Kleinpolypige Steinkorallen SPS

Auf dem Bild:
Steinkorallen der Gattung Seriatopora im Haus der Natur (Salzburg)

LPS und SPS

SPS und LPS gehören zur großen Familie der Steinkorallen. 

  • LPS steht für: “Large Polyp Scleractinia” oder auf Deutsch: “Groß-Polypige Steinkoralle”.
  • SPS steht für: “Small Polyp Scleractinia” oder auf Deusch: “Klein-Polypige Steinkoralle”.

 
Wissenschaftlich werden Steinkorallen nicht anhand ihrer Polypengröße unterschieden. Die Einteilung in LPS und SPS entstand in der Aquaristik und hat auch ihre Gründe. So unterschiedlich, wie die äußere Erscheinungsform bzw. die Polypengröße, so unterschiedlich sind auch die Habitate (Lebensräume) dieser beiden Gattungen und dementsprechend unterscheiden sich auch die Haltungsbedingungen von LPS und SPS im Meerwasseraquarium.

Auf dem Bild:
Verschiedene Steinkorallen im Roten Meer


SPS-Korallen

Die SPS-Korallen sind Bewohner der flacheren Riffbereiche oder auch des Riffdaches welches zu großen Teilen extrem dicht direkt unter der Wasseroberfläche liegt. Folglich sind die SPS-Korallen an eine extrem starker Sonneneinstrahlung sowie starken und ständig wechselnden Strömungen gewöhnt. Die in diesen Flachwasserbereichen vorherrschende Nährstoffarmut sowie die gleichzeitig extrem hohe Sonneneinstrahlung haben dazu geführt das sich die SPS-Korallen fast ausschließlich über Ihre Symbiose-Algen, den Zooxanthellen ernähren. Die SPS-Koralle deckt somit nahezu ihren gesamten Energiebedarf (also ihre Ernährung) fast ausschließlich über die Photosynthesetätigkeit ihrer Zooxanthellen.
Ein niedriger Nährstoffgehalt bedeutet aber auch das diese Korallen sehr hohe Ansprüche an die Aquarienwasserqualität stellen. Aufgrund der exponierten Lage im Riff sind diese Korallen an starke und häufig wechselnde Strömungen angepasst (benötigen also auch im Aquarium starke und wechselnde Strömungen) und ragen, aufgrund gelegentlich stärker ausfallenden Gezeitenwechseln, auch schon mal über die Wasserfläche heraus. Das hierdurch verursachte Absterben des Gewebes gleichen diese Korallen durch eine sehr starke Regenerationsfähigkeit wieder aus. Dies führt auch dazu das diese SPS-Korallen, wenn die Bedingungen gut sind, auch im Aquarium eine starke Wachstumsrate an den Tag legen können. Diese SPS-Korallen lassen sich daher in der Regel auch sehr gut durch Fragmentierung (Ableger) vermehren.
 

Merkmale und Pflege von SPS

SPS-Steinkorallen faszinieren mit ihren filigranen Strukturen, lebendigen Farben und ihrem schnellen Wachstum. Sie umfassen Arten wie Acropora, Montipora und Pocillopora. SPS-Steinkorallen haben kleinere Polypen und erfordern eine hohe Beleuchtungsintensität und eine starke Wasserströmung, um ihre spezifischen Anforderungen zu erfüllen. Die Stabilität der Wasserparameter, einschließlich Temperatur, pH-Wert und Nährstoffgehalt, ist für das Wachstum und die Gesundheit von SPS-Steinkorallen entscheidend. Mit einer präzisen Wasserqualität und einer gezielten Versorgung mit Calcium, Magnesium und anderen essentiellen Spurenelementen können Sie eine beeindruckende Kolonie von SPS-Steinkorallen in Ihrem Riffaquarium pflegen.

Aquarienhaltung von Steinkorallen

Steinkorallen benötigen eine gute Wasserqualität mit stabilen Wasserparametern. Dazu gehören eine geeignete Beleuchtung, passende Strömung, ein ausgewogenes Nährstoffverhältnis und eine regelmäßige Überprüfung der Wasserparameter. Eine sorgfältige Fütterung mit qualitativ hochwertigem Korallenfutter oder planktonischem Zooplankton ist ebenfalls wichtig, um die Gesundheit und das Wachstum der Steinkorallen zu unterstützen.

Die unterschiedlichen Steinkorallenarten haben auch verschiedene Ansprüche an die Aquarienbeleuchtung. Die photosynthetisch aktive Strahlung (PAR) ist wichtig für SPS-Korallen. Der ideale Wert liegt bei 200-600 PAR für SPS-Korallen im Meerwasseraquarium.

