Diadema setosum - Diadem-Seeigel (XL)

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Der Diadem-Seeigel ist, unserer Erfahrung nach, recht leicht zu halten.
Anfangs recht scheu, kommt er nur nachts heraus. Später dann, nach der Eingewöhnung - auch am Tag, und weidet Algen von den Steinen ab.

Wenn etwas nicht stimmt, werfen die Seeigel nach und nach ihre Stacheln ab.
Wenn sich die Tiere wieder erholen, wachsen die Stacheln aber auch wieder nach.

Wächst zu schnell für ein kleines Riffbecken.

Stichverletzungen können sehr schmerhaft sein und Entzündungen nach sich ziehen, weshalb man vorsichtig beim Hantieren im Aquarium sein sollte.

Diadem- oder auch Nadelseeigel genannt, sind durch ihre langen und spitzen Nadeln vor vielen Räubern gut geschützt, und bieten ihrerseits wiederum vielen Tieren, oftmals kleinen Fischen oder Fischbrut von Kardinalbarschen einen sehr guten Schutz vor hungrigen Fischgenossen.

Auch Taucher sollten sich dem Seeigel nur vorsichtig nähern, da die spröden Stacheln auch leicht in die Haut eindringen und dort heftige Entzündungen hervorrufen können, wir empfehlen in solchen Fällen einen Arztbesuch.

Die Stacheln lassen allerdings Drückerfische völlig unbeeindruckt, sie haben den Seeigel um Fressen gerne!

Der Diadem-Seeigel kann sich mit Hilfe seiner beweglichen Stacheln perfekt in Rifflöchern verkeilen.

Bei allen Seeigeln gilt: 

Seeigel beim Einsetzen immer besonders langsam mit der Tröpfchen-Methode an das Aquarium-Wasser anpassen und immer unter Wasser umsetzen!
Dem Becken keine Medikamente zuführen, wenn man Fische behandelt, das überleben Seeigel in der Regel nicht!

Information:

Diadema setosum 
Diadem-Seeigel
 

Kategorie:
Seeigel
 

Vorkommen:
Indischer Ozean, Indopazifik, Japan, Kenia, Madagaskar, Malediven, Mauritius, Mittelmeer, Nord-Pazifik, Philippinen, Rotes Meer, Seychellen, Taiwan, Tansania, Westlicher Indischer Ozean
 

Größe:
35 cm - 50 cm
 

Temperatur:
22°C - 27°C
 

Futter:
Algen
 

Aquarium:
~ 1000 Liter
 

Schwierigkeitsgrad:
Mittel

Wissenswertes über Diademseeigel:

Die Diademseeigel (Diadematidae) sind eine Familie besonders langstacheliger Seeigel (Echinoidea). Sie haben bis zu 30 Zentimeter lange, sehr spitze, dünne, hohle Stacheln.


Verbreitung:
Diademseeigel leben an den Küsten des tropischen Indopazifiks, des Roten Meeres und des tropischen Atlantiks. Eine Art, der Europäische Diademseeigel (Centrostephanus longispinus) lebt im Mittelmeer und im angrenzenden Atlantik.

Lebensweise:

Die Tiere halten sich bevorzugt in seichtem Wasser in der Nähe von Felsen oder Korallenriffen bis in eine Tiefe von etwa 30 Metern auf. Einige Arten leben auch in Seegraswiesen oder in der Mangrovenzone. Tagsüber verstecken sie sich in Höhlen oder Spalten oder drängen sich zum Schutz vor Fressfeinden dicht aneinander, so dass sich ein undurchdringlicher Stachelwald bildet. In der Nacht werden die Tiere aktiv und weiden Algen von Hartsubstraten ab.


Fressfeinde:

Zwischen ihren Stacheln suchen auch zahlreiche andere Tiere Schutz, beispielsweise Rippenquallen der Gattung Coeloplana, Partnergarnelen (Palaemoninae) und Kardinalbarsche (Apogonidae).

Giftigkeit:

Schwimmer und Taucher können sich leicht an den Stacheln der Diademseeigel verletzen. Nach dem Stich spürt man meist einen intensiven, eine halbe bis vier Stunden andauernden Schmerz. Bisher ist kein Giftstoff isoliert worden. Wegen der Reaktion der Opfer wird ein möglicherweise neurotoxisches Gift vermutet, das wahrscheinlich in der dünnen Haut, die die Stacheln bedeckt, enthalten ist. Die spröden Stacheln brechen leicht ab. Wegen der rauen Oberfläche und ihrer Zerbrechlichkeit ist es nur schwer möglich, sie wieder aus der Wunde zu entfernen. 

