Thalassoma pavo - Meerpfau (Paar)

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Information:

Der Meerpfau ist eine leicht zu pflegende Lippfischart aus dem Mittelmeer. Meerpfauen sind recht temperaturtolerant und eine Haltung im tropischen Aquarium, bei Temperaturen bis 25 °C ist bei dieser Art möglich.
Meerpfauen sind gewandte und schnelle Schwimmer und sollten in gut strukturierten Becken mit viel Schwimmraum gehalten werden. Ein Sandboden ist wie bei vielen anderen Lippfischarten zwingend notwendig, da sich die Fische zum Schlafen im Sand vergraben. 
Beim Futter sind die Fische nicht wählerisch. Von Flocken- über Granulat- bis hin zu Lebend- und TK-Futter wird alles angenommen.
Meerpfauen springen sehr gut, daher muss das Becken gut abgedeckt werden! 


Steckbrief:

Thalassoma pavo
Meerpfau

Kategorie:
Lippfische

Vorkommen:
Ägypten, Albanien, Algerien, Äquatorialguinea, Azoren, Benin, Endemische Art, Frankreich, Gabun, Gambia, Griechenland, Israel, Italien, Kanarische Inseln, Kapverdische Inseln, Libanon, Libyen, Madeira, Malta, Marokko, Mittelmeer, Monaco, Nigeria, Ost-Atlantik, Portugal, São Tomé und Principé, Schwarzes Meer, Senegal, Sierra Leone, Slovenien, Spanien, Straße von Gibralta, Syrien, Togo, Tunesien, Türkei, West Sahara, West-Afrika, Zypern

Meerestiefe:
1 - 60 Meter

Größe:
bis zu 25 cm

Temperatur:
18°C - 25°C

Futter:
Artemia, adult (Salzwasserkrebschen), Einsiedlerkrebse, Futtergarnelen, Lebendfutter, Muschelfleisch, Mysis (Schwebegarnelen)

Aquarium:
ab 650 Liter 

Schwierigkeitsgrad:
Einfach

Wissenswertes:

Verbreitung:
Der Meerpfau ist im kompletten Mittelmeer heimisch mit Ausnahme der nördlichen Adria und Teilen der nördlichen Gebiete des westlichen Beckens. Im Süden des Mittelmeers ist der Meerpfau häufiger anzutreffen als im Norden. Im Ostatlantik kommt er bis in den Golf von Guinea nördlich von Cap Lopez und an den Küsten der Azoren, Madeiras, der Kanarischen Inseln, São Tomés und Annobóns vor. Im Vergleich der letzten ein bis zwei Jahrzehnte sieht man eine Verschiebung der Verbreitung vom subtropischen Bereich nach Norden hin, sodass der Meerpfau nun im ganzen nordwestlichen Teil des Mittelmeers vorkommt.
Der Meerpfau hält sich am liebsten über Felsgrund und in Seegraswiesen auf, denn hier findet er genügend Versteckmöglichkeiten. Er kommt von Flachwassergebieten bis in Tiefen von bis zu 150 m vor, hält sich aber meist im Bereich der oberen 20 m auf. Der Meerpfau bewohnt aber neben Küstengewässern mit Felsen auch vom Menschen beeinflusste Ökosysteme wie Schiffswracks oder Anlegestege. Im Sommer besetzen die Männchen weitläufige Territorien an felsigen Küsten. Im Gegensatz zu seinem nahen Verwandten, dem Meerjunker (Coris julis), bevorzugt der Meerpfau noch wärmeres Wasser.

