Hippocampus erectus - Westatlantisches Seepferdchen
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Information:
Hippocampus erectus ist eine Art aus der Gattung der Seepferdchen und lebt im westlichen Atlantik. Die Art ist recht kräftig und robust, erreicht eine maximale Körperlänge von 19 Zentimetern und werden bis zu 4 Jahre alt.
Grundsätzlich ist das Halten von Hippocampus erectus meldepflichtig und es ist beim Kauf auf entsprechende Nachweise zu achten. Des Weiteren ist das Halten von diesen Seepferdchen anspruchsvoll und sollte daher nur von Experten in Betracht gezogen werden.
Das Aquarium, in dem Hippocampus erectus gehalten wird, sollte dem Tier viele Möglichkeiten bieten sich mit ihrem Schwanz an Gegenständen oder Pflanzen fest zu halten, beziehungsweise sie zu umklammern. Möglichkeiten bieten etwa Caulerpa, Hornkorallen, Weichkorallen, Seegra-Attrappen oder feine Keramik. Nesselnde Korallen sollten aufgrund des Nesselgifts unbedingt vermieden werden, zudem sollte das Becken mehr als 200 Liter fassen, höher als 50 Zentimeter und die Strömungsgeschwindigkeit nicht zu stark sein.
Die Seepferdchen sollten mindestens drei mal täglich gefüttert werden, wobei Lebendfutter, wie etwa Mysis oder Artemia bevorzugt wird.
Wegen der hohen Fütterungsfrequenz sollte man auf einen leistungsstarken Abschäumer achten.
Paar- oder in Gruppenhaltung ist zu empfehlen. Eine Vergesellschaftung ist nur mit anderen ruhigen Fischen und langsamen Fressern möglich, z. B. Seenadeln oder Mandarinfische.
Steckbrief:
Hippocampus erectus
Westatlantische Seepferdchen
Kategorie:
Seepferdchen
Vorkommen:
Azoren, Bahamas, Belize, Bermuda, Brasilien, Costa Rica, Florida, Golf von Mexiko, Guatemala, Haiti, Honduras, Kanada, Kuba, Mexiko (Ostpazifik), Nicaragua, Ostküste USA, Panama, Saint Kitts und Nevis, Suriname, Venezuela, West-Atlantik
Meerestiefe:
1 - 73 Meter
Größe:
17 cm - 20 cm
Temperatur:
21°C - 28°C
Futter:
Artemia, adult (Salzwasserkrebschen), Krill (Euphausiidae), Lebendfutter, Mysis (Schwebegarnelen), Nahrungsspezialist
Aquarium:
~ 200 Liter
Schwierigkeitsgrad:
Nur für erfahrene Halter geeignet
Nachzucht:
Einfache Nachzucht möglich
CITES:
Anhang II (kommerzieller Handel nach einer Unbedenklichkeitsprüfung des Ausfuhrstaates möglich)
Auf dem Bild:
Blaues Exemplar von Hippocampus erectus
Die Geschlechtsreife erreichen männliche Exemplare im Alter von 5 bis 7 Monaten, in diesem Alter entwickeln sie Brutbeutel. Durch diesen Brustbeutel kann man weibliche von männlichen Exemplaren unterscheiden. Mit für Seepferdchen typischer Körperform besitzen sie keine Schuppen, sondern nur eine Haut die über ihre Knochen liegt. Die Knochen sind in Reihen ringförmig um den Rumpf angeordnet und bilden so bis zu 50 Knochenplatten und damit einen Hautknochenpanzer, der wie eine Rüstung für das Tier fungiert. Die ersten, dritten, fünften, siebten und elften ringförmigen Knochen sind vergrößert, was sie von anderen Seepferdchenarten unterscheidet, die typischerweise einen ersten, vierten, siebten und elften vergrößerten aufweisen. Ein weiteres Merkmal von Exemplaren die im Sargassum leben, ist, dass sie markante knöcherne Auswüchse bilden.
