Karibik & Golf von Mexiko

Auf dem Bild:
Kokospalme am Golf von Mexiko (Florida)

Die Karibik ist eine Region im westlichen, tropischen Teil des Atlantischen Ozeans nördlich des Äquators. Als Teil des mittelamerikanischen Subkontinents besteht sie aus den am und im Karibischen Meer gelegenen Inseln und Inselgruppen und dem Meeresgebiet zwischen ihnen. Am Westende reicht die Karibik in den Golf von Mexiko. Die Karibik ist nach dem Volk der Kariben benannt, das die spanischen Eroberer auf den Kleinen Antillen vorgefunden haben. Sie wurde bzw. wird auch Westindien genannt, da man sich bei ihrer Entdeckung auf direktem Seeweg nach Indien glaubte.
Der Golf von Mexiko ist eine nahezu vollständig von Nordamerika eingeschlossene Meeresbucht. Der Golf ist ein Randmeer des Atlantischen Ozeans und der nordwestliche Teil des Amerikanischen Mittelmeers.
Die östliche, nördliche und nordwestliche Küste liegt in den Vereinigten Staaten (in den Staaten Florida, Alabama, Mississippi, Louisiana und Texas), die südwestliche und südliche Küste liegt in Mexiko. Im Südosten grenzt der Golf an Kuba.

Das Karibische Meer

Gewässer: Atlantischer Ozean
Landmasse: Mittelamerika (Mexiko, Kuba, Dominikanische Republik, Panama, Belize)
Fläche: 2.754.000 km²
Größte Wassertiefe: 7680 m
Inseln: Jamaika, Cayman Islands, Kuba, Hispaniola
Zuflüsse: Río Magdalena

Auf dem Bild:
Küste der kolumbianischen Karibikinsel Providencia


Das Karibische Meer ist ein Nebenmeer des Atlantischen Ozeans. Zusammen mit dem nordwestlich liegenden Golf von Mexiko bildet es das Amerikanische Mittelmeer. An seinem nördlichen und östlichen Rand liegen die Westindischen Inseln. Christoph Kolumbus gelangte erstmals bei seiner zweiten Reise (1493–1496) ins Karibische Meer.
Als Karibik wird die gesamte Region bezeichnet – d. h. das Karibische Meer, die in ihm liegenden Inseln und Inselgruppen und die Küstengebiete. Auch Teile des Golfs von Mexiko werden manchmal als zugehörig betrachtet.

Geographie

Das Karibische Meer wird im Norden von den Großen Antillen begrenzt. Das westliche Ende von Kuba bildet die Grenze zum Golf von Mexiko, die Yucatánstraße verbindet die beiden Gewässer. Im Westen liegen die Länder Zentralamerikas, im Süden Kolumbien und Venezuela. Im Osten bildet der Bogen der Kleinen Antillen die Grenze zum offenen Atlantik.
Die West-Ost-Ausdehnung von der Küste von Belize bis zu den Windward Islands beträgt knapp 3000 km, die Nord-Süd-Ausdehnung von der kubanischen Westküste bis nach Panama etwa 1500 km. Die Fläche beträgt 2.754.000 km².

Geologie und Ozeanographie

Der größte Teil des Karibischen Meeres befindet sich auf der Karibischen Platte, nur der Nordwestteil jenseits der Tiefseerinne, liegt auf der Nordamerikanischen Platte.
Im bis zu 7680 m tiefen Kaimangraben zwischen Jamaika und den Kaimaninseln gibt es die weltweit tiefstgelegenen unterseeischen Vulkane. Die Inseln im Karibischen Meer sind überwiegend vulkanischen Ursprungs, einige kleinere Inseln sind Überreste von Korallenriffen.
Aufgrund der chemisch-physikalischen Gegebenheiten erstrecken sich im Karibischen Meer relativ große Gebiete mit Korallenriffen und Seegraswiesen. 14 % der weltweit noch existierenden Korallenriffe finden sich im Karibischen Meer.