Auf dem Bild:
Steinkorallen-Becken im Seattle Aquarium. 


Für das Wachstum von Steinkorallen ist die Fotosynthese wichtig, dafür benötigen die Korallen das passende Licht. LPS- und SPS-Korallen brauchen außerdem die passende Strömung, um kontinuierlich einen Durchlauf mit frischem Wasser zu erhalten und unter anderem Nahrung aufzunehmen. Der Gehalt von Mineralien und Spurenelementen im Meerwasseraquarium ist wichtig, damit die Korallen sich im Wasser wohlfühlen. Generell sollten die Wasserparameter regelmäßig geprüft werden, um eine ideale Umgebung für LPS- und SPS-Korallen zu schaffen. Steinkorallen mögen stabile Wassertemperaturen und benötigen hochwertiges Korallenfutter, um sich gesund entwickeln zu können.

SPS Art für Art:

Die Kategorie der SPS-Steinkorallen umfasst Korallenarten wie Acropora, Montipora, Pocillopora und andere filigrane Arten. SPS-Steinkorallen zeichnen sich durch ihre feinen Strukturen, schnelles Wachstum und lebendige Farben aus. Sie sind anspruchsvoller in Bezug auf Beleuchtung, Strömung und Wasserqualität. Eine präzise Kontrolle der Wasserparameter und eine ausgewogene Versorgung mit Spurenelementen sind entscheidend, um das Wachstum und die Gesundheit von SPS-Steinkorallen zu fördern und ihre Schönheit in Ihrem Riffaquarium zu entfalten.

Acroporidae

Stamm: Cnidaria
Klasse: Hexacorallia
Ordnung: Scleractinia
Unterordnung: Astrocoeiina
Familie: Acroporidae

Acroporidae sind eine Familie, sowohl klein-, als auch großpolypiger Steinkorallen im Stamm der Cnidaria. Der Name leitet sich vom griechischen „akron“ ab, was „Gipfel“ bedeutet, und bezieht sich auf das Vorhandensein eines Koralliten an der Spitze jedes Korallenzweigs.

Auf dem Bild:
Astreopora myriophthalma, eine Korallenart aus der Familie Acroporidae aufgenommen im Indischen Ozean (Réunion).
 

Merkmale der Acroporidae:

Acroporen sind die dominierende Gruppe der Riffbildner. Sie kommen in vielen Formen und Größen vor und können selbst innerhalb derselben Art in Farbe und Form sehr stark variieren. Bei den meisten Acroporen handelt es sich entweder um verzweigt wachsende oder um tischförmig wachsende Varianten. Einige Arten wachsen auch flach und verkrustet, über Felsstrukturen. Ihre Farben variieren zwischen Braun, Weiß, Rosa, Blau, Gelb, Grün und Lila, abhängig nicht nur von der Art, sondern auch von den Wachstumsbedingungen. Die Identifizierung ist schwierig und erfordert eine genaue Untersuchung der Koralliten sowie eine biochemische und genetische Analyse. An der Spitze jedes Zweigs befindet sich ein Korallit Mit Ausnahme von Astreopora, sind diese klein und können in zwei Zyklen bis zu zwölf Septen aufweisen.


Verbreitung:
Anacropora, Astreopora und Montipora kommen im Indischen und Pazifischen Ozean vor. Acropora ist eine kosmopolitische Gattung, die in indopazifischen Riffen häufig vorherrscht. Enigmopora wird durch eine einzige neue Art repräsentiert, Enigmopora darveliensis, die in Malaysia und auf den Philippinen vorkommt.

Gattungen:

  • Acropora
  • Alveopora
  • Anacropora
  • Astreopora
  • Enigmopora
  • Isopora
  • Montipora

Acropora

Acropora ist die artenreichste Gattung der Steinkorallen (Scleractinia).

Während es in der Karibik nur drei Arten gibt, und die Acroporen um Hawaii fehlen, gibt der australische Steinkorallenspezialist Veron allein für Ostaustralien 73 Arten an. Die genaue Artenzahl im gesamten Indopazifik ist unbekannt, da es wegen der vernetzten Evolution dieser Gattung eine Vielzahl von Formen gibt, deren Artstatus nicht bestimmt werden kann. 

Acroporen dominieren an vielen Stellen die Riffe und bilden regelrechte Monokulturen. Sie wachsen sehr schnell und haben einen geschätzten Anteil von 25 % an der Riffbildung. Bei Barbados hat man bei Acropora cervicornis einen jährlichen Zuwachs von 26 Zentimeter festgestellt. Während die Blumentiere im flachen Wasser und auf den Riffdächern meist busch- oder geweihförmig wachsen, bilden sie an den Riffabhängen oft tischförmige Stöcke und wachsen, um noch möglichst viel Licht aufzufangen, waagerecht nach außen.