Seeigel-Information, allgemein:

Die Seeigel bilden eine der Klassen, die dem Stamm der Stachelhäuter angehören. Es sind in allen Meeren lebende, wirbellose Tiere.

Die Klasse wird in 14 Ordnungen aufgeteilt. Bis heute sind etwa 950 Arten bekannt. Sie bewohnen die Meere seit rund 480 Millionen Jahren.


Skelett:

Das Skelett von Seeigeln besteht aus Kalziumkarbonat („kohlensaurer Kalk“, CaCO3) in der Modifikation Calcit. Der Teil des Skelettes, der die inneren Weichteile schützend umschließt, wird zwar oft als „Gehäuse“ oder „Schale“ bezeichnet, jedoch liegt dieses Gehäuse, anders als das Kalkgehäuse von Schnecken oder die Klappen von Muscheln, unterhalb der dünnen Epidermis. Deshalb handelt es sich, im Gegensatz zu den Gehäusen und Schalen der meisten anderen wirbellosen Tiere, um ein Kalk-Innenskelett.

Das Gehäuse der regulären Seeigel („Regularia“), die die typischen langstacheligen Formen stellen, zeichnet sich durch eine regelmäßige fünfzählige (pentamere) Radialsymmetrie aus. Je nach Art kann es fast kugelförmig oder deutlich ellipsoid abgeplattet sein. Es besteht im Wesentlichen aus 5 Doppelreihen von Ambulakralplatten (Ambulacralia) und 5 Doppelreihen von Interambulakralplatten (Interambulacralia). Die einzelnen Gehäuseplatten, bei denen es sich um Calcit-Einkristalle handelt, haben jeweils die Form unregelmäßiger Fünf- oder Sechsecke. Die Ambulakralplatten sind kleiner als die Interambulakralplatten und enthalten kleine Löcher (Ambulakralporen), durch die die inneren Anteile der Ambulakralfüßchen hindurchtreten. Sowohl Ambulakral- als auch Interambulakralplatten tragen runde Gelenkhöcker („Warzen“), die als Lager für die Stacheln dienen.

Gehäuse eines irregulären Seeigels (Meoma ventricosa) von oben, unten und von der Seite gesehen

Die als irreguläre Seeigel (Irregularia) zusammengefassten Formen, zu denen unter anderem die Sanddollars und die Herzigel gehören, unterscheiden sich sehr von den regulären Seeigeln. Ihr Skelett ist oft abgeflacht (extrem bei den Sanddollars) und nicht radialsymmetrisch, sondern bilateralsymmetrisch, wenngleich die ursprüngliche Pentamerie noch erkennbar ist. Es gibt bei diesen Vertretern somit ein Vorne und Hinten sowie ein Links und Rechts, und die Fortbewegung findet immer mit einer Tendenz nach vorne statt. Stacheln sind in ihrer Größe stark reduziert, nicht aber in ihrer Anzahl, sodass das Stachelkleid entfernt an ein Haarkleid erinnert. Diese Unterschiede im Körperbau sind als Anpassung an eine grabende Lebensweise entstanden.


Stacheln:

Stark vereinfachter Querschnitt durch das Innere eines regulären Seeigels

Die Stacheln der Seeigel bestehen ebenfalls aus Calcit und liegen zumeist ebenfalls unterhalb der Epidermis. Sie sitzen auf kleinen Gelenkhöckern und sind durch Muskeln in alle Richtungen beweglich. Die Ausbildung der Stacheln, ihre Größe und Funktion können je nach Art sehr unterschiedlich sein. Bei den regulären Seeigeln werden drei Haupttypen unterschieden, bei den irregulären gar zehn bis zwölf. Die Stacheln dienen vor allem zum Schutz vor Räubern wie Seesternen, großen Schnecken und Fischen und können bei einigen Arten beim Stechen sogar Gift abgeben. Besonders giftig sind die Lederseeigel (Feuerseeigel). Es gibt Seeigel, die sich mit ihren Stacheln in Hartsubstrate wie Korallenriffe und Felsen einbohren. Manche irreguläre Seeigel holen mit den Stacheln Nahrung heran. Bewohner weicher Böden benutzen ihre Stacheln auch zur Fortbewegung.

