Outdoor-Aquaristik
Der Begriff "Outdoor-Aquaristik" umfasst alle aquaristischen Themen-Bereiche, die außerhalb der eigenen vier Wände stattfinden, wie z.B. Gartenteiche, Mini- & Terrassenteiche oder auch so etwas spezielles, wie Freiland-Aquarien.
Auf dem Bild:
Terrassen-Teich mit Reiskärpflingen (Medaka)
Der Gartenteich
Gartenteiche sind die Klassiker der Outdoor-Aquaristik. Sie werden zumeist zur Verschönerung des Gartens, aber auch zur Schaffung von Biotopen für einheimische Arten oder zur Haltung von Fischen angelegt. Gartenteiche sind wahrscheinlich die älteste Form der Outdoor-Aquaristik.
Meist werden solche Teiche mit einer entsprechenden Teichfolie erstellt. Auch gibt es Fertigbecken aus Polyethylen oder Polyester.
Ein Gartenteich kann in verschiedenen Stilen angelegt werden, zum Beispiel möglichst naturbelassen, klassisch, modern oder auch asiatisch, beispielsweise mit einem Besatz mit Koi. Traditionell sind Zierteiche oft mit Goldfischen besetzt. Fischbesetzte Teiche veralgen häufig schneller, weil mit dem Fischfutter laufend Nährstoffe eingebracht werden. Eine ausreichend dimensionierte Filterung ist bei einer Haltung von Fischen in den meisten Fällen notwendig.
Gartenteiche sind ein vergleichsweise übersichtlicher aber artenreicher Lebensraum, und gerade deshalb auch für Kinder ein geeigneter Ort, neue Tier- und Pflanzenarten kennenzulernen. Andererseits sind auch kleine Teiche für Kinder gefährlich, weshalb Kinder dort nicht ohne Aufsicht sein sollten. Breite, flache Uferzonen verringern die Unfallgefahr für Kinder und trinkende Tiere, wie z.B. Igel.
Als ungefähre Mindestgröße von Gartenteichen sind etwa 6 m² zu empfehlen; das wäre ein Teich in der Größe von 3 × 2 m. Die Tiefzone muss mindestens 100 cm betragen, damit Fische und andere Tiere im Teich überwintern können. Besser wären 1,5 m Tiefe, damit der Teich im Sommer nicht überhitzt.
Natürlich hat nicht jeder einen Garten oder den Platz, um einen Gartenteich zu erstellen. In solchen Fällen stellen Miniteiche oder Terrassenteiche eine interessante Alternative dar. Sie sind platzsparend und günstig herzustellen. Weiter unten gehen wir genauer auf den Miniteich ein.
Auf dem Bild:
Großzügiger Gartenteich mit Goldfischen und Koi besetzt.
Das Freilandaquarium
Es gibt verschiedene Möglichkeiten ein Freilandaquarium aufzustellen. Gleich vorweg soll gesagt sein, dass ein im Freien aufgestelltes Aquarium ohne spezielle Beheizung oder Isolierung im Winter nicht mit Wasser gefüllt, draußen stehen bleiben kann. Zu groß ist die Gefahr, dass das Becken beim Gefrieren des Wassers springt. Außerdem könnten darin keine Tiere und Pflanzen überwintern, da sie ein mögliches Durchfrieren nicht überleben würden.
Eine, für jedermann umsetzbare Möglichkeit ist, das Freilandaquarium nur saisonal mit Wasser zu befüllen. Von April bis November kann es in der Regel befüllt im Außenbereich bleiben. Über den Winter wird das Wasser abgelassen und Tiere und Pflanzen beispielsweise im geschützten Keller oder einer frostfreien Garage überwintert.
Eine Möglichkeit, die wir selbst meist bei, im Freien aufgestellten Aquarien umsetzen, ist der Anschluss von Quellwasser über die Wintermonate.