Die Polypen der Acroporen werden nur ein bis drei Millimeter lang. Charakteristisch ist ein größerer Polyp am Ende jedes Zweiges. Die Endpolypen haben oft auch eine besondere Färbung und geben der meist eher bräunlichen Korallenkolonie Farbe. Die axialen Polypen am Ende der Zweige haben sechs, die radialen Polypen zwölf Tentakel, die sie nachts zum Planktonfang herausstrecken.
Im deutschen nennt man die Acroporen je nach Wuchsform oft Geweihkorallen oder Tischkorallen. Wie die meisten anderen Steinkorallen leben sie in einer symbiotischen Beziehung mit kleinen Algen (Zooxanthellen), die die Acroporen mit Nährstoffen versorgen. Die Acroporen sind deshalb auf helle Standorte angewiesen.

Acroporen sind Hermaphroditen. Es handelt sich meist um Massenablaicher. Einige Arten waren an jährlichen synchronen Massenlaichereignissen am Great Barrier Reef sowie in japanischen und indonesischen Gewässern beteiligt. Einige Arten unterliegen einer Fragmentierung, einer Form der ungeschlechtlichen Fortpflanzung. Dies führt manchmal dazu, dass Riffe aus einer einzigen Art bestehen. 

Acropora cervicornis

Acropora cervicornis

 Acropora cervicornis 

Staghorn-Acropora

Acropora grandis (Staghorn-Koralle)

Acropora latistella (Tischkoralle)

Acropora cytherea (auf den Malediven)

Tisch-Acropora

Acropora nasuta

Acropora nasuta

Acropora tenuis

Acropora florida

Dascyllus reticulatus in Acropora loripa

Acropora palmata
(Elchgeweih-Koralle)

Acropora palmata
(Elchgeweih-Koralle)

Montipora

Die Montiporen sind die zweitartenreichste Gattung der Steinkorallen (Scleractinia). Alle Montiporen leben im tropischen Indopazifik.

Im deutschen nennt man die Montipora wegen ihrer winzigen Polypen oft Porenkorallen. Wie die meisten anderen Steinkorallen leben sie in einer symbiotischen Beziehung mit kleinen Algen (Zooxanthellen), die die Montiporen mit Nährstoffen versorgen. Sie sind deshalb auf helle Standorte angewiesen.
Die meisten Montipora-Arten überziehen krustenförmig den Untergrund oder bilden blättrige Strukturen. Es gibt aber auch einige Arten, wie Montipora digitata, die verzweigt wachsen. Die Zahl der Arten ist wie bei den Acroporen unbekannt.
Montiporen können auch in gut gepflegten Meerwasseraquarien kultiviert werden. Durch Fragmentation größerer Kolonien können sie leicht künstlich vermehrt werden Inzwischen gibt es viele Korallenzüchter, die Montiporen vermehren und versuchen möglichst farbige Formen zu erhalten. Es ist heute nicht mehr nötig Montiporen aus Korallenriffen zu importieren.

Montipora-Korallen 
(Mergui archipelago, Myanmar) 

Montipora aequituberculata

Montipora flabellata
in einem Ebbetümpel

Montipora grisea

Montipora aequituberculata
Ningaloo Reef (Australien)


Montipora digitata

Montipora digitata
'Forest fire'

Montipora foliosa 

Montipora sp. 
bei Réunion

Montipora tuberculosa

Montipora tuberculosa
bei Réunion

Montipora capricornis

Montipora sp.
 
(Nahaufnahme)

Nahaufnahme von Montipora-Polypen

Pocilloporidae 

Stamm: Nesseltiere (Cnidaria)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)
Unterklasse: Hexacorallia
Ordnung: Steinkorallen (Scleractinia)
Familie: Pocilloporidae

Auf dem Bild:
Madracis decactis, eine Korallenart aus der Familie Pocilloporidae 

im Meeres-Nationalpark Flower Garden Banks.

Das World Register of Marine Species listet diese Gattungen in der Familie Pocilloporidae auf:

  • Madracis
  • Pocillopora
  • Seriatopora
  • Stylophora

Pocillopora

Pocillopora ist eine Steinkorallen-Gattung aus der Familie Pocilloporidae, die im Roten Meer und in den tropischen Bereichen des Indischen Ozeans und des Pazifiks vorkommt. Bei Hawaii und im östlichen Pazifik kann sie zur dominierenden Steinkorallengattung werden und die dort nicht mehr vorkommenden Acroporen ersetzen.