Klima

Generell herrscht tropisches Regenwaldklima und somit ein Tageszeitenklima mit Durchschnittstemperaturen über 20 °C vor. In den Sommermonaten von Juni bis September liegt die Regenwahrscheinlichkeit bei ca. 30–50 %. Die Wintermonate zwischen November und April hingegen sind mit fünf bis neun Regentagen die trockensten Monate im Jahr. 
Durch die tropische Lage des Karibischen Meeres ist das Wasser je nach Jahreszeit von etwa 20 bis knapp über 30°C warm. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen über den größeren Landmassen (z. B. Kuba) über 40 °C; kleinere Inseln werden stärker vom Seewind gekühlt. 
Darüber hinaus hat der nach Europa driftende Golfstrom seinen Ursprung in den Bahamas. Die Bezeichnung über/unter dem Winde der Antillen deutet auf den Einfluss des Nordostpassates hin.
Trotz geographischer Unterschiede kann man von durchschnittlichen jährlichen Regenmengen von ca. 1500 bis 2000 mm ausgehen. Wirbelstürme bringen binnen weniger Tage oft deutlich mehr Niederschlag.

Wirbelstürme

Das Karibische Meer bildet einen zentralen Bereich für viele Hurrikane innerhalb der westlichen Hemisphäre. Vor der Westküste Afrikas bilden sich (meist ab dem Spätsommer) eine Reihe von Niederdrucksystemen, und die meisten davon entwickeln sich über dem Atlantik zu tropischen Stürmen. Solch ein Sturm kann sich über dem warmen Wasser (mindestens 26,5°C) zu einem tropischen Wirbelsturm mit einer Windgeschwindigkeit von mehr als 118 km/h (64 Knoten) entwickeln, der in der Karibik dann Hurrikan genannt wird. Die karibische Hurrikansaison dauert von Juni bis Dezember, wobei in den Monaten August und September die meisten Stürme auftreten. Im Durchschnitt bilden sich jedes Jahr neun tropische Stürme, von denen fünf die Stärke eines Hurrikan erreichen.
Die jährlichen Hurrikane stellen wegen ihrer extrem zerstörerischen Kraft eine enorme Bedrohung für die Inseln des Karibischen Meeres dar. Korallenriffe können durch heftige Wellentätigkeit beschädigt oder gar zerstört werden, wenn ein Hurrikan Sand oder Schlamm auf das Riff entleert. Wenn dieses geschieht, werden die Organismen erstickt, das Riff stirbt und bricht schließlich auseinander.

Bild oben:
Hurrikan Florence von der Internationalen Raumstation ISS aus gesehen.  Florence war der erste schwere Hurrikan der atlantischen Hurrikansaison 2018.

Flora & Fauna

Zu den ansässigen Tierarten zählen unter anderem der Karibik-Manati, die Karibik-Languste oder Leguane. Andere Arten wie die Karibischen Spitzmäuse oder die Antillenaffen sind insbesondere aufgrund anthropogenen Einflusses bereits ausgestorben. In der Karibik leben eigentlich nicht heimische Tierarten, welche als Neozoen in die Karibik gelangten. Beispielsweise existiert auf der Insel Grenada oder der Inselgruppe St. Kitts und Nevis mit der Monameerkatze eine Primatenart, welche durch den Menschen aus Westafrika in die Karibik gebracht wurde und heute dort auch frei lebt.
Durch den exportorientierten Anbau von Cash-Crops (traditionell z. B. Zuckerrohr) auf monokulturellen Plantagen wurden einheimische Pflanzenarten wie die Mangroven stark zurückgedrängt. Viele der Böden sind vulkanischen Ursprungs und verschieden fruchtbar.