Tritt ein Mensch auf einen Stachel, bricht dieser unter Umständen ab und bleibt im Fuß stecken, was zu schmerzhaften eitrigen Entzündungen führen kann. Zudem sind die Stacheln einiger Arten schwierig zu entfernen.


Pedicellarien

Pedicellarien sind kleine zangenförmige, evolutiv aus Stacheln hervorgegangene Anhänge. Ihre Funktion besteht darin, die Oberfläche des Seeigels zu reinigen und Parasiten zu entfernen. Einige der Pedicellarien verfügen über Giftdrüsen.

Periprokt (und Peristom)

Der Bereich um die Afteröffnung wird bei Seeigeln aus mehreren, unregelmäßig angeordneten Kalkplatten gebildet und als Analfeld oder Periprokt bezeichnet. Bei den radialsymmetrischen regulären Seeigeln befindet sich das Analfeld zentral auf der Oberseite des Gehäuses, gegenüber der Mundöffnung (Peristom), die zentral auf der Unterseite liegt.

Bei den bilateralsymmetrischen irregulären Seeigeln markiert das Periprokt hingegen das hintere Ende des Gehäuses. Meist weist es direkt nach hinten, aber bei einigen Formen liegt es sogar im hinteren Bereich der Gehäuseunterseite. Das Peristom liegt bei irregulären Seeigeln nicht zentral auf der Unterseite, sondern ist nach vorn versetzt..

Mundapparat:
Zum Zerkleinern ihrer Nahrung wie Seetang oder Aas besitzen die regulären Seeigel einen speziellen, komplex aufgebauten Kieferapparat mit calcitischen Hartteilen, die Laterne des Aristoteles. Bei den irregulären Seeigeln ist dieser Kieferapparat entweder teilweise oder vollständig reduziert.

Ambulakralsystem:

Detailaufnahme von Ambulakralfüßchen mit Saugscheiben (wahrscheinlich Steinseeigel cf. Paracentrotus lividus)

Der Innenraum der Seeigel ist durch eine Reihe schlauchförmiger, flüssigkeitsgefüllter Hohlräume – das Ambulakralsystem – gegliedert. Allen Seeigeln (und auch Seesternen) gemeinsam sind die Ambulakralfüßchen, dünne schlauchartige Fortsätze, deren innere Anteile Ausstülpungen des Ambulakralsystems und deren äußere Anteile Ausstülpungen der Epidermis sind. Sie können durch Veränderung des Druckes der in den inneren Anteilen enthaltenen Flüssigkeit (Hämolymphe) bewegt werden, enden meistens in einer kleinen epidermalen Saugscheibe und werden unter anderem zur Fortbewegung, Befestigung am Untergrund oder zum Transport von Nahrungspartikeln zum Mund benutzt.

Fressfeinde:

Zu den Fressfeinden der Seeigel gehören manche Seesterne. Da die Art Pycnopodia helianthoides (Sonnenblumen-Seestern) bedingt durch die Überhitzung des Lebensraums im Rahmen des Klimawandels und aufgrund eines Virus gegenwärtig von einem Massensterben betroffen ist, verlieren Seeigel einen bedeutenden Fressfeind und breiten sich stellenweise explosionsartig aus, was sich wiederum auf die Bestände von Seetang auswirkt, der für Seeigel als Nahrungsquelle dient.

Fortpflanzung:

Die Seeigel sind getrenntgeschlechtlich. Ei- und Samenzellen werden in großen Mengen ins Wasser abgegeben. Die planktonisch lebenden, bilateralsymmetrischen Sekundärlarven der Seeigel werden als Plutei (Einzahl Pluteus) bezeichnet. Bei Seeigeln vor Elba im Mittelmeer wurde in ca. 40 m Tiefe die Bildung von Fortpflanzungsgruppen beobachtet. Dabei finden sich mehrere (10–30) Individuen an einem Ort zusammen, zum Großteil so nah, dass sie sich mit den Stacheln berühren. In diesen Gruppen werden dann gleichzeitig von vielen Tieren Ei- und Samenzellen abgegeben und damit die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Befruchtung deutlich erhöht.


Nutzung durch den Menschen:
In Südfrankreich, Süditalien, Griechenland, Marokko, Chile und Korea sowie zahlreichen anderen Ländern sind die fünf Geschlechtsdrüsen der Seeigel, roh oder in Salzwasser gekocht, vor allem als Vorspeise beliebt. In der japanischen Küche sind die Eier von Seeigeln unter der Bezeichnung „Uni“ auf der Speisekarte zu finden und werden in unterschiedlichen Gerichten verwendet.