Merkmale:
Der Meerpfau wird im Durchschnitt etwa 15 bis 20 cm groß, die Maximalgröße liegt bei 25 cm. Er hat einen schlanken Körper und weist einen starken Geschlechtsdimorphismus auf. Er hat einen abgerundeten Kopf mit einem endständigen Maul.
Charakteristisch für seine Grundfärbung oder auch Anfangsfärbung, die nur die Weibchen zeigen, sind das blaue, ornamentartige Muster auf dem Kopf und fünf bläulich-grüne vertikale Streifen an den Körperseiten. Die Grundfarbe des Meerpfaus ist Bronze bis Goldgelb mit einem grünlichen bis orangen Ton, der individuell unterschiedlich ist.
Die Jugendfärbung ist an der grünen Grundfarbe des Körpers erkennbar. Der schwarze Rückenfleck ist sehr auffällig und seine Färbung reicht weit in die Rückenflosse hinein. Der Rand der Schwanzflosse ist noch deutlich abgerundeter als bei den adulten Tieren. Die Übergangsfärbung der größten Weibchen, die in Kürze den Geschlechtswechsel vollziehen, wird durch den verblassenden Rückenfleck charakterisiert. Erst danach ändert sich die übrige Körperzeichnung.
Ab einer Länge von etwa 90 bis 120 mm wechseln alle Weibchen ausnahmslos ihr Geschlecht. Bei den entstandenen Männchen erfolgt nach dem Geschlechtswechsel ein Farbwechsel. Dieser hängt aber nicht direkt mit der Sexualinversion zusammen. Primärmännchen haben zu Beginn auch noch die Anfangsfärbung, die auch die Weibchen aufweisen. Sie ändern ihr Farbkleid erst mit einer Körperlänge von mehr als 130 mm. Somit weisen sowohl alle Sekundärmännchen als auch alle Primärmännchen, die größer als 130 mm sind, das Prachtkleid auf.
Die Färbung der Männchen wird von einem breiten blaugrünen Streifen hinter dem Kopf dominiert. Dieser ist das Unterscheidungsmerkmal zu den Weibchen und Jungfischen, die fünf grünblaue Querstreifen an den Seiten zeigen. Der Körper ausgewachsener Männchen ist massiver als der Körperbau von Weibchen und Jungtieren und die leierförmige Schwanzflosse ist stärker eingebuchtet. Ältere Männchen sind olivgrün bis grünblau gefärbt. Der Kopf ist mit einem markanten rötlichen oder blauen Muster gefärbt. Spezifische Merkmale für die Gattung Thalassoma, in die der Meerpfau gehört, sind acht Stacheln in der Rückenflosse, 30 Schuppen in der Seitenlinie und labyrinthartige, blaue Streifen am Kopf.

Ernährung und Lebensweise
Der Meerpfau ist ein emsiger Dauerschwimmer, der seine Umgebung ständig allein, in kleinen oder größeren Gruppen nach Fressbarem durchsucht. Die Fische fressen kleine Krebstiere, Schnecken und Muscheln. Zum Schlaf graben sie sich mit schnellen Schwanzflossenschlägen in den Sand ein.
Zur Nahrungssuche bilden Jungfische und Weibchen oft größere Gruppen, sogenannte Nahrungsgemeinschaften.
Bevorzugt ernährt sich der Meerpfau von kleinen Krebsen und Weichtieren wie Schnecken und Muscheln. Jungtiere zeigen auch ein Verhalten, das man von Putzerfischen kennt, denn sie putzen größere Fische und ernähren sich von deren Parasiten.

Fortpflanzung und Balzverhalten:
Eine Besonderheit des Meerpfaus ist, dass er ein protogyner Hermaphrodit ist. Diese Art von Zwittern durchläuft eine protogyne Geschlechtsentwicklung. Dies bedeutet, dass im Laufe der Entwicklung ein Geschlechtswechsel vom Weibchen zum Männchen stattfindet. Diese Männchen werden „Super-Männchen“ genannt, sie weisen ähnliche morphologische Charakteristika wie der Meerjunker auf.
Super-Männchen entstehen, wenn in Gruppen aus vielen Weibchen und einem Männchen das Männchen wegfällt. Dann wandelt sich eines der stärksten Weibchen zu einem neuen Männchen um. Der Geschlechtswechsel beginnt frühestens Ende Juli, meist aber Anfang bis Mitte August. Meerpfau-Weibchen mit Intermediärgonaden (eine Mischform weiblicher und männlicher Geschlechtsdrüsen) wurden im Juli vereinzelt gefangen und Mitte August wurden die meisten Individuen gefangen. Ende September gab es überhaupt keine Weibchen mit Intermediärgonaden mehr. Der Vorgang der Geschlechtsumwandlung an sich dauert nur etwa drei bis sechs Wochen.
Die reproduktive Phase des Meerpfaus lässt sich in drei Bereiche einteilen. Von Mai bis Ende Juni besetzen die Männchen ihre Territorien und werben um Weibchen. Bis Ende August findet die Paarungsphase statt, in der die Fische im Freiwasser ablaichen. Meerpfaue betreiben keine Brutpflege. Die Eier treiben als Teil des Plankton fort.
Die Männchen verbleiben aber noch bis Mitte Oktober in ihren Revieren. Das Ablaichen erfolgt entweder in Paaren oder in Gruppen.

Eier und Larven:
Als Freilaicher betreiben Meerpfauen keine Brutpflege. In den Sommermonaten erfolgt das Ablaichen der Fische im Freiwasser (Pelagial), dort werden die Keimzellen gemeinsam abgegeben. Die entstehenden Eier sind planktisch. Auch die Larven sind pelagisch, dies bedeutet, dass Eier und Larven wie Plankton weit im Meer verbreitet werden, indem sie im Freiwasser mit den Meeresströmungen treiben

Meerpfau (Thalassoma pavo) ♂

Meerpfau (Thalassoma pavo) ♀