Karibikkarakara
(Caracara cheriway)

Karibik-Manati
(Trichechus manatus)

Echte Karettschildkröte
(Eretmochelys imbricata)

Karibische Goldrose (Condylactis gigantea) zwischen Hirnkorallen (Diploria strigosa

Grüner Leguan
(Iguana iguana)

Karibik-Languste

(Panulirus argus)

Seefächer, Fächergorgonie
(Gorgonia ventalina)

Rote Mangrove
 (Rhizophora mangle
auf Cayo Levisa, Kuba

Geschichte

Piraten:
Die Karibische See trat erst mit den spanischen Silberflotten vom ausgehenden 16. bis etwa zur Mitte des 18. Jahrhunderts in das Blickfeld der europäischen Mächte. Vor allem die Jahre zwischen 1690 und 1730 galten als das „Goldene Zeitalter der Piraterie“, in denen Freibeuter wie Henry Morgan († 1688), Blackbeard († 1718) und andere das Meer unsicher machten.

Kolonialzeit:
Das Karibische Meer wurde von den Spaniern lange Zeit als zu ihrem Herrschaftsgebiet gehörig betrachtet. Die anderen größeren europäischen Mächte (Spanien, England, Frankreich und selbst die Niederlande) versuchten jedoch im 18. und 19. Jahrhundert ihre überseeischen Einflusssphären zu vergrößern. Davon zeugen die (ehemals) unterschiedlichen Herrschaftsverhältnisse in der Karibik, die erst mit der Unabhängigkeit vieler Inseln und Inselgruppen im 20. Jahrhundert teilweise ein Ende fanden.

Auf der Grafik:
Atlantischer Dreieckshandel

Bevölkerung

Im Karibikraum leben etwa 40 Mio. Menschen unterschiedlicher Herkunft auf einer Gesamtfläche von ungefähr 220.000 km² (siehe unten). Neben den sehr wenigen verbliebenen indigenen Bewohnern leben vor allem Menschen afrikanischer und europäischer Herkunft, Kreolen sowie Inder (vor allem auf Trinidad und Tobago) und Chinesen auf den verschiedenen Inseln der Karibik. Spanisch mit ca. 70 % und Englisch mit ca. 24 % sind die Hauptsprachen der Karibik, daneben werden Französisch (vor allem in Haiti), Niederländisch und verschiedene Formen des Kreolischen oder Karibischen gesprochen (insbesondere im Alltag).

Auf dem Bild:

Gemüsemarkt in der Dominikanischen Republik

Tourismus

Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts ist die Karibik bei US-amerikanischen und europäischen Touristen wegen ihres glasklaren Wassers und ihrer schönen Sandstrände beliebt. Die meisten Inseln verfügen über Yachthäfen und – auch für Düsenflugzeuge geeignete – internationale Flughäfen.

Bild oben:
Der Princess Juliana International Airport ist ein Flughafen im niederländischen Teil der Insel St. Martin in der Karibik. Wegen der seltenen Möglichkeit, Flugzeuge im tiefen Endanflug über einem tropischen Sandstrand zu beobachten, ist der Airport weltweit bei Planespottern bekannt und beliebt. Darüber hinaus sammeln sich täglich waghalsige Touristen unmittelbar am Flughafenzaun und kämpfen gegen die Kraft der Turbinenstrahlen startender Flugzeuge an.

Belize Barrier Reef

Das Belize-Barrier-Riff in der Karibik ist das längste Barriereriff in der nördlichen Hemisphäre und weltweit das zweitgrößte Riffsystem – nach dem australischen Great Barrier Reef.
Das Belize-Barrier-Riff erstreckt sich über 256 km von der Halbinsel Yucatán an Belize und den Islas de la Bahía vorbei bis zum Osten der honduranischen Nordküste. Etwa 450 Cayes, aus Korallen- und Sandablagerungen gebildete kleine Inseln, säumen das Riff. Die bekanntesten sind Ambergris Caye, Caye Caulker, Blackadore Caye und Long Caye; historisch bedeutend ist St. George’s Caye.