Pocilloporen sind von sehr variabler Wuchsform, je nachdem, wo ihr Standort im Riff ist. Sie leben im flachen Wasser und bilden kleine buschförmige Kolonien. Ihre Äste sind dick, kalkreich und von zahlreichen, Verrucae genannten Höckern überzogen. Die Farbe ist meist bräunlich, kann aber auch gelblich, rosa oder pink sein.

Wie die meisten anderen Steinkorallen leben die Pocilloporen in einer symbiotischen Beziehung mit kleinen Algen (Zooxanthellen), die die Korallen mit Nährstoffen versorgen.

Neben der geschlechtlichen Vermehrung tritt bei Pocillopora eine als Polypenausbürgerung bezeichnete Form der ungeschlechtlichen Vermehrung auf. Dabei lösen sich einige Polypen ohne Skelett vom Korallenstock, lassen sich treiben, siedeln sich an einer günstigen Stelle wieder an und bilden eine neue Kolonie.

Pocillopora meandrina 
bei Réunion

Pocillopora damicornis

Pocillopora eydouxi / Pocillopora grandis 

Pocillopora eydouxi / Pocillopora grandis 


Chromis atripectoralis und C. viridis in einer Pocillopora

Dascyllus abudafur
 bei einer Pocillopora verrucosa

Korallenkrabben (Trapezia cymodoce) in Pocillopora verrucosa

Pocillopora verrucosa
bei Ras Muhammad, Ägypten

Seriatopora

Seriatopora ist eine Steinkorallen-Gattung aus der Familie Pocilloporidae. Da sie äußerst filigrane Skelette mit spitzen Enden haben, werden sie im deutschen als Dornenkorallen, Nadelkorallen oder Dornenkronenkorallen bezeichnet.

Alle Seriatopora-Arten kommen in den Korallenriffen des Roten Meeres und des Indopazifik von der Küste Ostafrikas bis nach Samoa vor. Daneben gibt es noch einige Populationen im zentralen Pazifik.

Der Gattungsname Seriatopora kommt von den in Reihen (Series, lat. = Reihe) angeordneten Polypen. Dies unterscheidet sie von verwandten Korallengattungen wie Pocillopora und Stylophora aus der gleichen Familie. Die Korallen bilden kleine und mittelgroße Kolonien, die filigrane, zerbrechliche, dichtverzweigte, am Ende oft spitze Äste bilden.

Alle Seriatopora-Arten leben mit Algen aus der Gruppe der Dinoflagellaten in Symbiose. Die Zooxanthellen versorgen die Koralle mit Nährstoffen. Außerdem leben die kleinen Gallkrabben Hapalocarinus marsupialis in einem kommensalen Verhältnis mit den Korallen. Auf unbekannte Weise bringen die Krabbenweibchen die Korallen dazu, ihre Wuchsform zu ändern und eine Korallengalle ähnlich wie die Pflanzengallen zu bilden. Das Weibchen wird darin eingeschlossen und hat nur noch durch ein kleines Loch Kontakt nach außen. Die Männchen leben, farblich an die Koralle angepasst, zwischen den Ästen. 

Seriatopora hystrix

Seriatopora hystrix

Seriatopora hystrix

Junge Fahnenbarsche in Serioatopora

Seriatopora caliendrum

Seriatopora caliendrum

Stylophora

Stylophora ist eine häufig vorkommende Steinkorallen-Gattung aus der Familie Pocilloporidae, die im Roten Meer und in den tropischen Bereichen des Indischen Ozeans und des Pazifiks östlich bis Pitcairn vorkommt. Als einzige bedeutende Steinkorallengattung ist sie im Roten Meer und im westlichen Indischen Ozean artenreicher als im zentralen Indopazifik.

Fossil ist Stylophora aus dem Paläozän des Pazifiks und dem Eozän der Karibik sowie aus den Sedimenten des ehemaligen Tethysmeeres bekannt.

Stylophora bildet buschförmige Kolonien und ist von sehr variabler Wuchsform, je nachdem, wo ihr Standort im Riff ist. Exemplare, die im flachen Wasser stehen und Strömungen durch die Gezeiten und der Brandung ausgesetzt sind bilden dicke Äste und sind meist braun, können aber auch rosa, violett, orange, pink- oder magentafarben sein. In tieferem Wasser sind ihre Äste dünner und fingerähnlich und eher grün oder braun gefärbt. Im Unterschied zu Seriatopora haben die Verzweigungen der Äste einen Durchmesser von mehr als 10 mm. Die Verzweigungen sind leicht abgeflacht, die Enden der Äste sind immer stumpf und heller gefärbt. Die Koralliten erreichen einen Durchmesser von 0,5 mm und sind durch sechs Hauptsepten unterteilt. Ein Ring von sechs weiteren Septen kann ebenfalls vorhanden sein.

