Tiefen unter 100 m gemeldet. Auf den Philippinen wurde die Art in Tiefen zwischen 120 und 695 m dokumentiert. Japanische Aquarianer berichten, dass diese Art relativ anspruchslos ist. Die Exemplare wurden über ein Jahr lang erfolgreich mit zwei Fütterungen pro Woche und bei einer Wassertemperatur maximal 18° C gehalten.

Azooxanthellate Korallen

(Sechsstrahlige Blumentiere)
Ordnung Zoanthidea (Krustenanemonen)

Gelbe Krustenanemonen
Parazoanthus axinellae 

Die Gelbe Krustenanemone kommt an steilen, teiweise überhängenden Felswänden, in Höhlen und auf Schwämmen der Art Axinella im Mittelmeer, vor allem in der Adria und im Ligurischen Meer vor. Parazoanthus axinellae wurde auch schon in großen Tiefen gefunden.

Die Färbung variiert leicht von gelb bis zu orangefarben.
Im nordwestlichen Mittelmeerraum kommen zwei Morphotypen von Parazoanthus axinellae vor, die sich in Größe, Farbe und bevorzugtem Substrat unterscheiden.

Die Gelbe Krustenanemone kann dauerhaft nur in Aquarien gehalten werden, deren Temperatur 18 °C nicht übersteigt. In gekühlten Becken und bei ausreichender Fütterung sind diese Krustenanemonen jedoch dankbare Pfleglinge. Dabei nehmen sie jegliches Futter von Cyclops, über Staubfutter bis zu Phytoplankton gerne an und vermehren sich rege.
Die Beleuchtung darf auch nicht zu hell sein. Lieber an schattigen Plätzen, unter Felsvorsprüngen oder in Höhlen ansiedeln. Man merkt, das ihr das Lichtangebot zusagt, wenn sie auch tagsüber die Polypen öffnet.

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