Bispira tricyclia - Kleiner Sand-Röhrenwurm (rot-weiß)
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Bispira tricyclia erreicht einen Röhrendurchmesser von ca. 5 mm bei einer Länge bis 12 cm. Der Durchmesser der Tentakelkrone beträgt bis zu 5 cm.
Gut zu erkennen sind die für diese Art typischen Augenflecken an den Hauptzweigen.
Mit ausreichend Nahrung (Futter, feinstes Futter wie Staubfutter (Plankton, Bosmiden etc.) gut zu halten.
Der Röhrenwurm sollte nicht aus dem Wasser genommen werden, sondern unter Wasser ausgepackt oder umgesetzt werden. Sollte trotzdem Luft in die Röhre kommen muss man unbedingt den Röhrenwurm mit der Röhre nach oben halten und ein wenig hin und her drehen, so dass die Luft entweichen kann.
Bisweilen werfen Röhrenwürmer ihre Krone ab und bilden eine neue.
Bitte den Röhrenwurm so zwischen die Steine stecken, dass sich der Röhrenwurm befestigen kann. Braucht nur eine geringe bis mittlere Strömung und eher wenig Licht.
Information:
Bispira tricyclia
Sand-Röhrenwurm
Kategorie:
Röhrenwürmer
Vorkommen:
Indopazifik, Sri Lanka
Größe:
bis zu 12 cm
Temperatur:
23°C - 29°C
Futter:
Filtrierer, Plankton (pflanzliche und tierische Mikroorganismen), Suspensionsfresser
Aquarium:
~ 50 Liter
Weiterführende Informationen:
Als Röhrenwürmer werden in der Biologie verschiedene Gruppen von Würmern bezeichnet, die sessil in selbst gebauten Röhren im Meer leben. Zumeist handelt es sich dabei um Ringelwürmer.
Dazu zählen:
- Federwürmer (Sabellidae)
- Kalkröhrenwürmer (Serpulidae)
- Sandkorallen (Sabellariidae)
- Bartwürmer (Pogonophora)
- Schlammröhrenwürmer (Tubificinae)
- Hufeisenwürmer (Phoronida)
Die meisten im Handel angebotenen Röhrenwürmer gehören zu den Federwürmern oder zu den Kalkröhrenwürmern, weshalb wir auf diese beiden Gruppen unten genauer eingehen:
Federwürmer
Die Federwürmer (Sabellidae), auch Fächerwürmer oder Lederröhrenwürmer genannt, sind marine Ringelwürmer, die sessil in Röhren leben. Die weichen, biegsamen Röhren sind aus organischem Material, oft aus Polysacchariden, die selten mit harten Partikeln wie Sandkörnern verfestigt werden. Es gibt circa 34 Gattungen, die meist größer werden als die verwandten Kalkröhrenwürmer (Serpulidae). Im Gegensatz zu diesen haben die Federwürmer keinen Röhrenverschluss.
Merkmale:
Die Vielborster der Familie Sabellidae sind am deutlichsten daran zu erkennen, dass sie sowohl eine Tentakelkrone als auch eine Röhre aus Schleim und Sediment besitzen, worin sie sich von den Serpulidae unterscheiden. Genauso wie diese haben sie eine deutliche Unterteilung in die Körperregionen Thorax und Abdomen, was an der umgekehrten Stellung der Borsten und einer Fäkalrinne deutlich wird. Ebenso haben sie gleich den Serpulidae in ihren Segmenten auch ein Paar vorderer Nephridien mit einem einzelnen Ausgang zur Ausscheidung. Sämtliche Federwürmer haben um ihren Darmkanal einen Blutsinus, der durch nach Segmenten angeordnete Ringgefäße mit dem Bauchgefäß verbunden ist. Die weitere Ausgestaltung des geschlossenen Blutgefäßsystems variiert. Die Tentakelkrone macht einen großen Teil der Atemleistung aus. Der Name ‚Federwürmer‘ leitet sich von der federartigen Organisation der Tentakelkrone besonders bei größeren Arten ab. Der kleinste bekannte Federwurm ist Fabriciola minuta (jetzt gruppiert in eine separate Familie ‚Fabriciidae‘, s. u.) mit einer Länge von 0,85 mm, während die längste bekannte Art Eudystilia vancouveri bis zu 26 cm lang wird. Der Thorax hat meist 8 Segmente, doch sind es in der Gattung Pseudobranchiomma nur 4 und bei der australischen Art Amphiglena terebro 12. Die Anzahl der borstentragenden Segmente des Abdomens liegt zwischen 2 bis 4 in der Unterfamilie Fabriciinae (bzw. Fabricinae, jetzt separate Familie ‚Fabriciidae‘, s. u.) und über 100 bei den größeren Arten der Familie. Der Körper endet in einem meist halbkreisförmigen postsegmentalen Pydigium (dem letzten, nicht segmentartigen Körperabschnitt bie Ringelwürmern), das ein Paar Augen tragen kann.
Nahrungsaufnahme:
Federwürmer leben von winzigen organischen Partikeln und Einzellern, die sie mit ihrer Tentakelkrone aus dem vorbeiströmenden Wasser filtern. Die Partikel werden nach Größe getrennt auf drei getrennten Wimperrinnen zum Maul transportiert. Die groben Teilchen werden von Palpen, die an der Oberlippe sitzen weggestoßen. Die mittelgroßen Partikel dienen als Baumaterial und werden bis zur Verwendung in einem Paar tiefer Taschen an der Unterlippe gespeichert. Die kleinen Partikel, die überwiegend organisch sind und Mikroorganismen enthalten, werden gefressen.