Das geht natürlich nur, wenn man in der glücklichen Lage ist, sein eigenes Quellwasser zu besitzen. Außerdem muss das Aquarium mit entsprechenden Bohrungen für einen Wasserablauf versehen sein, damit es nicht übergeht. Bei unserer Quelle kommt das Wasser im Winter stets mit 6 bis 8 °C aus der Leitung, was eine ideale Temperatur darstellt, um ein Einfrieren zu verhindern. Ein solcher "Winterlauf" darf niemals abgedreht werden, da sonst die Gefahr besteht, dass die Leitung einfriert. Ab etwa Ende März werden unsere Outdoor-Becken dann je nach gepflegter Fischart wieder vom Quellwasser abgekoppelt, da es viele Fische im Sommer doch wärmer mögen, denn auch in den wärmsten Monaten erreicht unser Quellwasser selten über 12 °C, eine Temperatur, die nur für die Haltung von beispielsweise Stören oder Forellen geeignet ist.
Die dritte Variante für ein Outdoor-Aquarium ist das Hang-Aquarium.
Hierzu wird ein Alu-Untergestell oder ein Betonsockel so in einen Hang eingegraben, dass das Aquarium von drei Seiten mit Erdreich umschlossen ist.
Wer keinen geeigneten Hang im Garten hat kann auch das Gelände nachträglich um das Aquarium herum modellieren. So kann z.B. ein schönes Hügelbeet oder ein Steingarten die Einhausung für das Aquarium bilden.
Es empfiehlt sich zwischen Aquarienscheiben und Erdreich noch Styroporplatten zur besseren Isolierung einzubringen. Im Winter werden dann die anderen Seiten ebenfalls mit Styroporplatten abgedichtet, so dass das Aquarium von allen Seiten isoliert ist. Einige Löcher sollten von oben aber auf jeden Fall vorhanden sein, denn ohne ausreichenden Gasaustausch würden die darin überwinternden Fisch ersticken. Bei dieser Variante empfiehlt sich auch der Einsatz eines Luftausströmersteines, der mit einer Membranpumpe betrieben wird.
Ein Tipp noch. Die Fontscheibe eines Hügel-Aquariums sollte so ausgerichtet werden, dass die Sonne nicht direkt durch das Glas scheint. Darin gehaltene Fische würden sonst die Orientierung verlieren. Da sich Fische am Licht orientieren, würden somit alle Fische in Seitenlage im Becken stehen.
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Interessante Videos zum Thema Outdoor-Aquaristik
auf dem Youtube-Kanal von Sascha Hoyer
Mini-Teiche
Einen Mini-Teich kann man bereits mit geringem finanziellen Aufwand schaffen. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Speziell auf einem Balkon oder einer Terrasse, egal ob in der Stadt oder auf dem Land – für einen Miniteich findet man fast immer einen Platz.
Als Basis für den schier unendlichen Gestaltungsspielraum dient ein geeignetes Becken. Man sollte sich hier an den klassischen 54-Liter-Becken aus der Aquaristik orientieren. Dieses Volumen sollte auch beim Mini-Teich zum Wohle der Fische das Mindestmaß sein. Natürlich freuen sich die Fische immer über mehr Bewegungsfreiheit.
Als Becken für Deinen Mini-Teich können sich zum Beispiel große Pflanzenschalen bzw. Pflanzenkübel, Zinkwannen, alte Holzfässer, Tröge, Wannen, Teichkübel, Hochteiche, Teichbecken oder Terrassenteiche. Doch auch Ausgefallenes wie Stahlbadewannen, Schubkarren oder Waschbecken kann grundsätzlich verwendet werden, wenn alles dicht und rostfrei ist. Bei Undichtheit empfiehlt es sich, eine Teichfolie zu befestigen und auf einen festen Stand zu achten. Wir empfehlen beispielsweise Kunststoff-Mörtelwannen, die man für wenig Geld im Baumarkt erhält. Diese gibt es meist in den den Größen 40, 60 und 90 Liter. Gerade die 90 Liter-Variante ist für die Haltung kleiner Fische, wie Medaka oder kleiner Bärblinge gut geeignet.
Nachdem man das passende Becken gefunden hast, benötigt man zur Einrichtung und Gestaltung Wasserpflanzen, Teicherde (keine Blumen- oder Gartenerde), Kies (vermeidet das Aufschwämmen der Erde von den Pflanzen), natürliche Deko wie Steine, Ziegelsteine als Erhöhung für die Pflanzen und ein wasserfestes Thermometer.