Korallenriff im Belize-Barrier-Riff von oben

Caye Caulker (Belize).
Caye Caulker oder Cay Corker ist eine kleine Koralleninsel vor der Küste von Belize in Zentralamerika. 

Die Insel Caye Caulker ist ca. 8 Kilometer lang und 2 Kilometer breit und liegt etwa 35 Kilometer nordöstlich von Belize City im Karibischen Meer.

Fauna und Flora:
Das Riff bietet über 350 Fischarten eine Heimat. Etwa 65 Korallenarten kommen vor. Die Bestandsaufnahme der Fauna und Flora des Riffs ist noch lange nicht abgeschlossen. Schätzungsweise 90 % der kleinen Wirbellosen des Riffs sind noch nicht erforscht.

Auf dem Bild:
Korallenriff im Nationalpark Arrecifes de Cozumel, vor der Küste der Insel Cozumel im Bundesstaat Quintana Roo, Mexiko.

Nutzung:
Das Riffs wird seit den Zeiten der Maya befischt. Aufgrund seines Fischreichtums wird es seit dem 20. Jahrhundert auch für die kommerzielle Fischerei genutzt, ebenso von Anglern. Im Jahre 2010 wurde der Fischfang mit Trawlern vor der Küste von Belize verboten.
Seit den 1950er Jahren wird das Riff mehr und mehr für viele Arten des Wassersports in Anspruch genommen, insbesondere von Tauchern und Schnorchlern.

Bild oben:
Taucher mit Meeresschildkröte im Belize-Barrier-Riff.

Naturschutz:
Einige der Inseln und Riffabschnitte sind als Nationalpark oder Meeresreservat geschützt. Es handelt sich dabei um die Nationalparks Bacalar Chico und Laughing Bird Caye, die Nationaldenkmäler Great Blue Hole und Half Moon Caye sowie die Reservate South Wather Caye, Glover’s Reef und Sapodilla Cayes. Diese Bereiche stehen seit 1996 auch auf der UNESCO-Liste des Weltnaturerbes.

Atolle:
Mit drei von vier karibischen Atollen verfügt Belize über die größte Dichte solcher Atolle in der gesamten Karibik. Das Great Blue Hole (Großes blaues Loch) mitten im Lighthouse Reef ist etwa 80 km von Belize City entfernt. Ursprünglich war es eine Höhle, die in sich zusammenbrach, als vor rund 10 000 Jahren Land im Meer versank. Auf der Meeresoberfläche ist ein Kreis mit 330 Meter Durchmesser sichtbar. Das Blue Hole ist 124 Meter tief und mit Stalaktiten und Stalagmiten besetzt. Bekannt geworden durch Jacques Cousteaus Fernsehfilm, ist es das bekannteste Tauchgebiet von Belize.

Hornkorallen im Belize-Barrier-Riff 

Karibische Goldrose
(Condylactis gigantea)

Hirnkoralle
(Diploria labyrinthiformis

Golf von Mexiko

Gewässer: Atlantischer Ozean
Landmasse: Nordamerika (USA, Mexiko, Kuba)
Fläche: 1.550.000 km²
Größte Wassertiefe: 4375 m
Zuflüsse: Mississippi River, Rio Grande, Yucatánstraße

Der Golf von Mexiko (englisch Gulf of Mexico, spanisch Golfo de México; veraltet: Meerbusen von Mexiko) ist eine nahezu vollständig von Nordamerika eingeschlossene Meeresbucht. Der Golf ist ein Randmeer des Atlantischen Ozeans und der nordwestliche Teil des Amerikanischen Mittelmeers.
Die östliche, nördliche und nordwestliche Küste liegt in den Vereinigten Staaten (in den Staaten Florida, Alabama, Mississippi, Louisiana und Texas), die südwestliche und südliche Küste liegt in Mexiko (in den Staaten Tamaulipas, Veracruz, Tabasco, Campeche, Yucatán und Quintana Roo). Im Südosten grenzt der Golf an Kuba.