Generell besitzen Hippocampus erectus eine recht lange Schnauze in der sich keine Zähne befinden und ihre Kiemen sind büschelig, Becken- und Afterflossen fehlen. Ihre Krone sitzt recht niedrig und erscheint wie ein dreieckiger Keil mit scharfen Kanten oder Stacheln. Ihre Rückenflosse ist rückgratlos. Die Färbung dieses Seepferdchens variiert sehr stark, von grau, braun, grün, gelb, orange und rot bis schwarz. Während braune Exemplare auf der Vorderseite eher blasser sind. Der Körper hat oft ein charakteristisches Muster von weißen Linien, die der Halskontur folgen, diesen verdankt es seinen englischen Namen Lined seahorse. Einige Exemplare weisen auch kleine weiße Punkte auf ihrem Schwanz auf.
Auf dem Bild:
Blaues Exemplar von H. erectus
Verbreitung:
Das Ausbreitungsgebiet dieses Seepferdchens liegt im westlichen Atlantik und erstreckt sich von der Südspitze von Nova Scotia südlich entlang der Ostküste der Vereinigten Staaten, über Bermuda, den Bahamas, den Küsten des Golfs von Mexiko, Kuba, Haiti, den Kleinen Antillen, der karibischen Küste von Panama über Kolumbien bis nach Bahia, Brasilien. Hippocampus erectus wurde auch auf den Azoren gefunden, wobei es unklar ist, ob dort wirklich eine Population lebt.
Habitat:
Hippocampus erectus kommt in Tiefen von 0,5 bis 70 Metern vor und wird oft beobachtet, wenn es sich an Wasserpflanzen wie Mangroven, Seegräser, Schwämme, Korallen oder schwimmenden Golftang klammert. Diejenigen Exemplare die mit Golftang frei schwimmen, haben oft Ausstülpungen und fleischige Fortsätze, die bei der Tarnung helfen. Es kann sowohl an der Oberfläche als auch am Grund von Flachwasser und tieferen Kanalbereichen in Buchten oder Stränden vorkommen. Viele Exemplare werden auch bei künstlichen beziehungsweise vom Menschen erschaffene Strukturen gesichtet.
In Brasilien wurde es in Wasser mit einem Salzgehalt von 45 ‰ gefunden.
Gefährdung:
Gefährdet wird dieses Seepferdchen durch die Garnelen- oder Krabbenfischerei und besonders durch die Schleppnetzfischerei, wo es unbeabsichtigt als Beifang gefangen wird. Es wird aber ebenso gezielt gefischt, da es ein sehr beliebter Aquarienfisch in Nord- und Zentralamerika ist. Alleine in Florida werden jedes Jahr tausende Exemplare für den Aquariengebrauch gefangen. Des Weiteren ist es der sechst wichtigste exportierte Zierfisch Brasiliens und an den Stränden der mexikanischen Karibikküste wird es als Kuriosität beziehungsweise Souvenir vertrieben. Verwendung findet diese Art ebenso in der traditionellen chinesischen Medizin, vor allem chinesische Emigranten die in Panama und Peru lebten, vertrieben sie kommerziell. In dieser Volksmedizin werden Seepferdchen getrocknet und anschließend gemahlen. Das Pulver wurde mit einem Getränk getrunken und als Behandlung gegen Asthma verwendet. Generell finden diese Seepferdchen auch Anwendung gegen Alkoholismus, Thrombosen, Bronchitis, Impotenz, Osteoporose, Herzerkrankungen, Krebs und Rheumatismus. Nicht nur aufgrund der aktiven Verwendung des Menschen sind diese Tiere gefährdet, sondern auch durch die massive Umweltverschmutzung, die bevorzugten Habitate wie Mangroven, Seegräser oder Korallenriffe werden immer weiter zerstört. Durch Verschmutzung und Sedimentfracht leidet die Lebensqualität ihrer Habitate.
Schutz:
Die gesamte Gattung Hippocampus wurde im November 2002 im Anhang II des Washingtoner Artenschutzübereinkommens gelistet, dies bedeutet, dass der kommerzielle Handel nach einer Unbedenklichkeitsprüfung des Ausfuhrstaates möglich ist. In den Vereinigten Staaten wird der Handel derzeit überwacht.
Auf dem Bild:
Hippocampus erectus in Aquarienhaltung