Als Wasser für den Mini-Teich empfiehlt sich nährstoffarmes Wasser wie zum Beispiel sauberes Regenwasser, auf jeden Fall klares Wasser. Je größer das Wasservolumen, umso stabiler ist auch das biologische Gleichgewicht im stehenden Gewässer. Da keine Frischwasserzufuhr vorhanden ist, muss unbedingt darauf geachtet werden, dass das Wasser nicht wärmer als 25 °C wird und der Mini-Teich an einem halbschattigen Standort steht.
Im Sommer muss der Wasserverlust kontrolliert und verdunstetes Wasser nachgefüllt werden. Auch Algenbildung oder Schmutz von außen kann sich einstellen. Algen sollten entfernt und ein regelmäßiger Teilwasserwechsel durchgeführt werden.
Pflanzen für den Mini-Teich
Abhängig vom tatsächlichen Wasservolumen können sich folgende Pflanzen eignen:
- Hornkraut
- Wasserpest
- Zwerg-Seerosen
- Wassernuss
- Muschelblume
- Schwimmfarn
- Tannenwedel
- Tausendblatt
- Hechtkraut
- Wasserhyazinthe
Wasserpflanzen produzieren Sauerstoff und ziehen Nähr- und Schadstoffe aus dem Wasser. Somit können sie auch zur Algenvorbeugung sehr dienlich sein. Sie bieten den Mini-Teich-Bewohnern Rückzugsmöglichkeiten. Kleinwüchsige Seerosen-Sorten spenden zusätzlich Schatten.
→ Weitere geeignete Wasserpflanzen und genauere Informationen zu den oben genannten Pflanzenarten findet ihr auf der Seite: Wasserpflanzen.
Galerie
Mörtelwannen aus dem Baumarkt, mit 60 oder 90 Liter Fassungsvermögen sind perfekt als Miniteich für Terrasse oder Balkon geeignet. Schön bepflanzt werden sie zu einem kleinen Biotop, in dem verschiedenste Lebewesen ein zu Hause finden können.
Mini-Teiche überwintern
Für die kalte Jahreszeit ist es erforderlich, die Fische in der im Haus zu überwintern, da das Wasser im Mini-Teich gefrieren kann. Für die Fische besteht die Möglichkeit, sie während des Winters in einem Aquarium unterzubringen. Je nach Fischart müssen die Tiere früher oder später ins Überwinterungsdomizil überführt werden. Hierzu muss man sich im Vorfeld über die gepflegten Arten informieren.
Auch die Wasserpflanzen sollten an einem frostfreien Ort überwintert werden. Einige Arten wie z. B. Wasserlinsen und Froschbiss gelten zwar als winterhart, sollten aber natürlich trotzdem nicht durchfrieren. Andere Pflanzen tolerieren gar keinen Frost oder kältere Temperaturen.
Auf dem Bild:
Mini-Teiche im Winterschlaf. Unsere Miniteiche überwintern draußen. Sie werden über den Winter an unser Quellwasser angeschlossen, um ein durchfrieren zu verhindern. Auch robuste Fischarten wie einige Medaka-Stämme oder Stichlinge können bei uns draußen überwintern.
Kaltwasser-Arten im Portrait
Zur Outdoor-Aquaristik gehören natürlich neben einer ordentlichen Bepflanzung auch die passenden tierischen Bewohner.
Auf der Seite: Kaltwasser-Arten im Portrait stellen wir euch Art für Art, Fische und andere Tiere vor. Neben verschiedenen Muschel- und Schneckenarten gehören z.B. auch die beliebten Axolotl, Flusskrebse und Süßwassergarnelen zu den möglichen Tierarten, die in einem Kaltwasser-Aquarium, einem Gartenteich oder einem Mini-Teich gehalten werden können. Für welche Haltungsform die jeweiligen Arten geeignet sind, ist den einzelnen Arten-Portraits zu entnehmen.
Auf dem Bild:
Bitterlinge mit Teich- und Malermuscheln sind hochinteressante Teich- oder Kaltwasseraquarienbewohner. Die Fische haben sich darauf spezialisiert ihre Eier in Muscheln abzulegen. Eine Nachzucht ist also nur beim Vorhandensein von geeigneten Muscheln möglich. Weitere Infos zum Bitterling und vielen weiteren Fischarten gibt es auf der Seite: Kaltwasser-Arten im Portrait!
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