Küsten

Die Küstenlinie des Golfs von Mexiko ist von zahlreichen Buchten gesäumt. Ein bedeutender Arm des Golfs ist im Süden die Bucht von Campeche (span. Bahía de Campeche) in Mexiko. Einige Flüsse münden in den Golf, der größte ist der Mississippi River. Das Land an der Küste des Golfs, einschließlich vieler langer, schmaler Barriereinseln, ist nahezu durchgehend flach und durch Feuchtwiesen, Sümpfe und Sandstrände bestimmt.
Bedeutende Küstenstädte sind Tampa, Saint Petersburg, Pensacola, Mobile, New Orleans, Beaumont und Houston (alle in den USA), Veracruz (in Mexiko) und Havanna (auf Kuba).

Bild oben:

Strand am Golf von Mexiko in Alabama (USA)

Gewässer

Der Golf von Mexiko ist über die Yucatánstraße zwischen Mexiko und Kuba mit dem Karibischen Meer verbunden und über die Floridastraße zwischen den USA und Kuba mit dem Atlantischen Ozean. Eine wichtige Meeresströmung im Golf von Mexiko ist der Loop Current, eine schleifenförmige warme Meeresströmung, die an der Yucatánstraße beginnt. An der Floridastraße geht der Loop Current in den Floridastrom über und gehört damit zu den Ausgangspunkten des Golfstroms.
Die Gesamtoberfläche des Golfs von Mexiko beträgt etwa 1.550.000 km², von denen das südliche Drittel in den Tropen liegt. Das Mexikanische Becken im Zentrum erreicht eine Tiefe von 4375 m.
Der Festlandsockel (Schelfbereich) ist an den meisten Punkten entlang der Küste relativ breit.

Auf dem Bild:
Korallenriff in der Yucatánstraße zwischen Karibischem Meer und Golf von Mexiko.

Klima

Die Wassertemperatur liegt im Sommer etwa bei 30 °C, im Winter um die 25 °C. Dies begründet sich darin, dass der Golf zu einem größeren Teil in der tropischen Zone liegt. Der Golf wird regelmäßig durch mächtige Hurrikane heimgesucht, die häufig viele Menschenleben kosten und große Zerstörung verursachen.

Auf dem Bild:
Hurrikan Irma wütet in Florida

Geschichte

Vor 66 Millionen Jahren schlug im Golf von Mexiko ein Meteorit oder Komet von etwa 10 bis 15 km Durchmesser ein, der den Chicxulub-Krater formte und mit dem Ende der Dinosaurier in Verbindung gebracht wird.

Die Küstengebiete des Golfs wurden zuerst durch Gruppen amerikanischer Ureinwohner besiedelt, einschließlich solcher, die verschiedene der fortgeschrittenen mexikanischen Kulturen repräsentieren.

Während der Zeit europäischer Exploration und Kolonialisierung wurde die gesamte Region ein umkämpftes Gebiet zwischen Spaniern, Franzosen und Engländern. Die heutige Kultur der Küstenregion ist vor allem hispano-amerikanisch (Mexiko, Kuba) und anglo-amerikanisch (USA).

Wirtschaft 

Die Ölvorkommen der Untiefen werden durch Bohrinseln ausgebeutet, die vor allem im westlichen Golf stehen. Eine weitere bedeutende kommerzielle Nutzung liegt im Fischfang; der Fang besteht hauptsächlich aus verschiedenen Fischen sowie Garnelen und Krabben. Seit mehreren Jahren gehen die Erträge im Fischfang zurück. Gründe sind die Überfischung und die Korallenbleiche. In vielen Buchten und Meerengen werden im großen Stil Austern geerntet.
Andere wichtige Industrien entlang der Küste sind der Seetransport, petrochemische Verarbeitung und Lagerung, Papierherstellung und Tourismus.