Wie die meisten anderen Steinkorallen lebt Stylophora in einer symbiotischen Beziehung mit kleinen Algen (Zooxanthellen), die die Korallen mit Nährstoffen versorgen.

Stylophora subseriata

Stylophora madagascarensis

Stylophora pistillata
am Naturstandort

Stylophora pistillata

Stylophora pistillata
am Naturstandort

Stylophora pistillata 'Milka'
Die violette Form kommt nur in Aquarienhaltung und nicht in der Natur vor.



Poritidae

Stamm: Nesseltiere (Cnidaria)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)
Unterklasse: Hexacorallia
Ordnung: Steinkorallen (Scleractinia)
Familie: Poritidae


Die Poritidae sind eine Familie der Steinkorallen (Scleractinia). Sie sind neben den Acroporen die wichtigsten Riffbildner und wachsen meist in krustigen oder massiven, runden Stöcken. Nur wenige Arten bilden ästige Strukturen. Im Great Barrier Reef gibt es Korallenstöcke der Gattung Porites, die über sechs Meter hoch sind, und deren Alter auf über 200 Jahre geschätzt wird.

Auf dem Bild:
Porites mit Weihnachtsbaumwürmern.
Diese Röhrenwürmer bauen ihre Wohnröhren in den Kalkskeletten der Porites-Korallen.

Das Weltregister der Meeresarten umfasst die folgenden Gattungen in der Familie:

  • Bernardpora
  • Goniopora (29 Arten) Die Polypen haben 24 Tentakel.
  • Porites (77 Arten)
  • Stylaraea (Monotypisch, die einzige Art ist Stylaraea punctata)


Interessant:

Auch die zu den LPS zählenden Gonioporen gehören zur Familie der Poridae. Anhand dieses Beispiels sieht man, dass die Einteilung in LPS und SPS keinerlei wissenschaftlichen Grundlagen folgt, sondern ausschließlich nach der Größe der Polypen unterschieden wird. Manch ein Meeresbiologe wird noch nie etwas von LPS oder SPS gehört haben, was ich schon sehr lustig finde, wo doch im Fachhandel und im Hobby Meeresaquaristik ausschließlich nach dem Kriterium der Polypengröße unterschieden wird.
Merkmale

Porites

Porites ist eine Gattung von Steinkorallen, die eine cirkumtropische Verbreitung hat. Sie kommen als sowohl in den Korallenriffen des tropischen Indopazifik und des Roten Meeres, in der Karibik und an der Küste Westafrikas vor. Damit ist sie eine der Steinkorallengattungen mit dem größten Verbreitungsgebiet.

Porites sind Tierkolonien, die aus vielen sehr kleinen Einzelpolypen bestehen. Das Wachstum der Porites-Kolonien ist sehr langsam, oft weniger als einen Zentimeter im Jahr. Da sie aber sehr alt werden, können sie sehr groß werden. Porites-Kolonien bilden meist sehr massive, runde krustenartige, säulenartige oder helmförmige Formen. Es gibt jedoch auch verzweigt wachsende Arten wie Porites cylindrica. Erreichen große Kolonien die Wasseroberfläche, stirbt der obere Teil der Kolonie ab und sie wächst seitlich weiter. Durch Erosion entwickelt sich mit der Zeit in der Mitte eine Mikroatoll genannte Grube im toten Korallenskelett, das von lebendem Gewebe umgeben ist. Porites-Arten sind von gelber, brauner oder grüner Färbung. Gelegentlich kommen auch violette, blaue oder rosa Töne vor. Sie werden oft durch den kommensalen Weihnachtsbaumwurm (Spirobranchus giganteus) besiedelt.

Auf dem Bild:
Porites lobata (Isla Saboga)

Alle Porites-Arten leben in einer Symbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen), von denen sie den Hauptteil der benötigten Nährstoffe beziehen. Porites-Kolonien sind Hermaphroditen (Zwitter).

Porites cylindrica

Porites cylindrica
(Réunion)

Porites evermanni (Hawaii)

Porites evermanni (Hawaii) 

Porites lobata 
(Isla Saboga)

Porites lobata

Porites lobata
(Upolu Reef )

Porites lobata
(Réunion)

Porites solida
(Réunion)

Porites rus

Schaut gerne auch in unserem Shop vorbei: