Alpinum
Ein Alpinum (oder Alpengarten) ist ein spezieller Steingarten mit Schwerpunkt auf die Flora der Alpen und anderer hochalpiner Regionen der Welt. Ein Alpinum besteht zum größten Teil aus Steinen oder Felsen und soll die Situation im Hochgebirge nachbilden. In den Spalten und Fugen zwischen dem Steinaufbau, aber auch direkt in den Spalten oder Löchern der verwendeten Felsen werden hochalpine Pflanzen kultiviert. Meist beschränkt man sich schon allein aufgrund der gegensätzlichen Wachstumsperioden auf Pflanzen der nördlichen Hemisphäre. Oft wird neben einem Freiland-Alpinum auch ein sogenanntes Alpinen-Haus betrieben, in dem ganzjährig Pflanzen kultiviert werden können. Insbesondere in wintermilden und regenreichen Gebieten (wie z. B. Großbritannien oder Irland) werden alpine Pflanzen in Gewächshäusern kultiviert. Das erste Alpinum wurde Ende des 16. Jahrhunderts von Carolus Clusius, dem Wiener Hofbotaniker angelegt. Als erster Garten an einem hochalpinen Standort gilt das Alpinum am Blaser in Tirol auf einer Höhe von 2195 m.
Typische Pflanzen im Alpinum:
- Mannsschild (Androsace spp.)
- Glockenblumen (Campanula spp., alpine Arten)
- Nelken (Dianthus spp., alpine Arten)
- Enziane (Gentiana spp.)
- Kugelblumen (Globularia spp.)
- Alpen-Edelweiß (Leontopodium alpinum)
- Kuhschellen (Pulsatilla spp.)
- Primeln (Primula spp., alpine Arten)
- Hahnenfuß (Ranunculus spp., alpine Arten)
- Steinbrech (Saxifraga spp.)
Unser Alpinum
Unser Alpinum liegt direkt am Eingang zum Ramsauer Bergkurgarten an der großen Legsteinmauer, die den Gastgarten der Waldquelle zum Kurpark hin abgrenzt. Hier herrschen ideale Bedingungen zur Kultivierung hochalpiner Pflanzen. Dabei finden sich in unserem Alpinum sowohl heimische Pflanzen, wie Edelweiß, Latschenkiefer, Aurikel und Enzian, sowie Pflanzen aus anderen Gebirgen der Welt, so z.B. Tibet-Mannsschild aus dem Himalaya, winterharte Kakteen aus den Rocky Mountains oder Araukarien aus den südamerikanischen Anden.
Die Slide-Show zeigt verschiedene Alpenblumen an Naturstandorten in den Berchtesgadener Alpen.
Diese und weitere Arten mit ausführlichen Beschreibungen gibt´s im Artenteil: Alpenblumen Art für Art!
Auf dem Bild:
Alpinum im Botanischen Garten München
Auf dem Bild:
Das Hochgebirge ist ein extremer Lebensraum. Nur angepasste, robuste und hochspezialisierte Pflanzenarten können hier gedeihen.
Je höher der Fundort einer alpinen Pflanze liegt, desto schwieriger sind die Lebensbedingungen für die jeweilige Art. Daher nimmt die Vegetationsdichte auch immer weiter ab, je weiter man in die Höhe geht, bis man schlussendlich die vegetationsfreien Zonen erreicht. Diese Zonen verschieben sich, aufgrund des Klimawandels und der damit verbundenen steigenden Durchschnittstemperaturen immer weiter nach oben.
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