Auf dem Bild:
Offshore-Ölbohrplattform im Golf von Mexiko

Ökologie

Tierschutzgebiete:
Am Golf von Mexiko liegen vor allem im Bereich der Mississippi-Mündung und an der Küste von Florida zahlreiche Tierschutzreservate und Legeplätze für Meeresschildkröten.

Echte Karettschildkröte (Eretmochelys imbricata) in einem Korallenriff bei Mexiko (Halbinsel Yucatán)

Hornkorallen im Golf von Mexiko

Ölkatastrophen

Im Juni 1979 wurde die Bohrplattform Sedco 135F durch den Überdruck des unterseeischen Ölreservoirs zerstört. Das Öl schoss aus dem nun offenen Bohrloch, das erst im März 1980 vollständig versiegelt werden konnte.

Am 20. April 2010 explodierte vor der Küste des US-Bundesstaates Louisiana die Bohrplattform Deepwater Horizon, die bis dato zur Erdölexploration im Golf von Mexiko eingesetzt wurde, um Ölbohrungen in rund 1500 Meter tiefen Gewässern durchzuführen.
Aufgrund verschiedener schwerer Versäumnisse  kam es zu einem Blowout, bei dem die Plattform in Brand geriet und infolgedessen zwei Tage später unterging. Elf Arbeiter kamen ums Leben. Ihre Leichen wurden nie gefunden.
87 Tage lang strömten etwa 800 Millionen Liter Öl ins Meer, was zur Ölpest im Golf von Mexiko führte, der schwersten Umweltkatastrophe dieser Art in der Geschichte. Ähnlich große Rohölmengen waren im Jahr 1979/80 beim Blowout der Ixtoc-I-Bohrung ausgetreten. Seit dem 16. Juli 2010 war der Ölausfluss mit einem temporären Verschluss gestoppt worden. Am 19. September 2010 wurde die Quelle offiziell für „tot“ erklärt.
Die vom US-Justizministerium infolge der Ölpest dem BP-Konzern im Deepwater-Prozess auferlegte Strafe von 4,5 Mrd. US-Dollar ist die höchste jemals verhängte Strafe für ein Umweltdelikt. Zusätzlich hat BP für die Bewältigung der Folgekosten der Ölpest 38,1 Mrd. Dollar Rückstellungen gebildet (Stand November 2012).

Ölplattform Deepwater Horizon in Flammen

Ölpest im Golf von Mexiko

Ölverschmutzung von Oberflächen- und Tiefenwasser vor den Chandeleur Islands

Hypoxie an der Mississippi-Mündung

Der massive Einsatz von Kunstdünger und Schweinegülle im Einzugsgebiet des viertlängsten Flusssystems der Erde, des Mississippi-­Missouri, lässt durch die eingeführten Nitrate und Phosphate das Meer im Golf von Mexiko umkippen. Quelle: Meeresatlas 2017
Im Corn Belt, dem Hauptanbaugebiet für Soja und Mais im Mittleren Westen der USA, werden in der Landwirtschaft gewaltige Mengen von Kunstdünger und Schweinegülle eingesetzt, konzentriert sich doch in diesem Gebiet auch die Schweineproduktion der USA. Die Abfallprodukte wie Nitrate und Phosphate, gelangen in das viertlängste Flusssystem der Welt, den Mississippi-Missouri, der südlich von New Orleans in den Golf von Mexiko mündet. Dort lassen diese Abwässer das Meer umkippen, denn es bilden sich riesige sauerstofffreie Gebiete, in denen kein Leben möglich ist und die Todeszone wird immer größer, wie neue Daten der NOAA  zeigen, der US-amerikanischen Behörde für Wetter und Ozeanografie. Aktuell erstrecke sich die Todeszone über eine Fläche von 16.405 Quadratkilometern. Das ist größer als die Fläche Thüringens. Und auch größer als der Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre: Im Mittel sei die »dead zone« 13.934 Quadratkilometer groß gewesen.