Riffbildung:
An der Ostküste Floridas lebt der nur drei bis vier Zentimeter lange Phragmatopoma lapidosa in so gewaltigen Massen, dass ein 320 km langes, aber nur einen Meter hohes Riff entstanden ist. Seine Festigkeit erhält dieses Sabellarienriff dadurch, dass der Wurm in seine Röhren Sand einlagert und die alten, unten liegenden Röhren durch Kalkausfällungen verhärtet werden.
Beispielarten:
Zu den Federwürmern gehören unter anderen der im Atlantik und im Mittelmeer vorkommende Pfauenfederwurm (Sabella pavonina) und die im Mittelmeer heimische Schraubensabelle (Sabella spallanzanii).
Kalkröhrenwürmer
Die Kalkröhrenwürmer (Serpulidae, eingedeutscht auch „Serpeln“) sind eine Familie, die aus etwa 80 Gattungen besteht. Die Arten bleiben meist kleiner als die der verwandten Federwürmer (Sabellidae). Sie leben sessil in Röhren aus ausgeschiedenem Kalk, die durch einen Deckel (Operculum) aus Horn oder Kalk (siehe zur Beschaffenheit auch Operculum der Schnecken) verschlossen werden können. Das Operculum entstand aus einem umgewandelten Tentakel. Kalkröhrenwürmer leben von winzigen organischen Partikeln und Einzellern, die sie mit ihrer Tentakelkrone aus dem vorbeiströmenden Wasser filtern.
Merkmale:
Die Vielborster der Familie Serpulidae sind am deutlichsten daran zu erkennen, dass sie sowohl eine Tentakelkrone als auch eine Röhre aus Kalk besitzen, worin sie sich von den Sabellidae unterscheiden und weshalb sie den deutschen Namen Kalkröhrenwürmer tragen. Genauso wie die Sabellidae haben sie eine deutliche Unterteilung in die Körperregionen Thorax und Abdomen, was an der umgekehrten Stellung der Borsten und einer Fäkalrinne deutlich wird. Ebenso haben sie gleich den Sabellidae in ihren Segmenten auch ein Paar vorderer Nephridien mit einem einzelnen Ausgang zur Ausscheidung. Die Kalkröhrenwürmer werden je nach Art zwischen 2 mm und über 10 cm lang, wobei die Kalkröhre eine mehrfache Länge des Wurms haben kann. Der Thorax hat 3 bis 12 borstentragende Segmente, letzteres in der Gattung Filograna. Die Anzahl der borstentragenden Segmente des Abdomens liegt zwischen 10 bei einigen kleinen Arten und über 100 bei größeren Arten der Gattungen Laminatubus, Spirobranchus und Protula. Das erste Borstensegment trägt lediglich Notochaeten.
Die Tentakeln (Radiolen) der Kalkröhrenwürmer dienen sowohl dazu, kleine Nahrungspartikel einzufangen und durch Tätigkeit ihrer Cilien dem Mund zuzuführen, als auch als Kiemen der Atmung. Hierzu wird Blut in einzelnen, blind endenden Tentakelgefäßen mit wechselnder Fließrichtung in die Tentakel ein- und ausgepumpt. Von hier fließt das Blut durch das Bauchgefäß zum Körperende und von dort durch den Darmsinus, im Vorderabschnitt durch ein Rückengefäß und ein circumoesophageales Ringgefäß wieder nach vorn. Als Blutfarbstoff dient bei allen diesbezüglich untersuchten Arten im Plasma gelöstes Chlorocruorin, doch hat das rot gefärbte Blut in der Gattung Protula möglicherweise Erythrocruorin. Ein zentrales Herz fehlt; das Blut wird durch Bewegungen von Myoepithelzellen der Blutgefäße transportiert.
Verbreitung und Beispielarten:
Im Atlantik, Mittelmeer, Nord- und westliche Ostsee lebt der Dreikantwurm (Pomatoceros triqueter). Ebenfalls in heimischen Gewässern, sowie im Atlantik, Arktischen Meer, dem Nordpazifik, im flachen Wasser, aber auch in Tiefen bis 5000 Meter lebt der Posthörnchenwurm (Spirorbis spirorbis). Im tropischen Indopazifik lebt der Weihnachtsbaumwurm (Spirobranchus giganteus) in Steinkorallenkolonien der Gattung Porites. Eine weltweite Verbreitung hat der Bunte Kalkröhrenwurm (Serpula vermicularis).
Kalkröhrenwürmer treten im Golf von Mexiko, an der Küste Texas bei Baffin Bay, in großen Massen auf und bilden ein Serpulidenriff und bei Bermuda Serpulidenatolle mit Durchmessern bis 30 Meter.
Fossilien:
Die kalkigen Röhren der Serpuliden sind fossil gut erhaltungsfähig. Es gibt sie seit der mittleren Trias vor etwa 240 Millionen Jahren. Sie hatten in der Vergangenheit eine größere Bedeutung als Riffbildner als heute.