Patella vulgata - Gemeine Napfschnecke (Mittelmeer)
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Napfschnecken finden sich überall dort, wo das Substrat fest genug ist, beispielsweise an felsigen Küsten, die dem Wellengang ausgesetzt sind und ein dichtes Algenwachstum vorweisen.
Patella vulgata ist relativ unempfindlich, was die Salinität angeht.
Die konische Schale der Patella vulgata ist bis zu 6 cm lang.
Sie hat von der Spitze ausgehende grobe Grate die bis zum Fuß gehen, sowie deutliche Wachstumsringe.
Die Außenfläche der Schale ist gräulich-weiß bzw. aschenfarbig, manchmal mit einem gelben Farbton.
Die innere Oberfläche ist glatt und grünlich-grau.
Der Fuß ist gelblich, matt orange oder braun mit grauem oder grünlichen Farbton.
Auch für tropische Becken geeignet. Anspruchslose Art. Eine Bereicherung für jedes Becken.
Vorsicht beim Einsetzen! Nach dem Angleichen an die Aquarium-Scheibe oder an Gestein festsaugen lassen. Fallen die Schnecken auf den Rücken können sie sich nicht mehr aus eigener Kraft umdrehen und sind schutzlos.
Verschiedene Napfschnecken-Arten werden bspw. auf Madeira und in Frankreich gegessen.
Neben dem Kauf von Nachzuchten ist auch die Haltung einheimischer (europäischer) Meerestiere eine Möglichkeit unser Hobby nachhaltiger zu machen und einen kleinen Beitrag zum Schutz der tropischen Riffe zu leisten!
Information:
Patella vulgata
Gemeine Napfschnecke
Kategorie:
Gehäuseschnecken
Vorkommen:
Britische Inseln, Europäische Gewässer, Mittelmeer
Größe:
5 cm - 6 cm
Temperatur:
18°C - 25°C
Futter:
Algen
Aquarium:
~ 50 Liter
Schwierigkeitsgrad:
Einfach
Weitere Informationen:
Merkmale und Lebensweise:
Ihre napfförmige Schale gleicht einem niedrigen Zuckerhut. Sie erreicht eine Länge bis zu 60 mm. Die Napfschnecken werden zunehmend kleiner, je weiter sie an der Wasserlinie sitzen. Außen ist sie grobstrahlig gerillt, oft grünlich oder bräunlich, innen perlmuttglänzend, mit abwechselnden weißen und dunkelbraunen strahligen Streifen. Die Napfschnecke lebt festsitzend an Felsen und Steinen in der Gezeiten- bzw. Brandungszone bzw. des Supra- und Eulitorals. Sie passt sich vollendet mit ihrem unregelmäßigen Schalenrand an kleine Unebenheiten der Unterlage an. Der Körperbau der Napfschnecke weist Ähnlichkeiten mit dem der landbewohnenden Schnecken auf.
Napfschnecken raspeln mit ihrer Radula den Algenbewuchs des Felsens ab, auf dem sie leben. Ihre Schleimspur, auf der sie sich fortbewegen, dient ihnen dazu, sich zu orientieren, so dass dieselben Bereiche nicht mehrfach aufgesucht werden. Zusätzlich unterstützt der Schleim der Napfschnecke den Bewuchs des Felsens mit neuen Algen.
Ihren Standort verlässt die Napfschnecke nur nachts, um Pflanzenbewuchs abzuweiden. Bemerkenswert ist, dass sie bei Tagesanbruch an ihren ursprünglichen Standort zurückkehrt. Napfschnecken verteidigen ihre Weideplätze gegen Artgenossen und andere konkurrierende Seepocken und Miesmuscheln, indem sie diese mit ihrer Schale rammen. Die Individuendichte der P. vulgata sinkt mit zunehmendem Algenbewuchs.
Die Napfschnecke ist sehr widerstandsfähig, sie hält es auch kurze Zeit auf dem Trockenen aus, z. B. bei Ebbe. Sie überlebt auch die „Entsalzung“ des sie umgebenden Wassers bei Regenfällen oder anderen Süßwasserzuflüssen.
Nach einer Studie an der Universität von Portsmouth sind die Zähne der Napfschnecke das festeste bekannte biologische Material, es löst damit die Spinnenseide als festestes Material ab. Die Zähne sind ein Kompositmaterial aus einer Proteinmatrix und Goethit, einem sehr harten Material, das als Nanofasern in die Matrix eingelagert ist. Diese führen zu einer gemessenen Festigkeit von 3 bis 6.5 GPa. Es wurde auch festgestellt, dass die Festigkeit unabhängig von der Größe der Struktur ist. Normalerweise nimmt bei solchen Strukturen auf Grund von Fehlern im System die Festigkeit mit der Größe ab.
Die Lagerplätze von Napfschnecken erkennt man an den runden Schalenspuren, die von der Napfschnecke durch Drehen der Schale gegen den Untergrund verursacht werden. Wenn die Napfschnecke ihren Standort aufsucht, kann sie sich durch den bereits vorhandenen Schaleneindruck besonders dicht am Felsen festhalten. Auf der Unterseite einer Napfschnecke befindet sich ein großer, kreisrunder Saugfuß. Am Vorderende befindet sich ihr Kopf mit zwei Tentakeln. Der größte Teil der Schaleninnenseite wird vom Mantel bedeckt, dessen Rand mit weiteren kleineren Tentakeln versehen ist. Zwischen Mantel und Fuß befindet sich die Mantelrinne, in der sich die Kiemen befinden. Napfschnecken besitzen keine Kammkiemen, sondern zahlreiche Kiemenfäden zum Atmen.
Verbreitung:
Die Napfschnecken sind im Atlantik, im Ärmelkanal, in der Nordsee und auch im Mittelmeer vertreten.
Napfschnecken als Nahrungsmittel:
Napfschnecken werden seit dem Magdalénien als Nahrung genutzt, ihre Überreste bilden oft große Muschelhaufen. Übermäßige Nutzung führte zu einer Größenreduktion der Schnecken. Die Schalen dienten früher auch als Schmuck.
Ihr Geschmack gleicht in etwa dem bekannter Muschelarten. Sie sind sowohl roh als auch gegart genießbar; allerdings finden sie heutzutage eher selten als Speiseschnecken Verwendung.
Auf Madeira gibt es ein traditionelles Napfschneckengericht namens „Lapas“.