Auf der Karte:
Todeszone im Golf von Mexiko und US-Landwirtschaft am Mississippi

Algenplagen

Auf offener See tragen Braunalgen zur Gesundheit des Meeres bei. Aber wenn sie sich an der Küste zersetzen, stinken die Algen nach faulem Ei und sind umweltschädlich. Seegräser sterben, Mangroven trocknen aus und Baby-Meeresschildkröten bleiben nach dem Schlüpfen auf dem Weg zum Meer stecken. So viel organisches Material an der Küste könnte die türkisblaue Farbe des Meeres und die weißen Strände der Karibik für immer verändern, sagte die in Mexiko lebende niederländische Biologin Brigitta van Tussenbroek auf einem Forum.

Forscher suchen weiter nach möglichen Auslösern. Abholzung im Amazonasgebiet? Höhere Temperaturen im Meer? Überschüssige Nährstoffe durch menschliche Aktivitäten, die aus den Flüssen in Afrika und Amerika in die Atlantik gelangen? Möglicherweise, sagen sie. Entscheidend könnte laut Studien jedoch ein Wetterphänomen gewesen sein: die Nordatlantische Oszillation (NOA).
Im Winter 2009-2010 gab es eine ungewöhnliche Veränderung der Windverhältnisse im nordatlantischen Raum, wie US-Forscher berichteten. Das führte dazu, dass sich die Braunalgen von der Sargassosee östlich von Florida, wo es sie immer schon gab, ausbreiteten. Die Winde und die Strömungen trugen sie dann südwärts entlang der afrikanischen Küste bis zum tropischen Atlantik. Dort fanden die Braunalgen günstige Bedingungen für ihre explosive Ausbreitung: viel Sonnenlicht, warme Wassertemperaturen und Nährstoffe.

Auf dem Bild:
Algenblüte im Golf von Mexiko

Asphaltvulkanismus am Meeresgrund

im Jahr 2003 wurden bei der Suche nach Methanhydrat nördlich der Bucht von Campeche auf dem Meeresgrund in 3000 m Tiefe untermeerische Salzdome von bis zu 800 m Höhe entdeckt. Asphalt quillt aus den zentralen Schloten dieser Erhebungen, die aus Salz bestehen, das durch die Kräfte der Salztektonik aus den tiefen Schichten nach oben dringt, rinnt wie Lava die Hänge herab und bedeckt großflächig den umgebenden Meeresboden. Aufgrund dieser Ähnlichkeit mit vulkanischer Tätigkeit wurden diese Campeche Knolls genannten Hügel von ihren Entdeckern als Asphaltvulkane bezeichnet. Etwas Vergleichbares ist bisher noch von keiner anderen Stelle der Welt bekannt geworden, zudem wird mehrheitlich angenommen, dass die dazu notwendigen geologischen Voraussetzungen nur in dieser Bucht gegeben sind. 
Bemerkenswert und bisher ebenfalls einzigartig ist auch das Ökosystem, das sich um die Asphaltquellen entwickelt hat. Vergleichbar mit der Lebewelt der Schwarze Raucher genannten hydrothermalen Quellen an den Mittelozeanischen Rücken hat sich hier eine Gemeinschaft hochspezialisierter Organismen etabliert, die ihren Energiebedarf ebenfalls chemosynthetisch aus den freigesetzten chemischen Verbindungen deckt. Es ist jedoch noch ungeklärt, um welche Stoffe es sich dabei genau handelt, denn die von den Hydrothermalquellen freigesetzten Verbindungen, die dort die Lebensgrundlage bilden, sind in Asphalt nicht enthalten. 

Auf dem Bild:
Tar Lily, ein 2014 im Golf von Mexiko entdeckter Asphaltvulkan

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