Magallana gigas - Portugiesische Auster (Nordsee, Atlantik)
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Die Pazifische Felsenauster, auch Portugiesische Auster (Magallana gigas) genannt, ist die kommerziell wichtigste Austernart mit einem Weltmarktanteil von über 90 %. Sie heißt auf Französisch Huître creuse (du Pacifique) und auf Englisch Pacific (cupped) oyster. Diese Austernart ist ausgesprochen robust und krankheitsresistent, und sie wächst sehr schnell. Sie ist essbar, kann auf Grund der hohen Temperaturtoleranz auch gut im Aquarium gehalten werden, wobei sie in Mittelmeer- bzw. Nordseebecken mit kühleren Temperaturen deutlich langlebiger ist. Im Aquarium sorgt sie für klares Wasser, da sie als Filtrierer Schwebstoffe aus dem Wasser holt. Eine Zusatzfütterung mit Staubfutter und Plankton ist dennoch nötig. Die Austern können mit der Pipette gefüttert werden. Bei zu raschen Bewegungen schließen sie sich, also behutsam vorgehen!
Information:
Magallana gigas
Portugiesische Auster, Pazifische Felsenauster
Kategorie:
Muscheln
Vorkommen:
Alaska, Algerien, Australien, Biscaya, Britische Inseln,
Chile, China, Costa Rica, Equador, Europäische Gewässer, Fidschi, Frankreich,
Französisch-Polynesien, Guam, Hawaii, Indopazifik, Japan, Kanada, Korea,
Malaysia, Marokko, Mauritius, Mexiko (Ostpazifik), Mittelmeer, Namibia,
Neukaledonien, Neuseeland, Nordsee, Palau, Philippinen, Portugal, Puerto Rico, Russland, Samoa, Seychellen, Skandinavien, Spanien, Straße von Gibralta, Süd-Afrika, Taiwan, Thailand, Togo, USA, Vanuatu, Vietnam, West-Atlantik, Zentral-Atlantik
Meerestiefe:
4 - 50 Meter
Die Pazifische Auster lebt in Küstengewässern. Sie bevorzugt felsigen Untergrund, akzeptiert aber auch schlammigen oder sandigen Boden mit Schalenbruchstücken oder lebenden oder toten Muscheln, auf denen sich die Larven festsetzen können. Gewöhnlich sind sie an Hartgründen mit der linken Klappe anzementiert.
Größe:
15 cm - 45 cm
Temperatur:
15°C - 30°C
Futter:
Filtrierer, Plankton (pflanzliche und tierische Mikroorganismen)
Weitere Informationen
Merkmale:
Das ungleichklappige Gehäuse wird 8 bis 30 cm lang, in seltenen Ausnahmefällen sogar bis zu 40 cm lang. Die rechte „obere“ Klappe ist flach mit einem niedrigen runden Wirbel. Die linke, „untere“ Klappe ist größer
und stark gewölbt. Sie besitzt einen gut entwickelten Wirbel, der viel höher ist als der der rechten Klappe. Der Umriss ist stark variabel, meist in Abhängigkeit vom Untergrund.
Die kalzitische Schale ist sehr dick, sehr hart und schwer. Der Gehäuserand besitzt eine scharfe Kante, ist innen nicht gekerbt. Die Oberfläche weist konzentrische und sehr unregelmäßige Lamellen auf. Die Farbe
ist meist weißlich, grau, gelegentlich auch bräunlich oder grünlich.
Bei einer Größe von 50 mm und einem Alter von einem Jahr sind sie bereits geschlechtsreif. Die Tiere sind zunächst Männchen, erst nach einem Jahr wechseln sie ihr Geschlecht oder auch nicht. Danach sind sie
Männchen oder Weibchen, sie wechseln ihr Geschlecht nicht mehr (wie bei anderen Austernarten), sind also getrenntgeschlechtlich. Allerdings ist das Geschlechterverhältnis häufig unproportional, es gibt mehr Männchen oder mehr Weibchen. Sie laichen im Juli und August, sofern die Wassertemperatur zwischen
17 und 28 °C liegt. Die günstigste Temperatur liegt zwischen 19 und 23 °C. Die Salinität muss zwischen 23 und 28 ‰ liegen. Die weiblichen Tiere produzieren pro Laichvorgang 50 bis 100 Mio. Eier. Ein Weibchen kann aber unter Umständen mehrmals ablaichen. Nach der Befruchtung im freien Wasser entstehen aus den Eier zunächst Trochophora-Larven, die sich rasch weiter zu Veliger-Larven entwickeln. Die Veliger-Larven treiben drei bis vier Wochen im Plankton, bevor sie als Pediveliger zum Bodenleben übergehen und metamorphosieren. Die Lebenserwartung der Pazifischen Auster unter natürlichen Bedingungen wird auf 20 bis 30 Jahre geschätzt.
Geographische Verbreitung:
Die Austernart stammt ursprünglich aus den Küstengewässern des westlichen Pazifiks, von Sachalin im Norden bis nach Kyushu (Japan) im Süden, an der
Festlandsküste bis Südchina. Sie wurde aber mittlerweile über große Teile der Welt als Zuchtauster verbreitet. Von den Austernkulturen in Europa hat sie
sich weiter verbreitet. 1964 wurde die Art in der Oosterschelde (Niederlande)
ausgesetzt, von wo sie sich anschließend nach Nordwesten ausbreitete und etwa 1980 das Wattenmeer bei Texel erreichte. Im Bereich der deutschen Nordseeküste wurde sie erstmals 1986 in der Nähe der ersten deutschen Austernfarm westlich von Norddeich entdeckt. Bis 2002 gab es nur wenige Pazifische Austern im Niedersächsischen Wattenmeer. Inzwischen wird befürchtet, dass das Neozoon aufgrund des Fehlens von Fressfeinden und durch mildere Winter die Miesmuscheln als vorherrschende Muscheln verdrängen könnte. Auch im Mittelmeer wurde sie angesiedelt. Auch dort hat sie sich von den Austernfarmen weiter ausgebreitet. Die Pazifische Auster ersetzt in der Nordsee aber nicht die bis 1930 durch Überfischung ausgerottete Europäische Auster (Ostrea edulis), da diese Art Austernbänke ausschließlich im flachen Sublitoral bildet.
Aquakultur:
Die Pazifische Auster wird in ihren ursprünglichen Verbreitungsgebieten selten gefischt, sondern ganz überwiegend in Aquakultur gezüchtet. Weltgrößter Produzent ist China mit 3,7 Mio. Tonnen pro Jahr, das
sind 83,3 % der Weltproduktion. Mit deutlichem Abstand folgen Japan und Nordkorea (jeweils 5,9 %), sowie Frankreich (2,6 %, das entsprach im Jahre 1995 96,7 % der europäischen Produktion).